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Mopauer«Tageblatt Das „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" erscheint werk täglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 NM., (Zullellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden in unserer Seschästsstelle, von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. und Anzeiger I Anzeigenpreise: Die 4b mm breit» Millimeterzeile 7 Pf.; die 40 mm breit« Millimeterzeile im Textteil 25 Pf.; Nachlaßstoffel L; Ziffer- und Nachweis-Gebühr 25 Pf. zuzüglich Porto. Dar „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist dar zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» kandrats zu Zlöha und des Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen de» Zinanzamte» Zschopau — Bankkonten: Volkrbank Zschopau, «. S. m. b. H.; Ltadtbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 — Nus 712 Zeitung für die Orte: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hvhndorf, Krumhermerrdorf, Lcharfenstein, Schlößchen/Lrzgeb., Waldkirchen/Lrzgeb., Weißbach, Wilischthal, Witzschdorf. Nr. 128 Dounerslag. 5. Zunl 1941 189. Jahrgang A-Voole versenkten im Atlantik rund 25000 M. Deutscher Schnellbeolangriff aus leichle brilische Seeftreiffrüsle / Lin englisches Hilss- kiegsschiff versenk / Kriegswichllge Anlagen In Mlel- und Südengland bombardierl Berlin,S. Juni. <HS.-Melüuug.) Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Unterseeboote versenkten im Nord- und Mittelatlantik feindliche Handelsschiffe mit zusammen 24 460 BRT. Schnellboote griffen an der englische« Küste einen Ver band leichter britischer Scestreitkräste an und versenkten aus diesem in kühnem Vorstoss ein durch Zerstörer stark gesicher tes britisches Hilfskriegsschiss von etwa 6606 BND. Gcgen- angrisse der feindlichen Zerstörer blieben erfolglos. Die Luftwaffe bombardierte in der letzten Nacht kriegs wichtige Anlagen in Mittel- «nd Südcngland. Besonders wirkungsvoll waren Angriffe auf die Industrieanlagen von Birmingham und die Hafenanlagen von Chatham. Bei Tage wurde an der schottischen Ostküste der Flugplatz Wick erfolgreich belegt. Bei einem Angriff ans eine Fabrik anlage in Nordschottland wurde eine Werkhalle dnrch Voll treffer zerstört. Die Gefangenen- und Beutezahlen aus Kreta erhöhen sich weiter. In Nordafrika nahmen Batterien des deutschen Afrika- torps feindliche Fahrzeugansammlungen bei Tobruk sowie mehrere im Hasen liegende britische Transporter unter wirksames Feuer. Au der Sollum-Front wurde ein feind licher Stoßtrupp abgewehrt. Deutsche Flakartillerie und Jagdflieger wehrte« am 2. J««i britische Angriffe aus einen Flugplatz bei Tobruk ab und vernichteten drei der angreisen- den feindlichen Jagdflngzenge. Der Feind versuchte iu den gestrigen Nachmittags- «nd Abendstunden vergeblich, in die besetzten Gebiete einznslicgcn. Es kam hierbei zn verschiedenen Lustkiimpsen, i» deren Ver lauf sechs feindliche Kampfflugzeuge abgeschossen wurden. Ein einzelnes Flugzeug drang bis nach Schleswig-Hol stein vor. Während der Nacht flog der Feind weder in das Reichs gebiet noch in die besetzten Gebiete ein. Brilische Schlappe in Sslasrila Rom, 6. Juni. (HS.