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Freitag. 10. Ltlober 1841 Nr. 238 188. Jahrgang Sie Surchbruchsslelle 580 Kilometer breit Sie eingeschlossenen Sowjelkräste weiter zusammengedriingl / Srel seil einer Woche in deutscher Hand Aus dem Führerhauptquartier, 10. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die am Asowschen Meer, «m Brjansk und bei Wjasma eingeschlossene« Kräfte mnrden gestern weiter zusammenge- Lrängt. Darüber Hinaus wurde der in der Mitte der Front aus einer Breite von 800 km erzwungene Durchbruch nach Osten vertieft. Der wichtige Eisenbahnknotenpunkt Orel ist bereits seit dem 8. Oktober in unserer Hand. Westlich Leningrad wurde ein erneuter, von Panzern unterstützter Ausbruchsversuch des Feindes abgeschlagen. I« den Kämpfe» um die Inseln Moon «nd Oesel wur den nach nunmehr abgeschlossenen Feststellungen 12 831 Ge ¬ fangene eingebracht und 181 Geschütze sowie mehrere Panzer erbeutet. 2680 Mine« des Feindes mutzten im Verlaus der Kampshandlungen unschädlich gemacht werden. Die Luftwaffe griff in der letzten Nacht Flugplätze auf der Krim, Eiscnbahnanlagcn im südlichen und mittleren Frontabschnitt sowie kriegswichtige Einrichtungen in Lenin grad an. Im Kampf gegen Großbritannien bombardierten Kampf flugzeuge bei Tage wichtige Anlagen anf den Far Oers und versenkten nördlich der britischen Inseln vier Handelsschiffe mit zusammen KKSS BRT. Der Feind flog nicht in das Reichsgebiet ein. „Ser englische Traum vom Zweifrontenkrieg isl ansgelräuml" M «er Aerkümmemng der Armee» Amschmtos ist der Jeldm» Im vste» e»dgWg ealWede» Auf Grund der gewaltigen, geschichtlich beispiellosen Erfolge der dentschcn Wehrmacht im Kampf gegen den Weltfcind Bolschewismus sprach Rcichspresscchef Tr. Dietrich am Donnerstagmittag vor den matzgebcnden Vertretern der deutschen Presse über die entscheidende Entwicklung der militärischen Lage im Osten. Dabei gab er zugleich die ncue durchschlagende Siegesmeldung des Oberkommandos der Wehrmacht über die Einschließung dreier weiterer feind licher Armee« im Raum um Brjansk bekannt, die begeister ten Beifall auslösten. Die skch auS dem Bericht des Reichs- Pressechefs ergebende« Folgerungen, die besagen, daß mit diesen Waffentatcn der ruhmreiche« deutschen Wehrmacht die militärische Entscheidung im Osten endgültig gefalle« ist, wurde« von den Teilnehmen mit tieferr Ergriffenheit anf- genommen. Reichspressechef Dr. Dietrich kennzeichnete einleitend noch einmal den gewaltigen Unterschied zwischen der deutschen und der feindlichen Nachrichtenpolitik. Er. wies darauf hin, daß die modernen Methoden unserer deutschen Kriegs führung bewußt die propagandistischen Möglichkeiten der militärischen Handlungen eine Zeitlang zurücktreten lassen. Erst dann, wenn der Erfolg eingetreten sei, ließen wir Taten sprechen. Bei der Kriegführung und der Nachrichten politik unserer Gegner sei das gerade umgekehrt, sie formten gewissermaßen aus Worten Schlachten, und wenn dann die Schlachten geschlagen würden, fehlten ihnen die Worte. Was sich die „militärischen Berichterstatter" unserer Gegner gerade in der letzten Zeit geleistet hätten, stelle alles bisher erlebte in den Schatten. Hier seien militärische Analpha beten am Werke, die nicht einmal in der Geographie die Kenntnisse von ABC-Schützen hätten. Ihre sogenannten militärischen Berichte seien ein einziger Witz. Der Reichs pressechef zitierte dann eine Reihe der hauptsächlichsten Lügen, die sich die Sachverständigen auf der generischen Seite aus ihren Fingern gesogen haben. Zu der viel be sungenen großen Offensive Timoschenkos erklärte der Reichs pressechef aus genauester