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Mopauer V Tageblatt und Anzeiger Montag, 6. S ober 1941 Ar. 234 108. Jahrgang Das Zlchovauer Tageblatt und Anzeiger' ist das ;ur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrots >u Zlöha und de» Bürgermeisters ;u Zschopau behördlichsrfeit« bestimmt« Blatt"und enthält die amtlichen Bekanntmachungen de, Zinanzamte, Zfchopau - Bankkonten: Volksbank Zschopau, «. S. m. b. H.; Stadtbank Zschopau. - Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 — Nus 712 -Zeitung für die Orte- Förmchen. Dittersdors, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstein, Schlöhch-n/Lrzgeb., Waldkirchen/Lrigeb., Weitzvach, Vilischthal, Witzschdorf. Das „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" erscheint werk täglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 AM., Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von ollen Postanstalten angenommen. Anzeigenpreise: Die 4S mm breit« Millimeterzeil« 7 Pf.; dl« 40 mm breite Millimeterzeile im Lextteil 25 Pf.; Nachlabstaffel L; Ziffer- und Nachweis-Gebühr 25 Pf/ zuzüglich Porto. V6ut8ctilsiid Vorbild Die USA haben jetzt sehr stark mit der Aufstellung ihrer neuen Landarmee zu tun, die auf die ständige Zahl von 1,75 Millionen Mann gebracht werden soll. Bei den letzten Manövern wurden viele Mängel gerügt. Aber zum Trost wird gesagt, daß eine gute Anpassung der amerikanischen Armee an die modernen Kriegsmethoden festzustellen sei. Tie Truppen machen sich mit der Panzerabwehr vertraut (!) und hätten sich in verschiedenen Fällen durch die Methoden leiten lassen, welche von der deutschen Armee angcwendet würden. So besonders bei der Ueberschrcitung von Sumpf- gebieten. Auf den amerikanischen Militärakademien ist die deutsche Sprache, die sonst so lebhaft verpönt ist, als Pflichtfach eingeführt worden, damit- die jungen Offiziers die deutsche kriegswissenschaftliche Literatur im Original studieren können. Allgemein heben aber die amerikanische» Zeitungen erhebliche Mängel in der Ausbildung und Aus-, rüstung hervor, die wir zum Teil schon verzeichnet haben. Sinn hat sich neuerdings ein amerikanischer General ge» äußert, der folgende Ausstellungen gemacht hat: In der! Waffentechnik befinde man sich noch im Experimentierstadium. Die Zusammenarbeit der verschiedenen Waffen sowie dis Organisation des Nachschubs klappe noch nicht völlig. Am meisten wird bemängelt, daß infolge der Lieferungen an England, China, Niederländisch-Jndien und neuerdings an die Sowjetunion ein Munitionsmangel eingetreten sei, der die Ausbildung der Rekruten verzögere. Eine ällzu großS Anzahl von Soldaten sei zum Schießen auf die Scheibe überhaupt noch nicht gekommen. Auch die so wichtige Aus-« stattung mit Rundfunkapparaten gibt Anlaß zu Klagen. Die Zahl der Panzerwagen und der Feldgeschütze nimmt von Tag zu Tag zu, aber sehr langsam. Das wichtigste Problem sei die Aufstellung der Kaders, also der Rahmenformax tionen. Wie England, so hatten auch, die Vereinigten Staa- ten bisher kein stehendes Heer, sondern Milizen, deren- Offb ziere ihren Rang und ihre Würde als gesellschaftlichen Schnörkel betrachteten. Die amerikanische Armee ist auch die einzige Armee, in der der Offiziersrang „ehrenhalber" verliehen werden kann, ohne daß der Offizier überhaupt jemals Soldat gewesen ist. Wenn schon der früher allzu, häufige „Doktor ehrenhalber" in Deutschland zu Bemängel lung Anlaß gegeben hat, so läßt sich unschwer vorstellen/ daß der Hauptmann oder Oberst „ehrenhalber" leicht zur! Zielscheibe des Spottes werden kann. Eine große Anzahlj von Offizieren soll zur Disposition gestellt werden, wogegenj gesellschaftliche und parteipolitische Beziehungen mobil-«, gemacht werden. (Wenn so etwas in Deutschland passierte!) Offen wird erklärt, daß