-Meldung.) Der italienische WehrmachtSbericht vom Donnerstag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt t In Nordasrika hat das Fcncr unserer Artillerie in den Verteidigungsanlagen von Tobruk beträchtlichen Schaden ungerichtet. Unsere Flugzeuge haben erneut Schisse und Anlagen dieses Stützpunktes bombardiert. Im Acgäischcn Meer haben feindliche Flugzeuge in der Nacht zum 4. Juni die Insel Rhodos bombardiert und eini ge» Schade» verursacht. In Ostasrika wurden im Gebiet von Galla und Sidamo feindliche Kräfte dnrch eine gemeinsame Aktion zweier Ko lonnen in die Flucht geschlagen. Ein weiterer Angriff ««» serer Kolonialabteilunge» hat dem Nigeria-Regiment schwer« Verluste beigebracht. Unsere Jäger haben eine Hurrikan« abgeschoffeu. Ei« weiteres Flugzeug Wurde durch Maschinen gewehrfeuer abgeschoffeu. Und was tuk Japan? Dunstschleier im Aenusl / zwischen Mo «nd Valavia Je heftiger die USA sich in die Entwicklung in Europa und auf dem Atlantik einmischen, um so gespannter blicken sie heimlich auf Ostasien und die Lage im westlichen Pazifik. Und was tut Japan, das ist die stille Frage, die alle be schäftigt, die in den Vereinigten Staaten verstärkte Eng- landhilfe, die Stellung von Konvoys oder ähnlichen Siche rungen ihrer Kriegsmateriallieferungen und sogar die Ver legung der Pazifikflotte in den Atlantik befürworten. Die Japaner selbst und ihre Bundesgenossen im Dreierpakt wis sen sehr genau, was Japan im Falle eines amerikanischen Kriegseintritts machen würde und Außenminister Matsuoka hat es auch nach der letzten aggressiven Rede Roosevelts ausdrücklich bestätigt, Japan wird kämpfen. Allein die auf Gedeih und Verderb den Britten verschriebenen Inter ventionisten der USA überhören alle Warnungen geflissent lich. Sie stellen sich, als ob unter den in Feruost üblichen Dunstschleiern nicht der entschlossene Wille Japans läge, die neue ostasiatische Ordnung als untrennbare Ergänzung der neuen europäischen Ordnung so oder so zu verwirklichen. Die offizielle Politik Washingtons, voran die Worte und Laten Roosevelts und Hulls, lassen sich im übrigen keines wegs mit den angeblichen Versicherungen der Interventio nisten in Uebereinstimmung bringen, wonach die USA den Japanern entgegenkommen werde, um einem möglichen Zwei frontenkrieg bei Verwicklungen im Atlantik aus dem Wege zu gehen. Die stete Unterstützung Chinas durch die Ameri kaner, soeben erst wieder durch Empfehlung an USA-Piloten, in chinesischen Kriegsdienst zu treten, unterstrichen, ist in Tokio als durchaus unfreundlicher Akt vermerkt worden. Ganz besonders aber stößt die japanische Politik in den Verhandlungen mit Niederländisch-Jndien auf fortwährende Querschüsse von englischer und amerikanischer Seite. Die Versteifung der Haltung in Batavia in den sich nun schon monatelang hinziehenden Wirtschaftsbesprechungen wird nicht zu Unrecht als Folge einer Rückenstärkung de« Holländer durch angelsächsische Einflüsterungen gedeutet. Unter dem durchsichtigen Vorwand, Japan wolle Oel und Gummi, dessen Lieferung in größeren Mengen von den Ja panern infolge der verschiedenen USA-Embargos verlangt wird, über Sibirien den Achsenmächten liefern, beteiligt sich Niederländisch-Jndien an dem wirtschaftlichen Drück Amerikas gegenüber Japan; dieser Druck, einer Blockade nicht unähnlich, könnte Japan nach den Worten Matsuokas sogar veranlassen, die vielen hundert Kriegsschiffe und meh reren tausend Flugzeuge, die für den Fall eines USA« Kriegseinttritts bereitstehen, in Aktion treten zu lassen. Auf dem chinesischen Festland gehen inzwischen die Aktto nen der japanischen Wehrmacht zur Brechung des Wider standes der Regierung Tschiangkaischeks unentwegt weiter. Chungking wird laufend bombardiert, in Schansi haben japanische Operationen starke chinesische Verbände aufge rieben, die Blockade der chinesischen Küsten wird immer weiter abgedichtet, sogar amerikanisches Kriegsmaterial, das, für Chungking bestimmt, in Französisch-Indochina aufge funden wurde, entging nicht der gewaltsamen Beschlag nahme. Die Rückwirkungen der russisch-japanischen Nicht- angriffsvcreinbarungen auf den chinesisch-japanischen Krieg