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Nr. 250 Freitag, 24. SNober 1841 188. Zahrgaug Statt« Mstt Köpfe rotten Limoschenls abgesügl / Marschall Vudjenny im Lubljanka-Gefängnis / Sie Henker wüten in Moskau Rückzug nach Sibirien? G«- Bombcr wurde abgcschosscn. d«r Lage, st« zu ernähren. Der kurze Sommer läßt -as Ge treide dort nicht einmal auf dem Halm ausreifen, «he di« kalte Jahreszeit hereinbricht. Bei dem durch den Krieg und das preisgegeben« Land gesteigerten Bedarf des sowjetischen Westens sollen -io geringen Gctreidevorräte Sibiriens schon in den europäischen Teil der Sowjetunion abgezogen worden sein. Von welcher Seite man auch das Thema einer Hilfe durch und aus Sibirien an schneid et, es zeigt sich, -aß Sowjet asten für die Fortführung -es Krieges kein« Rolle spielt, warf in der letzten Nacht Bomben auf Ver des norddeutschen Küstengebietes, u. a. aus Kiel. Die Zivilbevölkerung hatte gering« Schäden sind unerheblich. Ei« britischer und daß die Bolschewisten auch in dieser Beziehung fangen« ihres Raumes sind. Flugzeuge ab. Der Feind schieden« Orte Hamburg und Verluste. Die sowjetischen Dampfer von 6V0V BRD. und belegte Mos kau mit Spreng- und Brandbomben. In Nordafrika schosse» deutsche Jäger drei britische Gleichzeitig wird bekannt, daß Marschall Bnbjenny im Lubljanka-Gefänguis in Moskau fitze und Marschall Woro schilow ebenfalls erledigt sei. Beachtlich ist, daß der Londoner Nachrichtendienst bis vor kurzem «och dem jetzt abgesägte« Marschall Timosche«ko große Lobeshymne« ges««ge« und ihm endlose Siegerlor beeren gewunden hat. Er seierte in Timoschenko ei« großes sowjetisches militärisches Ge«ie. Noch vor etwa drei Wochen faselte Loudon vo« einer große« Gegenoffensive Timoschen- kos. Dieser vo« de« Londoner Redaktionsjude« so hoch- gepäpelte bolschewistische Befehlshaber geht nun de« gleiche« Weg wie die übrige« Sowjetgrößen. Man wird ihm de« Kopf vor die Füße lege« oder er bekommt de« Genickschuß. Die Slrt, wie Stalin seine Opfer erst z« Schuldige« stempelt «nd sie daun „liquidiert" ist ja bekannt. Dieser ueue Fall ist nur eine treffende Bestätigung der so oft gekennzeichnete« sowjetischen Methode. Die Ernennung Snkows, des „Ge, «crals mit 26jährigen militärischen Erfahrungen und Offi ziers von ungeheurer Energie" zengt von der ganz beson deren Schlauheit der Sowjets, erst jetzt das große militärische Genie an die Front zu schicken. Bisher hat man es wohl im Hintergrund-gehalten, um die Deutschen z« täuschen «nd ihnen so eine endgültige Niederlage beiznbringe«. Stockholm, 24. Oktober. <HS.-M«löung). Nach einer Reut«rmeldung wurden -urch ein Dekret des Stadtkommandant«» von Moskau wi«der drei Personen zum Tods verurteilt. Si« wur-en der „antisowjetischen Tätig keit" und des Fluchtversuchs aus Moskau schuldig erkannt. Fünf weitere Personen sehen ihrer Verurteilung entgegen, darunter -er Leiter der Moskauer Milchversorgung. Der asiatische Teil der Sowjetunion ist «in wesentlicher Bestandteil der Legende von -er Unerschöpflichkeit des sow jetischen Raumes. Beim Fall Moskaus könnten sich dis N«sto der geschlagenen Sowjetarmeen nach Sibirien zurück ziehen, sich dort während des Winters ergänzen, um im kommenden Frühjahr mit neuen Masten an Material und Menschen anzutreten. Sibirien ist die Rolle eines Retters der Sowjetunion zugeschrieben. Ist Sowjetasien dazu im stande? Unter gar keinen Umständen! Der Naum ist ge waltig groß. Es sind an die 15 Millionen Quardratkilo- meter, etwa doppelt soviel, wie das europäische Festland. Aber schon di« gcrige Bevölkerungsdichte — höchstens 30 Millionen Einwohner, rund 2 Menschen auf dem Quadrat kilometer — weist darauf hin, daß Sibirien sich für den Aufenthalt und die Ernährung von Masten nicht eignet. Lange Jahrhunderte hatte Sibirien den schaurigen Ruf als Vcrbannungsland. Sibirische Kälte wurde zu einem ge flügelten Wort. Dis Zaren rechneten damit, daß die hier der Wildnis und dem harten Klima überantworteten Men- sthen an ihrer Umgebung zugrunde gehen würben. Ver bannung nach Sibirien war gleichbedeutend mit Tod. Auch die Bolschewisten haben diese Praxis, bei ihrem großen Be darf, Menschen verschwinden zu