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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 21.05.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-194105213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19410521
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19410521
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-05
- Tag 1941-05-21
-
Monat
1941-05
-
Jahr
1941
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 21.05.1941
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Kc. ^17 Zschopaner Lageblatt «x» Anzeiger Mittwoch, ri. Mai 1941 War wir ualere« Soldalea ivr Feld lenden Hunderttausend« von Päckchen gehen läglich ins Feld hin- aus Die Liebe und das Gedenttn der Heima» sind in diesen Sendboten enthalten . . . Man zerbricht sich os« den Kops, um das Gute, das wir unseren Feldgrauen geben und senden wol len, möglichst abwechslungsreich ,u gestalten. Da schreiben uns Feldgraue z. B.: „Schickt uns nich. stän dig Alkohol und Tabak! Den bekommen wir in der notwendig trachteten Menge mit der Verpslegung. Schickt uns aber — auch wenn die Beschassung etwas weniger bequem ist - Selbst- gebackenes, Snßigtetten, Spielkarten, Schachspiele, Schreidmate- etatten. Schick» uns di» kleinen netten Gebrauchsgegenständ» »es täglichen Lebens. Auch gelegentlich eine Flasche „Flüssiges Obst" oder Obstsast. Schicki uns vor allem ständig Zeitungen uno Zettschntten. Darunier darf sich auch Fachliteratur be- inden. Und dann noch etwas, das nichs kostet, das uns aber stets beim Postver»eilen bombcnmäßig freut: Lange Briese, die uns Uber die Heimat, ihre Arbeit und über unsere Lieben ausiükrlich berichten." iRSG.) Wehrwirtlitza-t uno Welthandel IM Rahmen der Vorträge des WeltwirtschastsinftituteS der Handelshochschule Leipzig sprach Regierungsra, Dr. W. Tomberg vom Wehrwirtschasts- und Rüstungsamt im Oberkommando der Wehrmacht über das Thema „Wehrwirt- schaii und Welthandel". Tie Hauptausgabe oer Wehrwirtschastspolitil stellt, so führte der Vortragende aus. immer die Versorgung mit Nah- kungsmitteln und Nohstossen dar. Demgegenüber sind alle üb- eigen wehrwirischafilichen Ausgaben im wesentlichen lediglich organisatorischer Naiur und haben nur eine sekundäre Bcveu- tung. r ie Grundlage der wehrwirtschastlichen Versorgung must »ic Eigenproduktion bilden Da jedoch dem Streben aus Selbst- »ersorgung in den meisten Ländern durch die Naiur Grenze» «esehl sind, kann die aus wehrwirtschaftlichen Gründen zwei- ellos bcrechtiaie Aularkiepolltik niemals auf den Wartnaus- laujch nm anderen Ländern verzichten. Welche Bedeutung der Versorgung oer Länder im Krieassall durch die Einfuhr zu- lomm». ha» sowohl der Weltkrieg als auch der bisherige Ver laus oes Krieaes gezeigi Ter Vortragende gab eine Darstellung der Entwicklung »es oeuikchen Außenhandels im letziaen Kriege. Dank den Naßnahmen oer oeuischen Handelspolitik ist erreich, worden, »aß das bei Kriegsausbruch aeseme Ziel ^0 v H des Frie- »ens Außenhandels im Kriege ausrechnuerbalien, in den letz- en Monaten sogar überschritten werden konnie. Abschließend leaie Tr Tomberg die Beziehungen zwischen Nebrwiriichast uno Außenhandel in oer künfttaen konttnen- aleuropäischen Wirtschaft dar und stellte fest, daß dem Wett- »anoel auch aus lanae Sicht die Prognose gestellt werden öknc oaß er seine beveuiende Rolle im Leben der Völker ils Mittel zu einer gegenseitigen Förderung oes Wohlslanoes «chatten werde. Rücherspende