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Mopauer»Tageblatt und Anzeiger Vas Zfchopauer Tageblatt und Anzeiger" ist dar zur Veröffentlichung oer amtlichen Bekanntmachungen der Landrats zu Flöha und des Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt'und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Zinanzomtes Zschopau - Bankkonten: Volksbank Zschopau, ». S. m. b. H.; Stadlbank Zschopau. - Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 - Rus 712 Zeitung sür die Orte: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstein, Schlöhchen/Lrzgeb., Waldkirchen/Lrzgeb., Weihbach, Wilischthal, Witzschdorf. Das „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" erscheint werk täglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 NM., Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von ollen Postanftolten angenommen. Aniriy»np reise: Di« 4S mm breit« Alilümeterzeil« 7 Pf.; die 40 mm breit« NIillimeterzeil« im Textteil LZ Pf.; Nachlahstaffel L; Ziff«r- und Nachweis-Gebühr LS Pf. zuzüglich Porto. Nr. 206 Mittwoch, 3. September 1841 168. Jahrgang Erfolgreiche Kampfhandlungen im Osten im Gange Rumänische Luftwaffe schob bis Ende August 4ZZ sowjetische Zlugzeuge ab / Hase«- anlagen und zlugplätze aus -er Zuses bombardierl /18 brilische Zlugzeuge abgeschosseu Aus dem Führerhauptquartier, 3. September. Das Oberkommaudo der Wehrmacht gibt bekannt: An der gesamten Ostfront sind erfolgreiche Kampf- yanvlnngcn im Gange. Die rnmänischc Luftwaffe hatte an den groben Erfolgen an der Sndostfront erheblichen Anteil. Sie vernichtete bis Ende August 433 Flugzeuge und unterstützte hervorragend die Operationen des Heeres. Kampfflugzeuge bombardierten auf der britischen Insel in der vergangenen Nacht Hafcnanlagcn an der Ostküste und Flngplätzc in den Midlands. Am Kanal sowie an der niederländischen und norwe gischen Küste schossen am gestrigen Tage leichte Scestreit» kräftc sieben, Jäger und Flakartillerie vier, Marineartillerie ein britisches Flngzeug ab. In Nordafrika erzielten deutsche und italienische Stnrz» kampfflngzeuge bei einem Angriff aus Tobruk am 1. Sep tember Bombenvolltresfer schweren Kalibers in britischen Artilleriestellungen und Trnppenlagern. Der Feind flog in der letzten Nacht «ach Nord- und Mitteldeutschland sowie in das Nhein-Main-Gcbiet ein. Der Angriff eines Bomberverbandes auf die Reichshauptstadt kam iusolge starker Flakabwehr nicht zur vollen Wirkung. Nur wenige Flugzeuge erreichten das innere Stadtgebiet. Die Zivilbevölkerung hatte durch Bombenwürfe aus Wohn viertel geringe Verluste an Toten und Verletzten. Flak artillerie schoß 6 britische Bomber ab. Gewaltige bolschwistische Verluste nördlich Luga. Trotz schwieriger Witterungs, und Geländeverhältnisse un aufhaltsamer Vormarsch unserer Soldaten. Im Raume nördlich Luga stellte« am Montag, 1. Sep» mber, deutsche Truppen stärkere sowjetische Verbände zum t.ampf und ver«ichtele« sie. Die deutschen Soldaten hatte« bei diese« Kämpfe« überaus schwierige Gelände- «nd Witte» r«ngs"-rhältnit« z« überwinde«. Die Wege und Straßen waren vom Regen der vorher gehenden Tage aufgemeicht und nur schwer passierbar. In dem sumpfigen Wald- und WicsengelLnüe waren die Marsch- bcwegungen der deutschen Truppen außerordentlich schwie rig. Die schweren Infanterie-Waffen konnten nur durch Trägerkolonnen vorwärts gebracht werden. In zäher Aus dauer überwanden die deutschen Soldaten alle diese Schwie rigkeiten und führten die Kämpfe erfolgreich fort. Dio volle Auswirkung der vernichtenden Kämpfe, ins besondere dis in diesem Kampfgebiet gemachte große Beute an sowjetischem Kriegsmaterial läßt sich noch nicht endgültig übersehen. Infolge des unübersichtlichen Sumpfgeländes gestaltet sich die Bergung und Zählung des erbeuteten Ma terials sehr schwierig. Dio zahlreichen, im Sumpf stecken gebliebenen sowjetischen Fahrzeuge und schweren Waffen aller Art, darunter an einer Stelle allein 70 Geschütze, lassen jedoch darauf schließen, daß Lie Bolschewisten in diesen Kämpfen gewaltige Verluste an Waffen und Kriegsgerät gehabt haben. 