lassen, übernommen und gesteigert. Letzthin war noch davon die Ned«, daß die Hun- derttauscnde Deutschstämmigen an der Wolga nach Sibirien ausgcsiedelt werdens ollten, damit der Kreml sich ihrer ent ledigen könnte. Die Bolschewisten haben dann allerdings auch den Ver such gemacht, die Bodenschätze Sibiriens zu erschließen, aber sie sind in ihnen steckengeblicbcn. Es entstanden zwar Städte von Bedeutung, aber die Produktion blieb weit hinter den Erwartungen zurück. Das eine Drittel, daß an Kohle- und Erzerzeugung im asiatischen Teil der Sowjetunion hcrvor- gebracht wird, kann die Verluste nicht annähernd ausglei- chcu. Ein Haupthindernis ist auch das Transportproblcm. Um z. B. Uralerz zu verhütten, muß Kohle aus dem 2000 km entfernten Kohlenbecken von Kusnezk herangeschafst werden. Eine von UTA kommende Materialhilfe ist, abgesehen von ihrer übrigen Fragwürdigkeit, dadurch behindert, daß Sibi rien nurd urch die 7021 km lange transsibirische Bahn mit der europäischen Sowjetunion verbunden ist, die erst zum Teil zweigleisig, aus der Luft leicht verletzlich und außerdem in ihrer technischen Beschaffenheit s sch lech ter Oberbau, Mangel an Lokomotiven und rollendem Material) sehr mangelhaft ist. Der Rückzug geschlagener Neste der bolschewistischen Ar meen nach Sowjetasien und ihre dortige Restaurierung ist schon deshalb eine Fiktion, weil diese Neste nach Abschluß der gegenwärtigen Kümpfe nur in der Einbildung der bri tischen Agitation noch vorhanden sein werden. Unter den bolschewistischen Horden in deutschen Gesänge neu lagern sind bekanntlich besonders hänfig auch astatische Typen anzutrcs- fen. Stalin mußte also bereits große Teile der sowjetischen Fernvstarmee verbrauchen, der weite asiatische Naum mit sei ner geringen Bevölkerungsdichte ist schon erheblich leergc- pumpt. Aber selbst wenn man den Sowjets zugestehen wollte, daß sich einige Truppen vom deutschen Gegner lösen und nach Asien flüchten könnten, so wäre Sibirien kaum in Aus dem Führerhauptquartier, den 24. Oktober 1941. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Osten schreiten die Angriffsoperationen weiter fort. Bei der Abwehr eines sowjetischen Gegenangriffs im Nordtcil der Ostfront fügte die spanische „Blaue Division" dem Feind schwere Verluste z« und brachte mehrere hun dert Gefangene ein. Die Luftwaffe versenkte im Secgebiet der Kriem einen Angesichts -es völligen Zusammenbruchs in -er Mitte der sowjetische« Front und -er katastrophalen Lage Ler Sowjetarmeen im allgemeinen suchte Stalin nach Schnldigsn. Diese hat er jetzt gefunden. Wie schon kurz «ach dem Lon doner Nachrichtendienst gemeldet, wurde in-Moskau bekannt- gegeben, daß General Gregor Sukow Marschall Timoschen- koS Kommando an der mittleren Front übernommen habe einschließlich der Verteidigung Moskans. Wohl um ter Oesfentlichkeit gegenüber den Kommandowechscl nicht so kraß in Erscheinung treten zu laste« »nd den Engländer« bas Verschwinden Timoschenkos zu „versüßen", fügte der Lon doner Nachrichtendienst Hinz«, es werde an«c«ommen f!j, daß Marschall Timoschenko einen anderen Poste« erhalte« werde. Die „Prawdck" schreibe heute, so führte der Londoner Nachrichtendienst weiter aus, daß Sukow 26 Jahre militä rischer Erfahrungen hinter sich habe «nd als Offizier vo« ungeheurer Energie geschildert werde. Die amerikanische Agentur United Preß meldet ans Kuibyschew, Stali« hat, nachdem er persönlich den Ober befehl fikr^-ie Verteidigung übernommen hatte, Timoschenko seiner Amtsovliegenheite» enthoben «nd den General Sukow zum Oberbefehlshaber -er Westfront ernannt. Gründe für die Absetzung Timoschenkos wurden nicht vekanntgegeben und es wurde auch nicht erklärt, ob er ei« anderes Komando erhält. In Neuyork wurde die Nachricht über Timoschenkos Verschwinden zuerst durch das Mittagsblatt „Neuyork Jour nal America«" bekannt. Diese Zeitnng brachte als Haupt- meldung die „Pr»wda"-Mitteil««g, daß Timolchenko als Befehlshaber der sowjetischen Ze«tralfro«t abgesetzt wurde. Das Blatt überschrieb -ie Meldung „Timoschenko in toter Sänbernngsaktio« abgefägt":« Auch das nW den Sowjets nichts Riesige Zahlungen für die Abschüsse deutscher Flieger Wie die