für unsere Soldaten am 24. und LS. Mai 1941. Dem bereits in allen Tageszeitungen und durch öffent- ichcn Aushang bekanntgegebencn Aufruf zur 3. Bücher- nmmlung des deutschen Volkes für die Wehrmacht (Alfred- ltoscuberg-Spende) ivird für den Kreis Flöha folgendes hin- mgefügt: D'e Sammlung der Bücher erfolgt am Sonnabend, dem Z4. Mai d. I. und an dem darauffolgenden Sonntag 26. Mai d. I.). Sie wird vorgenommen durch die Politi- chcn Leiter der einzelnen Ortsgruppen. Auch der Kreis hlöha ivill diese Aufgabe, die ihm erneut gestellt wurde, ge- j «au >o vorbildlich, großzügig und freudig erfüllen wie das rstemal, als auch in unserem Kreis eine so ansehnliche Mcherspende für die Wehrmacht aus freiwillige» Gaben zu- ammengctragen werden konnte. Auch das ist ein Teil der Ketrenung für unsere Soldaten, wenn wir ihnen neben den testen Wassen der Welt auch eine geistige Ausrüstung geben, »ie den einzelnen Mann zu den gewaltigen Leistungen bc- 'ähiat, die von ihm nicht nur im Kampf, sondern auch in Ruhezeiten verlangt werden. Die Heimat muß ihren Sol daten auch in dieser Beziehung zur Seite stehen. Wer ist der Eigentümer? Im Zusammenhang mit der Aufklärung verschiedener kleinerer Diebstähle wurde auch ein roter Filzschuh ermit telt, dessen Eigentümer unbekannt ist. Die Person, die den Filzschuh vermißt, wird ersucht, sich im Nathans Zschopau — Zimmer l1 — zu melden. Jede Frau kann schön sein. Eine verheiratete berufstätige Frau berichtet von der Nctriebsgumnastik. Wenn wir von Gymnastik hören, denken wir unwillkür- kich au Schönheit. Wir stellen uns schöngewachsenc Menschen vor, di« leichtfüßig in -er Sonne herumspringrn und lächeln- b«, sorglose Gesichter haben. Das steht so schön aus, daß in uns der Wunsch aussteigt, auch mitmachen zu dürfen. Dieser herrlich« Sport kommt für alle in Frag«, für jede deutsche Frau, die ihren Körper jung und gesund erhalten will. Es kommt nicht darauf an, wie alt man ist, sondern »oie jung man sich fühlt. Jede Frau kann schön sein, wenn st« will. Wie viele sagen, dazu haben wir keine Zeit. Unser Leben besteht aus Pflichten und der daraus «r,vachs«nden Ar beit. Wenn wir aus dem Beruf kommen, beginnt ein neuer Pslichtenkreis, unsere Familie, unser Haushalt. Für unS gibt es so etwas nicht. Liebe Kameradinnen, das ist ein Jrrtuin. Ueber all euren Pflichten vergeßt ihr Li« Pflicht, für eure Famili« schön und gesund zu bleiben. Eine «inzige Stunde in der Woche wenigstens soll eurer Schönheit gehören. Ist das nun fo viel? Ihr sollt frei iverden, einmal in der Woche frei von dem belastenden Alltag. Einmal alles abwerfen. Nicht nur, daß ihr euch «inen leichte»» Anzug anziehen sollt, um mit uns im Garten zu spielen und eure»« Körper Luft und Kraft zu zuführen, nein, ihr sollt auch innerlich in eine neu« Haut schlüpfen für dies« eine Stund«. Genau, wie ihr Frühstücks und Mittagspausen habt, so braucht auch einmal — heut« mehr denn jo — euer ganzer Körper und euer Geist ein« Pause, «ine Entspannung. Und diese sollt ihr finden, einmal in der Woche bei uns in der Gymnastik. Ihr sollt in dieser Stunde nur an das Schönste denken, alles andere ausschalten. Es wird euch bestimmt gelingen, denn »vir, Li« »vir schon dazu gehören, vergessen in dieser Stund« den alltäglichen Kram. Eure Gesichter werden sich glätten, euer Körper wird straff. Er ist nicht mehr gebeugt von den Sorgen und von Ler Anstrengung. Ihr lernt wieder recht schön aufrecht f gehen, den Blick nach