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Momuer«Tageblatt und Anzeiger I Miimoch. 13. August 1841 M. ^ahrgaug Ilr. 188 Vas „Zschopauer Logebtatt und Anzeiger" erscheint werk täglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 NM., (Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. An »eia» np reise: Di» 4S mm breite Miumeterzelle 7 Pf.; bi« 90 mm breit« Millimeterzeile Im Lexiteil LS Pf.; Rachlabftaffel U; (Ziffer- und Nachweis-Gebühr 25 Pf. zuzüglich Porto. Da» .Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmschungen de» Landrats zu Zlöha und de» Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmt. Blatt'und enthält die amtlichen Bekanntmachungen de, Zinanzamte» (Zschopau — Bankkonten: Volksbank (Zschopau, S. m. b. H.; Stadtbank (Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 — Ruf 71» " Zeitung für die Orte- Börnichen Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Sohndorf, Krumhermersdorf. Scharfenstein. Schlöhch-n/Lrzgeb., Waldkirchen/Lrzgeb., W-ihboch, Wilischthal, Witzschdorf. Schwarzer Tag der britischen Luftwaffe 42 Abschasse beim Angriffsversuch ous Westdeutschland, 1k bei nächtlichen Einflügen / Neue Erfolge gegen die englische versorgnngsschiffahrl / Große Verluste der weichenden Sowjets in der Siidukraine Aus dem Führ«rhauptquarti«r, 13. August. Das Oberkommando der- Wehrmacht gibt bekannt: I« der Siidukraine verfolgen Infanteriedivisionen und schnelle Truppen des deutschen Heeres und der Verbündeten den auf die Häsen deS Schwarze» Meeres weichenden Feind F« scharfem Nachdrängen fügten sie de» z»m Kampf ge stellten sowjetischen Nachhuten grobe Verluste bei. An den übrigen Teilen der Ostfront brachten ^Angriffe deutscher Truppen nene Erfolge. Stärkere Kampffliegerverbände belegten in der letzten Nacht wichtige Eisenbahnknotenpunkte im Naum westlich Moskau wirksam mit Spreng- und Brandbomben. Im Kampf gegen die britische Versorgnngsschissahrt ver nichteten Kampfflugzeuge am Tage bei den Faroer-Inseln jwei Frachter mit znsammcn 14 000 BNT. und versenkten in der vergangenen Nacht vor der schottischen Ostküste ein Han delsschiff von 8060 BNT. Erfolgreiche Nachtangriffe der Luftwaffe richteten sich ferner gegen Rüstungswerke in Bir mingham, sowie gegen Hafenanlagen von Great-Aarmouth und Ramsgate. Andere Kampfflugzeuge bombardierte» mehrere Flugplätze auf der Insel. Bei dem im Wehrmachtsbericht vom 12. Angust gemel deten Schnellbootvorstotz im Kanal wnrde ein weiterer Dampfer von 4000 VRT. torpediert. I« Nordafrika versprengte« deutsche Zerstörerflugzeuge Kraftfahrzengansammlnngen des Feindes füdostwärts Sol- lnm. Böi einem Luftangriff anf de« britische« Flugplatz Ab« Sueir in der Nacht z«m 12. A«g«st w«rden durch Bom bentreffer grobe Brände ««d Heftige Explosionen i« Halle« und M»«itio»slager« hervorgernfe«. Bers«che der britische« Luftwaffe, am gestrige« Tage Westdeutschland ««d die Küste des besetzte« Gebietes am Ka nal anzngreifen, brache« i« der de«tsche« Abwehr z«sammo«. Jäger, Flakartillerie ««d Marineartillerie Mafien hierbei 42 britische Flugzeuge ab. Eigene Berl«ste traten hierbei nicht ei«. Britische BomLer Warfe« in der letHe» Nacht an ver schiedenen Orten West- uud Norddeutschlands Bomben. Die Zivilbevölkerung hatte einige Verluste. Wehrwirtschaftlicher oder militärischer Schaden entstand nicht. Nachtjäger, Flak artillerie und Marineartillerie schossen 16 der ««greifenden britischen Bomber ab. Mimischer U-Lsol verseuNe 17272 WT. Luftangriffe anf militärische Anlagen Cyperus. Rom, 13. August (HS.