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Nr. 291 Donnerstag, 11. Dezember 1941 199. Jahrgang Sie halbe llSA-Pazifil-Aloke ausgefallen Sie Tokioter Vreffe im Zeichen der großen Erfolge der japanischen Waffen Neber di« großen Erfolg« der japanisch«» Waffen schreibt -io japanische Zeitung „K-okumin Schimbwn": „Dio Triumph« der japanischen Marine am ersten Kriegslage haben in der Seekriegsgeschichte kein Beispiel, Für di« Vereinigten Staaten bedeutet di« Vernichtung oder Beschädigung von 11 großen Kriegsschiffen «inem empfind lichen Schlag und einen Ausfall der halben Pazifik-Flotte. Dschiangkaischek und Niedcrländisch-Jndien «rfaHrenj «tzt, wie morsch der Baum ist, i-n dessen Schutz st« sich begeben haben. Der Todes-mut der japanischen Luftstreitkräfte, di« die Hawai-Jnseln angegriffen haben, verdient die höchste Be wunderung, denn keiner der Flieger hat mit einer Rückkehr gerechnet". In der Zeitung „Aomiuri Schimbun" berührt Admiral Takahaschi in einem Artikel über Stärke, Geist und sorg- fÄltigc Ausbildung der japanischen Marine di« hohen Gaben des Oberstkommandierenden, Admiral Aamamoto, der be rufen sei, in di« Fußtapfen von Admiral Togo, des Siegers von Tschuschima, zu treten. Allo japanischen Blätter weisen darauf hin, daß jetzt auch bas kleinst« persönliche Opfer zum Si«ge beitrag«. Welcher Geist vas japanische Volk beseelt, geht oaraus her vor, vaß Ministerpräsident Tojo täglich aus allen Kreisen der Bevölkerung 1Ü000 Briefe erhält, die die entschlossene Unter stützung des Thrones und der Negierung sowie die unbe schränkte Opferbereitschaft versprechen. 210000 Mitglieder des Kriegerbundes versammelten sich am Mittwoch an verschiedenen Plätzen in Tokio und marschier ten zum Palast des Tenno. Ter Vorbeimarsch dauerte drei Stunden. Vor dem Palast wurde eine Entschließung verlesen, in der eS heißt, nicht zu wanken und zu weichen, bis der Kampf entschieden sei. - Im Ko-Kun-Stadion versammelten sich 100 000 Menschen zu einer Massendemonstration, die von den führenden Zeitun gen Tokios veranstaltet wurde. In Ansprachen wurde unter tosendem Beifall festgestellt, daß der erste Angriff Japans dem Friedensstörer Roosevelt bereits gezeigt hätte, welcher Wind auf dem Pazifik wehe. Der Präsident der Nachrichtenagentur Domei. Furume, brachte drei „Banzais" auf den Tenno aus. Wie Konteradmiral Maeda, der Ches der Ma rineabteilung des Kaiserlichen Hauplguartiers/in einer Rund funkrede ieftstellte, müsse man damit rechnen, daß die za- panische Marine die Bekanntgabe der Ergebnisse ihrer Ope rationen aus strategischen und anderen Gründen verzögere. Trotzdem könne die Nation versichert sein, daß sie jeweils so schnell wie möglich und ausführlich über den Verlauf der Krieashandlungen unterrichtet würde. Außerdem müsse man bedenken, daß diese Operationen über Tausende von Meilen hinaus durchgesührt würden und die japanische Taktik darin bestehe, an verschiedenen Stellen gleichzeitig zu operieren. Gegenwärtig sei die japanische Marine zwar nur halb so stark wie die britische und die amerikanische Marine zusam men. doch habe die javanische Marine dank eines eisernen Trainings und -ihrer Erfahrungen den Feind keineswegs zu fürchten. Im übrigen hänge der Sieg nicht zuletzt vom Geist der Kämpfenden selbst ab. Tiefer Geist fei bereits in oen er sten Tagen des Krieges.gegen Amerika und England emoructs- voll aenua demonstriert worden. Ter deutsche und der italienische Militärattache in Tokio besuchten das japanische Kriegsministerium und das Amt des Esneralinspekteurs der Armee-Luftwaffe um ihre Elüikwüniche zu den glänzenden Erfolgen der japanischen Armee und Luit- streitkräste auszusprechen. 