Kenntnis, daß Timoschcnko über haupt niemals unternommen habe, was man mit dem Namen Offensive bezeichnen könne. Wo seine Truppen in den letzten Monaten einmal in Bataillons- oder Kompaniestärke an griffen, seien sie zusammengeschossen worden. Die ganze Offensive Timoschenkos sei ein einziger Bluff und Schwindel, mit dem man die Welt getäuscht habe. Genau der gleiche Schwindel sei die immer wiederholte Behauptung, die Land verbindungen mit Leningrad seien wiederhergestellt. Seit genau einem Monat sei Leningrad von jeder Landverbin dung abgeschnitten und es bleibe abgeschnitten. Wenn aber ihre lächerlichen Behauptungen von angeblichen Kämpfen an Orten, die Hunderte von Kilometern hinter der deutschen Front liegen, von den angeblich letzten deutschen Reserven nicht mehr aufrechtzuerhalten, die deutschen Erfolge nicht mehr zu bestreiten seien, dann müßten immer die gewaltigen deutschen Verluste herhalten, die in Wirklichkeit bis auf den heutigen Tag 5 v. H. der Verluste des Weltkrieges aus machen und die, so schmerzlich sie auch sind, doch relativ gering angesprochen werden müssen, wenn man bedenkt, daß wir schon jetzt im Osten in dreieinhalb Monaten viel mehr erreicht haben, als wir im Weltkrieg in dreieinhalb Jahren erreichen konnten. Der von keinerlei Sachkenntnis getrübten Berichterstat tung unserer Feinde stellte der Reichspressechef die in der ganzen Welt als zuverlässig anerkannten deutschen OKW- Berichte gegenüber, deren Angaben stets durch die Ereignisse bestätigt wurden. Man könne auch nicht erwarten, erklärte der Ncichspressechef, daß die Meldungen des Sieges von denen bestätigt würden, die die Prügel bekommen. Für die Berichte und ihre Wahrheit sprechen die Erfolge der deut schen Wehrmacht in über zwei Kriegsjahren und die könne niemand bezweifeln. Reichspressechef Dr. Dietrich umriß dann in großen Zügen die Bedeutung der letzten militärischen Entwicklung im Otten. Die Operationen seien das Produkt einer sorg fältigen großen Planung, deren ganze Größe aus dem Auf ruf des Führers zu erkennen sei, der in der historischen Nacht vom 1. zum 2. Oktober den deutschen Soldaten an der Ostfront bekanntgegeben wurde, bevor sie zu dieser Offensive unter der genialen Führung Adolf Hitlers an traten, der diesen gewaltigen Feldzugsplan wie alle übrigen erdacht und geleitet habe. Die ungeheuren Erfolge dieser Riesenschlacht treten von Stunde zu Stunde sichtbarer her vor. Unter stürmischem Beifall verlas dann der Reichs pressechef die letzte Siegesmeldung des Oberkommandos der Wehrmacht aus dem Führerhauptquartier, wonach nunmehr auch im Raum um Brjansk drei feindliche Armeen ihrer Vernichtung entgegensetzen. Damit habe der gewaltige Durch bruch durch die Zentralfront zu der völligen Einschließung der Armeen des Marschall Timoschenko in zwei Kesseln geführt, deren Größe auf 60 bis 70 Divisionen geschätzt werden. „Wenn Sie bedenken", erklärte Reichspressechef Dr. Dietrich, „daß die Armeen Woroschilows in Leningrad eingeschlossen sind, und die BudjennyS in den großen Schlachten ostwärts Kiew und nördlich des Asowschen Meeres praktisch erledigt wurden, dann besteht kein Zweifel, daß die gesamte sowjetische Front zertrümmert ist und daß nach der Vernichtung der Armeen Timoschenkos, die zur Zeit im Gange ist, auch die letzte bolschewistische Heeres gruppe beseitigt und ausgelöscht sein wird. Vom Quellgebiet der Wolga bis zum Asowschen Meer sind heute, von den eingeschlossenen Armeen, die der Ver nichtung anheimfallen, abgesehen, die Reste der sowjetischen geschlagenen Armeen überall im Rückzug. Der Feldzug im Osten ist mit der Zertrümmerung der Heeresgruppe Timo