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Ar. 155 Sonuadenb/äouniag, 5. k. Zull 1841 188. Zahrgaug MOV» Mann Sowjettruppen Mergelansen versprengte Teile der Sowjetameen südlich der Vripjel-Mmpse vernichtet / Mstungszenlrnm Birming ham «nd Kriegshasen Plymouth mit guter Virlung bombardiert /18 öritenslugzeuge abgeschossen Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Oste« verlaufe« unsere Operationen planmäßig. Südlich der Pripjet-Sümpfe wurden a« mehreren Stellen versprengte Teile des Feindes hinter unserer Front durch Reserven zum Kampf gestellt und vernichtet. Mehrere Tau send Gefangene fiele» dabei in «nsere Hand. Unsere ungarischen Verbündeten habe» gestern Kolonien und Stanislaw genommen. Bon den bei Minsk eingeschlossene« Sowjetverbände« sind an, 4. Juli — wie schon durch Sondermeldnng bekannt- gegeben — 20 000 Man» übergelaufen, nachdem sie ihre Kommissare erschossen hatten. Ostwärts Minsk ist der Dnjepr erreicht. Im Battenland wird die Verfolgung des geschlagenen Feindes fortgesetzt. Die aus Finnland vorgchende« deutsche« und finnischen verbände machten trotz schwierigster Geländeverhältnisse und bei stellenweise zähem Widerstand weitere Fortschritte. Kampf-, Zerstörer- «nd Jagdslicger-Berbände zerspreng ten feindliche Truppenansammlnnge« am Oberlauf der Düua und in der westlichen Ukraine, vernichtete« zahlreiche Panzer- «nd Lastkraftwagen, bombardierte« mit guter Wir kung feindliche Artillerie-Stellnnge« und zerstörte« wichtige Bahnanlage« weit im Rücke« der Dowjettnrppen. I« L«st» kämpfe» erlitt die feindliche Fliegertruppe weitere schwere Verluste. Im Kampf gegen Großbritannien bombardierte« starke Verbände der Luftwaffe i« der letzte« Nacht das Rüstnugs- ze«trum Birmingham, He« Kriegshafe« Plymouth, sowie andere Häsen an der Südostküste Englands. Große Brand selder «nd Explosionen ließen den Erfolg dieser Angriffe er kennen. Auf einem Flugplatz a« der Westküste Englands belegte« Kampfflugzeuge Halle« n«d Unterkünfte wirksam mit Bomben schwere« Kalibers. Im Bristol-Kanal wurde «in Frachter von SVV0 BRT. versenkt. Fernkampfbatterie« der Sriegsmari«e beschösse« eine« feindliche« Geleitzug im Kanal. Augrisfsversuche britischer Flugzeug« führten am gestri gen Tage an der Kanalküste abermals zn einer Niederlage sttr den Feind. I« Luftkämpfe« wnrde« S Jagdflugzeuge, durch Flakartillerie drei Kampf» «nd ei» Jagdflugzeug ab- geschosie«. Zwei eigene Flugzeuge werde« vermißt. Durch Bombenwürfe britischer Flugzeuge auf die Stadt Brest wurde ein Denkmal der kanadische« Truppen aus dem Weltkrieg zerstört. Militärischer Schade« richtete dieser An griff nicht an. Einzelne britische Kampfflugzeuge warfen in der letzte« Nacht eine geringe Zahl von Sprengbombe« i« Westdeutsch land. Die Schäden find unerheblich. Nachtjäger «nd Flak artillerie schosse« sünf der augreisende« Kampfflugzeuge ab. Hauptmann Streiv errang in der Nacht zum 1. Juli seinen 18. Nachtjagtfieg. In den Kämpfe« im Oste« zeichnete« sich Oberst Bnck «ud Oberstlentnaut Thumm, Kommandeure von Infanterie- Regimenter«, sowie die Oberleutnant« P«lika« i« einer SturmgeschützMbteilnng, Hein« in einer Rabfahr-Kompanie «nd Lanke in einem Infanterie-Regiment -urch besondere Tapferkeit aus. Ltulins ^LZrikkspIsus Mit unflätigen Schimpfworten und mit kläglichen Hilf« rufen hat sich der bolschewistische