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Nr. 117 Zschopaoer Tageblatt «ad Anzeiger Mittwoch, LI. Mot IS» Ans Kontrollsahrt im Nord meer. (PK. Eschenburg, PBZ-, Zander-MultipleL-K.j MegerschMsal an Von Kriegsberichter Nudols Wagner. PK. „Versprengte feindliche Panzer haben südlich des Wüsten forts einen Ausbruchsversuch unternommen und dabei eine kleinere deutsche Vorausabteilung gefangengenommen " Diese Meldung ist gleichzeitig der Startbcfehl für unseren Aufklärer. Schars spähen die Angen des Beobachters an den Pisten ent lang, wie die aus der Höhe so dünn und schmal erscheinenden Karawanenspuren heißen. Endlich taucht ein einzelnes Fahr zeug am Rande der Karawanenstratze aus Der Aufklärer schiebt sich gerade in eine gewaltige Dunstglocke, die über der heißen Wüste steht, und will das seltsame Gesähr« näher in Augenschein nehmen Da erscheinen plötzlich über ihm drei wie Raubvögel kreisende Jäger Feinde. Hurricanes! Ein Blick sagt es den deutschen Fliegern. Im Smrzflug versucht der Unlerossizier sein Flugzeug dem Gesahrenbcreich zu ent- riehen aber schon rast der dunkle Punkt, immer größer wer dend, aus den Ausklärer zu Dicht hinter ihm drückt der feind liche Jäger tiefer, ehe ihn das MG des Oberleutnants W. fassen kann. Dann greift er mit seiner überlegenen Schnelligkeit von unien an. Es prasselt und klatscht in den Tragflächen und im Rumps Der Oberleutnant verspürt einen heftigen Schlag in beiden Beinen und bricht in die Knie. Gewaltsam rasst er sich aus. Allein mit dem toten Flugzeugführer. Schon ist der nächste Angreifer heran Seine MG.-Garben zersplittern von vorne das Kabinensenster Der Unteroffizier schrei« kurz aus. und dann steht Oberleutnant W., wie sein Flugzeugführer den blutenden rechten Arm hochhäll. Durch die Eigcnverständigung gell« es wie ein Notschrei: „Soll ich landen?" ,^Za, «a!" S. kann nur mehr mit der linken Hand den Knüppel halten. Torkelnd, mi« unsicheren Bewegungen iäll« das Flugzeug der Erde zu. Hai S die Gewalt über unsere Kiste verloren? Blitzartig durchzuckt den Beobachten den dieser furchtbare Gedanke Wenige Augenblicke später seht die Maschine hart mi« durchschossenen Reisen aus und rollt Gott sei Dankl „Bremsen, bremsen I" brüll« der Beobachter, als er den dritten Angreiser im Steilslug aus allen Rohren seuernd, aus die Wehrlosen herabstürzend, bemerkt. Unheimlich still nach dem Knattern. Prasseln und Peitschen der MG.-Garben Nur der heiße Motor knistert. Mit banger Sorge ruf« der Oberleulnan« den Namen seines Flugzeug, führers. Kein» Antwort. Zusammengesunken, mi« zer- sch offen er Brust lehn« der Unteroffizier im Sitz. Bis zum letzten Augenblick ta« er sein» Pflicht. Der Brandhahn ist zu, der Magne» steht aus Null. Braver Kerl! ßammMMsMen Könnte man ihm doch nur noch helfen. Leise verebbt der Puls« schlag des Kameraden. Tod in der Wüste,,, SOS, SOS . . . Mit dem Funkgerät will nun Oberleutnant W. Derbin- dnng mit der Bodenstelle ausnehmen. Im Tempo beweg« er die Taste. Kein Rufzeichen komm« zurück. SOS, SOS . . . das sind die letzien Tastenschläge, doch nichts rührt sich. Ent schlossen beginnt nun der Ueberlebende das MG. auszubauen. Er weiß die Kameraden des Deutschen Afrikakorps zu nahe, als daß er sich «vehrlos von Engländern gefangennehmen lasten will. Beide Waven sind durchschossen und wahrscheinlich auch ein Knöchel gebrochen Ruhig, ohne Hast verbindet er die schmerzhaften Wunden. Anschließend greift Oberleutnant W. zur Leuchtpistole Bunte Kugeln und grelle Sterne rufen um Hilfe. Sie steigen und fallen im gleißenden, stechenden Licht der Mittagssonne. Vergeblich. Der