schenkos entschieden. Die weitere Entwicklung wird so ab rollen, wie wir es wünschen. Die Sowjet-Uinon ist mit diesem letzten gewaltigen Schlag, den wir ihr versetzten, militärisch erledigt. Man kann von operationsfähigen grö ßeren Verbänden der Bolschewiken heute überhaupt nicht mehr sprechen. Die letzten noch vorhandenen Divisionen, deren Widerstandskraft unter den ununterbrochenen Schlägen bereits stark nachgelassen hat, werden eine nach der anderen ausgelöscht werden. Der englische Traum vom Zweifronten krieg ist endgültig auSgeträumt." Sicherlich, erklärte Dr. Dietrich, würden sich, wenn diese entscheidenden Operationen demnächst abgeschlossen seien, die unverbesserlichen Schwätzer in England mit dem Schlag wort von einer Restaurierung der sowjetischen Armeen oder dem riesengroßen russischen Raum zu trösten und die Welt öffentlichkeit aufs neue einzunebeln versuchen. Diese Hoff nung sei nach den wahrhaft vernichtenden Niederlagen militärischer Dilletantismus und im übrigen dürften unsere Gegner versichert sein, daß der Führer nicht der Mann ist, der ihnen die Zett läßt, sich wieder zu restaurieren. Nach der Kennzeichnung der sowjetischen Heerführer, die zwar große Heereskörper unter ihrem Kommando hätten, aber nie geführt haben, und der Feststellung, daß das taktische Verhalten der Bolschewisten die deutschen Erfolge begünstigt hat, da sie angriffsbereit mit ihrer ganzen Rü stung an unseren Grenzen aufmarschiert waren, würdigte der Reichspressechef in mitreißenden Worten die ungeheuren Leistungen unserer Truppen in dem harten schweren und er bitterten Kampfe. Diese Leistungen seien über jedes Lob erhaben und in der ganzen Welt gäbe es keine Soldaten, die ihnen gleichwertig an die Seite treten könnten. Nach dreieinhalb Monaten ununterbrochener Kämpfe seien sie noch stark genug, den Gegner Tausende von Kilometern von den eigenen Landesgrenzen entfernt frontal anzugreifen und ihn dann in Kesseln zu Paaren zu treiben. „Ueber allem aber", schloß Reichspressechef Dr. Dietrich, „steht der militärische Genius des Führers. Er ist einmalig und einzigartig. Wenn einmal die Geschichte dieses Feldzuges geschrieben wird, dann wird man erkennen, daß die an Wunder gren zenden Operationen das Werk seines Geistes waren und daß die Armeen, die sich durchführten, vom Feuer seines Willens beseelt wurden." Lucißültiße OistenlLckeLäunZ Wie zu Beginn des Ostfeldzuges so sprach auch am 9. Oktober — gerade 109 Tage später — der Reichspressechef Dr. Dietrich zur deutschen Presse. Diesmal konnte er sagen: Die Entscheidung ist gefallen. Die Sowjets sind militärisch erledigt. Sie haben keine operationsfähigen Verbände mehr. Der englische Traum vom Zweifrontenkrieg ist auSgeträumt. Der Gedanke, etwa östlich der Wolga tteue schlagkräftige Armeen aus dem Boden zu stampfen, ist Dilletantismus; heute werden keine Armeen mehr in unentwickelten Räumen aus dem Boden gestampft. Die Entscheidung eines Feldzuges ist nicht identisch mit seinem Ende. Das sagt der Sprachgebrauch ganz klar. Um den Fall der Sowjetunion an einem kleineren Beispiel zu illustrieren: am 18. September 1939 meldete der deutsche Wehrmachtsbericht: „Der Feldzug in Polen geht seinem Ende entgegen"; aber erst am 27. September kapitulierte Warschau. Das Wort von der gefallenen Entscheidung in der Sowjet-, union besagt, daß noch vor Beginn des Winters — die ersten Schneefälle haben stellenweise eingesetzt — die militä rische Widerstandskraft der Sowjets endgültig zerdrückt ist und daß das, was jetzt noch folgt, „Aufräumungsarbeiten" sind. Freilich Aufräumungsarbeiten ist den kolossalen Maß stäben, die uns gerade der