18 Transportzüge bliebe« im Bombenhagel liege«. Die im Raum nordwestlich -cs Ilmensees zusammen gedrängten bolschewistischen Truppen wurden am 1. Sep tember von der deutschen Luftwaffe in mehreren Wellen wir kungsvoll bombardiert. Die Sowjets verloren außer Toten ! und Verwundeten zahlreiches wertvolles Kriegsmaterial. 75 Lastkraftwagen wurden zerstört, drei Flakstellungen zum Schweigen gebracht und 18 Transportzüge mußten mit schwe ren Beschädigungen auf der Strecke liegen bleiben. A«ch südlich des Ilmensees schwere bolschewistische Verluste. Im Raume südlich Les Ilmensees setzte« die Bolsche- wiste« de« Angriff der dentsche« Trnppe« eine« äußerst zähe« u«d verbissenen Widerstand entgegen. Im blutige« Nahkampf Ma«u gegen Mau« bewies jedoch der deutsche Soldat auch hier wieder seine kämpferische Ueberlegeuheit. In diesem Abschnitt wnrte der Widerstand «nter schwere« bolschewistische« Berlnpe« gebroche» «nd der de«tsche Vor marsch fortWksetzt. ' Große Bente a« Kriegsmaterial in de« Kämpfe« «m Viipuri In den Kämpfen um Viipuri haben die Bolschewisten schwere Verlusts an Gefallenen und Gefangenen gehabt. Die Zahl Ler von Len finnischen Truppen gemachten sowje tischen Gefangenen läßt sich noch nicht endgültig übersehen. Die bisherigen Zählungen Les erbeuteten sowjetischen Kriegsmaterials haben 143 Geschütze, 64 Traktoren und Zug maschinen, zahlreiche Panzerkampfwagen und große Mengen sonstigen Kriegsgerätes ergeben. „Recht auf ArbettsWgkeil" Alebensversager Roosevelt sprach am „Tag der Arbeit" In vem verzweifelten Bemühen, dem Auftrage seiner Hintermänner gerecht zu werden und den Topf voll maß loser Kriegshetze am kochen zu erhalten, läßt der beschürzte Roosevelt keine Gelegenheit vorübergehen, das USA-Volk mit einer Flut von Worten zu überschütten. Selbst an einem Tage, an dem dieser kriegslüsterne Präsident allen Grund hätte, zu schweigen, läßt er es sich nicht nehmen, eine neue maßlose Hctztirade zu starten. Am Montag beging das nordamerikanische Volk den „Tag der Arbeit" und Präsident Roosevelt, der am fried lichen Aufbauwerk in einem an Geld und Gütern unendlich reichen Land so kläglich versagt hat, wagt es, sich hinzu stellen und zu sagen: „Unsere fundamentalen Rechte ein schließlich der Rechte der Arbeiterschaft sind durch Hitlers gewalttätigen Versuch, die Welt zu regieren, bedroht". Das erklärt ein Mann, der es durch sein Stümpertum fertig brachte, elf Millionen Arbeitslose in den USA herüm- vegetieren zu lassen. Dieses eherne Recht auf Arbeit, das der Führer bald nach der Machtergreifung seinem Volke als erstes schuf, gilt Mr Roosevelt nichts; er schwätzt von Recht auf Redefreiheit, freies Unternehmertum usw. und seine Hörer müßten sich eigentlich fragen, warum er nicht auch von einem „Recht auf Arbeitslosigkeit" spricht. So verbohrt ist dieser traurige Nachfolger eines Wa shington, daß er weiter davon spricht, die USA-Freiheit sei „von unseren Vorvätern unter großen Opfern auf dem Schlachtfeld errichtet worden". Gegen wen diese Freiheit erkämpft werden mußte, erzählt dieser maßlose Hetzer nicht, der heute den damaligen britischen Zwingherren Gefolg schaft geschworen hat. Er denkt auch nicht an das kostba e deutsche Blut, das hier für die Freiheit des amerikanische Volkes verrann. Er hetzt und beschuldigt andere der Wel - ! Herrschaftsgelüste, die er selbst mit Churchill und seine: jüdisch-plutokratischcn Kumpanen hegt. Zu gleicher Zeit fast mit Roosevelt verkündete erst wieder «in intime: Freund Roosevelts, Butler, daß sich jetzt für die US l „die einzigartige Gelegenheit" biete, die Weltherrschaft z: übernehmen. Dieser Judensreund, der deren Belange wiedc: in Europa einführen will, redet schließlich auch nach eng lischen Vorbildern davon, er wolle nicht alles aufgeben, was ihm lieb und tezrer sei. Die Finanzgewaltigcn