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Nr. 280 Mittwoch. 10. Dezember 1841 s M. Zahrgavg Zwei britische Schlachtschiffe gesunken «Repulse" und „prince os Wales" dnrch japanische Flugzeuge an der Malayenhalbinsel vernlchlel Da^ Kaiserliche Hauptquartier gibt bekauut, baß die lapanische Mariueluftwasfe die Schlachtschiffe „Priuce of Wales" und „Repulse" i« der Nähe der Ostküste der Ma- layen-Halbiusel versenkt hat. Wie die Agentur Domei dazu weiter berichtet, wurde die britische Feruostflotte am Mittwoch um 11.80 Uhr japa nischer Zeit in der Nähe der Ostküste der Malanen-Halbinsel gesichtet «nd japanische Flugzeuge träte« sofort in Aktion. Die „Neynlse" wurde um 14.29 Uhr durch Bombenvolltrefser augenblicklich versenkt. Das Schlachtschiff „Prince os Wa les" erhielt «ach einem Volltreffer Schlagseite auf Steuer bord und versuchte zu entkommen. Um 14.80 Uhr erhielt dieses Schlachtschiff jedoch weitere Treffer «nd sank. * Das Schlachtschiff „Prince of Wakes", das am 8. 5. 1939 som Stapel gelaufen ist, ist eines der stärksten und modern sten Schlachtschiffe der britischen Flott«. Bei einer Waffer- oerörängung von 85 009 Tonnen entwickelte es eine Ge- lchwindigkeit von 28,5 Knoten. Es war mit 10 Geschützen oon 85,6 cm, 16 Geschützen von 13,2 cm, 82 4-cm-Flakge- schützen und 16 Maschinengewehren bestückt und hatte vier Flugzeuge anB ord. Die Besatzung betrug 1500 Mann. Das Schlachtschiff „Repulse" hatte «ine Wasserverdrängung oon 82000 Tonnen und «ine Geschwindigkeit von 29 Knot«n. Das tm Fahre 1916 vom Stapel tzclauf«ne Schiff verfügte ' über sechs 88,1-om-Gelchützen, 12 10,2-Geschützen, acht 10,2- , Flakgeschützen, vier 4,7-cm-Mlakgeschütze und 16 4-cm?Flak- . geschützs sowie ackt Maschinengewehre. Ferner verfügte es l über acht Torvedorohre und vi«r Flugzeug«. Die Besatzung j betrug 1200 Mann. - . > Savaner au- de« PHWpmen gelandet Keine Verluste bei den bisherigen Landungsoperationen Ter Armeesprccher teilte mit. daß japanische Truppen auf den Philippinen landen konnten. Der Landeplatz fet noch unbctannt. Verluste bei den Landungsoperationen seien weder auf Malaya, Thailand, noch auf den Philip pinen entstanden. Ties sei für die Japaner besonders be friedigend, weil man eine Störung der Landung auf der Halbinsel Malaya ernstlich befürchtet Hobe, da britische Flugzeuge den Konvoi mit den japanischen Truppen vor zeitig entdeckt halten. Schließlich teilte der Armeesprecher mit, daß bereits die Hauptmacht der japanischen Truppen in die Hauptstadt Bangkok (Thailand) einmarfchiert sei. Wichtiger Vmilt ia Malaya besetzt Die Heeresabteilung des Großen Hauptquartier» teilte «ach einer Meldung des japanischen Nachrichtenbüros Domei um 21 Uhr mit, daß die zapanischen Truppen, die in Malaya ope rieren, am Dienstag «inen wichtigen strategischen Punkt in Nordmalaqa besetzt haben. USA-Flugzeug-Mutterschiff „Langley" versenkt. Die Agentur Domei erfährt über Buenos Aires a«S Manila, daß das USA-Flngzeug-Mutterschifs „Langle," am Dienstag versenkt worden ist. Es hatte «in« Wasserver drängung von 11050 Tonnen, ein« Besatzung von 460Mauu unL könnt« 16 Wasserflugzeugs aufnehmen. , tFortktzung auf Seite 2j Sie Kümpfe in Norda M dauern an Mos Feludflugzevge abgefchofsen — Oststonl: MNge Verluste der Sowjets AuS dem Führerhauptquartier, den 10. Dezember 1941. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An der Ostfront wurden örtliche Angriffe des Feindes erfolgreich abgewehrt. Hierbei erlitt der Feind erneut schwere blutige Berluste. Die Luftwaffe zersprengte mit starken Kräften im Süd abschnitt der Ostfront Truppenansammln«gen sowie Pan zerbereitstellungen und bombardierte wirksam Flugplätze der Sowjets. Auch im Naum um Moskau sowie nordost wärts des Ilmensees erlitt »er Feind dnrch «»griffe von Kampfflugzeugen erhebliche Verluste. In Nordafrika dauern die schweren Kämpfe an. Deutsche «nd italienische Sturzkampfflugzeuge bekämpfte« wirksam britische Fahrzc«gkolonnen «nd Flakstellungen. Deutsche Jäger schossen bei Tobruk fünf feindliche Flugzeuge ab. Heuchler wollen Der amerikanische Staatssekretär Hull soll sich nach einem aus den Vereinigten Staaten stammenden Bericht bei der Ueberreichung der abschließenden japanischen Stel lungnahme durch dis Botschafter Nomura und Kurusu in höchst undiplomatischer Weise über dieses diplomatische Do kument geäußert haben. „So etwas sei ihm in seiner lan gen Dienstzeit noch nicht vorgekomnven." Man kann das gern glauben, nachdem man dies« japanische Stellungnahme kennengelernt hat. Denn kaum jemals zuvor dürft« einem teilenden Politiker in Washington in so schonungsloser Weis« die Wahrheit gesagt worden sein, wi« das hier ge schehen ist, und di« Wahrheit ist ja in der Diplomatie demo kratischer Prägung tatsächlich ein« Sache von höchstem Sel tenheitswert. Für die Hinterhältigkeit, di« auf amerikanischer Seit« der offenen Sprache der Japaner gegenüber stand, ist der »weit« der fünf Punkte des japanischen Memorandums be zeichnet, der sich mit einem vorangegangenen USA-Vorschlag befaßt. Danach hätten beide Negierungen Übereinkommen sollen, „daß kein Vertrag, den ein« Negierung mit einer dritten Macht abgeschlossen hat, so nusgelegt werden darf, daß «r mit dem grundsätzlichen Zweck des vorliegenden Ab- , kommens, nämlich der Errichtung und Beibehaltung des Friedens im Pazifik kolligiert." Diese Bestimmung ist, worauf auch die japanische Stellungnahme Bezug nimmt, nichts anderes als der heimtückische und geradezu nieder trächtig« Versuch, Japan von der Innehaltung seiner Ver pflichtungen aumrund des Dreimächtepaktes abzuhaltcn, falls Amerika sich am europäischen Krieg« beteilige. Hi«r werden die letzten Hintergründe für die Haltung der Ameri kaner hell beleuchtet. Roosevelt aber muß cs sich in diesem Zusammenhang sagen lassen, daß seine Politik ein« Rücken deckung durch Stabilisierung des Pazifik bedeutet habe, während er gleichzeitig England half, einen Angriff unter dem Deckmantel der Verteidigung gegen Deutschland und Italien vorzuber«it«n. Roosevelt hat in einer Botschaft an den Kongreß davon gesprochen, daß der 7. Dezember in di« Beschicht« der Nie dertracht eingehen werde, womit er «inen scharfen Vorstoß gegen das Ansehen Japans unternehm«« ivollte. Man kann das Wort wohl stehenlast««, must es aber ans ihn be ziehen. Denn ivohl niemals in der Beschicht« hat das ver antwortliche Staatsoberhaupt «in«r so großen Macht so be- dewkenlos mit den verwerflichsten Mittel« gearbeitet, um sei« dunklen Ziel« zu erreichen. sich reinwaschen Zur gleichen Stunde machen sich in England trotz aller äußerlichen Begeisterung darüber, daß di« Vereinigten Staaten nun den entscheidenden Schritt zum Kriege getan haben, Bedenken über di« unmittelbaren Rückwirkungen dieser Entwicklung bemerkbar. Sie beziehen sich in erster Linie auf dis Frag« der Amerikahilfe für England. Di« „Times" stellt