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«r. Zschopauer Tageblatt «ab A«ze«ger polnische veslien Zexgeuvernehmnng im Voseser Vrozetz 2n dem Posener Eondergerichtsoerfadren gegen M ehe» mutige polnische Polizeibeamce, oie Ende September 1939 den Lborniler Verichlepptenzug von Gneien bis dicht vor Warichau zu begleiten bauen und an der Ermordung von über 350 Polks» deutschen schuldig sind, wurden am Dienstag und Mittwoch die ersten Zeugen gehört Es sind ausnahmslos überlebende Teilnehmer des Höl» lenmariches, denen dir Spuren der erlittenen Mißhand- lungen ihr Leben lang anhaslen werden. Einer von ihnen, dem durch Kolbenhiebe ein Bein zerschmettert wurde, muhte sitzend vernommen werden, weil er sich aus eigener Kraft nicht aus- rechierhalten kann. Ein anderer hat nicht weniger als drei Kopfschüsse erhalten. Ein dritter ist trotz mehrerer Riv- penschüsle und sechs Bajonettstichen mit dem Leben davonge- lommen. Sie alle wurden an der Marschstrecke in ihrem Blute liegengelassen, weil die Begleitmannschaften sie längst tot wähn ten. Andere sind mit schwersten Verletzungen noch kilometerweit geflohen^ bis sie später von deutschen Soldaten ausgefunden und in ärztliche Obhut gebracht wurden. Die Zeugen bekundeten übereinstimmend, daß die restlose Vernichtung des Verschlepptenzuges von vornherein beschlos sene Sache war. Die Morde wurden vorwiegend in der Dunkelheit am Ende des Zuges verübt, wobei man die vor Erschöpfung zurückbleibenden Deutschen erbarmungslos nieder» schok oder durch Kolbenschläae tödlich verleute. Dicht vor War- ' schoü wurde von der Spitz°"des Zuge» durchgegeben: „Befehl vom Leutnant: Alles totfchießen!" Erschütternde Einzelheiten kehren in den Zeugen- ! ausmgen immer wieder. Der Zeuge Rosengart schilderte, wie von der Begleitmannschaft Handgranaten in die von dem vor- j angegangenen Gemetzel noch verschont gebliebenen Deutschen > geworfen wurden. Als er nach seiner Flucht an der gleichen Stelle vorbeikam, habe er dort die Leichen von 72 Kame raden gesunden. Bald darauf sei an der Spitze der vorrük- kenden deutschen Truppen die Leibstandarte Adolf Hitler erschie nen, die für eine würdige Beisetzung der Ermordeten gesorgt habe Wie der Zeuge Arndt übereinstimmend mit anderen berich tet. hat man während des Nachtmarsches den Deutschen eins säureähnliche Flüffiakeit ins Gesicht gespritzt, die ätzende Wun den hinterlassen habe. Die unbeschreiblichen Qualen der Deutschen, von denen immer mehr in einen Zustand geistiger Umnachtung verfielen, schilderte die deutsche Krankenschwester Ida Kelm. Auf der letz ten Wegstrecke bar die Schwester m ihrer Verzweiflung selbst darum, sie doch durch einen Schutz von den Qualen zu erlösen. Tann sei sie ihnmächtig in einen Graben gesunken, bis man i sie am nächsten Morgen mit zwei Bajonettstichen im Rücken aufgefunden habe. I Die Vernehmung der insgesamt 129 Zeugen dauern an. Starker Rückgang des argentinischen Handels Aas Churchills SchMlonlo Die bedeutenden Einschränkungen des argenti nischen Handels innerhalb des letzten halben Jahres wer den aus den soeben veröffentlichten Berichten des Statistischen Amtes in Buenos Aires ersichtlich. Der argentinische Import hat danach im Vergleich zu 1919 im ersten halben Jahr 1941 einen Verlust von 36,S v. H. zu verzeichnen. Der Export Araen- tiniens sank um 16,9 v. H. Lazarett in Gibraltar Aus LaLinea wird gemeldet, daß am Dienstagabend in Gibraltar zahlreiche verwundete britische Seeleuie an Land gesetzt und in das Militärlazarett der Marine üvergc- führt wurden. Tie Seeleute gehörten zu den Besatzungen mehrerer Handelsschiffe, die in beschädigtem Zustande nach Gibraltar eingeschlcppt wurden. Verlust brttWer Korsett: zuse^even Im Verlaus der letzten Erotzangriffe deutscher Unterwasser- streitkräste aus britische Eeleitzüge wurde, wie bereits gemeldet, auch