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Momer« Tageblatt Vas „Zjchopauer Tageblatt und Anzeiger" erscheint werk täglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 NM., Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen wsrden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. und Anzeiger I Anzeigenpreise: Die 46 mm breit» Millimeter?«!» 7 Pf.; die 4S mm breite Millimeterzeile im Lextteil 25 Pf.; Nachlahftckffel L; Ziffer- und Nachweis-Gebühr 25 Pf. zuzüglich Porto. Dor „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrots zu Zlöha und des Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzämter Zschopau — Bankkonten: Volkrbonk Zschopau, e. S. m. b. 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Oktober ei« erneuter Landungsversuch des Feindes, bevor er die Küste erreicht hatte. In kühnen Luftangriffe« wurden hinter der ganze« sowjetischen Front Transportwege ««d Eisenbahnlinie« schwer getroffen. Zahlreiche Eisenbahnzüge wurde« zerstört oder vernichtet. In der letzte« Nacht griff die Luftwaffe kriegswichtige Anlage» in Moskau und Leningrad au. Bei Luftangriffe« auf die Reede von Suez Wurde in der letzten Nacht ei« größeres Handelsschiff durch Bombentreffer beschädigt. Einslüge des Feindes in das Reichsgebiet erfolgte« «icht. Ugc/i IsAen cker msü/osen tilgen üi'UeiB Es-Smmerl in London und Moskau „Die Deutschen haben eine gigantische Ssseusive eingeteilet" — „Die Initiative ist bei den Deutschen" Nachdem am Montagmorgen der Londoner Nachrichten dienst stolz in die Welt hinausposaunte, daß Budjenny in der Ukraine große Erfolge errungen habe und die sowje tischen Truppen dreißig Kilometer vorgedrungen seien und dreißig Dörfer zurückerobert hätten und sogar noch am Dienstagmorgen Marschall Budjenny wettere Erfolge an dichtete, meldete am gleichen Tage der Bericht des Ober kommandos der Wehrmacht: Im Zuge der ««gekündigten neuen Operationen hat im Raume nördlich des Asowschen Meeres eine große Schlacht stattgesunden. Seite an Seite mit den Truppen der Ver bündeten Staaten verfolge« die deutschen Truppen den geschlagenen Feind. Motorisierte und Panzerverbände stie ßen tief in die feindlichen Rückzugsbewegungen hinein. Auch an den übrigen Abschnitten der Ostfront, heißt es Im OKW-Bericht weiter, nehmen die Angriffsoperationen ihren vorgesehenen Verlauf. Die Ankündigung des Führers in seiner letzten großen Rede zur Eröffnung des Winterhilfswerks, daß im Osten erneut Operationen in gigantischem Ausmaße eingeleitet seien, die dazu beitragen würden, die Sowjets endgültig niederzuringen, stießen zunächst in Moskau, London und Washington nicht nur auf Unglauben, sondern die gegne rische Agitation war darüber hinaus krampfhaft bemüht, sie als Prahlerei gegenüber der Welt und als Zwecklüge dem deutsche Volke gegenüber hinzustellen. So berichtete noch am Montag die amerikanische National Broadcasting Comp. wörtlich: „Hitlers Prahlerei vom letzten Freitag, daß Operationen im Gange wären, die dazu bei tragen würden, die Sowjets zu vernichten, ist bis jetzt für militärische und politische Kreise ein Rätsel gewesen. Keiner der militärischen Sachverständigen, die jede Information und jede Bewegung der deutschen Truppen aufs genaueste unter suchen, konnte bis jetzt ausfindig machen, was der Führer meinte". Reuter zitierte noch am Sonntag den militärischen Kom ¬ mentar von Annalist, in