Volltext Seite (XML)
MoMuer V Tageblatt Das „Zschopauer Tageblatt und Aa,«iger" «rscheint werk täglich. Älouatlicher Beiug,preis 1.70 NM., Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellung«» werden la unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von ollen Postanstalten angenommen. UN- Anzeiger Anreigenprelf« t Di» 4- mm breit« Millim«t«n«lle 7 Pf^ di« 40 m» breit« Millimster;eil« im Lexttrll SS Pf-r Bachlabstaffel 8; Ziffer- und Nachweis-Gebühr 25 Pf. Möglich Porto. Da» „Zlchopauer Tageblatt »ad Anieig«r" ist da» ,ur Beröffentlichung der amtlich,» Bekanntmachungen d<» Landrat» zu Zlöha und des Bürgermeister» ;u Zlchopou behördlicherseits bestimmt« Blatt und enthält dl« amtlichen Bekanntmachung«» de» Zinanzamte» Zschopau — Bankkonten: Bolksbaak Zschopau, ». G. »u d. tz.; Atadtbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 42S-4 — Nuf 712 Zeitung für di» Orte: Börnlchen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Lcharfensteln, Lchlökchen/Trigeb., Waldkirchro/Lrigrb., Weihbach, WIlifchthal, Witzfchdorf. Ar. M Sonnabeud/Souulag. 2O./21. Dezember 1S41 M. Zahrgaug Hongkong in japanischer Hand Sie Sladl Victoria von japanischen Truppen beseht / Sas Sonnenbanner weht über dem Hafen Wie die Agentur Domei aus Kaulun meldet, befand sich der grüble Teil der Insel Hongkong am Freitag um 11 Uhr japanischer Zeit j4 Uhr dentschcr Zeit) in japanischer Hand. Di« Fahne» mit der ausgehende» So««« Wehen über dem Hase« «nd skalier» von de« Höhe« der J«sol. Die «och verbliebene« fei«dliche« Truppe» habe« sich auf de« Victo« ria-Hügeln zurückgezogen, mährend die Stadt Victoria selbst bereits vo« japanische« Truppe« besetzt wnrde. Damit ist das Schicksal der britische« Kronkolonie be siegelt. Die japanische« LandnngStrnppe« fi«d zurzeit da mit beschästigt, de« letzte« britische« Widerstand zn breche«. Die endgültige Besetzung der ganze« J«sel kan« daher nur noch eine Frage der Zeit sei«. Nie die Agentur Domei am Freitagabend aus Kaulun mel dete, weht die lapanisch« Flagge über dem Hase« von Hongkong. Die Landungstruppen find damit bUHästiat, de« letzten briti schen Widerstand zu brechen Das Schicksal Hongtongs ist hiermit besiegelt. Di« endgültige Besetzung der ganzen Insel wird nur noch als eine Frage der Zeit angesehen. Wie Sovgloug fiel Der Korrespondent der Domei-Agentur gibt aus Kaulun einen Bericht über Vie Landung japanischer Streitkräfte auf der Insel Hongkong in der Nacht zum 19. Dezember. Die japanischen Streitkräfte lagen danach in der Umgegend des Flugplatzes Kaital, der Zementsabrik in Kaulun und am Ufer von Kaulun in Bereitschaft, während di« japanische Ar tillerie die feindlichen Batterie» mit einem zwölsftündigen Trommelfeuer belegte. Die ersten Abteilungen gingen am Donnerstag um 21.35 Uhr japanischer Zeit unter dem Feuer wechsel beider Seiten in die Boote, die auf Hrei Landungs punkte im Nordosten der Insel Hongkong: nordöstlich der Stadt Victoria, zufteuerten. Dabei hielten sie sich hinter dem Jar- dinehügel, um sich nicht dem Widerschein der Brände auf der Insel auszusetzen. Die japanischen Abteilungen überauerten die zwei Kilometer breite Enge zwischen Hongkong und Kaulun uno näherten sich dem User, wo sich eine Reihe von Befesti gungen unv Schützengräben befand, ohne vom Feind bemerkt zu werden. Tann sprangen ste^u« ihren »omen ans Land. Erft jetzt bemerkten die englischen Truppen die japanische Landung und begannen ihr Feuer, indem sie hartnäckigen Widerstand leiste ten Tie japanischen Truppen besetzten die feindlichen Stellun gen im Nahkamps und gaben um 21.59 Uhr daS Signal über den Erfolg der Landung. Die zweiten Sturmabteilungen eilten auf ihre Landungs- punkie zu und stellten so mit den zuerst gelandeten Abteilun gen das Gelingen der Landung sicher. Nach zweistündigem Kamps bemächtigten sich die japanischen Truppen