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Nr. 193 Lsqopauer ragevian ««» «rnzorge» "Luftwaffe berellel sowjellfches Dünkirchen vor rranspnlflM In vdeffa mit großem Erfolg bombardier! verbände der deutschen Luftwaffe griffe« am 18. 8. den sowjetischen Hafen Odessa wieder mit großem Erfolg an. Diesem Angriff kommt umso größere Bedeutung zu, al» die Sowjets in Odessa alle erreichbaren Schiffe zusammengezogen haben und mit allen Mitteln versuchen, ihre eingeschlossene« Truppen und ihr Kriegsmaterial über See fortzuschaffen. Deutsche Kampf» und Sturzkampfflugzeuge belegten diese Schisse, Verladerampen «nd die Zufahrtsstraßen mit Bom ben aller Kaliber. Mit Bordwaffen wurden den sowjetischen TruPPcnmasscn große Berluste zugesiigt. 6 Transportschiffe von zusammen 15 000 BRT. wurden so schwer getroffen, daß sie nicht mehr anslanfen können. Ein Kreuzer und ein Torpedoboot, die zur Sicherung der Transporter eingclaufen waren, erhielten gleichfalls schwere Bombentreffer, die sie stark beschädigten. Mit diesen erfolgreichen Angriffen auf sowjetische Kriegs- «nd Trnppcntransportschiffc, die znr Aufnahme der aus der Ukraine zurückwcichendcn Verbände bestimmt waren, bereitet die deutsche Luftwaffe eiu sowje tisches Dünkirchen vor. Gefangenen- und Vemezahl unübersehbar Immer weiter in den weichenden Feind hinein Im Laufe des 17. August stießen deutsche VerfolgungSkräste weiter in die weichenden Bolschewisten hinein. Die deuischcn Abteilungen lassen die Sowjetverbände in der Ukraine weder zur Ruhe, noch zur Sammlung kommen. Die Verluste der Bolschewisten an Menschen und Kriegsgerät sind sehr schwer. Infolge des raschen Vorgehens der deutschen Trup pen konnten die Gefangenen- und Beutezahlen noch nicht fest gestellt werden. Nachfolgende deutsche Verbände haben mit der Bergung der gefallenen Sowjets und deren Waffen begonnen. Odessa unter Bombenhagel Die in Odessa cingcschlosicnen Verbände der Sowjets vcrsuä>en verzweifelt ihrer Vernichtung durch Einschiffung zu entgehen. Deutsche Kampfflugzeuge halten jedoch diese Unter- nchmungen unter ständigem Bombenhagel. Die zusammcngcdrängten bolschewistischen Truppen erleiden lau fend schwere Verluste. So wurde ein Transporter, der gerade nm Kai Verladungen vornahm, getroffen und geriet sofort in Brand. Wiederholt griff deutsche Artillerie sowjetische Schiffsziele mit gutem Erfolg an. Am 17. August wurden sowjetische KrtegsschkfsSeinheiten in der breiten Mündung beS Bug süd lich von Nikolajew mit wirksamem Feuer belegt. Ein sowieti- sches Schnellboot wurde durch einen Volltreffer getroffen, so daß es sofort nach einer heftigen Explosion brennend sank. Panzerrampf kostete d,e (Sowjets 33 schwere Einheiten Deutsche Abteilungen stießen im nördlichen und im mittleren Teil der Ostfront mit sowjetischen Panzerstrcit- krästcn zusammen. In erfolgreichen Kämpfen wurden ins gesamt 33 Panzer der Bolschewisten vernichtet und zahlreiche Geschütze sowie Kriegsgerät aller Art zerstört oder erbeutet. Die Bolschewisten erlitten schwere blutige Verluste. Auch an de» Finnenfroni schwere Sowjetvernlste In kühnem Vorgehen brachten deutsche und finnische Trup pen den Bolschewisten am 16. und 17. August an der finnischen Front erhebliche Verluste bei. In einem Abschnitt der Front verloren die Bolschewisten 850 Tote 700 Gefangene wurden gemacht. Teutsch-finnische Truppen setzten das Sammeln des von den Sowjets aus ihrem Rückzug zurückgelassene Kriegs- gerät fort. Feindlich« Flugzeuge versuchten am Sonntag früh und kurz nach 19 Uhr sich der finnischen Hauptstadt zu nähern, doch wurden sic, ohne das Stadtgebiet zu erreichen, von Jägern der Flugabwehr abgewiesen. Im Nordabschnitt der Ostfront entspannen sich am 16. 