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I« der letzten Nacht bombardierten Kampsslugzenge mit guter Wirkung Rüstungswerke «nd Flugplätze in den Mid lands «nd in Südengland sowie Hasenanlagen an der schot tischen Ostküste «nd in West- und Südostengland. Hierbei gelang es, ein seindliches Flugzeug abzuschießen. In Nordasrika verliefen örtliche Kampfhandlungen bei Tobruk und Sollum für die deutsch-italienischen Truppen erfolgreich. Bei der Insel Malta vernichtete« deutsche Sturz kampfflugzeuge ein britisches Unterseeboot. Der Feind warf in der letzten Nacht an verschiedene« Orten Siidwestdcutschlands Spreng -und Brandbomben. Vor allem in Mannheim entstanden Schäden in Wohnvierteln und Brände in Industrieanlagen, die jedoch schnell gelöscht werden konnten. Einzelne Flugzeuge griffen die Stadtmitte der Reichs- Hauptstadt an. Unter der Zivilbevölkerung gab es einige Opfer an Toten «nd Verletzten. Nachtjäger und Flakartil lerie schossen fünf, Marineartillerie zwei britische Flug zeuge ab. Bei Nachtangriffe» ans Plymouth zeichnete sich die Be satzung eines Kampfflugzeuges: Leutant Pichler, Oberfeld webel Seefeld, Feldwebel Abraham, Feldwebel Stöger und Unteroffizier Jacobi mehrfach besonders aus. Erfolgreiche Aktionen an der Sollum-Aronl Zein-Uches A LM von deutschen Flugzeugen versenk weitere Znsetn im AegSischen Meer besetzt Nom, 1v. Mai. lHS.-Mcldung). Der Feind hat einen Einflug ans Derna dnrchgeführt. Der italienische Wchrmachtsbericht vom Sonnabend hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Deutsche Flugzeuge haben feindliche Schissseinheiten südlich von Malta angegriffen. Ei« U-Boot wurde versenkt nnd ein Torpedoboot beschädigt. In Nordafrika habe« italienisch-deutsche motorisierte Truppen an der Sollum-Front erfolgreiche Aktionen durch- gcsührt. Bei Tobruk Artillerietätigkeit. Im Aegäischen Meer habe« wir die Inseln der Zykladen- grnppe Andros, Tinos «nd Thermla besetzt. In Ostafrika geht an allen Abschnitte« der hartnäckige Widerstand gegenüber dem wachsenden Druck der einge fallenen britischen Truppen weiter. An der Nacht zum 8. wurde im Abschnitt von Alagi ein Angrifs starker indischer Abteilungen abgcwiese«. Ein Flugzeug vom Muster Glostcr wurde bei Alagi von unserer Flak abgcschossen. ASA.-SlützMNkle in Südafrika? Ville an ble Legierung in Pretoria Eine japanische Meldung aus diplomatischen Kreisen in Washington besagt, daß sich das USA. Staatsdepartement im Zusammenhang mit der angekündigten Einführung eines nord- amerikanischen Flottenpalrouillendienftes im Indischen Ozean an die britische Regierung gewandt habe mit der Bitte, die Regierung in Pretoria zur Ueberlassung von Flottenstütz punkten an die USA. zu veranlassen. Angeblich wolle auch James Roosevelt, der in besonderer Mission seines Vaters in Kairo eingetrofsen ist, diese Ange legenheit mit General Smuts erörtern. Livomaun bestätigt Es kommt den USA auf den Zeitgewinn an Der bekannte Komentator Lippmann bestätigt In oei „Wafhingion Post", daß es Amerika nur auf den Zeitgewinn ankomme, ielbst wenn England inzwischen fallen sollte. Wenn Amerika den Engländern Helse, io würde. lallte es zum Schlimm sten kommen. England sich nicht zu ergeben brauchen, sondern könne sich auf den nordamerikanischen Kontinent zurückzieden Was wäre aus England Kanade. Südamerika und dem Fernen Lite» geworden, fragte Lippmann, wenn die USA -Regierung nicht im Iuni 1940 eingegrissen und sofort Kriegsaeräte gelie fert hätte"? Was immer Amerika tue, es könne zumindest dafüi sorgen, daß England den Kampf nicht aufgebe, sondern sich not- falls hierher zurückziehe und daß der Kamps dann von hier au- fortgesetzt werden könne. Sv« lucht Mitlö« er Scharfmacherische Rede vor den Flottenchefs der ibero- amerikanischen Länder Staatssekretär Hull empfing die