oben gerichtet. Ein gewisses Selbst- - bcwußts«in wird auf einmal da sein, denn ihr seid einmal nur für euch selbst La. Ihr gehört euch in Lieser Stunde und findet euch. Und wenn dann diese Stund« vorbei ist, dann geht cs hinunter in die von der Betriebsführung so schön eingerichteten Duschräume, und -er letzte Nest von Müdigkeit wird heruntergespült. Ihr geht erfrischt von neuem «ine ganze Woche an -i« Arbeit mit einem anderen Gefühl als sonst. Wie neugeboren fühlt man sich. Eine stille Fröhlichkeit zieht in uns ein. Rcichszuschüffr für Instandsetzungen auf dem Lande. Schon vor dein Kriege wurden Rcichsmittel eingesetzt, uin in den Grenzgebieten die Instandsetzung von Landarbeiterunier- tünsten zu sördern. Diese Maßnahme wird jetzt auf das ge- santte Reichsgebiet ausgedehnt. Zielsetzung dieser Maßnahme ist, daß durch die Verbesserung der Wohnungen auch für die Zeit nach Beendigung des Krieges der Landflucht begegnet wird. Aus diesem Grunde ist auch Voraussetzung, daß es sich uin Wohnungen oder Wohnräume von Gefolg- schaftsmitgliedcrn und nicht um solche von Betriebs- sührern handelt. Arbeiten an Schnitterkasernen nnd sonstigen Massenumerkünflen werden nicht bezuschußt. Der Reichs- zuschnß beträgt grundsätzlich 20 Prozent der Gesamtkosten, kann aber bis aus 50 Prozent und in besonderen Notfällen sogar aus 75 Prozent der Kosten erhöht werden. Die Kehrseite der Vitaminsucht. Wir haben bei dem , gegenwärtigen Stand der Ernährung in Deutschland akute l Vitaminmangelschäden nicht zu befürchten. Jeder möglichen Gefährdung wird von vornherein mit geeigneten Mitteln be gegnet. Dazu gehören auch die Maßnahmen der Gesundheits führung aus dem Gebiet der zusätzlichen Vilaminversorgung. Leider haben diese Maßnahmen in gewissen Volkskreifen über ihren Zweck hinaus einen gewissen Uebereifer zur Folge ge habt. Oberregiernngsral Dr. Eriel vom Reichsinnenminifte- rium, Geschäftsführer der Reichsarbeitsgemeinschast für Voiks- ernährung, spricht in der „Ernährung" in diesem Zusammen hang von einer Vitaminslicht, zu der die häufig stark über triebenen Anpreisungen gewerblicher oder vitaminhaltiger Lebens mittel nicht wenig bet getragen hätten. Es fehle nur noch, z. B. Aepsel, nicht mehr als Nahrungsmittel, sondern unter der Bezeichnung Vitamin spender aus den Markt zu bringen, nnd den Kohlköpfen eine enlsprcchende Banderole umzulegen. Tas allgemeine Interesse an den Vitaminfragen sei außerordentlich zn begrüßen. Dieses Interesse dürfe aber nicht der gewerblichen Ausbeutung preis- gegeben werden. Verkehröunfall mit schweren Folgen In der Kurve am Tuchmacheneich in Kamenz kam ein l8 Iadre alter Krattravsabrer ins Schleudern und üurzie. Tabci wurde ein aus dem Beisitz mitsahrenver lösäbriger Lehrting inii großer Wucki aui die Straße geschleudert. Er erlitt einen Schädelbruch an besten Folgen er im Krankenhaus starb Aus Gram darüber setzte der Kraftradiahrer seinem Leben ein Enbe. ^,Z""al. Zugmaschine überschlug sich. Auf de« abschüssigen Berger-Schacht-Wea in Burgk verlor der Fahre» einer Zugmaschine die Gewalt über das schwere Fahrzeug. Di« Zugmaschine durchbruch ein Eisengeländer und «ine Maur» und stürzte dann», sich überschlagend, in den Burgker Ritter, gutspart. Dabet erlitt der Fahrer sehr schwere Verletzungen. Er wurde ins Krankenhaus gebracht. KöntgSbrück. Vom Zug überfahren. Die 56 Jah« alte Witwe Lina Ziesche aus Schmorlau wurde aus einens durch Warntafeln gesicherten