Diktator in Moskau mis einer Rundfunkansprache an die Völker der Sowjetunion,' sowie an die Engländer und Amerikaner gewendet, um nach» zuweisen, daß Sowjetrußland das Opfer eines deutschen UeberfallS geworden sei, während man in Moskau dis denkbar friedlichsten Absichten gehabt habe. Mit dieser weinerlichen Geste fügt Stalin zu dem Verbrechen seines Angriffsplanes auf Deutschland noch die Schmach der Lüge! hinzu. Nicht wir waren es, die irgendwelche feindlichen' Absichten gegen unsere östlichen Nachbarn verfolgt haben, sondern in Moskau wurde im engen Einvernehmen mit London das heimtückische Komplott gegen die Sicherheit Deutschlands geschmiedet, und dieser Plan stand unmittelbar vor der Ausführung, als der Führer im richtigen Augenblick dem feindlichen Angriff zuvorkam. Schon in seiner Pro klamation am Tage des Kriegsausbruches hat der Führer auf diese Angriffspläne der Bolschewisten nachdrücklich hin» gewiesen, und in der Note des Auswärtigen Amtes waren die sachlichen Unterlagen für die deutsche Feststellung dieses, in Moskau vorbereiteten Verbrechens enthalten. Jetzt ist neues Beweismaterial hinzugekommen. In der erwähnten Rundfunkansprache hat Stalin selbst zugegeben, daß die Zeit von anderthalb Jahren, die seit dem Abschluß des damaligen deutsch-russischen Nichtangriffspaktes verstri chen war, der Sowjetunion eine willkommene Gelegenheit zur Vorbereitung des Krieges gegen Deutschland gegeben habe. Diese Vorbereitungen sind sehr intensiv betrieben worden und sie standen kurz vor ihrem Abschluß. Der deutsche Wehrmachtsbericht hat jetzt mitgeteilt, daß wir Generalstabskarten der Sowjetarmeen erbeutet haben, aus denen die Angriffsabsichten des Feindes klar hervorgingen. Diese Kartenblätter erstreckten sich auf den ganzen Osten des grotzdeutschcn Reiches bis zu einer Linie von der Insel Rügen über Berlin—Dresden—Prag und Graz bis nach Fiume. Ferner ist bei dem Kommandeur eines sowjetrus sischen Schützenkorps ebenfalls eine Generalstabskarte ge funden worden, auf der wichtige Einzeichnungen über dis Angrtffsabsichten gegen Deutschland zu sehen waren. Ein gefangener bolschewistischer Leutnant aber gab bet der Ver nehmung zu, daß die bestimmte Absicht bestand, uns noch vor der .Ernte änzugrcifen. Seit zwei Wochen sei der Truppenteil, zu dem er gehörte, schon kriegsmäßig aus gerüstet gewesen, und es waren auch bereits die entsprechen den Aufträge für den Üeberfall auf deutsches Gebiet erteilt. Damit bestätigt sich erneut die von uns schon wiederholt getroffene Feststellung, daß in Moskau der feste Plan eines Angriffes auf Deutschland bestand. Die Herren im Kreml haben sich im Vergleich zur Vergangenheit nicht im geringsten geändert. Als es noch ein selbständiges Polen und eine Tschechoslowakei gab, wurden seinerzeit geheim» Abmachungen bekannt, wonach besonders die 800 km lange Tschechoslowakei, die von Osten her weit in der Richtung nach Mitteldeutschland vordrang, gewissermaßen das „Flug zeugmutterschiff" und die Straße sein sollte, auf der dis bolschewistischen Luftgeschwader nach Deutschland Vorstoßen sollten. Durch den Nichtangriffspakt ist dieser Plan nicht be seitigt, sondern nur vertagt worden. Er ist jetzt vor aller Welt enthüllt, aber er ist gleichzeitig endgültig durchkreuzt und zunichte gemacht worden. schließlich erschossen oder kurzerhand