um Mitter- nach, des Jarvmebüdels, der eine Höhe von 430 Meter hat. Die Haupteinheiten der japanischen Armee landeten am 19. Dezember um 730 Uhr unv setzten zum Angriff aus oie Forts uno Batterien von allen Seiten ein. Ter größte Teil der Insel siel um 11 Uhr japanischer Zeit in die Hände der japanischen Truppen und die Fahnen mit der ausgehenden Sonne slalterten bald von säst allen Hö hen der Insel. Tie noch verbliebenen Feindtruppen zogen sich aus den Victoriahügel zurück, während Vie Stadt von der ja panischen Armee besetzt wurde. „Ane Bresche in der Seemacht" Angesichts des unaufhaltsamen Vormarsches der Japaner auf der Malayen-Halbinfel und nach der Räumung der 2mel Penang durch britische Truppen erhält ein Artikel besonderes Interesse, der unter der lleberschrist: ,Kine Bresche in der See macht" dieser Tage in der Londoner.Times" erschienen ist und in dem es u. a. heikt: Lurch die Landung japanischer Truppen in Sarawak wird der Feind nicht notwendigerweise oder sofort sem Hauptziel erreichen, das hier wahrscheinlich das Oel ist. Aber durch die Tatsache der Landung wird die Bedeutung selbst einer zeit weiligen Schwächung der Seemacht deutlich. Der bloße Gedanke an solch ein Abenteuer würde tollkühn gewesen sein, als noch die „Prince of Wales" und die „Repulse" auf dem Wasser waren und sich die nordamerikanische Flotte intakt in Hawai befand. Bis wir die Ueberlegenbeit zur See wiedergewonnen Haden, genießt der Feind ein« gefährlich« Bewegungsfreiheit. Der Ver lust zweier britischer Schlachtschiffe machte sich sofort beim Wi derstand gegen die Invasion Malayas bemerkbar, die z« behin dern sie ausgesahren waren. Wenn Penang in die Hände der Japaner fällt, haben sie sofort ein Tor zum Indischen Ozean. Für da» Oberkommando in Indien würden neue strategische Probleme aufgeworfen werden und für unsere lebenswichtigen Seeverbindungen von Singapur noch dem Westen würde eine neue Flankenbedrohung entstehen * Wir könne» sicher sein: Von heute an erzählen die Eng länder, daß Hongkong sowieso nichts getaugt hat. Was die Engländer verloren haben, taugt niemals etwas. Mit Hongkong hat es folgende Bewandtnis: Bor dem Weltkrieg konnte Hongkong, sofern es vo» einer starken Flotte verteidigt wurde, als «in« sehr starke Seefestung von offensiver Bedeutung angesprochen werden. Nach der Ent wicklung der Luftwaffe und der schweren Artilleri« konnten Zweifel in die Verteidigungsfähigkeit Hongkongs gesetzt wevben. Die Engländer haben dies« Zweifel nicht geteilt. Gio haben noch vor Ablauf des Vertrages von Washington, der bi- Seerüstungen begrenzte, mit den Vorbereitungen zum Ausbau Hongkongs als neuzeitlicher Festung». und Klottenbasis begonnen. Hongkong sollt« ursprünglich das südchrnesischs Meer gegen Japan sperren und entsprach alS westliches Sperrfort, Manila auf den Philippinen als dem östlichen Sperrfort dos südchtnesischen Meeres. Singapur war die stark« Nückfallbasis dieser zwei vorgeschobenen Flot tenstützpunkte ersten Ranges, mit denen zusammen «S ein so genanntes seestrategischos Dreieck bildete. U«b«r dies« -«- femsiv« Bedeutung hinaus sollte Hongkong ursprünglich als AnsfalkbastS gegen di« südjapantsche Insel Formosa bienen. Beldo Funktionen — sowohl di« defensive wie die offensive — wurden wesentlich geschwächt, nachdem sich die Japaner am Kantonflutz sowie auf der Insel Hainan und tn Jndo- chrna festgesetzt hatten. Di« Entwicklung, die damit «tnge- l«ito wurde, wird durch die Eroberung von Hongkong ab geschlossen. Neben -er secstrategischen Bedeutung hat Hongkong im mer ein« sehr groß« politische und wirtschaftliche Rolle ge spielt. Es entwickelte sich jnach dem ersten Optumkrieg) vom Jahr 1841 an also genau seit 100 Jahren, zunächst als Auswanderungshafen der Chinesen nach Amerika, Austra lien, Südafrika usw. Dann wurde die chinesisch« Auswan derung vielfach