-Melbung). Der italienische Wchrmachtsbericht vom Mittwoch hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Italienische Flugzeuge unternahmen einen Angriff anf die Insel Cyper« und bombardierten den Flnghase« von Nicosia. In Famagosta wurden Schiffe nnd Hafenanlagen getriosfcw I« Nordafrika wurde« britische Abteilungen, die ver suchte«, sich mit Unterstützung von Panzern unseren Stellun gen an der Tobrnk-Front z« näher«, durch Artilleriefeuer abgewiesen. An feindlichen Befestigungsanlagen wnrde« d«rch Explosionen Schade« hervorgernfe«. Unsere Flug- zenge trafen wiederum die Verteidigungsanlage« von To- brnk mit Bombe«. Im Gebiet von Marsa Matruk bom bardierte« andere Verbände «nserer Luftwaffe verschiedene Ziele, darunter einen Flughafen, «nd richtete« beträchtliche Zerstörttuge« au. Englische Flugzeuge griffen Tripolis, Dern« und Bardia an. Im Verlaufe der im gestrige« Wehrmachtsbericht ge meldete« Angriffe auf Bengasi Motz «nsere Bodenabwehr zwei feindliche Aingzeuge ab. I« vstafrika Artillerie- «nd Spähtrupptätigkeit a« de« Abschnitten von Nolcheftt ««d Eulquabert. Britische Flug zeug« griffe« Gondar «nd Azoza mit Bombe« und Mafchi» «engewehrfruer a». Eines unserer unter dem Befehl von Korvettenkapitän Francesco Murzh im Atlantik operierendes U-Boot versenkte den englischen Dampfer „Macon" und den Tanker „Horns hell" mit zusammen 17 272 Tonne«. neue KrieZ8kront In London hat man den sowjetischen Bundesgenossen bereits abgeschrieben. Alle Jllusionspropaganda kann das Eingeständnis nicht verheimlichen, daß die Hoffnungen, dis man in die Millionen-Armeen Moskaus gesetzt hat, gegen standslos werden. Nach ost geübter Praxis sieht man sich also nach neuen Opfern seiner Kriegsauswettungspolitik um und konzentriert das Trommelfeuer der Intrigen und un verhüllten Drohungen aus den Nahen Osten. Edens außen politische Ausführungen vor dem Unterhaus haben das poli tische Stichwort gegeben, als eine Anfrage über die militä rischen Maßnahmen an der irakisch-iranischen Grenze an den Außenminister Churchills gerichtet wurde. Eden gab dis vielsagende Erklärung ab, daß die zusammengezogenen Streitkräfte den Auftrag hätten, Englands Unabhängigkeit zu verteidigen und die jener Länder, die zwischen dem Suez- Kanal und Indien im Osten gelegen sind. Unaufgefordert spielt sich England wieder einmal zum Beschützer der kleinen Völker auf, die nach den bisherigen Erfahrungen nur mit gemischtem Gefühl die britischen Truppenkonzentrattonen, an ihren Grenzen beobachten können. Schließlich sind die Erfahrungen, die der Irak und Syrien mit England gemacht haben, nicht gerade ermunternd für die Völker des Nahen Ostens, ihr Schicksal in die Hand Englands zu legen. Brutal ist der Versuch des Iraks, sich dep britischen Bevormundung zu entziehen, niedergeschlagen wor den, zu Hunderten sind irakische Freiheitskämpfer vor britisch« Sondergerichte geschleppt und abgeurteilt worden, die zivil« Selbstverwaltung des Landes ist durch die englische Militär diktatur ausgeschaltet worden. In Syrien hat England schamlos die Bestimmungen des Waffenstillstandes gebrochen, den bisherigen französischen Oberkommandierenden mit 38 höheren Offizieren unter fadenscheinigen Begründungen interniert und aus dem französischen Mandat eine britisch« Kolonie gemacht. Nachdem man sich so ein Aufmarschgebiet geschaffen hak, versucht man durch handfeste Drohungen und plumpe Ver dächtigungen die Neutralen des Vorderen Orients unter Druck zu setzen und