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Mopauer» Tageblatt Vos „Zschopauer Logeblatt und Anzeiger" erscheint werk täglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 NAl., Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden In unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Postanstallen angenommen. ! und Anzeiger I Anzeigenpreise: Die 4S mm breit« Millimeter-eile 7 Pf.; die -0 mm breite Miilimeterzelle im Lextteil 25 Pf.; Nachlaßstaffel L; Ziffer- und Nachweis-Gebühr 25 Pf. zuzüglich Porto. Das „Zschopauer Lageblatt und Anzeiger* Ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Landrat» zu Flöha und des Bürgermeister» zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Finanzämter Zschopau — Bankkonten: Volk,bank Zschopau, ». S. m. b. tz.; Ltadtbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 — Ruf 712 Zeitung für die Orte: Vörnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermerrdorf, Scharfenstein, Schlöbchen/Lrzgsb.^ Waldkirch,n/Lrzgeb., Weißbach, Wilischthal, Witzschdorf. Nr. 245 Sounabend/Sonutag, 18./18. SNober 1841 1gg. Zahrgavg Zehn feindliche Handelsschiffe von deutschen Ä-Vooten versenkt PlmmWger verlaus der AagriffsoperaNonea im Ssten / Lomden aus die Hasenan- lageu von Murmansk / welkere Luftangriffe ans Morkan und Leningrad Aus dem Führerhauptquartier, den 18. Oktober 1941. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die AngriffSoPerationen im Osten verlaufen Planmäßig. Kampfflugzeuge bombardierten bei Tage die Hafen anlagen von Murmansk und kriegswichtige Einrichtungen in und um Moskau sowie gege« Vcrsorgungsanlagen in Leningrad. Wie bereits durch Sondcrmrldung bekanntgegcben, wurde ein von Nordamerika nach England gehender stark gesicherter Geleitzug nach Eintritt in das Blockadegebiet von denlschen Unterseebooten ersaht. In mehrtägige« zähen Angriffen versenkten die Unterseeboote zehn feindliche Handelsschiffe, darnntcr drei vollbeladene Tanker mit zusammen K«0«v BRT. Im nächtlichen Kampf gegen die SichcrungSstteit- kräftc wurden zwei feindliche Zerstörer versenkt. Bor Gibraltar versenkte ei« deutsches Unterseeboot «in feindliches BewachungSfahrzeug. Kampfflugzeuge bombardierte« an der «nglischen Südost- küstc mehrere Hafenanlagen nud versenkte« «in Handelsschiff von 4«0« BRT. Ter Feind flog nicht in daS Reichsgebiet «in. Sie Wirklichkeit gewordene Schlacht im Osten Der gewaltige Vorstost der deutschen Truppen, die unge heuren Gefaugeneuzohlen und riesenhaften Beutemengen gehen eindrucksvoll aus dieser Darstellung hervor. (Atlantic-Michatz, M.) Di« Gegenseite liebt es, Schlagworte zu prägen. Die «rfand den Begriff -er Schlacht im Atlantik. Sie erdacht« sich das Schlagwort von der Schlacht um Moskau. Sie ahnte nicht im Augenblick der Entstehung dieses Wortes, daß di« militärischen Er eignisse sich so schnell folgen würden, um diesen begriff von einem Tag zum anderen rauhe Wirk lichkeit werden zu lassen. Das sowjetische Heer ist geschlagen in drei großen und vielen kleineren Kesselschlachten, von denen rede noch groß genug ge wesen wäre, auf einem beschränkteren Kriegsschau platz di« volle Entscheidung herbcizuführen, als es der des Ostens ist. Es lassen sich Gefangenenver luste von 3 Millionen Mann und LOM« Panzern überhaupt nicht ersetzen. Auch das Versprechen Lord Beaverbrooks, mit 30 Mü Panzern zu helfen, ist nicht mehr als eine Geste, deren Motive sich die Sowjets selbst deuten können. Aber mit bom Ge- fangcnenverlust war es allein nicht getan. Der Ausfall durch die hohen blutigen Verlust« kommt hinzu. Was einmal im Begriff des sowjetischen Feldheeres zusammengcfaßt war, existiert nicht mehr. Nur noch Reste sind an örtlichen Stellen übrig geblieben. Es ist di« Ironie der Weltgeschichte, daß der gewaltige bolschewistische Körper in dem Augenblick kein« vollgültigen