melancholisch fest: „Für die nächst« Zeit wer den wir weniger von unseren Freunden bekommen und müssen bereit fein, selbst fertig zu werden. Wir müssen größeren Entbehrungen und Mühen enigegensehen, als je zuvor." Das wird all«rdings der Fall sein, denn die USA wevden allo Hände voll zu tun haben, sich der japanischen Angriff« im Pazifik zu erwehren. Roosevelt selbst hat zu gegeben, wie ungeheuer schwer bereits die ersten japanischen Schläge, bi« rvestpaztfifchen Besitzungen und di« Flotte der USA getroffen haben. Daß Japan nicht tatenlos zugesehen hat, ist für Chur chill ein« „Ueberraschung mit allen Zeichen eines infamen, berechnenden Verrats". Wie sehr Churchill diese „Uebev- raschuug" in di« Glieder gefahren ist, geht aus dem düsteren Ausblick hervor, mit dem er seine Erklärung schließt: „Der Feind hat mit einem Wagemut angegriffen", so sagt er, „d«r der Ueberzeugung entspringt, daß «r stark ist. Di« -Heimsuchung, der England und sein Verbündeter von neuem ausgesetzt sind, wird sicher hart sein. Es ist von höchster Wichtigkeit, baß wir die neuen Gefahren, die uns bevorstehcn, nicht unt«rschätzen." Roosevelt und Churchill haben sich verrechnet, wenn sie auf di« sprichwörtliche Geduld der Japaner zu sehr bauten. Sie haben sich auch verrechnet, wenn sie annahmen, daß Japan nicht in der Lag« sei, s«in wirtschaftliche und natio nales Lebensrecht mit dem Schwert« zu verteidigen. Ls dämmest io englisch ea Sehiroea In London ist man weit davon entfernt, an einen Sieg der Kriegshetzergemetn schäft Stalin—Churchill—Roosevelt zu glauben. Im Gegenteil, in den „Jllustraded London News" kommt Cyril Falls zu der Erkenntnis, es fei gar nicht so leicht, einen Weg zu entdecken, d«r dde Engländer zum Siege füh ren könne. Falls geht die einzelnen Kriegsschauplätze durch, um zu dem Schluß zu gelangen, daß sie nirgends eine L»leoenkett kür einen britischen Einsatz zeigen. Di« ge- „-VmeiMaZ klotte L8t bereit.. Di« ersten Bomben im Roos«volt°Kri«g des Pazifik sind gefallen; si« trafen hart und schwer den Kriegshetzer selbst. Auf diesen Bombenfall hat Roosevelt seit Jahren 'hingear beitet, zielbemußt und systematisch. „Bereits im Jahr« 1937 hat unsere Marin« Plän« für «ine ausgedehnt« Blockade aus gearbeitet, die entweder Japans Wirtschaft ruinieren oder Japans Flott« zum Kampf unter ungünstigen Be- dingungenz wingen sollen." Das erklärt« am 22. Oktober 1941 der bekannt« amerikanisch« Kommentator Ern«st Lindleo in einem Aufsatz in der „Washington Post". Roosevelt wollte den Zeitpunkt des Losschlagens gegen Japan bestimmen. Di« Verhandlungen zwischen Tokio und Washington wurden nur geführt, „um «ine Anzahl von Bombern mit großem Aktionsradius ohn« Aufsehen zu den amerikanischen Stütz punkten zu bringen" — das erklärte mit zynischer Offenheit der militärische Mitarbeiter des „Daily Expreß", C. V. R. Thompson, am, 20. Oktober 1941. In-diesem Zusammenhang noch ein« Auslassung des nordämerikanischen AdmiralS Wil liam H. Stanley im interventionistischen Komitee: „Unser« Flotte ist jetzt stark g«nug und bereit, die Aufgabe im Pa zifik zu übernehmen." Welche Aufgabe? Darüber sagt das japanische Memorandum, -aS den Botschaftern Nordamerikas und Englands am Montag in Tokio überreicht wurde, unter Punkt 4 u. a.: „Es ist geschichtliche Tatsache, daß die Länder Ostastens seit hundert oder mehr Jahren gezwungen worden sind, den Status qyo unter der angloamerikanischen Politik her imperialistischen