die Offiziere der früheren Milizen keine Erfahrung besäßen. Dieser Uebelstand wirkt sich umso erheblicher aus, als die Mannschaftsdisziplin in der amerika« nischen Armee zugegebenermaßen sehr lax ist, so daß fast all« wöchentlich Zwischenfälle von erheblicher Bedeutung ver« zeichnet werden. Das Kriegsministerium will die stachelige Jgelfrage des Offiziersersatzes offensichtlich nicht recht an« packen: es teilt mit, daß es die „Verjüngung der Offiziers« kaders" aufmerksam „studiere". Die Amerikaner haben also das — ausgerechnet! — deutsche Vorbild nötig. Weitere Erfolge -er Angrisssoperaliooen im Ssten Sowjetischer Landmgsversuch westlich Leningrad völlig zerschlagen / Lnstangrlffe auch gegen Hasen in Südostengland, gegen Tobruk and Saez Aus dem Führerhauptquartier, 6. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Angriffsopcrationen im Osten brachten gestern wei tere Erfolge. Westlich Leningrad wurde ein vom Feuer sämtlicher Kronstadter Forts «nd Schiffs- und Küstenartillerie unter stützter Landungsversuch starker sowjetischer Kräfte durch entschlossenen Einsatz der abwehrbereite» deutschen Truppen völlig zerschlagen. Gleichzeitig brachen die heftigen Angriffe zusammen, mit denen die Einschließnngsfront von innen her durchbrochen werden sollte. Der Feind erlitt schwere blutige Verluste. Gelandete Teile wurden aufgerieben oder ge fangen genommen. Mehrere vollbesetzte Schisse wurden ver senkt, 22 Panzerkampswagen, darunter sieben überschwere, vernichtet. Kampfflugzeuge bombardierte« in der Nacht zum 6. Ok tober mit guter Wirkung einen Hafen am Asowschen Meer sowie einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt Westlich Moskau und militärische Anlagen in Leningrad. Im Kampf gegen Großbritannien versenkte» Kampfslng- zeuge bei Tage 400 km westlich Brest ei» Handelsschiff von 2800 BNT. und bombardierten kriegswichtige Einrichtungen auf deu Shetlaudsinseln. I» der letzten Nacht richteten sich Luftangriffe gegen Häsen in Südostengland. In Nordafrika erzielten deutsche Sturzkampfflugzeuge in der Nacht zum S. Oktober Bombeuvolltrcsfcr in der Stadt und im Hafen von Tobruk. Ei« weiterer Luftangriff richtete sich gegen die Reede von Suez. Einflüge des Feindes in das Reichsgebiet fanden weder bei Tage noch bei Nacht statt. Drei Heere (Von unserem militärischen Mitarbeiter.) Die Ausnutzung des Schlachteusieges im Dnjepr-Desna- Dnjeprvpetrowsk und auf dem Noröufer Vie sie lügen! seit dem 27. September in vollem Gange Woche vom 28. September bis 4. Oktober Bogen war schon und wurde in der verstärkt. Nordostwärts besonders störend erwiesen hatte. Um 13.30 Uhr des 20. September verstummte das Feuer dieser Batterien schlag artig, nachdem Lis dcntschcn Panzer überraschend in die Vatteriestellungen eingebrochen waren. Nördlich davon stie ßen unsere Panzer mit feindlichen Panzerkräften in Stärke von 80 Panzerwagen zusammen. In kühnem Angriff ver nichteten sie davon 45 Panzer und schlugen den Nest in die Flucht. Von den» Erfolg örtlicher Kampfhandlungen der letzten Woche im mittleren Frontabschnitt legen die Gefangen««, schen Motiven. Der Sowjetsoldat ist von einem förmlichen Blutrausch erfüllt, der ihn auch den Wert des eigenen Lebens vergessen läßt. Gewiß ist das Leben in der Sowjetunion keine Kopeke wert. Es kommt zu diesem Wegwerfen des eigenen Jchs unter dem blutrünstigen Einfluß der Schlacht beim Gegner die Angst vor der Strafe durch die eigenen Kontrollorgane hinzu. Das Bild der gegnerischen Arrues formt sich so zu einem Gebilde, dem nichts Vergleichbares an die Seite zu stellen ist. Und doch hat diese Haltung des Feindes und der Umbau des riesenhaften Landes in eine einzige Waffenfabrik nichts genützt. Ein verführtes und verdorbenes Volk wird förmlich für die Union bolsche wistisch - Plutokratischer