eine Anzahl britischer Vegleisichisfe versenkt. Einsprechend der langgeübten britischen Praxis, nur in zwingenden Fällen Schisssverluste bekanntzuqeben sieht sich die britische Admirali tät gezwungen, den Vertust der Korvette „Picotee" zuzuge ben, die mit der gesamten Besatzung unterging. Briten schlemmen in WolyHeivv Auf der Washingtoner Pressekonferenz wurde Roose velt gebeten, zu den Behauvtungen Stellung zu nehmen, oah mit dem Fonds des Pacht- und Leihgesetzes Mißbrauch getrieben würde, indem von Mitgliedern der in den USA. weilenden britischen Einkaufskommiffionen in einem Washingtoner Re staurant grotze Zechen gemacht würden. Roosevelt erklärte, er wolle nicht, daß man sage, er bestreite die Behauptungen, aber man solle die Sache nicht übertreiben. Damit mutzte er. wenn auch in verschleierter Form, das Einge ständnis machen, datz in der Tat aus Kosten des Steuer zahlers der Vereinigten Staaten die Gelder für das USÄ.- Pacht- und Leih-Gesetz nicht „ordnungsgemäß" verwendet w-r» den. Lrltenstugzeug beschle'Zt FWervoot Die britische Luftwaffe setzt ihre sinnlosen Angriffe a f französische Fischerboote weiter sort. Da An ariftsversuche britischer Flieger aus kriegswichtige Ziele an der Kanalküste bisher mit schweren Verluchen endeten, ist es ver ständlich, wenn sich die Briten für sie weniger gefährliche Ziele aussuchen. So war am 24. August das sranzösische Schiff „Espe rance" während des Fischfangs das Opfer eines britischen Flugzeugs, das bas Boot mehrfach überflog und mit ME.-Feuer bestrich. Das Fischerboot erhielt Beschädigungen^ ein Fischer wurde verletzt. Kommunistische Hetzer in Basel In Basel hat die Politische Polizei gegen die Tätig, leit kommunistischer Agitatoren einen Ausruf erlassen. Die Polizei habe vor einigen Wochen eine größere Anzahl von Haussuchungen und Verhaftungen vorgeuommcn, um diesem gefährlichen illegalen Treiben, das die Stellung der Schweiz zum Ausland schwer gefährde, ein Ende zu setzen. Alle Gut gesinnten werden in dem Aufruf gebeten, die Polizeiorgane in ihrer Ausgabe nach Kräften zu unterstützen. Heldentod eines er Mrer^u rumänischen Fliegerostiziers Auf dem Bukarester Militärfricdhos wurde am Dienstag in Anwesenheit von Vertretern des Königs und von rumäni- sehen und deutschen Fliegcrkamcradcn einer der bekanntesten Flieger der rumänischen Luslwassc, Oberstleutnant Popisch- tcanu, beigcsctzt. Der Unlcrstaaissckrctär sür Luftfahrt im Verteidigungs- Ministerium, General Ficnescu, betonte in seinem Nachruf für den Gefallenen, daß die von ihm kommandicrtc Einheit in den ersten 66 Tagen des Kampfes gegen den Bolschewismus 259 Einsätze geflogen und dabei 56 feindliche Flugzeuge in Lufr- kämpscn abgcschosscn, 26 am Boden zerstört und selbst dabei nur zwei Maschinen vcrlonn habe. „Alles würde beim alten bleiben!" Peruanische Zeitschrift zum Atlautikblusf. Li« Wochenzeitschrift „Verdades" befaßt sich in einem Leitartikel mit dem Atlantikblusf der beiden Kriegshetzer Churchill und Roosevelt. Ihre Erklärung, so sagt das Blatt, bringe nichts neues, denn daS seien schon die Kriegsziele der Alliierten deS Weltkrieges gewiesen. Die 14 Punkte Wilsons seien nicht erfüllt worden, und bei den neuen bestehe ebenso wenig Garantie für deren Erfüllung. Die Demokratien seien so aggressiv, daß von einem demokratischen Druck ge sprochen werden könne. Das NohstvffverteilungSshstem sei dein Kolonialsystcm vergleichbar. Die Gleichheit der Natio nen sei in Wirklichkeit das Gegenteil. Die Freiheit der Meere sei eine Utopie. Das Aufgeben gewisser Machtmittel sei «in schönes Prinzip, werde aber auch »ach Kriegsende ein solches bleiben. Ueberhaupt würden alle diese Verspre chungen von den nachfolgenden Negierungen Roosevelts und Churchills annulliert werden, genau so wie es mit den Wil- sonschen Punkten geschah. Die neuen Kriegsziele