in den. USA werden ihm da restlos zustimmen; was sich die Ar beiter bei dieser Lockrede dachten, wissen wir nicht. Vielleicht haben sie nur an ihre arbeitslosen Volksgenossen gedacht. Aus den Kommentaren der Neuyvrker Presse läßt sich entnehmen, daß die Rooseveltrede selbst bei den Anhängern des kriegswütigen Präsidenten eine gewisse Enttäuschung ausgelöst hat. Man hatte an Stelle der üblichen abgedrosche nen Phrasen und plumpen Schimpfereien doch Wohl wenig stens irgend etwa Positives erwariet. Es wird darauf hin- gewiesen, daß alle Worte, die Roosevelt gemacht hat, be deutungslos gewesen seien, falls nicht ein Verantwortlicher Produktionschef für die Rüstungsindustrie ernannt werde, der mit Herr bestehenden Schwierigkeiten aufräumen würde. In einem großen Neuyvrker Blatt wird hervorgehoben, daß gerade die Kreise, die der Außenpolitik des Präsidenten zu stimmen, ihre Enttäuschung nicht verhehlen könnten. Dies sei wahrscheinlich darauf zurückzuführen, daß der Eindruck entstanden sei, es werde in der Rede etwas Neues und Konkretes angekündigt werden. Der Präsident selbst sei durch seine Andeutungen in der Pressekonferenz hieran nicht unschuldig. Die somit entstandene Spannung sei dafür ver antwortlich, daß die Rede nicht voll zur Wirkung gekommen sei. Sie habe vielmehr nur dazu bcigetragen, den Eindruck zu erwecken, als herrsche in der USA-Politik Verwirrung und Schwäche. Selbstverständlich haben auch die führenden Isolationisten in scharfer Form gegen die Rede Stellung genommen. In diesen Kreisen wird betont, daß die USA-Arbeiterschaft gerade, falls die Vereinigten Staaten in den Krieg ein treten sollten, ihre hart erworbenen Rechte würden vertei digen müssen. Gleichzeitig wird die Frage gestellt, ob die USA-Arbeiter etwa dafür sterben sollten, um die aus ländische Ausbeutung von Millionen von Arbeitern in Indien, den Malaienstaaten und Hongkong aufrechtzuerhal ten. Bezugnehmend auf Roosevelts taktlose Bemerkungen über die „Befrieder" und die „mit den Nazis Sympathiesie- renden" verlangt man in isolationistischen Kreisen energisch, daß endlich mit dieson vagen Verdächtigungen Schluß ge macht werde. Gleichzeitig wird erneut betont, daß die USA keine Invasion zu befürchten hätten. Vielmehr müsse das nordamerikanische Volk lediglich Furcht vor den Aben teuern eigenen führenden Männer auf dem Gebiete der Machtpontik in Europa und Asien haben. Das USA-Volk wisse genau, daß es Millionen Soldaten benötige, um in Europa Krieg zu führen. Das USA-Volk wolle die Sol daten aber nicht stellen, und damit erwachse die Frage, worauf Roosevelt hinaus wolle. Vier ktirs86n Die Terminologie der jungen europäischen Großmächte hat es den Propagandisten und den Vereinigten Staatest angetan. Das konnte man schon oft beobachten. Offenbar! glaubt man aus der anderen Seite mit der Uebernahm« von zugkräftigen Leitsätzen und anderen Formulierungen, die bei uns politische Glaubenssätze sind, drüben aber leer» Redensarten bleiben, schon einen Teil des Erfolges, der Hierl damit verknüpft ist, errungen zu haben. Der „Tag der, Arbeit" hat, in den USA angewandt, einen höchst unechten Klang. Aber man arbeitet mit diesem Begriff trotzdem und Roosevelt hat diesen „Tag der Arbeit" zum Anlass genommen, wieder einmal eine Rede zu halten, in deren Mittelpunkt vier Grundrechte standen. Auch das ist nicht' neu. j Bemerkenswert aber ist der Anlaß, aus dem die ganze Demonstration erfolgte: Von überall her, vor allem von den englischen Einkäufern in den USA und aus England selbst/ waren Beschwerden über die unzureichende Leistung derj nordamerikanischen Rüstungsindustrie eingelaufen. Bitters Enttäuschung hatte überall in englischen Kreisen Platz ge« griffen. Ein Appell an den, der die Last der Rooseveltschech Politik ausschließlich zu tragen hat, an den Arbeiter in den Maschinen- und Nüstungsfabrihen, war also dringend erforderlich. Roosevelt ist nun natürlich nicht so töricht gewesien, die