Abend neigt sich. Stunden voller Hoffnung sind un erfüllt vergangen. W. beginnt zu frieren. Zu stark machen sich nun die Strapazen der kampfreichen Tage und der Blut verlust bemerkbar. Er reißt seinen Fallschirm auf und deckt sich mit der bauschigen, weißen Seide zu. Wenigstens ein klei ner Schutz gegen die Kälte. Während er still liegt, überlegt er noch einmal angestrengt, was zn tun sei. Die Maschine im Stich lassen und den eigenen Linien zuwandern oder das Flugzeug vorher mit der vorbereiteten Ladung sprengen? Doch wer hilft ihm. den toten Kameraden bergen? Rettung durch Kameraden der Flak. Gegen Morgen beschließt W.. sich zu der nahen Piste zu schleppen Tas Unentbehrliche nimmt er mit und beginnt einen qualvollen Marsch Nach zwei Stunden hat er endlich einige hundert Meter zurückgelegt. Hier muß der Karawanen- psad in der Nähe sein. Erschöpft und abgekämpft ruht der deutsche Flieger, und in dieser Ruhepause naht die ersehnte . Rettung. Aus einer Senke, in die er nicht einblicken kann, verniminl W. plötzlich Motorenlärm einer fahrenden Kolonne. Erregt, aber vorsichtig, kriecht und schiebt sich der Oberleutnant an den Hang heran. Da sieht er: es ist deutsche Flak artillerie. Schreien und Schießen — eine wilde Lebens freude packt ihn. Zwei Fahrzeuge biegen von der Marschroute ab und wühlen sich durch den Sand aus den Geretteten zu . . - Ein deutsches Fliegergrab in der Wüste Nordafrikas bleibt zurück, das Grab eines guten, tapferen Kameraden an der un endlichen Straße des Sieges. Es ist Zeugnis von der Auf opferung deutscher Aufklärer, die mit den Panzern des Gene rals Rommel siegten. Hull und die südamerikanlsche Wirklichkeit brasilianisches Rall enthüllt das wahre Gesicht des llSA-KapIlallsmus Nio de Janeiro, 21. Mai. (HS.-Meldung.) Mit der letzten Rede des USA-Außenministers Hull, in der dieser seine wirtschaftlichen „Zukunftspläne" entwickelte, beschäftigte sich Marciel Filho in der Zeitung „Jmparcial". Der bekannte brasilianische Journalist erkennt in Hulls Aus führungen einen starken Mangel an Verständnis für die wirtschaftliche Wirklichkeit Südamerikas. Die Wirklichkeit bestehe darin, daß nordamerikanische Autos im Werte von 850 Dollar in Brasilien für 1500 Dollar verkauft würden, daß für Rundfunkgeräte aus USA, die dort 10 Dollar kosten, in Brasilien 25 Dollar gefordert würden. Der Han del auf einer für England wie Brasilien, das ohnehin durch den Kursunterschied belastet sei, derart drückenden Grund lage könne das panamerikanische Gefüge nicht steigern. Auf der anderen Seite seien Brasiliens Rohstoffe das Opfer unsinniger Spekulationen. Was in den letzten Monaten mit Baumwolle vor sich gegangen sei, sei einfach traurig. Das USA-Kapital habe für weniger als den Selbstkosten preis eine Produktion aufgekauft, deren wirklicher Wert in den Vereinigten Staaten fast das Doppelte sei. Filho bringt dann noch mehrere Beispiele, um zu beweisen, daß brasili anische Erzeugnisse von den USA immer nur zu einem geringen Preise angekauft würden. Die brasilianische Wirk lichkeit, so folgert er, sei daher, ihre Produktion billig und in entwerteter Währung zu verkaufen, dagegen teuer und in hochwertiger Währung zu kaufen. Er schließt, mit Recht sei gesagt worden, daß die südlichen Nachbarn der USA allmählich skeptisch geworden seien gegenüber den Redereien vom guten Willen. Symbol der Einigkeit Bulgariens. — Das heilige Fcncr nach Sofia und die befreiten Gebiete gebracht. Sokia, 21. Mai. (HS.