Wirtschastsübergang zwischen de» Bahnhöfen Schmorkau und Schwepnitz von einem Personen zug tödlich überfahren. Der Lokomotivführer hatte vorschrifts mäßig Läutesignale gegeben. Seifhennersdorf. Kind bei einem Brand um, gekommen. Die neun Kinder der Familie Thiele im suve- lendeutschen Nachbarort Schönborn waren, während die El tern abwesend waren, der ältesten 15jährigen Schwester an vertraut. Drei in der Dachkammer schlafende Kinder wurden gegen Mitternacht durch starke Rauchentwicklung munter, di« von einem ausgebrochenen Dachstuhlbrand herrührte. Zwei der Kinder konnten sich retten und die in den unteren Räumen schlafenden Geschwister in Sicherheit bringen. Das dritte Kino, rin sechsjähriges Mädel, wurde ein Opfer der Flammen. Netzschkau. Aus dem Zug gestäirzt. In einem Hauptgleis des Bahnhofes Netzschkau wurde ein Mannn von etwa 35 Jahren tot augfefunden. Da eine Fahrkarte bet ihm gesunden wurde, wird angenommen, daß er aus dem Zug gestürzt ist. Aus Sachsens Gerichissäten Sechs Jahre Zuchthaus für Feldpoftpäckchenräuber Noch nie war das Band zwischen Heimat und Front ein so enges und noch nie das Vertrauen so felsenfest, wie in die sem siegreichen Krieg. Wer diese Verbindung zwischen Heimat und Front stört, stellt sich außerhalb der Volksgemeinschaft und wird als Volksschädling und Verbrecher mit aller Schärf« angesaßt. So mußte sich jetzt vor dem Sondergericht 1 beim Landgericht Dresden der 1910 geborene Emil Otto Müller aus Dresden verantworten, der bei einem Dresdener Post amt beschäftigt war und eine größere Anzahl Feldpostpäckchcn geöffnet hezw. ausgeplündert hat. Das Urteil lautete auf sechs Jahre Zuchthaus und entsprechenden Ehrverlust. Volkstum, Kunst und Wissen Friedrich Wllbelm von Erdmannsdorf Geboren zu Dresden am 18. Mai 1736 — ge storben zu Dessau am 9. März 1800 Gedenktage richten sich zwar nach „runden" Zahlen, und so ist es gemeinhin nicht üblich, einen 205. Geburtstag her- auszustellcn. Aber gerade im Kriege, in dem es um Vie höchsten Lebenswerte ver Nation geht, sollte man sich all der Geister mehr denn je besinnen, die der deutschen Kultur Grundlagen legren. Diese unsere Kultur verteidigen wir letztlich nicht we niger, wie wir um die Zukunft unseres Polkes kämpfen. Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorfs, es ist eine Name, der immer dann genannt wird, wenn von Gartenkunst di« Reve ist. Denn er gehört zum Kreis jener Männer, die dem künstlerischen Streben des Fürsten Leopold Friedrich Franz von Anhalt-Dessau, einem Nachkommen des Alten Dessauer, zur Wirklichkeit verhalfen. Wie Weimar, so war auch Dessau einer der Musenhöfe, wo deutscher Geist neue Wege der Offenbarung ging. Mit Lampe, dcm durch seinen „Robinson" bekannten Jugendschrift steller wirkte in Dessau Basedow inicht zu verwechseln mit dem Arzt gleichen Namens). Er wollte in seinem Philantropin, einem Erziehungsheim, das ausschließlich 'für Kinder vermö gender Eltern bestimmt war, nicht Glieder eines Standes, sondern Menschen erziehen. Und aus den Menschen aus sein Herz und Gefühl, zielte auch der Fürst. So wollte er seinen vielgerühmten Park durch Eiserbeck zu einem „Gleich nis vom Dasein" gestaltet sehen, ein Gedanke, der ebenso dcm chinesischen Garten, diesem kleinen Spiegel der großen Welt, abgesehen ist, wie er durch den damals laut erschallenden Rus „Zurück zur Naiur!" verständlich wird. Mittelpunkt der An lage mi! ihren Tempeln, Einsiedeleien, Grotten und Labyrin then, mit