entbehrten der Wahrheit und es werde keine Garantie für bi« Durch führung gegeben. Alles würde beim alten bleiben, wenig« würden die Güter der Welt in Besitz haben, und der ganzen übrigen Welt gehört die Sorge. Eine ernsthast« Gefahr für die gesamte mohammedanische Welt". — Aegyptische Moslemin über de« britisch-sowjeti schen Einfall in Ira«. In den Kreisen der ägyptischen Universität El-Azkar hat der englisch-sowjetische Angriff auf Iran tief« Bestürzung hervorgerufen. Man erklärt, baß die Engländer durch ihr« Interessengemeinschaft mit den Sowjets, die die Mohamme daner in ihrem Land« brutal verfolgten, einen starken Prcstigevcrlust im ganzen arabischen Naum erleide. Der gemeinsame Angriff auf ein unabhängiges, neutrales und mohammedanisches Land wird in den genannten Kreisen als «in« ernsthafte Gefahr für die gesamte mohammedanische Welt betrachtet. Nach alter Gewohnheit! — Auch im Iran bombardierte« Briten und Sowjets die Zivilbevölkerung. Die Teheraner Zeitung „Iran" prangert die Bombar dierung mehrerer iranischer offener Städte durch britisch« und sowjetische Flugzeug« an. Es seien bedeutende Schäden in Wohnvierteln und Opfer unter der Zivilbevölkerung ent standen. Vor allem in den Städten Bender und Schapur hätten di« britischen Flugzeuge Bomben auf all« Stadtteil« geworfen und große Brände und Verwüstungen verursacht. „Wir fragen im Namen der zivilisierten Wett", so schreibt di« Zeitung, „wie können diejenigen, die behaupten für Recht und Freiheit zu kämpfen, derartig« Grausamkeiten begehen". Auch die Zeitung , Jttilhad" wendet sich gegen die bar barischen Luftangriffe der verbündeten Engländer und So wjets auf nichtmMtärische Ziele in Iran. Anschlag auf Laval und Deal. Bei der Abfahrt der Legion gegen de« Bolschewismus. Wi« die französisch« Nachrichtenagentur OFJ. meldet, wurde am Mittwochnachmittag nach der Zeremonie, die in Versailles anläßlich der Abfahrt des ersten Freiwilligenkon tingents der französischen Legion gegen den Bolschewismus stattfand, ein Attentat gegen Pierre Laval und Marcel Dcat ' verübt, di« verwundet wurden. Ihre Verletzungen scheinen nicht lebensgefährlich zu sein. Der Attentäter wurde fest genommen. ES handelt sich um den 26jährigen Paul Co lette aus Caen. Auf Befehl der Sowjctmachthaber .. . Selbst die sowjetischen Kinder und Frauen werden für den Krieg «ingcspannt. Hier sind sie mit dem Bau von Tank fallen vor «iner sowjetischen Stadt beschäftigt. ^Associated Preß, Zander-Mnltiplex-K.j. DouuerStag, W. August I! „Wir haben bisher", so schreibt die Londoner Zeitung „News Chornicle", „die Verbindung mit Sowjetrußland nur ganz oben im Norden aufnehmen können. Dies bedeutet im Winter eine gefährlich« Verbindung und ist außerdem allzu entfernt vom Hauptplatz des Kampfes. Eine andere Verbin dung gab eS über Wladiwostok, daS noch weiter entfernt liegt und sich in Reichweite einer jeden Augenblick möglichen japa nischen Intervention befindet. Iran gibt uns dagegen einen »munterbrochenen Weg vom Persischen Golf nach Sowjetrußland daS ganze Jahr hindurch." Die Gefahr wuchs täglich sowohl für Großbritannien alS auch sür Sowjetrnhland, je mehr der Feind sich dem Schwar zen Meer näherte, schreibt der militärische Mitarbeiter deS „Daily Expreß". „Ueber Basra", so fährt er fort, „können jetzt Truppen, Material und Maschinen nach S o- wjetrutzland geschickt werden, und zwar entweder nach dem Kaukasus oder nach Turkestan, falls die sowjetisckze Armee sich gezwungen sehe» sollte, so weit zurückzuweichen." „Vielleicht werden wir bald von britischen Kamps- Maschinen hören, di« den Kampf gegen die Luftwaffe über di« Ukraine ausgenommen haben", erklärt der „Daily Hera! d". Die Londoner Zeitung „Daily Expreß" vermerkt zu dem Neberfall aus Iran: „Dies ist die erste Anwendung der praktischen Maßnahmen, welche Churchill alS Ergänzung der Proklamation bei dem Atlantik-Treffen an- kündigw.