Ostfeldzug in den 109 Tagen vott seinem Beginn bis zu seiner Entscheidung so eindringlich gelehrt hat. Diese Maßstäbe übersteigen unsere heimatlichen deutschen Vorstellungen.. Unsere Truppen stehen stellenweise 1200 km^ im Durchschnitt 1000 km im feindlichen Land. Wohlgemerkt t In der Luftlinie gerechnet. Setzen wir den Zirkel am nörd lichsten Punkt der gemeinsamen deutsch-französischen Grenze von 1939, also an der Dreiländerecke Deutschland-Frank reich—Luxemburg, an, und schlagen wir mit ihm nach dem Maßstab der Karte einen Bogen von 1000 km, so ergibt sich, daß dieser Bogen südlich von Barcelona, genau gesagt bei Tarragona, durchgeht und Bilbao streift. Setzen Wit den Zirkel in Flensburg ein, so liegen in seinem Boge« in der Nordsüdrichtung ganz Deutschland, die Alpen und' .... die venezianische Ebene bis zur alten Universitätsstadt Padua. Aber unsere Soldaten sind nicht in der Luftlinie mar schiert. Kessel bildet man nicht, indem man geradeaus rennt. Auch sonst kann man bekanntlich nicht immer ganz genau der Nase nach. Das muß verstanden werden: Noch niemals in der Weltgeschichte sind so große Räume in so kurzer Zett überwunden worden. Noch eins! Vor dem Herzen der Sowjetunion liegen die! Pripjet-Sümpfe, die größer sind als Bayern; liegt auch dia breite sumpfige Dnjepr-Barriere. Darum das Wort vom „heiligen Rußland". Heilig war im osteuropäischen Volks- mund das Zarenreich nicht allein wegen seiner „Rechtgläu- bigkett", sondern vor allem deshalb, weil sein Kern als un- versehrbar galt. Die deutschen Armeen haben diesen Kern geknackt. Der unmittelbare Anlaß der Erklärungen des Reichs pressechefs Dr. Dietrich war der neue große Erfolg bei Brjansk. Er ist sozusagen die Kehrseite der Medaille: Die beiden Kessel von Wjasma und Brjansk sind örtlich ge trennt, aber eine strategisch-taktische Einheit. Woroschilow ist mit seiner Armee in Leningrad einge schlossen. Die sowjetische Südgruppe ist neuerdings bet Melitopol frontal geschlagen, eine ihrer Armeen eingekesselt. Budjenny kommandiert nicht mehr. Das ist sicher. Die An- Abschluß der deutsch-Müschen Wirt- schaskuerbaudlungen Langsristiges Abkommen zur Regelung des Warenverkehrs Die deutsch-türkischen Wirtschaft-Verhandlungen, die in den letzten Wochen in Ankara ftat,gesunden haben, sind zum Ab- schloß gelangt. Dir getroffenen Vereinbarungen wurden von Botschafter von Papen und Gesandten Llodius für Deutschland und vom türkischen Außenminister Saragogku, Botschafter Nu man Menemenciogl« und Unterstaatssekretär im türkischen Han delsministerium Halid Nazmi Kasmir für die Türkei unter zeichnet. Durch ein langfristiges Abkommen zur Regelung des Wa- renverkehrs wird der Warenaustausch zwischen den beiden Län? dern für die Zeit bis zum 31. Marz 1943 geregelt. Für diese Zeit ist eine Ausfuhr von nahezu 200 Millionen Reichsmark tn jeder Richtung festaelegt worden. 2n diesem Rakmen werden von deutscher Seite alle Erzeugnisse der deutschen Industrie ge liefert. die für die Türkei vorwiegend von Interesse sind, und zwar vor allem Erzeugnisse der Eisen- und Stahlindustrie und der eisenverarbeitenden Industrien, einschließlich von Kriegs material. Umgekehrt liefert die Türkei an Deutschland Rohstoff« und Nahrungsmittel, die stets die Hauptgegenstände der tür kischen Ausfuhr nach Deutschland gebildet/haben, darunter vor! allem Baumwolle, Tabak, Olivenöl und Mineralien. Gleichzeitig wurde ein Abkommen zur Regelung des Zah lungsverkehrs unterzeichnet. Die Verhandlungen wurden von beiden Seiten in dem freundschaftlichen Geist geführt, der den traditionellen Beziehungen zwischen Deutschland und der Tür ket entspricht.