86 USA-Flugzeuge verulktet Singapur sehr schwer getroffen Wie jetzt aus amtlicher Quelle ergänzend zu den ,apa- nlschen Lufiangrifsen aus die USA-Basen auf den Philip pinen mitgeteilt wird, sind am Dienstag 25 USA-Flugzeuge abgeschossen und 71 am Boden zerstört worden, darunter 33 von mittlerer Größe. Aus japanischer Seite gingen nur fünf Maschinen verloren. Gleichzeitig wird amtlich bekanntgegeben, daß in der Nacht zum Mittwoch japanische Lustsormationen erneut Singa pur angrissen haben. Trotz starker Abwehr seien alle Ma schinen zu den Ausgangsbasen zurückgekehrt. Im Hinblick auf die starke Tuukelbeit könnte nichts Genaues über das Ergeb nis oes Angriffes gesagt werden. In einer englischen Funkmeldung aus Singapur wird in dessen zugegeben, daß Singapur „sehr schwer getrof fen" sei. Britisches Patronillenschiff Versen« Japanische Schiffe, die sich am Mittwoch der Hafcnein- fahrt von Hongkong näherten haben das englische Patrouil- lenschifs ..Saint Menanes" versenkt. Stützpunkt «uf der Malayen-Halbiusel erfolgreich angegrisfe«. — Zeh« Flugzeuge am Bode« zerstSrt. Wie bas Kaiserliche Hauptquartier bekannt gibt, habe« Einheiten der japanische« Marinelnftwaffe Dienstag nach mittag die britische Luftbafis Kuantam au der Ostküste der Malayeuhalbinsel angegriffen. Zeh« feindliche Maschine« wurden am Bode« zerstört und große Schade« i« de« An lage« angerichtet. Weiter wird gemeldet, daß.«in britischer Frachter von 7000 BRT. an der Ostküste von Malaya bei einem Luft angriff schwer beschädigt worden ist. Schlüsselstellung auf Guam in japanischer Hand. Wie die Marineabteilung des Kaiserlichen Hauptquar tiers bekanntgibt, habe« Lanbnngseinhcijen der japanische« Marine Mittwoch abend die Schlüsselstellungen nm den Ha fen Aora anf der Insel Guam erobert. Ei« Nordamerika« nischer Oeltanker von 8000 BRT. wurde erbeutet, sei« Kom mandant sowie 80 Man« Besatzung gefang«« genommen. Bei diesen Operationen traten keine Verluste anf japanischer Seite ein. Vs8 Lturmreicken von 8inZapnr „Wir fühle« uns jetzt stark genug, mächtig«See- streitkräfte, di« sich aus schwersten Einheit«« und den dazugehörigen Hilfsschiffen zusammensetzen, für den Dienst im Indischen und Pazifischen Ozean bereit- Lwhalten." Churchill am 10. November 1041 anläßlich ö«v Amtseinführung des neuen Oberbürgermeisters sLovd-MayorS) der City in seinem Amtsgebäude. Das ging verdammt schnell. Am 10. November renom miert« noch Churchill mit -er Entsendung der schweren bri tischen Seostreitkräft« nach dem Fernen Osten. Es war die selbe Rede, in der er von der britischen Luftwasfe sagte, daß Heute Reichstagssttzuns Entgegennahme einer Erklärung der Neichsregienmg Der Deutsche Reichstag tritt heute um 15 Uhr zur Entgegennahme einer Erklärung der Reichsregierung zu sammen. Die Sitzung wird auf alle deutschen Sentz-r übertra gen. Eine Wiederholung der Uebertragüng findet abendS um 20.15 Uhr statt. si« „an Machtet«satz und Zahl der deutschen Luftwaffe min destens ebenbürtig ist, nicht zu sprechen von ihrer quackitati- ven UeberlegenHeit." Wi« gesagt: Das war am 10. November 1041, am 10. De- zember 1941 schlugen über jenen schweren englischen