8. äußerst heftige Kämpfe um eine von deutschen Infante risten und Artilleristen eroberte Stellung. Trotz äußerst bluti ger Verluste durch die energische deutsche Abwehr schickten die Bolschewisten immer neue Emhcitcn in das vernichtende deutsche Feuer. Hierbei zeichneten sich die Kanoniere einer deutschen Artillerieabteilung durch ihre Kaltblütigkeit beson ders aus. Unbeirrt durch das wilde Gebrüll der heranstürmen den Sowjetsoldatcn feuerten sie im direkten Beschuß in die dichten bolschewistischen Reihen und auf die zur Unterstützung heranrollenden sowjetischen Panzerkampfwagen. Schließlich griffen die deutschen Artilleristen selbst zum Gewehr und wehrten gemeinsam mit den Infanteristen in heftigem Nahkampf die letzte Angriffswelle der Bolschewisten ab. Durch diesen unerschrockenen Einsatz hat die Artillerie abteilung entscheidend dazu beigelragen, daß diese Stellung mit anfänglich nur schwachen deutschen Kräften gegen die zahlen mäßige bolschewistische Uebcrmacht gehalten wurde. Lügen gegen Tatsachen Wie Moskau ms tondon die bolschewistische Katastrophe verschleiern Deutsche Truppen haben, wie gemeldet, zusammen mit ungarischen Verbänden Nikolajew, die größte und wich- tigste Industriestadt am Schwarzen Meer, nach Harlem Kampf genommen und sind dem fluchtartig weichenden Feinde auf den Fersen. Nach hartem Kampf aber heißt nichts anderes, als daß die Sowjets geschlagen und, soweit sie sich nicht ge- sangen gaben, vernichtet wurden. Was macht nun der Moskauer Sender ans dieser deutsch-ungarischen Waffentat? Er spricht von einer „Auf gabe* der Städte Nikolajew und Kriwoi Rog, der Hauptstadt des Erzgebietes. Er wagt also nicht einzugestehen, daß die Sowjettruppen zur Aufgabe gezwungen worden sind. Der britische Nachrichtendienst weiß weiter nur von siegreichen Kämpfen der Bolschewisten zu melden, er be haupte« sogar dumm und dreist, daß die Sowjetarmeen „völ lig intakt* seien. Damit geht er sogar über die Mittei lungen Moskaus hinaus. Hier nur eine kleine Blütenlese besten, was Radio London seinen Hörern täglich über die Kampfhandlungen im Osten vorsetzt: Da heißt es einmal mit Bezug auf die Kämpfe in der Südukraine, die für die ganze übrige Welt als einscheidender Vernichtungsschlag der deutschen Truppen gegen die Bolschewisten gilt, der sowjetrussische Rückzug voll ziehe sich „in bester Ordnung*. Wenige Stunden später ver sicherte der Londoner Rundfunksprecher nochmals, daß nach der Ansicht verläßlicher Londoner Stellen der Sowjetmarschall Bndjennv befähigt sei, einen „geordneten Rückzug* zu unter nehmen In einer dritten Sendung wild das Urteil dann gleich in Bausch und Bogen aus die ganze Ostfront übertragen, und es heißt, was die allgemeine Lage Sowjetrußlands an- gche, so könnte sie „gar nicht bester* sein. Wie muß den Engländern zumute sein, wenn sie dann etwa von Radio New Nork hören: „Die Deutschen beißen Stück für Stück von dem sowjeirussischen Gebiet ab, und die Bolschewisten geben zu, daß sie in Bedrängnis sind.* So spielt Churchills Lügenpropaganda mit dem englischen Volk, immer noch in der Hossnuug, daß irgendein Wunder ihn und seine bolschewistischen Freunde retten könnte. „Erschießen, erschießen...!" Der^ Befehlshaber des 41. Schützenkorps für die Richtig keit: Der vorgesetzte Generalmajor Kosobutzkij der 1. Abteilung. Major Stefavoetv. Bettag bei den pluiokraten Oücrrabbiner und Erzbischof beten für Juda und de« Bolschewismus. Auch „die Juden Seiner Majestät* sind von ihrem Ober rabbiner Dr. Hertz in einem Appell aufgefordert worden, am „Nationalen Bet 1 ag*. dem 17. September, für den Sieg Englands und seiner Waffen zu beten. „Eifrig und in brünstig*, so heißt es in dem