seinen Kriegsausweitungsplänen ge fügig zu machen. Indem man das Gespenst einer deutschen „Infiltration" an die Wand malte, hat man den Iran in einer Note aufgefordert, die Ausweisung von angeblich ins Lande als Agenten tätigen 20 000 Deutschen gefordert, Aehnliche Forderungen hat der britische Gesandte in Afgha nistan an die Regierung in Kabul gerichtet. Die beiden Re gierungen haben unter Hinweis darauf, daß nur 690 bzw. knapp 200 Deutsche als Techniker und Kaufleute seit Jahren im Iran und in Afghanistan tätig sind und sich um den Aufbau der Wirtschaft beider Länder verdient gemacht haben, diese unverschämte Einmischung in die inneren Ber^ hältnisse ihrer beiden Staaten zurückgewtesen. Man hat auch keinen Zweifel darüber gelassen, daß man gewillt ist, seine Neutralität notfalls mit Waffengewalt zu verteidigen und" die Stimmen aus Ankara zeigen eine ähnliche Haltung. Hier ist man nicht minder über die Machenschaften Englands beunruhigt, zumal man dank der Schwatzhaftigkeit dev Londoner Times" weiß, daß Churchill den Sowjets die Meerengen versprochen hat. Auch der neuerliche Versuch Englands, den Krieg itt bisher unberührte Zonen zu tragen, wird das Schicksal nicht wenden können, das über das Jnselreich Hereinbrechen wird, wenn der letzte Festlandsdegen Churchills zerbrochen fein wird. Der Nahe Osten will den Frieden und nicht den britischen OelkapitaliSmus im Schutze der Bajonette, Seit Kricgsbegin« 262 Sowjetflugzeuge vo« den Finne« abgeschossen. Helsinki, 13. August. (HS.-Meldung.) Von oer finnischen staatlichen Nachrichtenstelle wird amt lich bekanntgegeben: Bis jetzt haben unsere Jagdflugzeug« und unsere Flakwaffe 262 feindliche Flugzeuge abgeschossen. In dieser Zahl sind die beschädigten und die bei den Bom bardierungen von feindlichen Flugplätzen vernichteten Ma schinen nicht enthalten. Durch verschiedene Waffen unserer Marine — Artillerie, Minen, Torpedos, Wasserbomben usw. — sind bis jetzt mit voller Sicherheit etwa fünfzehn feindliche Fahrzeuge versenkt worden. Unter den versenkten Schiffen befinden sich u. a. drei U-Boote, zwei kleinere Kriegsfahrzeuge und sechs Trans porter. Zwei feindliche Transportschiffe sind schwer beschä digt worden. Ständig an die finnische Küste treibende Schiffsteile, Ruder, Rettungsringe usw. sind ferner Zeichen dafür, daß die Zahl der vernichteten feindlichen Fahrzeuge in Wirklichkeit bedeutend größer ist. Unsere Landstreitkräste haben bisher mindestens 444 Panzerwagen und 31 Panzerkraftwagen erbeutet oder vernichtet. Churchills Lüge um Smolensk A« schmählicher Rückzug Berlin, 13. August. (HS.-Meldung.) Während der Londoner Nachrichtendienst in der Nacht zum Dienstag stur an der Behauptung festhislt, daß Smo lensk immer noch in sowjetischen Händen sei, fand er sich endlich kaum zwölf Stunden später bereit, seinen Hörern von dem Besuch der Auslandsjournalisten in Smolensk Kenntnis zu geben. Diesen schmählichen Rückzug in ihrer unverschämten Agitation um die Stadt, deren Namen zum Inbegriff der Lügenhaftigkeit des britischen Premiers geworden ist, ver suchen die Londoner Mikrophon-Strategen mit dem kläg lichen Hinweis auf „Informationen von Privater (!) sowje tischer Seite" zu verschleiern, das die Schlacht bei Smolensk noch andauer«. Ein lächerlicher Agitationskniff, der nichts an der Tatsache zu ändern vermag, daß Smolensk für Lügen-Churchill zu einer vernichtenden moralischen Nieder lage geworden ist. Menzies fährt wieder «ach Lo«don. Stockholm, 13. August (HS.