Nachrichtenagentur Kokutsu in Chardin meldet, spornt die Sowjetunion die ihr noch verbliebenen Piloten da durch an, daß sie ihnen für jeden Kamps gegen deutsche Flie ger riesige Geldsummen zahlt. Eintausend Rubel werden von der Sowjetregierung für jeden Abschuß eines feindlichen Flug zeuges bezahlt. Der Titel „Held" wird jenen Sowietpiloten gegeben, die zehn Flugzeuge abgeschossen haben. Zweitausend Rubel und besondere Preise werden sür die Teilnehmer an 15 Lustkämpfen, dreitausend Rubel und ein Sonderpreis für 25 Lustkämpse bezahlt. Eine andere Frage ist es allerdings, ob man mit derartigen Beträgen, die selbst in einem plutokrati- schen Land wie England, Aussehen erregen, dem Pilotenman gel im „Arbeiterparadies" steuern kann. Aus dem zellgeschehen Regierungörttcktritt: Als Protest gegen Frauenschänder Di« isländische Negierung ist zurückgetrctcn. Die ame rikanischen Nachrichtenagenturen melden als Grund: „In nere Unstimmigkeiten". Gewiß, «S gibt in Island „innere Unstimmigkeiten". Aber sie sind durch die englisch-amerikanische Besatzung hin- eingetragen wor-en. Die englisch-amerikanischen Bcsatzungs- truppen sin- zahlreicher als di« Isländer selbst. Island hat nur 120 000 Einwohner. Und nun diese ungeheure Zahl englischer und amerikanischer Truppen, -ie sich auf der Jns«l festgesetzt haben und naturgemäß möglichst bequem leben wollen. Schon dieses Nebeneinander von einer so großen Besatzungsmacht und «iner so kleinen Einwohnerzahl muß zu Reibungen führen. Aber es spielt noch ein ganz be sonderer Umstand mit. Engländer und Amerikaner sind als Soldaten wahrhaftig keine Gentlemcn. Sie sind rohe Natur burschen. Und das ewig Weibliche zieht sie mächtig an. Frauenschänöungen sind an -er Tagesordnung. Keine Is länderin will etwas von d«n fremden Gästen wissen. Wie die isländischen Männer darüber denken, liegt auf der flachen Hand. Außenseiter oder Außenseiterinnen gibt eS überall. Auch in Island. Isländische Frauen, die sich auf Abwege locken ließen, wurden Lie Haar« abgeschnitten. Ein zeln« Isländer haben es gewagt, sich mit Geivalt zur Wehr zu setzen: es ist zu Feuerg«fecht«n gekommen und -ie be teiligten Isländer haben auf Fischerbooten die 1000 km weite Entfernung nach Norwegen zurückgelegt, um sich dorthin »« flüchten. Sagen wir «S klär und laut: Engländer und Ameri kaner benehmen sich auf JSlanL wi« die Schweine. Der zu rückgetreten« isländisch« Ministerpräsident Jonasson hat sich bei Roosevelt nach -er Erteilung Ler (tatsächlich erzwungenen^ Erlaubnis zum Landen a mexikanischer Truppen auSbe- -ungen, -aß nur amerikanische Elitetruppen nach JSlanL «ntsandt würden. Wi« dies« Elitetruppen aussehen, das wis sen wir nun. Wir wissen auch, Laß in Len USA selbst di« lebhaftesten Klagen über -ie Disziplinlosigkeit der amerika nischen Arme« laut geworden sind. Dazu sind -i« frechen Burschen auch noch feige. Wir haben amerikanische Bericht« selbst, wonach di« amerikanische Besatzung sehr nervös ist und jeden Augenblick um irgendein Vorgebirge -rutsche Kriegsschiffe oder Flugzeuge aufzutauchen glaubt. Wir er wähnen noch, -aß die englische Besetzung von Island am 11. Mai 1940 und die ergänzende amerikanisch« Besetzung am 8. Juli 1941 «rfolgt ist. „Planmäßig weiter" Die britische Agitation sucht wieder an dem bekannten Satz des deutschen OKW-Berichtes herumzuhacken „Die Ope rationen verlaufen weiter planmäßig". Die Engländer zie hen aus diesem nüchternen Wort bi« Hoffnung, -aß im Osten gar nichts passi«rt, Laß die Operationen ins Stocken geraten seien, ja sogar daß die Deutschen Lie Initiative verlor«« hätten. Denn, so meinen st« weiter, im anderen Fall müßte der deutsche Bericht langatmig« Auskünfte erteilen. Wenn seit einigen Tagen das OKW nichts näheres über die Kämpf« um Moskau gemeldet hat, so hofft bis englische Propaganda, daß diese Kämpfs sich zugunsten -er Sowjets gewandelt Am Ltadtraudc von Leningrad Lor der Endhaltestelle der Straßenbahn liegen erledigte Sowjctpanzer. (jj - PK. - Auf nahme: Kriegsberichter Rau dies, Atlantic, Zander-Multi» Plex-K.) Iortschreiten der Operationen im Osten Erfolgreicher Einsatz der spanischen „blauen Division" / wieder bomben ans Moskau