Aufruf, sollten sie für „Stärke und Erleuchtung in diesem harten Kampf* beten. Denn nie mand vergegenwärtige sich mehr als die Juden Seiner Maje stät, daß vom Sieg der britischen Wassen „die Zukunft der Zivilisation und die Erhaltung Israels in Europa sowie den anderen Erdteilen abhänge*. Der Erzbischof von Canterbury, der auS dem gleichen Anlaß einen Aufruf erließ, forderte die Gläubigen auf an diesem Gebettag besonders der Bolschewisten „in ihrem heroischen Kampf gegen die militärische Macht Deutschlands* zu gedenken und für eine glückliche Lösung der politischen Schwierigkeiten im Nahen und Fernen Osten, die so viele Engländer heute mit Angst und Sorge erfüllen, zu beten. Italienisches Torpedoboot versenkte tt-Boot Ein italienisches Torpedoboot unter dem Befehl von Kor vettenkapitän Manutti versenkte im südöstlichen Mittelmeer ein feindliches U-Boot, als das Torpedoboot auf der Fahrt plötzlich von dem U-Boot angegriffen wurde, das im getauch ten Zustand zwei Torpedos abschoß. Der Kommandant des Zerstörers warf mehrere Tiefseebomben ab. Eine besonders starke Explosion zeigte, daß das U-Boot zumindest einen Treffer erhalten hatte. Es erschien auch bald ein Oelsleck, der sich rasch ausbreitete und dessen Ausmaß keinen Ztveifel mehr über das Schicksal des U-Bootes zuließ. NeuStach 19. A«g«P na MWeltalter Kampfgeist Das Ritterkreuz für verdienstvolle Kampfflieger Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht v^ieh auf Vorschlag deS Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, das Ritterkreuz des Eisernen SreuzeS: Hauptmann SlamS, Gruppcnkommandcur in einem Kampfgeschwader: Oberleutnant Bauer, Staffelkapitän in einem Jagde- schwader; Oberleutnant Olejnik, Staffelkapitän in einem Jagd geschwader: Oberleutnant Graf v. Kageneck, Staffelkapitän in einem Jagdgeschwader; Oberfeldwebel Dahmer, Flugzeugführer in einem Jagd- gcschwader. „praltisHe Kriegserklärung an Mmi" Tokio zu dem Treffen Roosevelt—Churchill. — Warnung au die Einkreiser. Der Sprecher der japanischen Marine, Kapitän Ideo Hiraidc, stellt in einem viel beachteten Artikel fest, daß die englisch-nordamerikan'.schen Bemühungen zur Einkreisung Japans von drei Gesichtspunkten aus betrachtet werde» müß ten, und zwar vom geistigen, wirischastlichen und strategischen Gesichtspunkt. Die USA. schienen zunächst unter dem Eindruck zu stehen, daß Japan durch den Chinakonslikt erschöpft sei. So ziehe man dort bei Beurteilung der japanischen militärischen Stärke grundsätzliche Fehlschlüsse. Wer Japans wirkliche Stärke kenne, werde zweifellos davon absehcn, das japanische Empire zu bedrohen. Die USA und England gäben sich ferner an- scheinend der Hoffnung hin, daß sie Japan durch Druck auf die Knie zwingen könnten. Diesen Erwägungen entspringe auch der augenblickliche Versuch der völligen Einkreisung. Vom wirtschaftlichen Standpunkt aus befänden sich Japan und die Demokratien bereits im Kriege. Sie hätten die Feindseligkeiten gegenüber Japan in dem Augenblick begon nen, da sie die Wirtschaftskanäle schlossen. Es sei wohl selbst verständlich, daß man von keiner Nation mit Recht auf Lebe» erwarten könne, in ihren Niedergang einzuwllligen ohne Kampf. Das System der Einkreisung erfasse augenblicklich die ge samte Frontseite des japanischen Empires. Ein wesentlicher Fehler dieser Einkreisung bestehe jedoch darin, daß hinter diesem E i n k r e i s u n g s r i n g nur Verhältnis- mäßig schwache Kräfte stünden. Man solle Japan jedenfalls nicht für den Fall verantwortlich machen, daß diese Einkreisung gewisse Auswirkungen zeige. Japan werde die unumgänglichen Schritte tun, wenn es gezwungen sei, über die Frage nach Tod oder Leben der Nation zu entscheiden. Die