ihren Teichen und Wasserläufen — sowie ihrem künstlichen Vesuv ward das Schloß. Anmut und Würde paaren sich hier und offenbaren die Liebe zu der, durch Winckelmann wieder nahgebrachien Antike. Goethe nannte den Park einmal ein Märchen. Erdmannsdorff hat durch seine Baukunst größ ten Anteil daran. Was an diesem Park zu Wörlitz Beginn ist, das erfährt durch Fürst Pückler in Muskau und V^anitz höchste Vollendung. Erdmannsdorsss, durch zahlreiche Reisen geschärf ter feinsinniger Geist, wie er sich auch im Theater zu Mgde- burg und in Zimmern des Berliner Schlosses äußert, aber wurde durch seinen Schüler Gillv weitergcgchcn und trug in Schinkels Werk seine schönste Frucht. Auener. — Flucht in die Lüge — Roman von BertGehlmann sNachdruck verböte,») 19. Fortsetzung. Auch Vrink konnte sich eines Lächelns nicht enthalten „Kaum vier Minuten — vielleicht waren es auch nur drei — ich weiß es nicht " „Und »rotzdem ?" „Trotzdem." Brink blickte dem Anwalt freimütig ins Gesicht. „Ich habe um sie gebangt wie um einen Menschen, der mir sehr, sehr nahe steht." „Dahingegen wird sie an den Mann im Auto nur vol ler Entsetzen denken. Er allein war es doch, der alles Un- heil über sie Hereinbrechen ließ." Vrink nickte erregt. „Gerade das war es ja, was auj mir lastete Aber jetzt —," er atmete tief. „— jetzt ist der furchtlmre Alp verschwunden. Und morgen —" Er unter brach sich »Nützlich und starrte auf den Brief, der auf der Schieilttischplatte lag. „Nein," ries er, „nicht morgen, heut« noch »nutz sie es wissen, wie glücklich alles ausgegangen ist Stellen Sie sich die Nacht vor, die sie verbringt! Und den- ken Sie auch an den alten Mann, der sich vor Sorge zer mürb» und seinen wohlverdienten und gesicherten Lebens abend in letzter Stunde bedroht steht " Zimmermann sah erstaunt auf. „Heu»« noch? Aber wie stellen Sie sich das vor? Luft post etwa? Luftpost nach Luckenwalde?" „Ich werde ihr Ihren Brief bringen!" „Ah -- Eie denken an Ihren Wagen? Sie wollen selbst — -?" „Ich wüßte keinen schnelleren Weg." „O doch. Wir können telephonieren und sie ans Tele phon rufen lassen." Aber davon wollte Brink plötzlich nichts wissen Er nahm den Wagen, natürlich nahm er den Wagen. Wie lange brauchte er, doch kaum mehr als zwei Stunden! Brinks Gedanke schien plötzlich auch für den Anwalt ein Anlatz freudiger Stimmung zu sein. „Ich kann Sie verstehen," sagte er, „und Sie haben ja auch recht — man hat so seiten im Leben Gelegenheit, Ueberbringer froher Nachrichten zu sein " Er rief eine der Angestellten herein und diktierte den Brief nach Luckenwalde. Jedes Wort war Musik für Brinks Ohren. „Zufrieden?" „Sie wird überglücklich sein. „Dann schreiben Sie den Brief sofort, Fräulein. Der Herr wird ihn mitnehmen." Ein paar Augenblicke später ratterte nebenan bereits die Schreibmaschine. „Noch etwas." Doktor Zimmermann blätterte im Ka lender. „Fräulein Wendlandt soll sich ein paar Tage von dem Schreck erholen. Die Stunden, die sie seit gestern vor mittag hinter sich hat. sind nicht von ohne gewesen. Ich kann mir vorstellen, datz sie sich freuen würde, wenn Sie ihr selbst mitteilen können, datz sie erst morgen in einer Woche, also Mittwoch, anzutreten braucht." „Wird besorgt." Brink schmunzelte. Er dachte daran datz jein Urlaub übermorgen begann, und seine PhantaL gaukelte ihm Bilder von zauberhafter Schönheit vor, „Darf ich nun noch etwas fragen, Herr Brink?" .Gern." Dr. Zimmermann spreizte di« Finger auf die Schreib