dem es heißt: „Was die Kämpfe der letzten 24 Stunden betrifft, so haben sie keine bemerkens werten Entwicklungen gebracht und Hitlers angekündigte große Offensive scheint trotz des Ablaufs weiterer 48 Stun den keinen Eindruck gemacht zu haben." Aus diesen und zahlreichen anderen Stimmen aus Mos kau und London ging einwandfrei hervor, wie sehr man auf sowjetisch-britischer Seite im Dunkeln tappte und nichts ahnte von dem Ausmaß und dem Stand der deutschen Operationen. Nunmehr scheint cs aber auch den notorische« Besser wissern und Schreibtischstrategen in Moskau, London und in Washington zu dämmern. Denn plötzlich heißt e» in Radio London: „Bei Hitlers letzter Rede waren die „ungeheuren Operationen" noch eine Vora«ssage; heute scheinen sie Ge stalt anzunehmen". Auch Radio Neuyork wird Plötzlich wach. Kein Wort mehr hört man da über „Prahlereien Hitlers", sondern: „Die Deutschen haben eine große Offensive etngeleitet". Selbst der „Prophet" Frazer sagt im Londoner Nach richtendienst: „Wir müssen einsehcn, daß die deutschen Armeen im Osten in einem bemerkenswerten Grad fest zuschlagen und entlang der ganzen Front tief eindringen". An anderer Stelle heißt es: „Die Deutschen scheinen an verschiedenen Stellen Boden gewonnen zu haben; jedenfalls finden im Osten gigantische Operationen statt". „Jetzt wissen wir, was Hitler in seiner Rede am Freitag meinte", zu diesem ersten offene« Eingeständnis sieht sich der Londoner Nachrichtendienst am Dienstagmorgen genötigt. „Die bisher größte deutsche Operation im Rahmen des Ost- fcldzuges ist im Gange" heißt cs da im Gegensatz zu den rosarot gefärbten Berichten der letzten Tage". „Die deutschen Operationen scheinen gewaltig zu sein. Die deutsche» Hilfs quellen werde« stark in Anspruch genommen: doch haben die Deutschen die Initiative behalten". GraublMMgkeil der englisch-sowjetischen Kriegsberichte erschüttert Berlin, 8. Oktober. (HS.-Meldung). Die schonungslose Bloßstellung der ««glaublichen Falsch meldungen der englisch-sowjetischen Kriegsberichte in der letzte» Woche durch das DNB.-Jnterview des Reichspreffe- chess hat in der Oefsentlichkeit zahlreicher europäischer Staa ten starke Beachtung gefunden. In Madrid, wo sämtliche Zeitungen di« Erklärungen in größter Aufmachung bringen, weist „Alcazar" auf den pein lichen Neinfall der britischen Lügenpropaganda hin, die im gleichen Augenblick, in dem Hitler die neue große Offensive ankündigte, die lächerlichsten Falschmeldungen über die Lago im Osten verbreitete. Dio bulgarischen Blätter veröffentlichen die durchschla genden Enthüllungen auf der ersten Seite unter Ueberschrif- ten wie: „Die Wahrheit über die Aktionen an der Ostfront." Dio Budapester Abendzeitungen stellen fest, daß durch die Aufklärung der Oefsentlichkeit bi« törichte Nachrichtenpolitik Londons und Moskaus festgenagelt wurde. Die OSlocr Zeitungen unterstreichen in großer Auf machung die dreiste Unwahrheit der englischen und sowje tischen Mikitärbcrichte. Die Erschütterung der Glaubwürdigkeit der anglo- sowjctischen Berichterstattung ist kennzeichnend für das Echo, -aö die Feststellungen des Neichspreffechess gefunden haben. Abfuhr für britisch-bolschewistische Brunnenvergifter Eine gemeinsame bcutsch-türkische Feststellung. Berlin, den 8. Oktober. (HS.