Zeitung „Tokio Nitschi Nitschi* stellt im Hinblick auf die Abmachungen zwischen Roosevelt und Churchill fest, daß der englisch-nordaMerikanische Druck nicht nur wirtschaftlich,' sondern auch militärisch gegenüber Japan eine weitere Ver stärkung erfahren werde. Unter diesem Gesichtspunkt sei eS am besten, die gemeinsame englisch-nordamerikantsche Erklä rung als praktische Kriegserklärung an Japan anzusehen. Es gelte, sich auf die schlimmste Entwicklung vor zubereiten. Die Erklärung beabsichtige lediglich, die alt« Welt herrschaft Englands und der USA. aufrechtzuerhalten, Ausnahmezustand m Aleppv Blutige Zusammenstöße zwischen Brite« und Syrier« Die Schwierigkeiten, denen die Engländer in Syrien be gegnen, schildert die in Lyon erscheinende Zeitung „Union Franoaise*. Das Blatt berichtet von ernsten Zwischenfällen, die sich in verschiedenen syrischen Städten ereignet haben. Insbe sondere sei es in Aleppo zu blutigen Zusammenstößen gekom men, in deren Verlauf es mehrere Tote und Verletzte gab. Wegen dieser Zwischenfälle wurde dann über das ganze Gebiet der Ausnahmezustand verhängt. Im übrigen seien auch bereits Meinungsverschiedenheiten zwischen Engländern und de-Gaul le-Anhängern über die französischen Besitzungen ausgetaucht. Die Engländer wollten SyrlenundTranSjorbanienvereinigen, woraus sich ernste Meinungsverschiedenheiten ergeben haben sollen. "" Protest Vichys t« London Die französische Regierung hat durch Vermtrrlmeg W»' amp, rlkanischen Regierung sowie in. einer Rote des französischen Botschafters in Madrid an den englischen Botschafter heftig da gegen protestiert, daß die Engländer die noch in SyrieK befindlichen französischen Truppen t« ihr« Dienste stellen wollen. Die französische Regierung macht darauf aufmerksam, daß es sich hier um einen Bruch der ' WassenstillstandLabkommen handelt. ^Gewisse Schäden in der Stadt Hutt* Ler im OKW.-Bericht vom Montag gemeldete neue schVerS Schlag gegen den wichtigen britischen Versorgungshafen Hull wird auch von London — allerdings in der üblichen „zurück haltenden* Art — zugegeben. — Zusätzlich zu der amtlichen Verlautbarung über die feindliche» Luftangriffe auf England in der Nacht zum Montag berichtet der englische Nachrichten dienst, daß durch Bombenabwürfe „gewiss«. KchMn tu dex Stadt Hull* angerichtet worden seien. Gcheimbrfehl enthüllt Zersetzung der Bolschewisten. Ein Geheimbesehl des Kommandeurs des 41. sowje tischen Schützenkorps, der in mehreren Exemplaren den deut schen Truppen in die Hände fiel, läßt einen Blick in die Zu stände in den Verbänden der bolschewistischen Wehrmacht z». wo die Zersctzungserscheinungen immer stärker werden. Das Schriftstück hat folgenden Wortlaut: „Ten Befehlshabern der 118., 11., 185., 90. S. D. (Schu.- Tiv.). In Anbetracht dessen, daß verschiedene Elemente von der Demoralisation der Truppenteile sprechen, die Kom mandierenden der Divisionen und Regimenter in den Truppen teilen keine Ordnung geschaffen haben und der Masscnrückzug fortgesetzt wird, ordne ich an: 1. Alles zum Stillstand des Rückzuges zu mobilisieren und Ordnung in den Truppenteilen zu schassen. 2. Alle Panikmacher und DcSorganisatorcn der Etappe sind auf der Stelle zu erschießen. 3. Alle Schweren und Leichten Maschinengewehre sind so fort in der Feuerlinie, die Tankabwehr sowie besonders zu- vcrläfsigc Abteilungen an wichtigen und gefährlichen Stellen einzuseüen. Hinter den kämpfen den Schützen sind Schwere Maschinengewehre aufzu stellen und alle Flüchtenden, die ihre Positionen verlassen, zu er schießen. 4. Die Tiefe der Verteidigungslinie ist zu staffeln und ohne Kampf ist kein Fußbreit Boden prcißzugeben. 