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Zschopauer V Tageblatt Das „Zschopauer Lageblatt und Anzeiger" erscheint werk täglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 NM., «Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. und Anzeiger Anreiaenp reil»: Di« 46 mm breite Millimeterzeil« 7 Pf.; di« 40 mm breit« Millimeterzeil« im Lextteil 25 Pf.; Nachlaßftaffel L; Ziffer- und Nachweis-Gebühr 25 Pf. zuzüglich Porto. Das „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Landrat» zu Zlöha und des Bürgermeister» zu Zschopau bebördlichersett» bestimmt« Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachung«» de» Zinanzamte» Zschopau — Bankkonten: Volksbank Zschopau, r. S. m. b. H.; Stodtbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 — Ruf 712 Zeitung für die Orte: Vörnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndors, Krumhermerrdorf, Scharfenstein, Schlöhchen/Lrzgeb.» Waldkirchen/Lrzgeb., Weihbach, Willschthal, Wihschdorf. ZkLiiag. 4. Zu» 1841 Nk. 154 M. Jahrgang Unaufhaltsame Verfolgung Sec Sowseks aus der ganzen Zranl »»Will! ^IIIIltMlll«! !IIIII»I lI««ll>II!!llWMIl!!>siil!Witt»!iIIIII ssMUMIÜlMMi illl Beresina an mehreren Siegen überschritten / Sessattouege Joknmentensnnde erhörten deutsches Beweis- malerial über Sowjet-Angrisssabsichten / 21 britische AIvgzenge bei Einflugversnchen abgeschoffen Aus dem Führerhauptquartier, 4. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Trotz schwieriger Wegverhältnisse schreitet die Verfolgung her sowjetrnssischen Wehrmacht ans der ganzen Front ««auf haltsam vorwärts. Der abzieheude Feind erleidet durch de» rücksichtslos tief in das Hinterland greifenden Einsatz «nsrer Lnftwaffe schwerste Einbuße. I« der Mitte der Augriffsfront wurde die Beresina an mehreren Stelle« überschritte«. Nördlich davo« ist die lettisch-russische Grenze erreicht. Unter dem am gestrigen Tage gesichtete« Beutematerial befinde« sich a«ch Generalstabskarte«, die de« letzte« Auf schluß über die Angrisssabsichten der sowjetrnssischen Wehr macht ergebe«. Diese Angriffsabstchte« werde« a«ch dadurch belegt, daß «»«mehr ei« genauer Ueberblick über die in letzter Zeit vor genommene gewaltige Vermehrung der sowjetrnssischen Flugplätze ««unserer Grenze vorliegt. Während vor der Besetzung durch die Sowjetwehrmacht in Bessarabieu, Pole«, Litauen, Lettland «nd Estland insgesamt nur SV Flugplätze vorhanden waren, ist diese Zahl in der knrze» Zwischenzeit a«f 814 zum Teil bestangelegter FlngplLtze angewachsen. Eine durch besonders beauftragte Offiziere Vorgenom» mene Untersuchung der eroberten sowjetrnssischen Flugplätze hat ergebe«, daß die am 22. Juni als am Boden vernichtete gemeldete Zahl von Flugzeugen «m 2« bis 2S Prozent höher ist, als zunächst durch Lustbeobachtung festgestellt werden konnte. Im Kampf gegen Großbritannien versenkte die Luftwaffe vor der britischen Ostkiiste zwei Bewacher mit zusammen 10«v BRT. «nd beschädigte bei Landsend ein größeres Handelsschiff durch Bombentreffer. TageS» und Nacht angriffe von Kampfflngzeuge« richtete« sich gegen Hafen« anlagen im Südwesten «nd Südosten der Insel. Bei Angriffsversuche« britischer Flugzeuge an der Kanal küste schossen Jäger «nd Flakartillerie am gestrige« Tage 11 feindliche Flugzeuge ab. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt. Der Feind warf in der letzten Nacht an verschiedenen Orten West- und Nordwestdeutschlands Spreng- und Brand bomben. Die Zivilbevölkerung hatte geringe «erluste. I« Bremen entstanden unbedeutende wehrwirtschaftliche Schä den. Dachstuhlbrände, vor allem in Dortmund, konnte« bald gelöscht werden. Jäger und Flakartillerie schossen 1V der «»greifenden britischen Kampfflugzeuge ab. Der Kommaudeur eines Infanterie-Regimentes, Oberst Hipp, «nd der Kommandeur eines Artillerie-Regimentes, Oberst Welcker, sowie der Oberleutnant Hackenschmidt, der Oberfeldwebel Peterman« ««d der Schütze A«fl«« ei«es Kraftrab-Schützen-Bataillons zeichnete« sich durch hervor ragende Tapferkeit ans. In Lnstkämpfen der letzte« Tage errang Hanptman« Oesa« seine« 84., Oberle«t«a»t Fra«ziskat seine« 21. Lust sieg. Britischer Vauzeroorslotz in Nordasrika abgewleseu Der italienische Wehrmachtsbericht vom Freitag hat fol genden Wortlaut: Das Haupt.uarti«r der Wehrmacht gibt bekannt: I« Nordasrika wurde ei« Vorstoß englischer Panzer dnrch «nser Fener abgcwiese«. Unsere Lnftverbände habe« weiterhin die Besestignngsanlage« von Tobrnk mit Bombe« belegt «nd ei» wichtiges Eise»bah«zentr«m östlich vo« Mars« Matrnk bombardiert. Der Feind Hal Einflüge auf Tripolis «nd einige Ortschafte« im Gebiet vo« Bengast durchgesührt, die Schäde« an Wohnhäuser« «nd einig« Opfer ver«rsachte«. I« Ostafrika hat eine «nserer Kolonne« eine« erbitter te« Kampf südlich von Core Walla ««L Sidamoj mit Erfolg abgeschlossen «nd dem Feind beträchtliche Verluste -«gefügt. Englische Flugzeug« habe« bei einem Einflug im Abschnitt vo« Gondar ei« Lazarett getroffen. Ei« Flngzeng wurde vo« «aserer Bode«abw«hr bre««e«d z«m Absturz gebracht. 12,5 Mionen MT. versentt Ser Kamps gegen die Versorgung Grotzbrilaunieur immer ersolgrelcher Während die deutsche Wehrmacht in einem Ringen von gigantischen Ausmaßen Deutschland und ganz Europa von der im Osten lauernden Gefahr des Bolschewismus befreit, gebt der Kampf gegen den Hauptfcind England mit unverminder ter Kraft weiter. Eine Zusammenfassung der bisherigen Versenkungszifsern -eiat. daß die Verluste der britischen Handelsschnsahrt seit Fe bruar 1941 niemals unter 700 000 BRT. betragen haben und im April sogar die Millionengrenze überschritten. Auch im Ium hat England durch Kampfhandlungen der Kriegsmarine und Luftwaffe wieder 76S9S0 BRT. verloren, wozu stets Vie zweifellos ebenfalls sehr erheblichen Verluste durch Minen und die mehr oder weniger dauernden Ausfälle der schwer beschä- digicn Schiffe hinzugerechnet werden müssen. Am 1. April war die Gesamt-Versenlungszifser bereits auf S 917 000 BRT. gestiegen. Das letzte Vierteljahr brachte wei tere Einbußen von nicht weniaer als 2516000 BRT. Damit sind sei« Kriegsbcginn insgesamt 12 433 000 BRT. Schiffsraum für die britische Versorgung ausgefallen. Bei dieser gewaltigen Zahl von nahezu 12,5 Millionen BRT. ist zu berücksichtigen, daß größere Reserven, wie sie zu nächst in den rücksichtslos in britische Dienste gepreßten neu tralen Schiffen vorhanden waren, England jetzt nicht mehr zur Verfügung stehen. Die zahlenmäßig geringe und wenig lei stungsfähige Handelsflotte des neuen bolschewistischen Verbün deten wird, soweit sie für England erreichbar ist, die kata strophale Schiffsraumnot nicht beheben können. Dazu kommt die infolge der deutschen Luftangriffe merklich abnehmende Leistungsfähigkeit der britischen Werften. Unter diesen Umständen ist es nicht verwunderlich, wenn sich die Blicke der Londoner Kriegsverbrecher immer sorgenvol ler auf die Weltmeere richten, wo im stillen, aber erbitterten Kampf die Entscheidung über das Schicksal Englands heranreift. „Sprache der Gescheiterten" Madrider Presse empfiehlt die Stalin-Rede der Aufmerk samkeit ihrer Leser. Madrid, 4. Juli. (HS.