Ausbeutung zu bewahren und sich im Interesse der Wohlfahrt der beiden angeksächstschen Länder ' zu opfern." ' - " ' England und Nordamerika haben di« Welt Unter sich aufgeteilt und damit «ine Scheidung -er Staaten nach Be sitzenden «nd Habenichtsen vorg«nommen. Das ist das A und O ihrer Weltanschauung, bas ist das Grundgesetz ihres „Christentums". „Herrschen" heißt ihrs Parole, Gewalt ist ihr Gesetzbuch. St« wollen di« Reichtümer dieser Erd« be sitzen und erklären jeden als ihren Feind, der gleichfalls An sprüche anmeldet. Deshalb Churchills Kriegserklärung an Deutschland, das unter Adolf Hitler national« Freiheit und ausreichenden Lebensraum beansprucht, deshalb die KriegS- vovber«itungen Roosevelts gegen Japan seit 1937, -aS „eine Verewigung der imperialistischen Ausbeutung der Länder OstasienS durch di« angloamerikanisch« Politik nicht dulden kann." Roosevelts Politik ist HochimperialliSmus in schärfster Form. „Die Stellung der Bereinigten Staaten in der gan zen Welt ist heute besser als vor einem Jahr", triumphierte d«r jüdische Kommentator Walter Lipmann am 28. August 1941 in der „Washington Post". Und in -er Oktobernum mer der Zeitschrift „Seapower" stellte -«r amerikanisch« Marinesachverständig« Alexander Kirwlfy fest, „daß die ame rikanische Pazifikflott« der japanischem Flotte überlegen ist." Hatte man in Washington angenommen, -aß Japan ruhig abwarten würde, bis die Roosevelt-Streitkräfte über es hevfi«ken? Japans 100 Million«n-B«völkerung hat daS gleiches«bcnsrccht wi« das amerikanische Volk. Amerika hat auf dem eigenen Kontinent innerhalb seiner Grenzen aus reichenden Lebensraum mit reichen Bodenschätzen und er tragreichem Kulturland. Innerhalb seiner Hemisphäre fin det es alle Betätigungsmöglichkeiten für die Mehrung seines Reichtums und für die Sicherung seiner Zukunft. Das Hiw- übergreifem in di« Lebensräum« anderer Völker und das immer stärker ausgebauto System der Stützpunkt« in allen Erdteilen und Weltmeeren ist der Ausdruck eines Imperia lismus, der andere Völker zu seinen Sklaven machen will. Am 28. November d. I. erklärte der berüchtigte ameri- ringsten Hoffnungen seht er auf die britischen Kampfhand- lungen in Nordafrika, denen er gar keinen Wert beimißt, weil „das mit diesen Operationen verbundene Risiko viel zu groß" sei. Dem Artikelschreiber in der „Jllustrated London News" geht es also wie jenem bekannten Fuchs, dem die Trauben viel zu sauer sind, weil sie hoch hängen. Nur aus dem Osten sieht Cyril Falls Rettung und Umschwung kommen, indem er erklärt: „Nur über die Sowjetunion können di« Engländer hoffen, daß der gegenwärtige Krieg in den näch sten beiden Jahren noch siegreich ausgeht." Wie klein und bescheiden ist man doch im Laufe de« letzten Wochen geworden und mit wie vielen Phrasen hatt« man in London immer wieder die Hoffnung auf eine bob« schewistische Hilfe genährt. Was aber ist das Ergebnis die ser großspurigen Ankündigungen? In Nordafrika verloren die Briten 9000 Gefangene, über 800 Panzerfahrzeuge und 127 Flugzeuge. An der Ostfront fügten die deutschen Truppen den immer wieder in großen Wellen anstürmenden Bolschewisten schwerste Ver luste zu und erzielten zahlreiche örtliche Erfolg«. Wa» Ur London übrig bleibt, ist die Erkenntnis, der Tatsach« gegenüber gestellt zu sein", daß die Aufgabe, Deutschland zu schlagen, viel schwieriger zu «rfülley ist, als sich wir» kuiyzsvoll gegen di« Deutsch«, zu verteidigen".