-Meldung). Das heilige Fencr, das Symbol der geistigen Einigkeit deS ganzen bulgarischen Volkes, das in der ehemaligen bul garischen Hauptstadt Prcslav entzündet wurde, ist ain Diens tagabend von einer Sportmannschaft nach Sofia gebracht worden. An der feierlichen Zeremonie nahmen zahlreiche Mitglieder der Negierung, der völkischen Organisationen, junge Mädcl>en und junge Männcr in Nationaltrachten und eine große Menschenmenge teil. Das Erscheinen des Königs Boris löste bei der dichtgedrängten Menge große Ovationen aus. Tas heilige Feuer wurde dem Ministerpräsidenten Filoff überreicht, der es an den König weitergab. Der Kö ¬ nig überreicht« das heilige Feuer einer Jungmannschaft, die es in eine alte Weihrauchampel weiter in die befreiten Ge biete trägt. Neuregelung des spanischen Presse- «nd PropagandaweseuS. Madrid, 21. Mai. (HS.-Meldung). In Pardo, der Residenz des spanischen Staatschefs, fand ein Ministcrrat unter Vorsitz des General Franco statt. Es wurde ein Gesetz über die Gründung eines Bizcsekretariates der Partei für Volkscrziehung beschlossen, welchen künftig das gesamte spanische Presse- und Propagandawesen unter steht. Das Unterstaatssekrctariat für Prcssepropaganöa des Innenministeriums wird ausgelöst. „Geistige Hilse". Eine Gegengabe des Damenklubs von Belfast an die USA. S t o ck h o l m,-21. Mai. (HS.-Meldung). Die „Belfast Post" veröffentlicht folgenden Bericht über die Jahresversammlung einer Vereinigung patriotischer Damen der Oberschicht, auf der auch die USA.-Hilfe bespro chen wurde. Der Bericht enthält u. a. folgenden Satz: „Miß K. Kennedy, die Sekretärin des Damcnklnbs von Belfast, wies in ihrer Jahresübersicht auf die Bedeutung der mate riellen Hilfe hin, die USA. England zurzeit leiste. Sie schlug vor, England solle als Gegenleistung den UTA. gei stige Hilfe angedcihcn lassen". Man darf gespannt sein, wie diese „geistige Hilfe", die nach der Ueberzengnng der patriotischen Damen von Belfast die USA. dringend nötig hat, aussehen wird. Auf jeden Fall ist sie bedeutend billiger als materielle Hilfe. Britische Truppcnvcrstärknngcn in Trinsjordanicn. Rom, 21. Mai. (HS.-Meldung.) Wie Stefani aus Beirut meldet, verstärken die Engländer infolge der wachsenden Mißstimmung der Araber ihre Trup penkontingente in TranSjordanien. D»r frühere Berliner USA.-Botschaster Sackett gestorben. Der ehemalige UTA. - Bolschasier in Berlin, Fieserick M. Tacke««, erlag in Baltimore im Aller von 72 Jahren einem Herzjchiaq F M Sackett der jein Land von 1831 bi- 1833 in der Nelchshauplstav« verira« hat Nets «eine hock >e Amgabe sazin qeieben. gute Beziehungen zwischen Deutschland und den Vercinigien Tmaicn zu pjlegen. Der allgemein aeichätzie und beliebte Bolschasier wurde seinerzeit von dei Universität Dübin- ,en und der Handelshochschule Berlin zum Ehrendoklkor ernannt. Export Hongkongs nach England lahmgelegt Die Rückwirkungen der Entwicklung des europäisches Krieges haben die englische Kronkolonie Hongkong in groß« wirsichasiliche Schwierigkesien geführt, erklärte der letztjährig« Präsident der Hongkonger Handelskammer auf der Jahres- sitzung der Kammer. Der steigende Mangel an Schiffsraum hat den Erpori Hongkongs nach England fast vollkommen lahmgelegl, weiterhin sind infolge der allgemeinen Teuerung die Lebenshaltungskosten in Hongkong bereits im letzten Jahr um mehr als die Hälfte gestiegen, verglichen niit dem vor letzten Jahr Dazu droht eine wesiere Verschlechterung der Lage. Den einzigen Lichlblick sah der Handclslammerpräsi- dcnt i» dem Umstand, daß die L i e s e r n n g s u n s ä h i g - keil Englands den Ansbau der Hongkonger Jndustrle begünstigt! Ler Dank der Untersteiermark Eintritt in den Llcirischen Heimatbund 2n der ganzen Unterfteiermart ist die bäuerliche Bevölke rung dem Sleirischen Heimalbund beigelreien. Sie Hal sich damit ohne Unterschied zu ihrem Führer und Beireier bekannt. Die Bauern die Winzer und die Handwerker roloen ireudig und ausgeschlossenen Herzens oem Rui des Sleirischen Heunaibnn- des. weil sie wissen, daß ihr Beitritt zu dieser aroren Gemein schaft die sichtbarste Bejahung der Neuordnung unter Adolf Hitler ist. Postweg selbst nach Irland nicht mehr sicher. Stockholm, 21. Mai. (HS.