-Meldung.) Die Madrider Zeitungen empfehlen die Stalin-Rede der besonderen Aufmerksamkeit ihrer Leser. Man glaubt die Stimme eines rotspanischen Rädelsführers aus den Tagen des spanischen Bürgerkrieges zu vernehmen, schreibt „Ma drid". „Als Regierung eines Volkes getarnt und von Mör derbanden gestützt, schufen Negrin und Genossen eine Sprache der Gescheiterten, in der nun auch Stalin zur Welt spricht. Das Geheimnis dieser Sprache besteht darin, die armseligen Arbeitermassen zum „letzten Widerstand" mit der Parole „hier kommt keiner durch" anzufeuern und in der Zwischen zeit die eigenen Koffer zu packen. Die Folge dieser Parole zeigt sich in der restlosen Zerstörung von allem, was dem Gegner nützlich sein könnte, in einer Spionagefurcht, die in dem eigenen Freund einen Verräter vermutet, und in einer bestialischen Ausrottung aller Verdächtigen. Und was ist in der Sowjetunion heute erreicht? Es erinnert weniger an die ersten Tage der spanischen Revolution als an die letzten Tage, als die rotspanischen Gesellen, bereits von Panischem Schrecken ergriffen, einen Fuß im Steigbügel hatten, um in kopfloser Flucht davonzustürzen". Der Berliner Berichterstatter von „Jnformaciones" schreibt: Napoleon ist der einzige Rettungsanker, der den Bolschewisten noch bleibt. Schon vertraut der Kommunismus nULt mehr auf die Armee, sondern muß, um sich Mut zu machen, die Generale „Kälte" und „Entfernung" herbei rufen, die die große Armee Napoleons vernichteten. So ge ring ist die Siegeszuversicht der Sowjets geworden, die noch vor Kurzem der Welt die Diktatur des Proletariats auf zwingen wollten und sich schmeichelten, das bestmotorisierte Heer der Welt zu haben. Der Berliner Berichterstatter des „Pueblo" betont, der Unterschied zwischen dem heutigen Krieg und dem von 1914 ist größer als der Unterschied zwischen den Feldzügen Hindenburgs und Napoleons. Weder Hitze noch Kälte, noch Entfernungen können die deutschen motorisierten Divisionen aufhalten. „Wir werden siegreich sein!" Der D«ee ehrt das Andenken Italo BalboS. Rom, 4. Juli. (HS.-Meldung.) Der Duce widmete gelegentlich einer seiner letzten Besich tigungen einer Flugzcugführerschule dem Andenken Italo Balbos, der bei einer Aktion im Luftrum von Tobruk den Heldentod fand, ehrende Worte. In seiner Ansprache er klärte er, daß Italo Balbo durch 26 Jahre hindurch erst sein Schüler, dann sein Gefolgsmann und schließlich sein enger Mitarbeiter gewesen sei. In einem Ueberblick über das Leben des leidenschaftlichen Patrioten erklärte der Duce: „Wir werden siegreich sein, weil wir bereits vor 20 Jahren den Kampf gegen den Bolschewismus auf unsere Fahnen geschrieben haben". Zum Schluß erklärte Mussolini: „Lebt in der Gefahr. Wenn ihr in der Gefahr lebt und dabei kaltes Blut bewahrt, werdet ihr das Leben meistern und siegreich bleiben". Echo aus Moskau Die Sowjetarmeen sind nach den ersten zehn Tagen deS Vorgehens der deutschen Truppen so schwer geschlagen, dass das Ende dieses Kampfes sich bereits deutlich abzuzeichnen beginnt, wenn auch noch nicht terminmäßig, so doch im Er», gebnis. Der Militärsachverständige der „Newyork Times" setzte über seinen letzten Kommentar der deutschen Erfolge die bezeichnende Ueberschrift „Sowjetdebakel in Sicht", wobei es gleichgültig ist, ob es sich dabei um eine etwas kürzere oder längere Sicht handell. In dieser Beziehung ist das Urteil der Welt einheitlich, man gibt den Sowjets nirgends, eine Chance. Bisher hat man aus Moskau als erstes Echü nur die offiziellen Heeresberichte vernommen, die sich durch eine vollkommene Entstellung der Wirklichkeit auszeichneten und sich in Ausdrücken und Formulierungen bewegten, die direkt dem militärischen Sprachschatz ihres neuen Verbünd deten Englands entnommen zu sein schienen. Es war von strategischen Rückzügen und von anderen Operationen die Rede, die, höchst klug angelegt, die deutsche Heeresführung zu unvorsichtig schnellem Vorgehen verleitet hätten und was, dergleichen Ausreden mehr. Stellenweise steigerte sich diese