-Mcldung.) I» dcn lctztcn Tagen haben Presse- und Radiomeldnngcn verschiedener fremder Oncllcn zu wiederholten Malen und in verschiedensten Variationen versucht, den Eindruck zu er wecken, als ob das Deutsche Reich durch Forderungen nnd Pressionen sowie TruPPenaufmärschc i« Bulgarien im Be ¬ griff stände, die Türkei anzugreifen. Die türkische und die deutsche Regierung, welche in keinem Augenblick diesen ten denziösen Gerüchten «Lch nur die geringste Bedeutung bei- gcmcssen haben, sind trotzdem übcrringekommcn, festzustellen, daß solche jeglicher Begründung entbehrenden Veröffent lichungen in gar keiner Weise geeignet sind, die Beziehungen der vertrauensvollen Freundschaft zu stören, welche die beiden Länder durch ihr Nebercinkommc« vom 18. Juni bestätigt haben. Der Duce in Emilien Begeisterte Kundgebungen der Treue «ud Siegeszuversicht in Imola und Bologna. Der Duce weilte dieser Tage in der oberitalienischen Landschaft Emilien und sprach bei dieser Gelegenheit vor den Arbeitern eines großen Fabrikbetriebes in Imola, wo ihn ebenso wie vorher in Bologna die Bevölkerung mit stürmischen Kundgebungen begrüßt hat. Diese kurze Besichtigungsfahrt des Duce durch Emilien steht am Mittwoch im Mittelpunkt der römischen Morgen presse. Der begeisterte Empfang und die stürmischen Kund gebungen haben, wie die Blätter hervorheben, erneut gezeigt, wie tief die Verbundenheit des Duce mit dem italienischen Volk ist. Auch die norditalienische Presse betont, das italienische Volk wisse, daß vom Ausgang dieses Krieges seine gesamte Zukunft abhängt. Weitere Verstärkung der portugiesischen Truppcn auf den Eap Verdischcn Inseln. Dienstag 10 Uhr wurde «in neues Truppenkontingent auf dem Dampfer „Angola" ein- gcschifft. Dies« Truppcn solle» die Besatzung auf dcn Cap Verdischcn Inseln verstärken. Das Schiff hat L«n Hafen um 18 Uhr verlassen. Oer Von unserer Berliner Schriftleitung Ueber das gewaltige Echo, das die Rede unseres Führers im befreundeten Ausland gefunden hat, ist an dieser Stell« schon berichtet worden. Kurz wurde auch aufgczeigt, was der Feind und dessen Freunde zu dem sagten, was uns der Führer diesmal nahcbracht«. Es lohnt sich aber, diese „Wider-Klänge" aus dem Feindland noch etwas näher zu betrachten, da sie zeige», wie arnr an Argument«» die feind lich« Hetz« wird, wenn es für sie darum geht, ein« solche Nedo von Weltbedeutung zu entkräften, Offenbar wurde besonders, daß unser« Feinde das deut sche Volk garnicht kennen — wenn dies der Fall wäre, hät ten sie nicht so blödsinnig« Feststellungen getroffen, wie dies der feindliche Nachrichtendienst in de» Tagen und Nächten nach der Nedo des Führers tat. Was wurde da nicht alles gesagt! Der Führer hätte sich vor dem deutschen Volk« rechtfertigen müssen und habe versucht, sich zu verantworten! Als ob das nötig wär« und als ob das deutsche Volk nicht bas blinde Vertrauen und den Glauben zu seinem Führer hätte, der uns Deutsche so besonders auszeichnet, da wir gelernt haben, daß alles, was Adolf Hitler durchführt, zum Besten seines Volkes geschieht. Es muß ein ganz eigenartiger Geisteszustand sein, in dem sich die Verfasser der Feindhetze befinden. Gründliche Kenntnis desjenigen, woüber sie schreiben und sprechen, kann man ja kaum verlangen, aber sie hätten doch zuntl Mindesten das deutsche Volk und sein« Grundhaltung ist etwas kennenlernen müssen, «ho sie solche absurden Theorien in die Welt setzten, wi« das heut« geschieht. Führer und Volk je einmal zu trennen, das