vor dem Einmarsch der deutschen Truppen in einem Massengrab beigesetzt. Diese fast hundert Menschen waren nach dem Einmarsch Wiede« ausgegraben worden, um eine Identifizierung zu versuchen. Nun lagen die bedauernswerten Opfer in Reihen auf den^ Boden des Gefängnishofes. In ihrer Todesstarre ließ di« verkrampfte Haltung der Arme, Hände, Beine und Füße ahnen, welch grausamen Folterungen sie unterworfen wor den waren. Die Tiere in Menschengestalt vergriffen sich selbst an schwangeren Frauen, haben deren Leiber ausge schnitten und die Embryos an die Wand genagelt. In rest loser Verzweiflung irrten nun Angehörige auf dem Hof umher und versuchten eine Identifizierung der gräßlichen Leichen weniger an den GcsichtSzügen als an der Bekleidung oder sonstigen Anhaltspunkten vorzunehmen. Man wußte nicht, mit wem man mehr Mitgefühl haben sollte, mit denen, die auf grausamste Weife umgebracht worden sind, oder mit deren Angehörigen, die immer noch mit einem letzten Hoff nungsschimmer von Leiche zu Leiche irrten und schließlich dann unter der traurigen Gewißheit, ihren vermißten An gehörigen gefunden zu haben, zusammenbrachen. In der Folterkammer im Hof der GPU-Zentrale mußt« erst eine dicke Blutschtcht vom Boden weggekratzt werden, um es in dem Gebäude aushalten zu können. Noch jetzt deuten Blntspuren an den Wänden, die bis zur Decke hin aufreichen, auf die grausamen Folterungen hin, die hier vor dem Einmarsch der deutschen Trupven verübt worden find« Ser „Slalin-Linie" entgegen Lslsconl in zügiger VormSklsbewegung Die gesamte Ostfront ist in zügiger Vorwärtsbewegung, wenn vie Sowjetarmee an der ganzen Front auch weiter zähe Kümpic lieirrt. Hinter ven vorgehenden Truppen vollziehen sich nach wie vor wichtige Auiräumunasarbeilen durch Abkänimen des Ge ländes und Reinigen von versprengten Truppen und einzelnen Ueberbleibieln der Sowjetverbände. Tie veursche Luirwasie Hal ihre Kampftätigkeit nunmehr nach ven ersten Dermchtungsschlägen gegen die Sowjetslieger- sormalionen und ihre Bodenorganlsanonen hauptsächlich ver Umerstüvung der deutschen Erdoperanonen zugewcndel. Neben dem Eingreifen in unmittelbare Kämpfe erfolgt vor allem die Zerstörung der rückwärtigen Verbindungen des Feindes, ins besondere des Eisenbahnnetzes. Ta das Sowjet Eisenbahnnetz ohnehin recht dünn ist, sind jetzt bereits große Verkehrsstau- unaen die Folae Tamil wird dem Gegner sowohl die Möglich keit eines geordneten Rückzuges als auch die Heranführung von Reserven erschwert. Die Gcsamtlage zeichnet sich jetzt wle folgt ab: Die OfscnsivplSne der Sowjets gegen Mitteleuropa sind unwirksam und ausgeschaltet. Die in der Nähe der Grenze aufgebaute gewaltige Front von Sowjetstreitkräften ist duchtzoßen und zersplittert. We sentliche Teile sind restlos vernichtet und ausgeschaltet. Die Truppen-, Waffen- und Flugzeugbeftände der SowsetS sind durch die bisherigen Vernichtungskämpfe in derartiger Form geschwächt, daß die Verluste nicht mehr ausgeholl wer den tonnen. Tie gesanitc bisherige Sowjetfront ist auf der ganzen Li nie im Rückzug. Die deutschen und verbündeten Truppen stoßen scharf nach und nähern sich jetzt der sogenannten „Stalin- Linie". Tiere in Menschengestalt Unbeschreibliche Greuellalen des bolschewistischen Mrdgesindels in der Maine Es ist den Sowjets Vorbehalten geblieben, die Einmalig keit der Vorgänge