sind überdies überhaupt noch nicht abzusehen. Es zeigt sich also, daß Japan allen fernöstlichen Problemen energisch zu Leibe rückt, ohne dabei seine Rolle als entscheidender Faktor in der großen Auseinandersetzung der Kontinente auch nur im geringsten zu vernachlässigen. Eine starke Schwächung Englands Srlegrflollenverlvste im Mai Wie die Bilanz der versenkten Handelsschiffe Englands bildet auch die Verlustliste seiner Kriegsschiffe im vergangenen Monat ein überaus trübes Bild für das Lnsclreich. England verlor im Mai 1641 folgende Einheiten: Versenkt wurden von deutschen See- und Lusistrcitkräf- ten 1 Schlachtkreuzer, 7 Kreuzer, 11 Zerstörer, 7 Schnellboote, » Hilfskreuzer, 4 Unterseeboote, 8 Vorposten- und Wachboote, von italienischen See- und Luftstrcitkrästen 8 Kreuzer, L Unter seeboote, 1 Zerstörer. Beschädigt wurden im Mai außerdem von deutschen und italienischen See- und Luststrritkrästrn durch Spreng- und Brandwirkung 2 Schlachtschiffe, S Flugzeugträger sowie eine größere Anzahl Kreuzer, Zerstörer «nd andere leichte britische Eeestreitkräfte. Bei der seit Monaten bestehenden Ueberbeanspruchung sämt licher britischer Flotteneinheiten sind diese Verluste für Groß britannien unersetzlich. Sie wirken sich direkt in einer allge meinen Schwächung der Flottenkampskraft und indirekt in der mehr und mehr verringerten Sicherung der nach England fah renden Geleitzüg« aus, deren starker schuh für England einen entscheidenden Faktor m der Schlacht im Atlantik darstellt. Erneut sieben Britensrachter verkenn Ncwyorkcr Schifsahrtskreisc geben laut Associated Preß die Torpedierung von weiteren sieben großen britischen Frach tern bekannt. Versenkt wurden danach der Tanker „San Felix" <13 636 BNT.), der Frachter „Rothermerc" <5356 BRT.), der Tanker „Sccurith" <76666 BRT.), der Frachter „Darlington Court" <4974 BRT.), der Frachter „Rammilies" <4553 BRT.,, der Frachter „Star Croß" <4662 BRT.) und der Frachter „Sil- vcrjew" <6373 BRT.). »eileidteleuramm des Führers zum Tode des ehemaligen Kaiser» Wilhelm ll. Der Führe» hat anläßlich des Tode» des ehemaligen Kai sers Wilhelm ll. telegraphisch der Gemahlin des verstorbene« sowie dem Kronprinzen sein Beileid ausgesproch««. Von Dünkirchen bis Kreta Ein eigentümlicher Zufall hat es gefügt, baß fast genau am ersten Jahrestag der Eroberung Dünkirchens auch auf der Insel Kreta der deutsche Soldat den Engländern eine Niederlage beibrachte, die nicht nur in Deutschland, sondern in der ganzen Welt mit dem englischen FiaSko an der Kanal- käste in Verbindung gebracht wird. Es hätte nicht dieser UcbcreinstimmunH der Daten bedurft, um Parallelen zwi schen Kreta und Dünkirchen zu ziehen, denn was sich in der Zeit zwischen dem 1. und 4. Juni 1040 und den gleichen Tagen dieses Jahres abgespielt hat, trägt alle Kennzeichen der Gemeinsamkeit. Es ist fast genau wie im Vorjahr: Damals bangte das englische Volk um seine Soldaten, die am Strande von Dünkirchen in kleinen und kleinsten Fi scher- und Scgelfahrzeugen den vernichtenden Schlägen deut scher Bomben auSgcsetzt waren; heute sind es neben den Eng ländern auch die australischen und neuseeländischen Fami lien, die in höchster Sorge auf wahrheitsgetreue Nachrichten über das Schicksal ihrer Angehörigen warten, die bei der „Evakuierung" Kretas ebenfalls auf jeden nur denkbare» Böten der Gefangenschaft zu entrinnen trachteten und in zahlreichen Fällen doch dem Schicksal nicht entkommen konnten. Im Vorjahre hatte die englische Propaganda es fertig gebracht, den Begriff des siegreichen Rückzuges zu prägen und geradezu eine Art englischer Fluchtstrategie zu ent wickeln, durch die angeblich alle militärischen Siege Deutsch