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Mopauer« Tageblatt und Anzeiger l Sonnabenb/Somlag. 18./1S. November 1841 109. Zahrgaug Nr. 269 LS Da» „Zschopauer Lagiblatt und Ameiger" erscheint werk täglich. Monatlicher B«iug»prei» 1.70 RM., Zustellgebühr LS Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von ollen Postanstalten angenommen. Da» „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger' Ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrat» ;u Zlöha und des Bürgermeister« w Zschopau behördlicher^» bestimmt« Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen de» Zinanzamte» Zschopau — Bankkonten: Volkrbank Zschopau, ». S. m. b. I.; Stadlbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 — Ruf 712 Zeitung für die Orte: Böraichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Scharfensteln, Schiötzchen/Lrrgeb., Waldkirch«n/Lr;geb., Weihbach, Wilischthal, Witzschdorf. 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Starke Verbände von Kamps» «nd Stnrzkampfflng- zcugen grissen sowjetische Feldbesestignnge«, Truppenan sammlungen, Eisenbahnen und Flugstützpunkt« im Raum südlich Moskau und ostwärts des Ladogasees a«. Der Feind erlitt schwere Berlnste an Mensche«, schwere« Waffe« «nd rollendem Material. Weitere erfolgreiche Luftangriffe rich teten sich gegen Anlage« der Mnrma«bah«. Moskaa «nd Leni«grad wurden in der vergangene« Nacht bombardiert. Wie durch Sondermeldung bekauntgegebeu, hat die deut- sche Kriegsmarine einen «ene« groben Erfolg errungen. Unterseeboote grissen im westliche« Mittelmeer einen Ver band britischer Kriegsschiffe an. Dabei versenkten zwei Boote unter Führung der Kapitünlcntuante Reschke «nd Guggenberger den Flugzeugträger „Arc Royal" uud beschä digte« das Schlachtschiff „Malaya" so schwer, datz es i« de« Hafen vo« Gibraltar eingeschleppt werden mutzte. Weitere britische Einheite« erhielte« Torpedotreffer. Der Flugzeug träger „Arc Royal" war bereits am 20. September 1938 durch Luftangriff schwer beschädigt, «ach Widerherstell««g je doch erneut i« Dienst gestellt worden. Die britische Admira lität hat diesen Verlast zngegebe«. Im Seegebiet «m England vernichtete« Kampfslngzeuge vor der schottische« Oftküste eiae« Frachter vo« 1500 BRT. I« Nordafrika schaffe« deutsche Jäger aus einem starke« britischen Jagdverband vier feindliche Flugzenge Herans. I« der Zeit vom 8. bis 11. November verlor die könig liche britische Luftwasse 118 Flugzeuge. Während der glei che» Zeit ginge« im Kampf gegen Grobbritaunie» sechs eigene Flugzeuge verlöre«. USA.-Stühpunkle ln Mbirien geplant Die Rolle Vetropawkowsks Unter der Ueberschritt „Amerika baut Stützpunkte in Ost- sibirien aus", berichtet die chinefiiche Zeitung „Tschung Hwa Jihpao" auf Grund eines Sondertelegramms aus Washington, die Bekanntgabe der Verlegung des Versorgungsweges für die Sowjetunion von Wladiwostok nach Archangelsk bezweckt die Ablenkung der Aufmerksamkeit Japans von der Tatsache^ datz d,e Vereinigten Staaten Kräfte in Kamtschatka zusammenzlehen. Petropawlowsk ist als Lieferbasen vorgesehen, obgleich dorthin die Tiansportmöglichkeiten nicht gerade günstig sind. Der Aus bau ist nickt für Sowjetzwecke gedacht, sondern für dre Anlegung eines USA -Stützpunktes. der selbst bei einem Zusammenbruch der Sowjetunion nickt ausgegeben werden soll. Die geog.a- pdische Lage Peiropawlowik in der Nähe der Aleuten ermög licht den USA. die Einkreisung von Norden her. Die Zeitung weist alucki-meno aus USA-Senator Wall- green bezugnehmend daraui hin bereits öffentlich die Forde rung auf Einräumung von USA.