Kriegstreiber auf die Schlachtbank geführt. Der Heer der Plutokraten dagegen steht seit dem Debakel von Dünkirchen auf der englischen Insel Gewehr bei Fuß. Wenn es zum Nutzen Englands eingesetzt wird, geht es auf Erntearbeit. Dieses Heer ist nach Churchills Aeußerun- gen nicht mehr mit dem kleinen Expeditionskorps von 1939 zu vergleichen, es stellt immerhin schon eine Masse dar. Aber für diese Masse findet sich keine Verwendung. Es ist verständlich, wenn sich das britische Volk Gedanken über diese Arbeitslosen-Formationen in Uniform macht und auch scharfe Kritiken daran knüpft. — Drei Heere stehen sich also gegenüber, zutiefst voneinander unterschieden: Das deutsche Heer, das sich den Ruf der besten Armee der Welt wieder eroberte und jede ihm gestellte Aufgabe löste. Die Sowjet armee, verbissen kämpfend, aber ohne Begreifen für den höheren Sinn des Krieges, das für einen Sieg unerläßlich ist, die dritte Armee, die sich im Nichtstun gefällt. ,i »nd Beutezahl«« Zeugnis ab. I« der Zeit vom 6. August bis 27. September wurde« i« diesem Frontabschnitt 01752 Gefangene cingebracht, 1044 Panzer und »02 Geschütze ver nichtet bzw. erbeutet. I« ihrer Zusammenfassung beweise« die Ergebnisse dieser Einzelkampfhaudlungen die Leistungen unserer Soldaten allein in einem Frontabschnitt. Gleichzeitig kämpften unsere Truppen auch im NorLab- schnitt der Front erfolgreich. In schweren Kämpfen durch brach «ins Infanteriedivision am 28. September starke Feld befestigungen des Feindes und nahm 11V Bunker im Sturm. In acht Stunden wurden von anderthalb Pionierzügen 2050 Minen geräumt. Am folgenden Tage stieß Lie Division Lurch eine zweite Verteidigungsstellung vor und setzte wei tere 95 Bunker außer Gefecht, sodaß von dieser Division in zwei Tagen 210 Bunker gestürmt wurden. In einem anderen Abschnitt der Nordfront vernichtete eine Division -er Waffen-jj bei erfolgreicher Abwehr feind-- lichcr Gegenangriffe, Lie von Panzern unterstützt waren, In vier Tagen 51 Feindpanzer, darunter schwere und schwerste. Dort sta»»«« sie auch tatsächlich am 1». Juli «nd dort bliebe« sie entsprechend dem deutsche« Opcrationsplan auch längere Zeit hindurch stehe«. Sie wäre« nämlich die Flan ken- und Rückcnfichernng für die große Umfassungsschlacht, die im Raum von Uma« südwestlich vo« Kiew geschlagen wurde und mit der Vernichtung zahlloser Sowjetdivistone« endete. Erst di« Vernichtung dieser Kräfte schuf die Voraus setzung sür bi« Ueberschrcitung des Dnjepr weit südöstlich von Kiew und für die Vereinigung mit deu aus dem Naum vo« Gomel nach Süden stoßende« -eutschen Truppen. Diese Vereinigung 200 km ostwärts im Nücke« von Kiew führt« dann z« jener großen Einkesselung, bi« mit der Gefangen nahme von 685 000 sowjetrussisch«» Soldaten endete. Kiew fiel damit — genau wie geplant — unter verhältnismäßig geringen deutsche« Verluste« den deutsche« Truppe« in bi« Ha«d. i Das sind Lis Tatsachen! Sie stehen nicht Lem deutschen OKW-Bericht, sondern den «nglischen Lügen entgegen. Und sowie in diesem Falls ist rS mit dem ganzen jüdischen Ge seire: Lügen, nichts als Lügen! Dio FührerreLe hat Len «nglischen Lügnern gründlich das Konzept verdorben. Vor aller Welt sind sie bloßgestellt. Nun winden sie sich in tödlicher Verlegenheit und versuchen, mit Lem albernsten Geschwätz und den plumpsten Schwindel manövern das Gesicht zu wahren. Niemand kann sich mit all dem Blödsinn, den Liess im Solds Churchills stehenden Berufslügner nach der Führerreöe verzapften, im einzelnen auKsiuaübersetzen. Wir wollen heute eine dieser lächer lichen Behauptungen herausgreifen, um sie damit zu kenn zeichnen. Insbesondere hat di« «»widerleglich« Feststellung des Führers von der Unantastbarkeit der bentschea Wehrmachts berichte bas infame Lügeugebände Loubons schwer erschüttert