-Meldung). Das australische Kabinett, das von Ministerpräsident Menzies am Montag zu einer Sondersitzung «inberufcn worden war, hat beschlossen, sobald wie möglich «in Kabi nettsmitglied nach London zu senden. Wahrscheinlich wird Menzies selbst wieder sich auf die Reise begeben. Der Pre mier erklärte, daß „der australische Kriegseinsatz auch wei terhin von Australien aus geleitet werden würde", unab hängig von der Persönlichkeit, Sie wirklich nach London gehen werde. Es sei dafür gesorgt, daß durch die Abwesen heit dieser Persönlichkeit keine Verzögerungen verursacht werden. Anscheinend Haft man es in London wieder für notwen dig, einen australischen Staatsmann zum Zweck der Gleich schaltung im Empire auf der Insel selbst zur Verfügung zu haben. Das australische Volk aber, welches das Kretaaben- tcuer nicht vergessen hat, muß sich mit Menzies' Versichern« z zufrieden Leben, baß bet einem kommenden Kriegscinsatz seiner Söhn« die Führung in australischen Händen liege. So wirkte» die deutschen Luftangriffe in England. Eine Million Tonne« Schrott und Stahlträger. Genf, 18. August (HS.-Meldung). Ein BeiveiS dafür, wie ungeheuer groß die Schäden find, die der Lustkrieg iw den vergangenen Monaten der englischen Wirtschaft zugefügt hat, ist eine Mitteilung deS „Daily Expreß". Das Londoner Blatt berichtet, Major Andrew Holt habe die vom „Gewichtsstandpunkt" schwerste Arbeit des ganzen Krieges zugeteilt bekommen, nähmlich bi« Aufgabe,, den Schrott und die Stahlträger aus den zer störten Gebäuden industriellen Zwecken zuzuführen. Das heiße, daß er eine Million Tonnen Schrotteisen und Stahl träger aus luftkriegszerstörten Gebäuden herausschaffen müsse. Davon entfielen allein auf London 200 000 Tonnen. Vierzig Unternehmen seien mit dem Transport dieses Ma terials in London beauftragt worden. Das Blatt enthüllt damit, daß nicht nur London außer ordentlichen Schaden erlitten habe, sondern daß di« Lust kriegszerstörungen außerhalb Londons das Fünffache der in der englischen Hauptstadt «ntstanöeuen Schäden betrage. Da mit wird erneut bewiesen, wie schwerwiegend sich trotz aller ' Ablcugnungsmanöver Churchills die Vergeltungsluftschlacht gegen England ausgewirkt haben muß. Meinungsverschiedenheiten zwischen dem NSA-Botschaster und dem britischen Botschafter in Thailand. Nach einem Bericht der Domei aus San Franzisko ist es zwischen dem USA-Botschafter in Bangkok, Grant, und seinem dortigen englischen Kollegen Grosby zu erheblichen Meinungsverschiedenheiten über die einzuschlagende Politik gekommen. Grant, der Grosby vorwerfe, „zu weit gegangen zu sein", beabsichtige unter diesen Verhältnissen demnächst nach USA zurückzukehren. DaS italienische Expeditionskorps an der ukrainischen Front. Die von d«r motorisierten Kolonne des italienische» Expeditionskorps eingekeilte Aktion verläuft, wie ein Son derberichterstatter der „Stefani" an der ukrainischen Front meldet, weiterhin Planmäßig. Lord Willingdon gestorben. Wie Reuter aus London meldet, ist Lord Willingdon am Dienstagnachmittag im Alter von 74 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung verstorben. — Der Name Lord Wellingdou ist in erster Linie mir der britischen Wirtschasts- und Propagandamission verknüpft, die unter seiner Leitung im Winter 1940/41 mit völlig negativem Erfolg die südamerikanischen Staaten bereiste. In Winer poli tischen Laufbahn im Dienste des britischen Empires war er u. a. Vizekönig von Indien, wo er den llngehorsamsfeldzua Gandhis scharf unterdrückte, und Eeneralgouverneur von Kanada.