Art unwirklicher Berichterstattung bis ins Groteske. Nun hat sich endlich auch die maßgebendste Stelle der Sowjetunion geäußert — Stalin. Natürlich kann er die wahre Entwicklung und die vernichtenden Ergebnisse deH bisherigen Kampfes seinen Landsleuten nicht Mitteilen« obwohl er sie sicher gut genug kennt. So blieb ihm nichts anderes übrig, als zu verleumden und zu trösten — auch dies in Anlehnung an die altbekannte Mischung der eng lischen Propaganda. „Brüder und Schwestern" hat er im Gegensatz zu der sonst üblichen kürzeren und härteren Anrede „Genossen" seine Ansprache begonnen, um sogleich die widerspruchsvolle Feststellung folgen zu lassen: „Ein mächtiger Feind hat unser Land mit Krieg überzogen. Ob«j wohl Teile seiner besten Truppen und Insbesondere große Teile seiner Luftwaffe bereits zerschmettert sind, dringt er weiter vor." Auch er hat es natürlich nicht unterlassen; auf Napoleon hinzuweisen, obwohl ihm schon ein Blick auf die Karte seines Landes und auf den zeitlichen Ablauf der bisherigen Ereignisse zeigen sollte, wie anders sich heute" ein solcher Krieg abspielt. Napoleon ist es seinerzeit nie ge lungen, größere Formattonen seines Gegners auch nur zum Kampfe zu stellen, geschweige denn zu vernichten. Heute be« weisen die Berichte des Oberkommandos der Wehrmacht," daß die vielleicht größte Vernichtungsschlacht der Geschichte schon geschlagen ist und daß alle die sowjetischen Streit« kräfte, die vom Kampfe noch unberührt blieben, nur einen geringen Teil der ursprünglich einsatzfähigen Macht aus« machen. Der wichtigste Satz aus der Rede Stalins, die geradezu aus verschiedensten Aeußerungen der Verlegenheit zusammengesetzt war, ist Wohl die Bemerkung: „Wir hatten anderthalb Jahr Ruhe, um uns vorzubereiten". Das ist ein klares Eingeständnis der heimtückischen Absicht, die Sta lin von vornherein gegen Deutschland hatte. Wenn er be hauptet, daß die Sowjets „die Initiative zu einem Bruch mit Deutschland nicht ergreifen wollten", so hat er nur hin zuzufügen vergessen, daß man eine solche Absicht vielleicht noch nicht Ende Juni, ganz bestimmt aber Ende Juli oder im August gehabt hat, was sich aus den im einzelnen belegten sowjetischen Maßnahmen vor Ausbruch des Krieges zweifelsohne ergibt. In einiger Zeit wird man jedenfalls seine Schlußworte: „Vorwärts zum Sieg!" in der ganzen Welt nur noch als Beispiel dafür ansehen, wie gründlich Stalin sein Volk getäuscht hat. Jrla«L bleibt fest. — Kei«« Abtret«ug oder B«rpacht«ng vo« Häfe» od«r Flugplätzen. In der Zeitschrift „The American" wiederholt der irische Verteidigungsminister Aiken di« bekannte irische Einstellung zum Krieg. Er erklärt, daß Irland neutral bleiben wolle, jedoch werde es kämpfen, falls es von irgendeinem der krieg führenden Staaten angegriffen wird. Die Teilung Irlands sei gegen den Wunsch der Mehrheit des irischen Volkes er folgt. Die große Mehrheit des irischen Volkes wünscht sehn- lichst, daß das britische Militär Nordirland verläßt. Di« Irländer sähen in der britischen Forderung nach Abtretung von Häfen den Versuch, Irland in den Krieg hineinzu zwingen, denn die gesamte Schiffahrt g«he heut« sowi«so um Nordirland herum, wo England über genügend Basen ver fügt. Welches auch die Motiv« für die Forderung Englands seien, das irische Volk würde jedoch keinem Kriegführenden und überhaupt keiner anderen Nation Häfen oder Flugplätze abtrcten oder verpachten. Der Vormarsch der ungarischen Truppe« fortgesetzt. Vudape st, 4. Juli. (HS.-Meldung). Di« ungarischen Truppen jenseits der Karpathen setzten, wie der Chef des Honved-Gcnevalstabes meldet, ihren Vor marsch am Mittwoch fort. Die ungarische Luftwaffe bom bardiert« erfolgreich den im Rückzug befindlichen Feind.