-Stützpunkten in Lsisibinen erhoben zu haben. * Der Hasen Petropawlowlk liegt an der äußersten Südost- küste der von Sibirien aus in nahezu südticher Richtung aut die japanischen Jmein sich hinziehenden Halbinsel Kamückaika. In allernächster Nähe liegen die Kurilen, die noch zu Japan gehören. Starke loWjkMe böMveUutte Aus deutsch-finnische Minensperren geraten Im Finnischen Meerbusen versuchten leich:e wwjetische Sicherungsstreitkräfte, nach Westen auszuklären.'die sowjetischen kriegsichisfe gerieten dabei nachts auf die von der deutschen und finnischen Kriegsmarine ausgelegten Minensperren. Fünf iustige Minendetonationen mit starken Feuersäulen und Nauch» mumcklung wurden beobachtet. Der starke Verlust sowjetischer Einheiten, unter denen sich auch sowjetische Transportsabrzeuqe befanden, zwang die Sow jets, sich in den Finnischen Meerbusen zurückzuziehen. „Man im Februar 1941- Wie die Bolschewisten gegen Deutschland drängten „Der Ausbruch der Feindseligkeiten zwischen Deutschland und der Sowjetunion überraschte mich keineswegs", berichtete ein am 1. November vor Leningrad in deutsch« Kriegsgefangen schaft geratenen Sowjet-Oberst. „Schon im Februar 1941 wurde in der Leningrader Kriegsakademie vom bevorstehenden Kriegs ausbruch gesprochen. Die Vorbereitungen zum Kriege gingen so weit, datz durch schriftliche Befehle eine Mobilmachung der bolschewistischen Armee vollzogen wurde. Im Mai war die Aus füllung der Truppenteile durch Heranziehung von Spezialisten vollendet." Auch dieser Bericht beweist, datz die Bolschewisten bereits Anfang 1941 zum Kriege gegen Deutschland drängten. Erbillerle Kämpfe bei Gonvar Rom, 14. November. Der italienisch« Wehrmachtsverlch't vom Freitag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: I« Nordafrika Tätigkeit unserer vorgeschobenen Abtei lungen an der Front von Tobruk. In den kürzlichen lokalen Kämpfen wurden autzer den dem Feind zugefügtcn Ver lusten zahlreiche Waffen erbeutet. In Ostafrika sind an den Fronten einiger Abschnitte von Gondar erbitterte Kämpfe im Gange. Die deutsche Luftwaffe bombardierte Ziele von Tobruk. > An der Front von Sollum wurden zwei feindliche Flug zeuge abgcschossen; zwei weitere stürzten brennend ab. Eins von ihnen wurde von der Bodenabwchr von Bengasi wäh- i rend eines Einfluges getroffen, der einige Verluste unter der mohammedanischen Bevölkerung verursachte, das andere wurde im Kampf mit einem unserer Aufklärungsflugzeuge über Giarabub abgcschossen. Ein siinstes britisches Flug zeug, das von unserer Abwehr an der Küste der Marmarica zur Landung gezwungen wurde, ist mit der aus drei Offi ziere» und drei Unteroffizieren bestehenden Besatzung un beschädigt in unsere Hände gefallen. Junger isländischer Fischer Von USA-Bcsatzungsmitgliederu auf der Insel Island erschossen. United Pretz meldet aus Reykjavik: Die USA-Militär behörde auf Island gab bekannt, datz am vorigen Sonn abend ein junger isländischer Fischer von zwei USA- Marinesoldatcn im Berkaus eines Streites vor einem Re» stanrant erschossen worden ist. Der 22jährige Isländer namens Thordur Sigursson hat einen tödlichen Schntz in den Magen bekommen. Der Vorfall verursachte stärksten Un willen unter der isländischen Bevölkerung. Die Zeitungen forderten die Jnselbevölterung in Leitartikeln auf, di« USA- Soldaten zu meiden, um weitere Zwischenfälle zu ver hindern. Frau Dorothy Thomson klagt auf Scheidung. Nach einer in „Tagens Nyheter" wiedergegebenen United-Preß-Mel- dung aus Woodstor (USA) hat die amerikanische Journali stin Dorothy Thomson, die Frau des Schriftstellers Sinclair Lewis, Scheidung beantragt. Wie Wetter dazu gemeldet wird, gab die berüchtigte Deutschlandhetzerin als Schei dungsgrund an, daß ihr Mann schon seit Jahren nichts mehr von ihr wissen wolle. I« Nordafrika Ein« Flak beim Direktbcschutz auf angreifende englische Pan zer. (PK.-Aufnahmc Kriegs berichter Zwilling, HH., Z.) Männer der Fcldwcrft beim Ueberholen von Flugzeug- motoren. Bei schneidendem Nordost in winterlicher Land schaft ist das keine leichte Aufgabe. (PK.