-Mcldung.) Der englische Generalpostmeister mnß sich zu dem Ein geständnis bequemen, daß die englische Negierung neuerdings auch den Weg nach Irland für die Post nicht mehr aus reichend sichern kann. Er gibt bekannt, daß Postsendungen von zwei Tagen der Woche vor dem 3. Mai nach Nvrd- irland „durch feindliche Einwirkung" restlos verlorengegan- gen sind. Führer der NaSjonal Sämling in der Hauptstadt der Bewegung. München, 21. Mai. (HS.-Meldung.) Die Abordnung von Führern der norwegischen Nasjonal Sämling, die auf Einladung des Neichsorganisationsleiters Dr. Ley sich auf einer Reise durch Deutschland befinden, trafen am Dienstagabend in München ein. Die norwe gischen Gäste bleibei« bis nächsten Montag in der Haupt stadt der Bewegung, wo ihnen eine ausführliche Darstellung des Werdeganges der NSDAP und ihrer Gliederungen ge geben werden soll. Telegramm Victor Emanuels an dci» Herzog von Uosta. Verleihung der Goldncn Tapserkeitsmedaille. Rom, 21. Mai. (HS.-Meldung.) Der König und Kaiser richtete an den Herzog von Aosta ein Telegramm, in den« er dessen Leistungen als Befehls haber und Soldat anerkennt und ihm Mitteilung von der Verleihung der Goldnen Tapferkeitsmedaille, der höchsten militärischen Auszeichnung Italiens, macht. Diese Aus zeichnung gelte auch für die Truppen, die unter den» Befehl des Herzogs kämpften. „Der kaufmännische Reingewinn ist der Endzweck aller USA- Politik. — „Nacion" über die arroganten WirtschastSpläne Hulls. Buenos A i re s, 21. Mai. (HL.-Meldung). Für bi« Gedankengänge Hulls über die Wirtschafts politik in der Nachkriegszeit, welche als rein« Propaganda- parol« ausgegeben wird, bringt der Neuyorker Sonderkorre spondent in -er Zeitung „Nacion" nur wenig Begeisterung auf. Nieman- verstände, wieso -ie Bereinigten Staaten plötzlich ihrs bisherigen Theorien über Bord würfen. Ta aber seit vielen Jahren -er kaufmännische Reingewinn der Endzweck aller USA.-Politik gewesen sei, würde es auch bei dem neuen Programm nicht anders sein. Die absurden Grundsätze, welche Hull entwickele, müßten scharfe Kritik im ganzen Kontinent Hervorrufen. Besonders die ibcro- amerikanischen Länder, welchen eine ganz untergeordnete Rolle zugcdacht sei, könnten diesen in keiner Weise zustim- men. Dio Idee, Südamerika soll« seine Lanüwirtschasts- prvduktiön umstellen, um nicht als Konkurrent für die Nord- staaten aufzutretcn, zeig- die Rücksichtslosigkeit gegenüber den südlichen Nachbarn Argentinien, welches aber trotz aller Wirtschaftsnöte nicht so sehr geschivächt sei, daß es unbedingt vor -en USA.-Wünschen kapituliere«« müsse, bleibe immer noch bi« Hoffnung, daß -er ersehnt« Frieden auch di« inter nationalen Handelsbeziehungen umgcstalten würde. Der Führer überreichte Joppien und Müncheberg das Eichenlaub. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht über reichte den Jagdflieger» Hauptmann Joppien und Ober leutnant Müncheberg das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Hauptmann Joppien (links) und Ober leutnant Müncheberg lrechts! erhielten diese hohe Aus- zeichnung aus Anlaß ihres lü. Lusisicgcs. 'Prene-Hvümann. Zander.MuliivlcxK.)