Doe- streitkräften im Fernen Osten, von denen Churchill gespro chen hatte, di« Fluten zweier Ozeane zusammen. Der „Prine« of Wales" und die „Repuklse" sind dort gesunken, wo sich der Indische und der Pazifisch« Ozean berühren. Der Schlußstrich unter bi« Ehurchillsche Abwandlung des alten Themas „Brttannia rules tho waves" (England beherrscht di« wogenden Ozean«) ist in diesem Fall mit einer drastische« Schn«lligkeit gezogen worden. Der „Prinoe of Wales" und die,,Nepals«" sind vor etioa zehn Tagen in Singapur ei-ngetroffen. Di« Londoner Ad miralität und alle ihr zugehörigen englischen Flott««stellen waren des frohesten Glaubens voll. Im Stolz, beide Schiff« nach dem Fernen Osten zu entsenden, Haden sie aus dieser wichtigen Flottenbe-wcgung k«in Geheimnis gemacht. Beide Schiss« nahmen Aufenthalt in Kapstadt und wurden dort zahlreichen Besuchern mit großem Stolz gezeigt. Di« Mann, schäften ließ«n sich feiern. Sic deckt jetzt das Wellengrab. Di« strategisch-taktische Berechnung bei dem Einsatz der beiden Grohkampfschiff« war: Die „Nepulfe" sollte sich mit den älteren, der „Prinoe of Wales" mit den modernsten japanischen Großkampfschiff«« auseinandersetzen. Zu dieser Auseinandersetzung ist es gar nicht gekommen. Die Luft- Libellen unserer Tage, di« Torpedoflugzeuge sind gegen Li« großen Kästein angctreten. In unserer Erinnerung taucht ! der Satz von historischem Gewicht auf, den das Oberkom- mairdo der Wehrmacht in seinem Abschlußbericht über den Verlauf der militärischen Operationen in Dänemark und Norwegen am 13. Juni 1941 geschrieben hatt«: „Dio Luftwaffe hat den für bi« zukünftige Ent wicklung «ntscheidenden Beweis erbracht, daß keine noch so starke Flott« im nahen Wirkungskreis einer überlegenen feindlichen Luftwaffe auf di« Dauer ope rieren kann." Dis geschichtlichen Auswirkungen der Versenkung beider G^oßkampfschiffo sind schlechthin unübersehbar. Von dieser gewichtigen Feststellung beißt kein Mäuschen ein Fädchen ab. Warum war den Churchill so stolz auf di« Entsendung der beiden großen Kästen nach Singapur? Der psychologisch^ Urgrund feiner Renommisterei ist klar: Ihn hat es tief ge wurmt, daß England im Fernen Osten bloß durch «in Kreu» zcrgefchwader vertreten war, das, begleitet von anderen leichten Streitkräften, nur den Vorteil hatte, daß es mit ziemlicher Sistcherheit auf Erfolg vor den schweren S«e- streitkrästen der Japaner Reißaus nehmen und sich vielleicht in Schutz der schweren Geschütze Singapurs verhergen konnte. Dies« Schwäche Großbritanniens im Fernen Osten datiert seit Jahren. Alles, was die Engländer dort haben—! mag «s sich um den Ausbau von Singapur, mag es sich um di« bis 1934 zurückveichenden Besprechungen mit der Ver tretern von Holländisch-Jndien handeln —, war und blieb Stückioerk oder gar nur vag« Hoffnung, solang« England nicht mit sehr vi«l stäüeren Kräften zur See und in d«^ Luft verrosten war. Bis dahin zehrte England im Fernen Ostem von seinem alten Prestige. Di« tatsächliche Vorhand aber war an di« Vereinigten Staat«n als Gegenspieler Japans übergegangen. Nur sind auch die Amerikaner ni«^ mats rieieuLark acweicn. Ave GrobkamvAchiik find »waq Britischer Kreuzer und Zerstörer schwer beschädigt Vslen: bolschewistische Angriffe abgeschlagen Aus dem Führerhauptquartier, 11. Dezember. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Oste« Wurden dem Geguer bei der Abwehr örtlicher Angriffe schwere Verluste zugcfügt. Die Luftwasfe «uterstützte die Kämpfe des Heeres durch erfolgreiche Angriffe auf feiudliche Kolonne«, Panzeran- sammlnnge«, befestigte Stell«ngen n«d rückwärtige Verbin dungen. Sas Hoffnüngsschiff ging unler Auch Fing George verseutt? „Drei Tage nach Beginn der Feindseligkeiten", stellt eine I amrliche japanische Mitteilung mit berechtigtem Stolz fest, „ist der Hauptteil der britischen Ostasienflotte zerschlagen wor den." Einzelheiten über den Untergang der beiden britischen Schlachtschiffe fehlen noch. Man nimmt in Tokio an, daß 'ehr wahrscheinlich bei den japanischen Operationen auch der „King George V." versenkt worden ist. Wie Reuter mitteilt, war das 35 000 Tonnen große Schlacht- fchifft „Prince of Wales' erst in diesem Jahre m Dienst gestellt worden. Es war ein Schwesterschiff von „King George V." und mit vielen geheimen Waffen au^erüstet Ein Panzer von 40,6 Zentimeter Stärke sollte seiner Sicherung dienen. Nach Reuter tonnte der „Prince of Wales" in geringerer Zeit und mit grö ßerer Genauigkeit mehr Geschosse abfeuern, als je ein Schiff zuvor. Wie sehr der japanische Schlag die britische Admiralität getroffen hat, ist aus der Bedeutung zu spüren, die man vorher den Operationen der beiden oersennen Schiffe beiaemessen Hal. Die britischen Hoffnungen verstiegen sich soweit, daß man m britischen Marinekreis« der Ueberzeuaung war, daß nun der japanischen Flotte der entscheidende ,Knock-out-Schlag" versetzt werden müsse. Der früher- Chef der amrrikauischseu Flotte, Konteradmiral Stirling, schrieb in der „Daily Mail" «. a. es sei notwendig, einen derartigen Schlag durchzuführen. Der UEA.-Marineüab tei darum »oll mit de, DvEubeuua di«>e» I« Norbafrika fanden gestern keine größere« Kampf handlungen statt. Deutfche Kampfflugzeuge zersprengte» Panzer- und Kraftsahrzeugansammlnnge«. Vor der nord- afrikanischen Küste ivurde« ei« britischer Kreuzer und ei« Zerstörer durch deutsche «ud italienische Flugzeuge angegrif fen «nd schwer beschädigt. Hauptmann Müncheberg errang seinen SO. Lustfteg. Planes beschäftigt. Selbst Churchill versuchte in seiner letz ten Rede, sich selbst und andere mit dem Gedanken zu beruhigen, „daß einige der schönsten Schiffe Englands eine bedeu tende Position im Fernen Osten erreicht hätten. Vorbereitungen sind getroffen", so sagte er, „und ich bin überzeugt, daß wir ans dort gut halten." Heute steht sich Churchill gezwungen, vor dem Unterhaus den Verlust der beiden Schiffe zuzugeben. Die Hiobsbotschaft hat Churchills Hoffnungen bedenklich ins Wanken gebracht. D«e Unglücksnachricht trifft ihn deshalb besonders schwer, weil auf dem jetzt versenkten „Prince of Wales" Churchill Anfang August d. I. zu dem berüchtigten Blust des Ätlantiktreffen» mit Rooievelt reist«. In oer Kapitänskajüte des Schiffes hat Churchill im Verlaufe des nichtswürdigen Theaters seinen Mitspieler Roosevelt zu einem pomphaften Gegenbesuch empfangen. Man hat dämals in Erog- britannien Veranlassung genommen, die Fahrt Churchills «den auf dem „Prince of Wales" al« symbolhaft anzusprechen und es als ein glückverheißendes Omen für de« Ausgang ihrer Machenschaften geprießen, daß die Verbrüderung der beiden Kriegshetzer auch auf Englands „stolzestem Schiff" vor sich ging. Die Vernichtung des „Prince of Wales" ist «m.Symbol dafür, daß die Ränke und Tücke skruppelloser Raster dem Schwertbieb «i«es enilcklosseueu Volkes nicht standhalteu könn te«. I