abgestoppt, aber inzwischen war Hongkong zu einem gewaltigen Warennmschlagspunkt geworden. In der Zeit nach dem Weltkrieg wurde es ein Finanz- nnd In» trigcnzentrum, in dem unzählig« Feldzüge der chinesischen Bürgerkriege ausgeheckt wurden. Reiche Chinesen brachten hier sich und ihre Habe tn Sicherheit. Dein Fall ist «tn Symbol für den Sturz des intriganten und gewaltigen englischen Kolonialimperialismns und wird im ganzen Fer nen Osten den tiefsten Eindruck machen. Die Japaner haben jetzt frei« Einfahrt tn das sü!dchin«sischo Meer, nach dem auch Manila absolut in die Verteidigung gedrängt ist und die englische Großflott« vor Siuo^ur — wenigstens zu nächst — gewesen ist. Va8 XrLeZsZeriekt Roosevelt ist dem jetzigen Krieg nachgelaufen wie ein Reisender, der den Zug verpaßte. Jetzt endlich hat er ihn erreicht, richtiger, der Krieg hat Roosevelt eiugeholt. Und das zu einem Zeitpunkt, wo er ihn eigentlich nicht haben wollte. Er war gerade damit beschäftigt, auszurechnen, wis lange er Japan auf dein Verhandlungswege noch an der Nase herumführen müßte, damit er just tn dem Augenblick in den Krieg einsteigen konnte, wo er mit seinem Kriegs aufmarsch bis auf daS Knopfdrücken fertig war. Das war bestimmt ein abgefeimtes Plänchen, das nur den einen Fehler hatte, daß «S nicht mehr ganz neu war und er gar zu frisch-früh lich-froi über seine KriegSbege-iste- rung plauderte und ausplaudern ließ. Aus den vielen Hinweisen auf Roosevelts Krieg mit Japan sei nur eine Feststellung aus dem Aufsatz der „United States News" vom 24. 10. 41 herausgegriffen: „Die Flotte im Pazifik ist zu blitzartigem Handeln bereit!" Deutlicher konnte man es den Japanern nicht sagen, was Roosevelt gegen sie im Schilde führte. Die Japaner haben den Rooseveltschen Kriegslärm nicht überhört, sie haben vielmehr all« nordamerikanischen Ver lautbarungen über und gegen Japan sorgfältig registriert und auch zur Kenntnis genommen, daß nach der „New Mork Times" vom 2. 12. 41 „Amerika Innerhalb weniger Monate durch seine überlegene Flotten« und Luftstärk« Japan zerschmettern würde". Etwas Ähnliches behaup tete auch di« „New Kork Daily New»", woraus man in Tokio den Schluß ziehen mutzte» daß solch« Ansichten von maßgebender Washingtoner Regierungsstelle geflissentlich in herausfordernder Weise geäußert wurden. Nun, Herr Roosevelt wurde am 8. Dezember sehr un sanft au- seiner Kriegsträumerei herauSgerissen durch Nach richten aus dem Pazifik, wonach die Japaner nicht erst gewartet hatten, bis Herr Roosevelt ihnen di« Pistole auf die Brust setzte. Roosevelt war außer sich: Wie konnte Japan es wagen, ihm, Herrn Roosevelt, blitzschnell zuvor zu kommen, seine Stützpunkte und sein« überlegenen Flot ten- und Luftkräfte anzugreifen und — was er allerdings noch nicht zugegeben hat — sie im wesentlichen zu ver nichten! Irgend etwas stimmt nicht an dem RooseveltschenKriegS- vorbereitungSapparat? denn sonst hätte Amerika nicht «in« solche Schlappe auf Hawai einstecken müssen. Der Stümper sucht aber zu allerletzt die Schuld bet sich selbst. Gein Marineminister Knox mußte sich den Schaden an Ort und Stelle besehen und kam mit einem niederschmetternden Bericht zurück. Er konnte und wollte seinem Auftraggeber nicht sagen, daß die Schuld ganz allein in — Washington liegt. Er konnte ihm nicht Vorhalten, daß Herr Roosevelt den Krieg in leichtfertiger Weis« heraufbeschwor, ohne dar auf genügend vorbereitet gewesen zu sein. Herr Roose velt zählte nur — wie der Spekulant die Goldstück« — seine vielen Schifflein, errechnet« ihre zahlenmäßig« Ueberlegen- heit, verbat sich aber jeden Zweifel und jeglichen Einwand, wenn der Geist und . die Fähigkeit von Führern und Mannschaften der Flotte zur Sprache kamen. Noch weniger konnten Herr Knox oder Herr Hull oder Herr Stimson ihren wahnwitzigen Chef daraus aufmerksam machen, daß ja seine