müßt« ihnen nach alledem, was wir in Sen letzten Fahren dem Auslands zeigten, doch ganz unmöglich erscheinen. Und trotzdem wird immer wie der dies« Tour geritt«n! ES werden Gegensätze konstruiert zwischen „Nazismus" und deutschen Volk, als ob es so etwas überhaupt gäbe und nicht all« Deutschen wie «in Mann hinter ihrem Führer ständen, ganz gleich, ob sie Partei genossen sind oder nicht. Das Gehirn eines Plutokraten oder eines ihrer Dien«? kann sich eben nicht vorstellen, daß «in Volk und «in Führer ein« absolute Einheit bilden können. Der Nationalsozialist mus war für sis «twas so Neues und ist es auch noch heute, baß sie sich nicht im Entferntesten in das große Geschehest hineindenken können, das er für uns Deutschs mit sich bracht«: in bas Näherkommen des Einen zum Andern und, Aller zu ihrer Führung, in das feste Gefüge, bas nun bieso Führung und das deutsche Volk in seiner Gesamtheit bilden.' Hans Fritschs bracht« kürzlich einmal zum Ausdruck,' daß es ein«m übel werden könne, wenn man Tag für Tag' di« Reden der gegnerischen „Propagandisten" anhören müsse — wir haben recht viel Verständnis für diesen Ausspruch So arm und kläglich ist ja di« gegnerische Hetze, daß sie sich nicht einmal di« Mühe macht, Tatsachen einigermaßen ob- ' j«ktiv zu sehen. Aber damit wär« ihr ja auch nicht gebient, da sie dann zugeben müßte, daß doch zumindest Vieles in Deutschland recht gut ist und alles gut und planmäßig läuft.; Was werden da für wüsto Schimpftiraden von Stapel ge lassen. Der Führer, den wir allo lieben und verehren, ist natürlich die beliebte Zielscheibe dieser Neben, die, da in Deutschland ja erfreulicherweise bas Verbot des Abhörcns des ausländischen Rundfunks besteht, im wahrsten Sinn« des Wortes „in den Wind" gehalten werden. Alls Helfer des Führers werden verunglimpft, bis deutsche Wehrmacht wird schlecht gemacht, und wenn es nach den Feststellungen der gegnerischen Hetzer ginge, hätten unser« Sieg« im Osten uns nicht diesen riesenhaften Geländegewinn verschafft, den man heute verzeichnen kann, sondern unsere Armeen müßten trotz aller Sieg« ständig zurückgewichen sein und etwa am Rhein stehen. ' Man kann eben große Tatsachen nicht zerreden, baS müßten sich alle Funk- oder Pressehetzer der Plutokraten und Bolschewisten, welch letzter« ihrs Hetze in besonders blöder Form von sich zu geben pflegen, gesagt sein lassen. Di« Tatsachen, di« unser Führer Adolf Hitler, sein« Wehr macht und sein Volk schaffen, werd«» über das, was dis gcgnerischo Hetz« von sich gibt, hinweggehen und alle „Schöp fer" dieser Hetze tausendfach überleben. Vr. Ein unverblümtes Eingeständnis Halifax! Der britische Botschafter in Washington, Lord Halifax, erklärt« anläßlich eines Din«rs in einer Ansprach«, eS miißt«n dis grvßt«n Anstrengungen gemacht werben, um so schnell wio möglich von der Defensive in di« Off«nstv« über- zng«hen. „Man darf nicht erwarten", so sagte Halifax weiter, „daß ein Motor, der für eine gewisse Last erbaut ist, plötzlich bas Doppelte oder dreifache leistet." Auch diese Auslassung Halifax' ist ebenso wie seins Be merkung auf der Pressekonferenz im Weißen Hause, daß England für «ins Fnvasion auf dem Kontinent weder di« Schiffs noch di« Ausrüstung besitz«, ein mehr als deutlicher Hinweis darauf, baß es den Briten unmöglich ist, di« von den Sowjets so dringend gefordert« wirklich positive Unter stützung zu leisten.