zur Zeit auf Einladung des USA Adnnralstabes m Washington weilenden elf Floi- tcnchess der lbero-amenkanlschen Länder In einer Ansprache bezeichnete er ihren Besuch als „hocherireullche Sumbolik für die gemeinsame Bcrcilschast zur Verteidigung der aemeiniamen Interessen". Staatssekretär Hull eniblödeie sich dabei nicht nur zur Tarnung seiner eigenen dunklen Pläne, andere Staaten movischcr „weliumiasfender Eroberunasabückuen" zu verdäch tigen, sondern er unternahm nm diesen, Kinderschreck nun auch noch den Versuch, Mitläufer in der westlichen Hemisphäre zu finden, die bereu sind, sich für die von ihm vertretenen In teressen des Welljudenlums einzuspanuen und zu opfern. Westens der USA. nach wic vor der großen Jntcrventions- kampagno Washingtons uninteressiert gcgenüberstehcn. Im Weißen Hause nnd in der britischen Botschaft ist man tief enttäuscht darüber, daß all die Neben führender Politiker, wie Knox, Stimson und Hull im mittleren Westen ohne rechte Wirkung geblieben sind. Das sei auch der tie fere Sinn des dieser Tage von „Newyork Sun" veröffent lichten Alarmartikels, der von der „Apathie weitester Kreise" des amerikanischen Volkes sprach und feststellte, die ameri kanische Oeffentlichkcit sei nach wie vor gegen den Krieg ein gestellt. Dazu kommt, daß im Gegensatz zum Osten und Süden, wo die Friedensfreunde ihren stärksten Anhang haben, der ! ferne Westen durch di« offene Warnung des japanischen ! Außenministers Matsuoka tief beeindruckt worden ist, und , daß ein großer Teil der dortigen Bevölkerung erst jetzt er- j kannt hat, welche Gefahren und Komplikationen die Politik , des Weißen Hauses hcraufführen kann. In Washington, so erklärt man hier weiter, stehe man auf dem Standpunkt, daß alles getan werden müsse, um die KriegSbcgeisterung auch des mittleren Westens zu steigern und zu diesem Zivecke habe man mit der britischen Botschaft Lie Nedetonrnce von Lord Halifax vereinbart. Neucrncnnung hoher spanischer Vcrwaltungsbcamtcr. General Franco ernannte durch Erlaß Oberstleutnant , Caballero zum neuen Generaldirektor für das Sichcrheits- wesen und Manuel Nodriguez Zaragoza zum General sekretär des Sichcrheitswescns. Ter bisherige General direktor für soziales Vcrwaltungswesen, Jturmendi, wurde zum Unterstaatssekretär des Innenministeriums ernannt. Folgend« neue Avilgouvcrneure wurden ernannt: Mora Figueroa sür Madrid anstelle des ans seinem Amte scheidenden bisherigen Zivilgouverneurs, des Gauleiters der Falang« Madrids, Miguel Primo de Rivera; Sanz Orrida, bisher Zivilgouverncur auf deu Balearen, für Ca diz, dessen Zivilgouverncur bisher Mora Figueroa war. i Luis Nadriguez Miguel sür die Balearen, Tomas Dcalallaza, ' bisher in Cuenüa, für Soria Divar sür Cuenca; Cigelio Vignote sür Cordoba, Francisco Lavaidie sür Zamora nnd „Apathie weitester Kreise". Washington enttäuscht über die Haltung des mittlcrcnWestcnö „Alles müsse getan werden, um die Kricgsbcgeistcrung zu steigern." Boston, 10. Mai. lHS.-Mcldung.) Di« Ncis« des britischen Botschastcrs in Washington Lord Halifax in den mittleren Westen wird hier als «in Zeichen dafür angesehen, daß die Staaten des mittleren Jose Limencz de Sandoval sür Salamanca. Ter Bruder des neuen ZivilgouvcrucurS von Sala manca, Fclipe .Gimenez de Sandoval wurde zum Chef des Diplomatischen Kabinetts des Außenministeriums ernannt. Alle neuernannten Zivilgouverneure sind, wie von maßgebender Seite mitgctcilt wird, bewährte Kämpfer der Falange, die sich im spanischen Frciheitskamps auf natio naler Seite Lurch Tapferkeit ausgezeichnet haben. Warten und Zuschlägen Mehr als in anderen Kriegswochen denken wir in diesen und den kommenden Mai- und Junitagen an die großen entscheidenden Schlachten, die, wenn auch kurz und nur in längeren Zeiträumen aufeinander folgend, den: Bild dieses