DRESDNER PHILHARMONIE Donnerstag, den 25. Februar 1971, 20.00 Uhr Festsaal des Kulturpalastes Dresden 5. KONZERT IM ANRECHT C Dirigent: Kurt Wöss, Österreich Solistin: Aniko Szegedi, VR Ungarn, Klavier Bela Bartok 1881-1945 Suite aus der Pantomime „Der wunderbare Mandarin" op. 19 Erstaufführung Konzert für Kiavier und Orchester Nr. 3 Allegretto Adagio religiöse Allegro vivace PAUSE Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67 1770-1827 Allegro con bno Andante con moto Allegro Alleg ro Unter den jüngeren Vertretern der ungarischen Klaviervirtuosen gebührt ANIKO SZEGEDI eine führende Posi tion. Durch die Eltern, Magda Väsär- helyi und Ernö Szegedi, die beide als Pianisten und Klavierpädagogen (der Vater als Professor an der Franz-Liszt- Musikhochschule in Budapest) einen ausgezeichneten Ruf besitzen, erhielt sie ihre ersten Unterweisungen im Kla vierspiel. Später studierte sie als Schü lerin von Prof. Peter Solymos an der Budapester Musikhochschule und legte dort 1960 ihr Staatsexamen mit ausge zeichneten Ergebnissen ab. Daraufhin wurde sie sogleich als Solistin an die Ungarische Philharmonie verpflichtet. Intensiv arbeitete sie an der weiteren Vervollkommnung ihrer pianistischen Fertigkeiten, u. a. 1964 und 1965 im Rahmen der alljährlich in Luzern statt findenden Meisterkurse von Geza Anda, beteiligte sich erfolgreich an interna tionalen Wettbewerben (Enescu-Wettbe- werb in Bukarest, Busoni-Wettbewerb in Bolzano), errang die Bronze-Medaille des Internationalen Schumann-Wettbe werbs 1963 in Zwickau und konzertierte in zunehmendem Maße im In- und Aus land, so. u. a. in der SR Rumänien, der CSSR, der Sowjetunion, der Schweiz, Italien, Frankreich, Österreich und in der DDR. Sie ist häufiger Gast in den Stu dios des ungarischen Rundfunks, Fern sehens und der Schallplatte. KURT WÖSS wurde 1947 zum Chefdirigenten des in Wien residierenden „Tonkünstler-Orche sters" ernannt. 1951 ging er nach Japan und wurde Chefdirigent des japanischen Rundfunks und der Nippon-Philharmoniker. 1953 unter nahm er eine Weltreise und dirigierte auf die ser Tour u. a. Orchester wie die Berliner Phil harmoniker, New Yorker Philharmoniker, das Conservatoire Orchestre Paris, die Wiener Phil harmoniker. 1956 unterschrieb er einen Vertrag als Chefdirigent des Victorian Symphony Or chestra in Melbourne, wo er bis 1960 verblieb. Seither war er Opernchef in Linz. Gastdirigate führten ihn u. a. nach Italien, Jugoslawien, Schweden, Belgien, in die Schweiz, die DDR, nach Westdeutschland, Südafrika, England, Schottland, Irland, in die Sowjetunion, in die CSSR, in die Türkei. Er ist ständiger Festspiel dirigent bei den Bregenzer Festspielen und diri gierte wiederholt bei den Salzburger Festspie len sowie den Wiener Festwochen. Ein beson derer Erfolg war das Barcelona-Opern-Festival 1965, bei welchem er Wagners „Siegfried" in Bayreuther Besetzung zu Gehör brachte. Bei der Dresdner Philharmonie gastierte er erstmals in der Spielzeit 1966/67.