des Bromberger. Blutsonntags nicht nur aufzuheben, sondern womöglich noch zu übertreffen. Beim Einmarsch der deutschen Truppen in Lemberg wurden grauenhafte Verbrechen aufgedeckt, denen Tausende von Ukrainern zum Opfer gefallen sind. Eingehende Vernehmungen haben folgenden Tatbestand ergeben: Bereits nn Läufe ver ersten Kriegswoche fanden vereinzelt grausame Marterungen und Erschlagungen von Ukrainern, Männern wie Frauen, durch GPW-Kommissare statt. Gegen Ende der vergangenen Woche und in der Nacht zum Sonntag wurden aus den drei Gefängnissen der Stadt die Verbrecher freigelassen, während Ukrainer und Ukraine rinnen auf den Straßen ergriffen, ja selbst aus den Woh nungen herausgeholt und ohne jeglichen Grund ins Ge fängnis geworfen wurden. Hier und an anderen Orten, wie z. B. der GPU-Zentrale, fanden dann durch die bolschewisti schen Untermenschen grauenhafte Züchtigungen oder Folte rungen statt, deren Grausamkeit der europäische Mensch sich nicht auszumalen vermag, und die im einzelnen auch nicht geschildert werden können. Die Zahl der auf diese Weise in den Lemberger Gefängnissen umgebrachten Angehörigen des ukrainischen Volkstums geht in die Tausende; eine ge naue Zahlenangabe ist deshalb nicht möglich, weil die Leichen kurzerhand in die Keller der Gefängnisse geworfen und dann mit Benzin übergossen und angezündet.wurden. Aus seu- chenpolizeilichcn Gründen ist eine nachträgliche Feststellung der Zahl der auf diese Weise von den Schergen der GPU Ermordeten nicht mehr zu ermitteln. Es handelt sich bei diesen unglaublichen Vorgängen in Lemberg jedoch keineswegs um «ine Einzelerscheinung. Auch aus anderen Städten, aus denen die Bolschewisten der unaufhaltbaren deutschen Wehrmacht flüchteten, werden Ex zesse größter Art bekannt. Sn sind z. B. in Sambor eben falls an die 500 Angehörige des ukrainischen Volkstums den viehischen Grausamkeiten zum Opfer gefallen. Der Kra kauer Vertreter des deutschen Nachrichtenbüros hatte am vergangenen Mittwoch, d. h. also 60 Stunden nach der Besetzung der Stadt durch die deutschen Truppen, Gelegen heit, diese Stätte des Grauens und des menschlichen Jam mers in Augenschein zu nehmen. Aus dem an der Ein» fahrtsstraße von Przemysl her gelegenen Gefängn'.kg^äude drang noch am Mittwoch und auch noch am Donnerstag teil weise dichter, beißender Rauch. Hier brannten noch die Ueberreste jener unglücklichen ukrainischen Opfer des bolsche wistischen Sadismus. Aus den Kellern des gleichen Gebäu des drang ein entsetzlicher Gestank von den bereits in Ver wesung übergegangenen Leichen, die dort in mehreren Lagen übereinander lagen. Wegen Seuchengefahr war der Zutritt bereits untersagt, und am Donnerstag wurde sogar der i betreffende Straßenabschnitt, der an diesem Gefängnis- > gebäude entlangführt, für den PublikumSverkehr abgespc.rt. Dennoch versuchten die über das Schicksal ihrer seit einigen Tagen vermißten Angehörigen beunruhigten Ukrainer und Ukrainerinnen immer wieder einzudringen, um sich möglichst die traurige Gewißheit zu verschaffen. Unvergeßlich werden die Szenen bleiben, dre sich auf dem Hof des GPU-GefängnisseS abspielten, das von Tau senden seelisch völlig verstörten Ukrainern, namentlich Ukrai nerinnen, umlagert war. Hier hatten dke Russen bereits in der ersten Kriegswoche immer wieder Ukrainer nach unglaublichen Mc..tt.r:ngcn