Verteidigungskräfte bcreithalten kann, wo die bolschewistische Zentrale unmittelbar bedroht ist. Unter solchen Umständen werden auch hastig anSgebaute Befestigungsanlagen recht illu- lorisch. denn sie nützen nur, wenn sie von Soldaten verteidigt werden, di« sie auszuwerten verstehen. Darum ist die von Stalin bis zum Letzten beab sichtigte Verteidigung der Hauptstadt ein« viel frag würdigere Angelegenheit als der Widerstand in Leningrad, wo sich immerhin noch gewisse Kampf kräfte der Teile der Woroschilow-Grupp« in den Bunkern, Schühenständen und -grüben zur Wehr letzen. Bom militärischen Standpunkt aus ist eine Verteidigung Moskaus sinnlos. Denn sie ist mit dem Augenblick unmöglich, da zu der frontalen Be drohung, di« tatsächlich schon seit der Schlacht von Smolensk im Juli bestand — damals wurde ja Timoschenkos Aufgabe ausdrücklich in dieser Rich tung fcstgclegt — umfassende Bewegungen aus dem Norbwestcn und Südwesten gegen di« Pfeiler dieser Be festigung zu drücken begannen. Es wäre durchaus sowjetische Manier, wenn der hundert Kilometer vor Moskau begin nende Befestigungsgürtel eine erhebliche Tiefe hätte. Aber sellbst Tiefenzonen, die von aktiven Truppen verteidigt waren,'sind von uns überrannt worden. Auch der Mos kauer Verteidigung wird es nicht anders ergehen, umso mehr, als sie nur noch vereinzelt vollgültige Kräfte zur Ver fügung hat. Dabei ist es unserer Wehrmacht überlassen, wi« sie den Angriff auf Moskau zeitlich und räumlich ge ¬ stalten wird. Die sowjetisch« Verteidigung kann nur auf das warten, was ihr von deutscher Seite diktiert wird. Di« Schlacht von Moskau ist Wirklichkeit. Sie wird bann bis zum End« gekämpft, ivenn es die Führung für erforderlich hält. Die Wahl zwischen Vernichtung und Uebcrgabe bleibt den Sowjets. Ihr Entschluß wird nach vorangegangenen Erfahrungen in der Selbstvernichtung liegen. Eine Haupt- stabt ohn« totale Verteidigungskraft — das ist das End« «iner Zusammenballung militärischer Macht, die die Sowjets In zwanzig Jahren angehäuft hatten. Sie rumänische Regierung dankt Marschall Antonescu B u karest, 18. Oktober. (HT.-Mel-ung). Dio gesamt« rumänische Negierung beglückwünschte mit einem feierlichen Akt den Staatsführer Marschall Antonescu »um Sieg von Odessa. Der stellvertretende Ministerpräsi dent Michael Antonescu richtete dabei an den Staatsführer ei:;« Ansprache, in der «r im Namen des Kabinetts -cm Marschall für alles dankt«, was er für das rumänische Volk getan habe. Der Marschall habe in einem einzigen Jahr verstanden, di« moralischen Grundlagen des Volkes nüeder- hcrzustellen, all« Schwierigkeiten und Anfechtungen aus dem Weg« zu räumen und den Staat wieder aufzurichten. Darum bank« heut« »I« Regierung angesichts der Eroberung von vdeffa dem Marschall aufrichtig für den Aufstieg. In seiner Antwort gelobte Marston begonnen« Werk zu vollenden. Repräsentantenhaus stimmt der Aban-er»«« des Nentrali« tätsgesetzes z«. W a sh I ng t o n, 18. Oktober. lHS.-Meldung). DaS Abgeordnetenhaus nahm mit 259:138 Stimmen den GcsctzeSantrag auf Abänderung des Neutralitätsgesctzes un- di< Bewaffnung von Handelsschiffen an. Der Antrag geht nunmehr dem Senat zu. In der Debatte -att« der Fratttonsausschuß -er Republikaner scharf« Kritik gegen bas Vorgehen der demokratischen Mehr heit hinsichtlich -er Begrenzung der Debatt« auf zwei Tage geübt und gegen di« Geheimhaltung der V«rn«hmung von Zeugen aus der Administrativ«. Aus einem vcutelager sucht sich die ukrainische Bevölkerung daS für sie Brauch bare heraus. (PK.