lands stärkstens entwertet werden sollten. Die gegenwärti gen Versuche der englischen Presse, die Katastrophe von Kreta zu beschönigen, sind zwar nicht von der gleichen Dreistigkeit wie die Darstellung über den Heroismus des britischen Ex peditionskorps in Frankreich. Sie fehlen aber auch diesmal, nicht wie «ine Betrachtung im „Daily Expreß" zeigt. Dieses Blatt behauptet, die Kämpfe in Kreta hätten England dreier lei Vorteile gebracht: Einmal habe man Zeit gewonnen, zum anderen seien die deutschen Truppen dezimiert worden und zum dritten habe man feftftcllen können, zu welchen maxi- malen Anstrengungen di« Deutschen fähig feien. Die Un wahrhaftigkeit dieser Argumentation braucht nicht wider legt zu werden. Bemerkenswert ist allein, -atz englische Blätter es auch diesmal unverfroren wagen, sich im An gesicht eines niederschmetternden Rückschlages aus einer Niederlage Vorteile auszurechncn. Am 4. Juni 1941 steht England praktisch in einer Posi tion, die sich wirklich nur wenig von der unterscheidet, die heute vor einem Jahr sich abzuzeichnen begann. Die da malig« Flucht vom Kontinent, verbunden mit dem Verrat des französischen Bundesgenossen, leitete die Niederlage Frankreichs ein. Am Tage, an dem deutsche Truppen in Dünkirchen drei Generale und 40 000 Mann verschiedener französischer Verbände gefangennahm, gab daS deutsche Ober kommando auch den Beginn der sogenannten Schlacht ist Frankreich, des Sturms gegen die Weygand-Linie an Somm« und Aisno bekannt. Die «nglische Politik hat «S seitdem an Beleidigungen, Kränkungen und Angriffsakten gegenüber Frankreich nicht fehlen lassen. Auf den Verrat bei Dün kirchen ließ sie Oran und Dakar, die Beschlagnahme von über 700 000 BRT. französischen Schiffsraumes und Bomben auf tunesische und syrisch« Städte folgen. Die Jahresbilan der «nglisch-französtschen Beziehungen schloß deshalb mit jener hochbedeutsamen Erklärung Darlans, -le an Scho nungslosigkeit keine Vorgänger hat. Australien «nd Neuseeland rechnen mit schweren Verlosten ms Kreta Stockholm, 5. Juni. (HS.-Meldung.) Die schwere Niederlage Englands auf Kreta hat in Austra* lien und Neuseeland eine gedrückte Stimmung ausgelüst,^ Den Londoner Blättern zufolge hat Ministerpräsident Men^ zies in Melbourne erklärt, die durch die Besetzung Kretas entstandene Gefahr für das Empire sei sehr groß. Der stellvertretende Premierminister Neuseelands, Nash, so be richtet „Daily Herald", habe sich sogar veranlaßt gesehen, das neuseeländische Abgeornetenhaus für den kommenden Dienstag einzuberufen, um ihn einen Bericht über die Lag« des neuseeländischen Expeditionskorps nach der NiederlagS auf Kreta vorzulegen. Bet der Bekanntgabe dieses Enn schlusses habe Nash gleich hinzugefügt, daß man mit schworest Verlusten für Neuseeland rechnen müsse. „Daily Expreß" berichtet, der australische Verteidigungs minister Spender habe mttgeteilt, daß die australischen Verluste bei der Verteidigung Kretas sehr umfangreich seien. Das Sydneyer Blatt „News Daily Mirror" spricht, „Daily Expreß" zufolge, bet der Niederlage auf Kreta vost einem dritten Gallipoli, das sich nicht wiederholen dürfe! gleichgültig, welche Argumente auch englischerseits zugunsten eines Feldzuges angeführt würden, bei dem die kämpfendeck Truppen nicht von der Luft aus unterstützt werden könnten^ Die Engländer hätten sich 6 Monate auf Kreta befunden und hätten es nicht fertiggebracht, Kretas Flugplätze W Verteidigungszustand zu versetzen bezw. für einen geeiD neten Schutz au^ der Luft für Armee und Flotte zu sorgen) Dieses Blatt sch eibt schließlich: „Was die Engländer H 6 Monaten zu tun versäumten, haben di« Deutschen ist 6 Minuten vollbracht."