Die Tatsachen — so erklärt« der Londoner Rundfunk dreist — ständen dieser Feststellung des Führers entgegen. So sei beispielsweise Kiew „erst zehn Woche« später als vo« de« Dentsche» erwartet" gefallen. Stelle« wir diese „Tatsachen" einmal nüchtern fest: Am 1». Juli meldete der d«»tsch« OKW-Bericht: „Nordostwärts t«S Dnjest» stehe« deutsch« Truvve« dicht vor Sie«". Der Unterschied zwischen den im Augenblick dieses Krie ges kämpfenden Heeren ist durch nichts deutlicher gekenn zeichnet worden als durch die Erklärungen, die der Führer über Einsatz und Leistungen des deutschen Heeres und die Art der gegnerischen Armee gegeben hat. Ein planmäßiger Verlauf unserer Operationen, der sich auf die Faktoren der unbedingten Bereitschaft, der vorbildlichen Waffenbeherr schung und der sicheren Führung stützt, entwickelt sich in diesem Augenblick zu Angriffsbewegungen besonderer Art, die ihren Teil- dazu beitragen werden, um die noch vorhan dene Widerstandskraft des Gegners weiter zu schwächen. Die hohen Worte der Anerkennung für Truppe und Füh rung in der Rede Adolf Hitlers waren begleitet von einer sehr charakteristischen Darstellung der physischen und Psychi schen Eigenart des Gegners. Die Bedeutung der bolsche wistischen Macht im rein materiellen Sinne kommt in den verkündeten Gefangenen- und Beutezahlen zum Ausdruck. Was sind 2,5 Millionen Gefangene? Es ist das dreifache der Friedensstärke des deutschen Heeres von 1914. Was bedeu ten 22 000 Geschütze? Die deutsche Armee zog 1914 mit dem fünften Teil dieser Artillerie-Stärke in den Krieg und stand ihn, vom laufenden Ersatz abgesehen, damit über vier Jahre an allen Fronten durch. Solche Vergleichsmöglichkeiten feh len uns jedoch bei Panzern und Flugzeugen. Äber wenn wir die Zahl der vernichteten Feindmaschinen mit der gewiß großen nordamerikanischen Flugzeugproduktion vergleichen, so kommen wir zu der Feststellung, daß in drei Monaten die Zehnmonatsproduktion der USA ausgelöscht worden ist. Aber wir haben noch etwas anderes in der Rede über den Gegner gehört. Er kämpft unter zwei auffälligen Psychi- Zn zwei Tagen 21V Lunker von einer Division gestürmt Vas unser Heer ln der letzten Voche leistete des Dnjepr wurden im Zusammenwirken mit italienischen Truppen in zwei Kampfabschnitten mehrere Divisionen Les Feindes umfassend angegriffen und vernichtet. Diese Feind- kräfts hatten die Aufgabe, Len deutschen Vormarsch aus dem Brückenkopf Dnjepropetrowsk zu verhindern und das nörd liche Dnjepr-Ufer zwischen Dnjepropetrowsk und Krement- schug zu verteidigen. Durch überraschende:: Vorstoß deutscher und italienischer Streitkräfte wurde diesen Feindkräften Ler Rückzug abge- schnitten. Am 29. September wurden im konzentrischen An griff nordostwärts des Brückenkopfes Dnjepropetrowsk drei Divisionen Les Feindes restlos vernichtet. Kleine Teile, di« sich der Umfassung im letzten Augenblick zu entziehen ver suchten, wurden in das Sumpfgelände westlich der Szmara I «-gedrängt und kamen darin mit Wassen und Kricgsgerät um. Die blutigen Verlusts des Gegners sowie seine Ma- tcrialvcrluste waren wiederum ungewöhnlich hoch. 13 000 s Gefangen«, 69 Geschütze und zahlloses Kriegsmaterial fielen in di« Hand der deutschen Truppen. Die von den italienischen Truppen nördlich des Dnjcpr- UferS in kühnem Zufassen singe kreiste n Sowjctgruppen wur den auf immer engeren Naum zusammengedrängt und ver- j sielen ebenfalls der Vernichtung. 8000 Gefangene und zahl- reiche Kriegsbeute wurden von den italienischen Truppen : cingebracht. Damit war der Weg zu weiteren Operationen ostwärts des Dnjepr in diesem Naum frei gekämpft. : Im weiteren schnellen Vorstoß konnte «ine Reihe von , feindlichen Batterien vernichtet werden, deren Flankicrungs- , feuer sich für Len Vormarsch der verbündet«» Truppen als