-Aufnahme, Kriegsberichter Mittelstaedt, PBZ., Zander-Multiplex-K.) Aus dem Zeitgeschehen „Politik der verbrannten Erde". England ist nach der Zerschlagung der Tlmoschenrv- Armee vom Entsetzen gepackt. Es sieht den nicht mehr zu verheimlichenden völligen Zusammenbruch der Sowjet» als unausbleibliche Folge der gigantischen deutschen Angriffs operationen als Tatsache. So oft und laut von englischer Seite auch betont wird, daß die eventuelle Aufgabe Moskau» keinerlei militärisch« Bedeutung habe, so drehen sich ihre sorgenvollen Betrachtungen doch immer wieder um diesen .kritischen Punkt. Das englische Volk versucht man damit zu beruhigen, daß die Deutschen weder von der eventuellen "Einnahme Moskaus noch von weiter«m"Gebietsg«winn mili tärischen oder wirtschaftlichen Vorteil hätten. Dafür sorg« nach einer „Times"-Betrachtung Stalin» „Politik der ver brannten Erde", die hinreichend gekennzeichnet sei durch die störungstat der Geschichte". Das Blatt verherrlicht dies« störungstat der Geschichte". Der Blatt verherrlicht diese Wahnsinnstat und hebt dabet mit Genugtuung hervor, hast Bergwerrke und Fabriken auf dem Wege des Eroberer» rücksichtslos zerstört und das fruchtbare Land, durch das er hindurchzieht, sowett wie möglich in eine Wüste verwandelt würden. Besonders zynisch aber ist der folgende Satz; „Was diese kompromißlose Auffassung deS totalen Kriege» für Millionen von Bauern und Handwerkern bedeutet, die ihre Heimstätten und ihre Unterhaltsmittel in loyaler Weise den Flammen überliefert haben, kann man sich schwer vor stellen in einem Lande, das bisher verhältnismäßig Wenig gelitten hat." Liegt in diesem Satz nicht die schlagendste Bestätigung für jene Behauptung eines ausländischen Jour nalisten, daß in der Atlantik-Zusammenkunft zwischen Chur chill und Roosevelt bei der Behandlung des deutsch-sowje tischen Krieges der Gesichtspunkt im Vordergrund gestanden habe, England und den USA könne es nur recht sein, wenn sich diese beiden Staaten gegenseitig zerfleischen, weil sie — die plutokratischen Verbündeten — es nachher umso leichter hätten, sich den Raub zu teilen. Uebrigens: England hat diese „Politik der verbrannten Erde" überall dort, wo e» seine „erfolgreichen Rückzüge" geübt hat (Norwegen, Belgien, Frankreich, Griechenland und neuerdings in Syrien und Iran), sichtbar selbst betrieben. Wo die Engländer ihren Freunden „zu Hilfe" geeilt waren, gab es sinnlose Zer störungen, Plünderungen, Mord und Vergewaltigung. Und die Nordanierikaner bemühen sich, es ihren englischen Freun den auf Island gleichzutun. Frau Churchill aber „betet" füll Stalin und für das Gelingen seiner „Volitik der verbrann-1 ten Erde". Rordirland den Nordamerikanern, Dieser Tage berichtete ein nordamerikanisches Matt, datz mehrere tausend in Nordirland ansässige Nordamerikaner» ein großes Gelände am Nord-Kanal der nordirischen Küste» als geeigneten Stützpunkt für nordamerikanische Schiffe aus zubauen gedächten. Sie hätten angeblich mehrere hundert Fachleute, darunter Ingenieure usw., von Nordamerika angefordert, die den Ausbau dieses Stützpunktes nach den modernsten Gesichtspunkten scestrategischer Art Prüfen u»8 die notwendigen Vorarbeiten in Angriff nehmen sollten. Das ist offenbar der neueste Dreh, den sich die Roosevelt- Amerikaner ausgedacht haben, um den Kriegscintritt dell USA zu beschleunigen. Regierung und Volk von Eire wissen schon, weshalb sie so hartnäckig ihre Neutralität zu ver teidigen suchen. Die Island-Spuren schrecken. Amerika auf JSlanv. Vor einigen Monaten besetzten di« USA durch ihr« Truppen die Insel Island „zum Schutz" ihrer Bewohner. Churchill hatte schon vorher ein Expeditionskorps nach Is land geschickt, weil, wie er sagte, das den «nglischen Inter essen entspräche. Bekanntlich haben in der Zwischenzeit sich die englischen und amerikanischen Besatzungen auf der Insel höchst unbeliebt gemacht. Jetzt hat der nordamerikanisch« Staatssekretär Slimson mitgeteilt, daß amerikanische Trup pen die Engländer auf Island „entsetzen" sollen. So gewin nen die Bereinigten Staaten «inen neuen Stützpunkt, wäh rend über die englischen „Interessen" zur Tagesordnung geschritten wird.