direkte Forderung nach Mehrarbeit zu stellen, Er hat lieber auf «einige von ihm besonders bevorzugte Worte seines agitatorischen Sprachschatzes zurückgegriffen, diesmal auf vier „Freiheiten", die der Religion, der Rede^ der Arbeit und der Unternehmung. Sie seien durch dest Nationalsozialismus bedroht. Eine unsinnige Behauptung," von der er gewiß nicht weiß, wie er sie beweisen solH Und was soll der Arbeiter drüben damit anfangen? Diä erste dieser Freiheiten, wenn sie ihn überhaupt interessiert^ erscheint ihm selbstverständlich, wie das in jedem anderen Lande der Fall ist, außer in der Sowjetunion, für die ei heute in erster Linie seine Arbeitskraft einsetzen soll. Di« Freiheit der Rede? Heute weiß man auch drüben schon seht genau, was man davon zu halten hat. .An tausend Beispie len erfährt man es täglich, wie- gefährlich jede Aeußerum ist, die Verständnis für die Politik Deutschlands oder; Italiens beweist oder nur andeutet. Das Recht zur freiens Arbeit? In Friedenszetten war es in den USA für elf Millionen Menschen und zeitweise für noch mehr nur ein Recht auf Arbeitslosigkeit, und wenn heute die Zahl deis Arbeitslosen zurückgegangen ist, dann nur wegen der äugens blicklichen Rüstungskonjunktur. Gerade das Elend der Mih lionen Arbeitsloser in Amerika ist seit Jahren einer der! schwersten Anklagepunkte gegen die politische und Wirtschaft« liche Führung des Landes. Das Recht auf freie Untere nehmung aber ist gerade der Ursprung dieser Müssender« elendung bei gleichzeitiger Anhäufung ganz Unwahrschein« licher Reichtümer. Denn dieses letzt« Recht ist in Wahrheit ein Recht auf kapitalistische Ausbeutung, die der Staat nicht nur duldet, sondern fördert. Dies« Grundrechte sind nichts anderes als Phrasen, sie find ein nie erfülltes Po« stulat und als solches eine bittere Anklage. - Der Kern alles dessen besteht in der Abficht, die Ar« beiterschaft für das Roosevelt-Programm zu erwärmen, uns auf diesem Wege höhere Arbeitsleistungen herauszuholen« Wer das drüben noch nicht erkannt hat, wird sich früher! oder später mit diesem Tatbestand abfinden müssen, der sich hinter dem Phrasenschwall des Präsidenten verbirgt. „Der Hase« «och a«tzer Sicht". Jungfernrede -es neuen britische« JnformationsministerS i« mattrosa. Der neu« britische Jnformattonsminister Brandon Bracken, Ler als früherer Privatsekretär Churchills von Lem Kriegsverbrecher Nr. 1 auf Len Posten Les abgehalfterten Duff Cooper gesetzt wovde« ist, hielt am Dienstag vor Pressevertretern — natürlich während eines Frühstücks -« seins Jungfernrede. Wenn er auch in Lieser Hinsicht Ler Tradition seines Amtsvorgängers treugeblieben ist, so un terschieden sich seine in mattrosa Tönen gehaltenen Aus führungen doch nicht unerheblich von Len bombastischen „Siegeshymnen" Les dümmsten Ministers Europas. Bracken erinnerte sein« Zuhörer öaran, daß England am Mittwoch in das dritte Jahr „dieses brutalen Krieges" «in» treten werde, und stellte dann Lie naheliegende Frage: „Wie stehen wir da?" Seine Antwort fiel nicht allzu optimistisch aus. Die öffentlichen Feinde Englands, so erklärte er,^ seien erstens Hitler und zweitens die Selbstgefälligkeit, und,' so meinte er treuherzig, „wir sind noch weit davon entfernt/ einen von diesen Feinden zu vernichten". England Habs zwar große Fortschritte gemacht, aber es bleibe noch viel z«i tun. Diejenigen, die davon redeten, daß die Gefahr vorüber ist, könnten einige unangenehme Ueberrafchungen erlebend Wörtlich erklärte Bracken schließlich: „Wir befinden uns noch auf stürmischer Sc« und der Hafen ist noch weit außer Sicht". Es bleibt abznwarten, ob die neue gedämpft« Not« d«S Propaganda-Eleven Bracken seinem Herrn und Meister. Churchill auf di« Dauer gefallen wird. Weiteres Portugiesisches Truppenkontigent nach den Azoren« Am Dienstag fuhr ein weiteres Truppenkontingent irr Stärke von 1000 Mann mit dem Dampfer „Lourenco Marques" zur Berstärkuna der Garnisonen auf den Azoren Lissabon ab.