« Die Madrider Nachrichtenagentur EFE. meldet auS Lon don, daß in England die Aktion gegen Iran alS Stim« mung Spille gut gewirkt habe und neue Hoffnungen er wecke. Der Londoner Nachrichtendienst am 26. August, 23.15 Uhrr „Durch die Besetzung Irans ergeben sich für Großbritannien und der Sowjetunion große Vorteile, weil dadurch ein direk ter Weg von Britisch-Jndien zur Sowjetunion ge schaffen wird." Geographie zum OKW. Während Radio Moskau und alle aus dieser Lügenquelle schöpfenden Nachrichtendienste melden, daß die deutsche Offen sive im Osten zum Stehen gekommen sei, hat die deutsche Heeresleitung sowohl im Norden wie im Süden zu neuen vernichtenden Schlägen gegen die Bolschewisten ausgeholt. Nach dem Verlust von Dnjeprpropetrowsk ist der ganze Dnjepr- bogen vom Feinde gesäubert Die Bolschewisten haben den letzten Brückenkopf am Dnjepr verloren, während nach den deutschen Frontberichten die deutsche Artillerie be reits die Stellungen Budjennys am Ostufer des Dnjepr unter schwerstes Feuer genommen bat. jKartendienst Erich Zander, M.) Lnsestrpröpetrowsk bedeuiet aber nicht nur einen militärischen Verlust, sondern auch einen wirtschaftlichen. Die Stadt ist gerade in den letzten Jahren in sehr schnellem Tempo angewachsen, seitdem die Bolschewisten auf Grund ihrer Fünf jahrespläne dort eine riesige Industrie aufbauten, die ihre Rohstoffe aus den umliegenden Erzgebieten von Krivoj Nog und Nikopol bezogen. In Dnjeprpropetrowsk wird in Zu sammenhang mit dem großen Reklame-Kraftwerk eine Allu« Miniumfabrik betrieben, die etwa die Hälfte der sowjetischen Alluminiumerzeugung deckte. Die Stadt birgt auch das große Lenin-Werk. eines der größten Jndustriewerke, das die Bolsche wisten geschaffen haben. Außerdem befinden sich dort wichtige Betriebe der Rüstungsindustrie und besonders Werke zur Herstellung von Geschützen und Munition. 1939 zählte Dnjepr propetrowsk 566 666 Einwohner. Die Stadt hat weite Bedeu tung als Umschlaghafen für den Holz-, Getreide-, Kohlen- und Btehhandel. Die im Wehrmachibericht vom 27. genannte Stadt W e l ik t j e-L u k i, bei der die 22. Sowjetarmee vernichtet wurde, liegt am Flusse Lowat. Sie ist ein wichtiger Bahn knotenpunkt und besitzt große Eiscnbahnwerkstätten. Auch als Flughafen war die Stadt sür die Bolschewisten wichtig, und wir erinnern uns, daß z. B. das Kurierflugzeug des Marschalls Woroschilow, das von deutschen Truppen kürzlich geschnappt wurde, dort zwischenlanden sollte. Auf der früher betriebe nen Fluglinie Berlin—Königsberg—Moskau bzw. Peters burg wurde Welikijc-Luki zeitweil« als Zwischenlandeplatz ge nannt. Oer italienische Wehrmachtberichr OKIS. Rom, 27. August. Der italienische Wehrmachtberichl vom Mittwoch hat folgenden Wortlant: „DaS Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Bei Tobruk richtete unsere Artillerie ihr Feuer gegen britische Panzeretnhciten. Englische Flugzeuge warfen zahlreiche Bomben auf Tripolis und Bengasi. Es sind einige Opfer zu beklagen, und es entstand einiger Schaden. Die Bodenabwehr von Bengasi schoß ein seindliches Flugzeug brennend ab. In Ostasrika richtete ser Gegner einen heftigen Angriff gegen unsere vorgeschobenen Stellungen von Oulchefit, die die heldenhaften Verteidiger auch mit Unterstützung durch unsere Luftwafje überlegenen britischen Streitkräften erbittert strei tig machen. In den übrigen Abschnitten des Kampfgebietes von Gondar erfolgten lebhafte Treffen unserer Truppen mit starken feindlichen Abteilungen, denen beträchtliche Verluste zu- gesügt wurden. Im mittlere« Mittelmeergebiet nahmen unser« Jagdflugzeug« den Kamps mit einem zahlenmäßig überlege, neu feindlichen Verband auf. Zwei Hurrikane wurden ab- geschaffen. Der Flugplatz von Mikabba Maltas wurde erneut^ von Einheiten der italienischen Luftwafs^nngtgrifsen."