ganzen Kriegsdrohungen verbrecherischer Bluff sein müssen, weil eben Nordamerika noch nicht kriegsbereit sein kann, weder hinsichtlich der Vollendung der Rüstung noch der Rüstungsindustrie. Herr Ruosevel- s -e-t p-sb-E n^ch dem KriegSger'.cht, das die Schuldigen von Hawai aburtetlen soll, „weil dis Untersuchung einen Mangel an Vorbereitung auf Hawai ergeben habe". Nach der Auslösung d«S Krieges in Ost asien hatten Herr Roosevelt und seine Kreaturen bekanntlich den entrüsteten Ueberfallencn gespielt; jetzt aber macht der Chef der nordamerilanischen Politik, der ja bekanntlich gleichzeitig oberster Befehlshaber der USA-Streitkräste ist, den örtlichen Kommandostcllen von Hawai den schweren Vorwurf, daß sie nicht gemäß seinen "Befehlen die ihnen unterstellten Streitkräfte und militärischen Anlagen rest los tn Kriegszustand versetzt hatten. Er bestätigt also damit ganz offiziell, was vordem feine Presseorgane und Kommentatoren nur inoffiziell ausgeplaudert hatten. Wenn aber Herr Roosevelt als Kriegshetzer und Kriegs« ausweiter das Kriegsgericht anruft, dann beweisen die Vorgänge im Pazifik, daß der Krieg bereits Gericht ge halten hat, und zwar über Herrn Roosevelt als den eigent lichen Schuldigen. Das Gericht hat scharf über ihn und seinen britischen Komplizen geurteilt. Sein und Churchill» Kriegsaufbau zwischen Hawai und den Malaien ist hart an geschlagen, daß Washington und London nicht nur ihre Flotten und Stützpunkte im Pazifik, sondern ihre ganz« politische Stellung wanken sehen. Der Krieg, den sie in Jahrzehnten vorbereitet hatten und den sei willkürlich vom Zaun« brachen, hat bisher gegen sie entschieden. Das ist im wörtlichsten Sinne Kriegsgericht. Neue starke Verluste der Sowjets bei schweren Kämpfen im mittleren Abschnitt der Ostfront Sowjelzerstürer bei nächtlichem Seegefecht ln der Varenls-See verseutt / Vier feindliche Handelsschiffe vernichtet Aus -em Fnhrcrhauptguartier, SO. Dezember. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im mittleren Abschnitt der Ostfront dauern bie schweren Kämpfe an. Der Gegner erlitt neue starke Verluste. Kamps» und Jagdsliegervcrbänb« vernichteten feindliche Feld» und Raitericstcllunge« nnd zersprengten durch Bombenwurf und Beschuß mit Bordwaffen berittene «nd motorisiert« Kolon nen. Weitere wirksam« Luftangriffe richteten sich gegen Flngstützpunkte und Eisenbahnanlag«». Ei« Frachter er hielt in der Rareints-Ge« Bombentreffer schweren Kalibers. I» der Barents-See kam es zn einem nächtlichen See» geseckt ?w> <^-n dentsche« «nd sowjetischen Zerstörer«. Ei« feindlicher Zerstörer wurde dnrch Torpebotrefser versenkt, ein anderer durch Artillerietreffer beschädigt. Die dewlschen Zerstörer liefe» «ach erfolgreichem Gefecht unbeschädigt in ein«» Stützpunkt ein. Im Kampf g«gen di« britische BersorgnngSschifsahrt ver« senkte« Unterseeboote im Atlantik vier feindlich« Schiffe mit »nsamme« 17 000 BNT. Außerdem wurden zwei Tanver »nd «i« Frachter durch Torvedotreffer beschädigt. Im Si- Georg-Kanal vernichtete« Fl«gze«ge, die z« bewaffneter Goeanskläruug eiwgesetzt waren, in der vergangenen Nacht a«S einem Geleitzug heraus einen Tanker vo« 8999 BRT. I« Nordafrika setzte« sich die de«tsch-italie«ische» Trup pe« nach Abwehr feindlicher Angriffe planmäßig vom Geg ner ab. Dentsche Kampfflugzeuge bombardierte» i» der Nacht zum 29. Dezember mit guter Trefferlago militärische Anlage« im Hase« vo« Tobr«k. RumLullcher Zerstörer oerserM Sowjet-ll'Doot Las rumänische Oberkommando teilt mit, daß der rumä nische Zerstörer .Regele Ferdinand am 17. Lezember ein ow,e- tisches U-Boot im Norvwesten de» Schwarzen Meeres mit Wai- jerbomben versenkt Hal. Reichsminister vr. voevoelr spricht Reichsminister De. Goebbels spricht am heutigen vonn- aornd 20 Uhr vor dem Nachrichiendienft vr» Aundinnt» »brr »ü« veutichen Sender mm de»tlib«n Botte.