tischplatte. „Warum, um alles in der Welt, nahmen Eie gestern Reißaus? Sie hatten doch wirklich das reinste Gewisse» von der Welt!" „Eben nicht," lächelte Brink geistesgegenwärtig, „ich fürchiele Scherereien üurch die Polizei. Der Wagen gehört nämlich nicht mir, sondern meinem Chef. Und als die Ge schichte mit der kleinen Wendlandt passierte, befand ich mich ^ozuiagen auf einer Schwarzfahrt. Und darum " „'Nun geht mir allerdings ein Seifensieder auf." Zim- mc-mann lacyte. Aber gleich hinterher stutzte er. „Nach Luckenwalde bahren Sie also wieder nhwarz?" „Nein, dazu hole ich mir eigens die Erlaubnis." „Und wenn sie Ihnen verweigert wird?" „Sie wird mir nicht verweigert, bestimmt nicht." Zweifelnd sah der Anwalt seinen Besucher an Dann zuckle er die Schultern. „Nun, das ist Ihre Sache " Aber die Geschichte mit der Schwarzfahrt kam ihm doch irgendwie nicht ganz geheuer vor, und noch ehe Brink ihn verlassen hatte, war er entschlossen, sich für alle Fälle doch etwas für den Mann zu interessieren, dessen Bekannt schaft er auf so eigenartige Weise gemacht hatte. Man konnte nie wissen, wozu so etwas gut war. * Kurz nach halb acht erreichte Brink sein Heim in Haiensee. Seine Erklärung, sogleich wieder fortzufahren, versetzte Dreyer in einige Bestürzung. Im Laufe des Tages hatte sich etwas Unerfreuliches ereignet, und er wuhte nun nicht recht, wie er sich angesichts der Eile, mit der Brink sich um gab, des Berichts darüber entledigen sollte. „Klara hat das Essen schon zweimal gewärmt," sagte er. „Du solltest erst ein paar Bissen zu dir nehmen. Wo willst du überhaupt hin?" Während des Umkleidens erzählte Brink die Neuigkeit. Dreyer nickte. Sein Gesicht spiegelte nichts wieder. Das tragische Kriegsgeschehen hatte seinen entstellten Zügen die Möglichkeit geraubt, sich zu verändern. Sein Antlitz war zu einer Maske geworden. „Das Mädchen wird sich freuen, wenn du ihr so gute Nachrichten bringst, Peter. Trotzdem solltest du etwas essen. Außerdem ist ein Brief gekommen." Mit Nachdruck setzte er hinzu: „Von deiner Mutter, der Handschrift nach zu ur teilen." Dreyer schaffte es wirklich. Brink setzte sich zu Tisch und atz. Der Brief war wirklich von seiner Mutter. Er las ihn mit stiller Freude und betrachtete das Bild, das dem Schreiben beilag, voll Zärtlichkeit. Neben seiner Mutter stand die zauberhaft frische Gestalt eines jungen Mädchens von höchstens siebzehn Jahren im Badedretz. Auf der Rück- ieite itand in aroßen eckiaen Buchstaben: „Mutter und ich Lenken nur an dich." (Fortsetzung folgt). Das O Tcntsct gestrigen ! im östliche Kalibers t Zerstörer. Kreuzer z sich auch gebiet wui getrogen 1 I» N Bei Solln den britisc Bei dl Gebiet an Verluste I zeug im l zenge ma, entstanden bevölkern» Marinear zenge ab. Les in dal I« d« samme» S «affe, dr« Gilbe denten Hi naten na, an Jour» Staaten « kanische 2 bleiben dl lern beto der für r Redfern Achsemnä erklärt, dl Admiral Lord nnd and» nnentweg »hne den gewinnen England «S seine wie selb! Stimmur den euro vielleicht Erklärun, Roos» einem tri zuhetzen, worden i, »et die »on versu Amerikan ner Regi wogen, u bringen r bündeten in der S »Za m - r hoher Se der Besät wand gef daß das I vökkerrech und dami heil, ein » in die W Pläne R> haben au gefunden, geht die 1 spielen w Wien Kriege i» U S A. - Ä rikaner v anlethe i sind wei gebltel Milliarde Mitgliede einmal 7l trägt sich maßna sichern.
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