-Aufnahme: Kriegs berichter Hug, HH., Z.) ^nt^ort an Koo86velt Von unserer Berliner Schriftleitung. Ler finnische Außenminister Tanner hat jetzt ein« «nt- schiedens Antwort auf das Ansinnen der USA gegeben, di« verlangten, daß Finnland den Kampf gegen die Sowjetunion «instelle. Der Verteidigungskrieg gegen di« Sowjets werde auf jeden Fall bis zum End« geführt, das ist Herrn Roose velt laut und deutlich versichert worden, der einmal wieder Lis Gelegenheit nahm, sich in europäische Angelegenheiten zu mischen. Es ist eigenartig; wenn hier in Europa ein kleines Land wie Finnland dafür sorgt, daß seine Freiheit nicht mehr angetastet werden kann, mischt sich gleich der große „Auf seher" von jenseits des Atlantik ein, der sich eine Rolle am- maßt, Li« ihm garnicht zukommt. Es ist schon immer der Ehrgeiz der jeweiligen USA-Präsidenten gewesen, beson ders aber der Herre» Wilson und Roosevelt, Schiedsrichter sein zu können. Ueber di« Nolle Wilsons braucht wenig mehr gesagt zu werden — seine 14 Punkt« sind bekannt. Deutschland und Europa ist einmal darauf hineingefallen — ein zweites Mal wird das nicht der Fall sein. Als Herr Roosevelt in dem sattsam bekannten „Anglertrcffen" mit Churchill auf dem Atlantik eine neue Serie von Punkten von Stapel ließ, haben diese weit weniger Widerhall gefunden als di« Wilsonschen 14 Pnnkte, und auf di« ausgeworfcnen Angeln, mit denen Herr Wilson immerhin noch Erfolg hatte, biß diesmal niemand an. Europa erkannt« die neue Punkt- serie als das, was sie war, als eine glatt« Unverschämtheit, da sich Europa heute auch ohne Herrn Roosevelt neu bildet und vor allem neu ordnet, wofür in hartem Ringen die Vor aussetzungen schon geschaffen wurden. Diejenigen Länder, di« ihren Teil dazu beitragen, daß der große Kampf, der zur europäischen Neuordnung führen soll, gelingt, werden auch bei dieser Neuordnung ihr« gerechtfertigten Ansprüche er füllt sehen. Finnland steckt diese Ansprüche nicht einmal weit, und hat dies auch den USA gegenüber zum Ausdruck gebracht: es will nur für all« Zeiten gegen einen Angriff aus dem Osten gesichert sein, gegen einen Angriff solcher blutrünstiger Horden, wie es sie ein Jahr lang in einem der schönsten und reichsten Teil« seines Landes gesehen hat. Um seinen Lebeusraum zu sichern, hat es Seite an Seite mit Großdeutschland den Kampf gegen die Sowjets ausgenom men, die es als Vertragspartner zur Genüge kennengelernt hat und di« es nicht wieder als solche zu haben wünscht, wenn auch Herr Roosevelt nahezu bereit ist, «ine Bürgschaft zu geben, daß sich di« Sowjets im Fall« einer Einstellung der finnischen Operationen auch ihrerseits friedlich verhalten würden. Wir brauchen nicht zu untersuchen, was wohl wirk lich geworden wäre, wenn Finnland dem Ansinnen der USA nachgekommen wäre, ohne auf seinen großen Bundesgenossen gestützt zu sein. Dann hätte es — wir getrauen uns das zu prophezeien — in einem Jahr kein Finnland mehr gegeben, sondern nur ein „bolschewisiertes" Land, das den größten Teil seiner wertvollen Einwohnerschaft in Massenmorden verloren hätte. Daß'das so kommt, wenn inan mit dem Sowjets paktiert, weiß man in Finnland und hat deshalb und auch aus Treue zu seinem Helfer Deutschland, die Amerikaner mit der oben gekennzeichneten Antwort abgefer» tigt. Die Finnen haben sich in diesem Kriege äußerst tapfer geschlagen, sie sind uns als tapferes Volk bekannt und haben ihren Namen Ehre gemacht. Sie standen auf äußerstem, vor geschobenem Posten gegen das Bolschcwikentum, das den ganzen europäischen Norden bedrohte, der leider nur zum Teil die Gefahr erkannte, die da aus dem Osten drohte, und in spießbürgerlicher Harmlosigkeit weiterlebte. Das Schick sal Estlands, Lettlands und Litauens unter sowjetischer Herrschaft ist Finnland Warnung genug gewesen — es hat dem zu erwartendem Stoß aus dem Osten sein« Truppen entgegengcworfen und kämpft heute Seit« an Seit« mit den verbündeten Truppen nahezu an seiner ganzen über tau send Kilomtcr langen Front. Sein« Truppen haben nun eine „Sicherheitszone" erkämpft, für bi« eS di« Garantis eines USA-Präsidenten nicht mehr braucht, dessen Motiv für die Warnung an Finnland einzig und allein die Watsachs war, daß die Murmanbahn schon rveitgehend in finnischem Händen ist und der Nachschub aus den USA die Sowjets von dieser Seite aus nun vollkommen versaat. Br»