5. Tie Kommandierenden und Politischen Kommissare haben ihre Abteilungen im Laufe von 14 Stunden in Ordnung zu bringen. Alle Kommandierenden und Politischen Kom missare, deren Abteilungen sich größtenteils auS Elementen der Unordnung zusammcnsctzen, sind dem Kriegsgericht zu über geben. Ich befehle, daß alle Kommandierenden und Politi schen Kommissare bis 17 Uhr ihre srlbstrntfernten Rang- abzeichen anbringen, widrigenfalls der kommandierende Teil al« Feiglinge und Panikmacher erschossen wird. 6. Der Befehl ist dem gesamte« FührerkorpS zur Le««t«l« «u brinaen. Nächtliche Skisahrlen mit Dynamit Wese mit unsichlbarer Tinte / Stalin hinter den Sabotageakte« in Schweden In ganz großer Aufmachung bringt die Stockholmer Presse aufsehenerregende Enthüllungen über die Tätigkeit der kom- munisttschrn Sabotagevercinigungen in Schweden. Die schwe dische Polizei gab jetzt in drei großen Berichten, und zwar aus Lulca, Kiruna und Stockholm, die gesamten Einzelheiten dieser SabotageorganisaNon der Orsfcutlichkeit bekannt. „Af tonbladet" weist besonders auf die Beziehungen der schwedi schen Saboteure zu kommunistischen Parlcistcllcn Schwedens einschließlich des Leiters der schwedischen kommunistischen Par tei, Linderot, hin, dessen Aufenthaltsort noch unbekannt ist. Die erste Spur der verzweigten Sabotagcorganisation in Schweden hatte ein dieser Organisation selbst augchörcndcr Grubenarbeiter gegeben, der im Februar 1939 mit Teilen einer Höllenmaschine zur Polizei in Lnlea ging und Angaben über seine seit 1935 ausgeüble Tätigkeit machte. In Verfolg der polizeilichen Untersuchung ergab sich dann ein Bild von der Tätigkeit der Organisation, das Einzelheiten enthält, die sich wie ein Kriminalroman lesen: Nächtliche Skisahrien mit Dy namit zwischen der norwegischen und schwedischen Grenze, Verkehr der Mitglieder untereinander unter Chiifre-Anwcn- dung, Losungsworten und Briefen mit unsichlbarer Time, Ver suche in einer Mechanikerwerkslatt mit allen möglichen Mo dellen von chemischen und clekirischen Zeitzündern und mit Höllenmaschinen, geheimnisvolle Begegnungen der schwedischen Mitglieder mit einem geheimnisvollen Norweger, der unter falschem Namen auftrat, Reisen nach Kopenhagen. Oslo und Stockholm zu dem früheren deutschen kommunistischen Reicbs- lagSabgeordneten Wollweber, der den Mitgliedern der Savo- taaeoraanisatton unter ixm Name« .Amon* bekannt war. usw. Einer oer Angeklagten hatte zu dem Mechaniker, dcr die Zeitzünderexperimente aussührte, geäußert: Wenn Stalin das hier sehen würde, würd. er sagen: „Das habt ihr gut gemacht, Jungens!" Er hatte hinzugefügt, daß Stalin hinter ihrer Tätigkeit stehe. Andere Mitglieder der Organisation hatten die Auffassung, daß ihre Aufträge von der Komintern stammten. Alle aber waren sich darüber klar, daß die Paneistcllen der schwedischen Kommunisten von ihrer Tätigkeit wußten und sie dafür be zahlten, wenn sie auch um der besseren Deckung und Tarnung willen aus der kommunistischen Partei ausgetreten waren. Ursprünglich hatte man den Mitgliedern als Zweck der Organisation angegeben, daß sie einfach dem Krieg und dem Faschismus ciilgegenarbeiten sollten! Später aber sollte noch Sabotagetätigkeit hinzukommen, vor allem die Versenkung faschistischer Schiffe durch Sprcngftoffattcntate. Waffen- und Eiienerztransporte in die faschistischen Staaten sollten verhindert werden, Brücken in Finnland sollt-n «m Frühjahr 1940 gesprengt werden. Für den Fall eines Kruges wöie man die Verbindung der Internationale ausrech'erhal- ren. — Der Arbeiter, der sich d«r Polizet gestellt hatte, bekam Gewissensbisse, als er merkte, daß die Sabotagetätigkeit nicht erst im Falle «lneS Krieges, wie ihm angegeben wurde, son dern auch schon »« Frieden auSgeüdt wurde. '