Krieges das bestimmende Gepräge geben. Schon ein Rückblick auf die dramatischen Wehrmachtsberichte, die der Welt im Vorjahr solch umstürzende Geschehnisse wie die Durchbre chung der Maginot-Linie, die Einkreisung der Flandern armeen oder die Niederzwingung Hollands meldeten, er innert uns nachdrücklich daran, daß trotz aller langen „Pausen" die gewaltigen Waffentaten weniger Wochen die Kriegslage gewissermaßen stufenweise und blitzartig ver wandelten. Die Schlachten im Westen, im Osten, im Norden und vor wenigen Wochen auch im Süden waren eS, die, wenigstens nach außen sichtbar, den Krieg seiner Endentschei dung näherbrachteu. Sie auch sind es allein, die den Men schen dieser Jahre am stärksten im Gedächtnis haften blei ben, die sie aufs äußerste erregen, aufs tiefste aufwühlcn, obwohl neben diesen Blitzfeldzügen gerade die „Pausen" cs sind, die das Kriegsgeschehen der letzten eindreiviertel Jahre fo augenfällig von dem des Weltkrieges unterscheiden. Nur aus dem Rhythmus zwischen Pause und Blitzkrieg ist das Bild dieses zweiten Welten bewegenden Krieges ge prägt worden, und nur wenn man die sogenannten Ruhe zeiten mitzählt, kommt man auf eine Kriegsdauer von ein dreiviertel Jahren, von der behauptet werden könnte, sie ließe sich in Bälde mit der Dauer des halben Weltkrieges vergleichen. Zählt man dagegen nur die Dauer der Blitz feldzüge: Polenkrieg knappe drei Wochen, Norwegenfcldzug knappe vier Wochen, Westfeldzug 6 Wochen und Südostfcld- zug drei Wochen, so währt der Krieg, sowie er einstmals, nämlich als eine Reihe nicht abrcißender Hecrcsopcrationcn, verstanden wnrde, gerade 16 Wochen, knappe vier Monate, noch nicht einmal so lange wie der von 1870 71. Es wäre sicher falsch, auf diesem kleinen Rcchcnexempel weittragende Folgerungen aufzubauen. Es kann lediglich dazu dienen, ein paar vergleichende Maßstäbe außzustellen, um mit ihnen das eigentümliche Wesen der modernen Kriegführung hcr- auSzuschälen. Dabei verdienen neben der Charakterisierung der Blitz- feldzügc, auf die in der ganzen Welt in den kommenden Wochen anläßlich der Gedenktage der Schlachten im Westen hingewiesen werden, wird, die Pausen eine besondere Beach tung. Auch sic sind ja Epochen des Kampfes mit den Waffen, gerade mit den Waffen, die noch niemals zu solcher Bedeutung gelangt sind wic diesmal: Den Flugzeugen, den N-Booten, und den Schiffen der Blockade und Gegen blockade. Es sind dies Waffen mit Fernwirkung in Naum und Zeit, die weit über die Fronten im althergebrachten Sinne, aber auch über die Monate reichen, bis ihre Wir kung spürbar wird. Sie ziehen die Zentren der Rüstungs industrie, die Zivilbevölkerung, die Häfen in Mitleidenschaft, die in früheren Kriegen selten oder niemals so deutlich verspürten, eS ist Krieg, auch wenn damals sich eine Schlacht an die andere reihte. Die Ergebnisse dieses Krie ges der Fernwaffen aber werden oft erst sehr viel später sichtbar, und manchmal bauen die unwahrscheinlich schnellen Erfolge des svätercn Blitzseldzuges darauf auf. Durch diesen Fernkampf erst ist der deutsch-englische Krieg, wenn auch kein Weltkrieg, so doch ein alle Welt in Mitleidenschaft ziehender Krieg geworden. Er hat dazu geführt, daß etwa die USA, obwohl nicht kriegführend, doch durch die England- Hilfe fast am Kriege beteiligt sind, und etwa Japan als Mit glied des Dreimächtepaktes obwohl ebenfalls, wenn man von China absieht, nichtkriegführend, eine Außen- und Innen politik führt, die nur bei einem Bundesgenossen mitten im Kampf stehender Mächte möglich ist. MuMe ZwWen'ölle in Eibrakar Zu blutigen Zwischenfällen kam cs in Gibraltar, als ein Schiss mit Eoatnicricn ans Gibraltar auslausen sollte. Die Leute weigerten sich. Gibraltar zu verlaßen. Drei Personen wurden schwer verletzt und achtzehn ocrhastet. Die Volkswut erreichte selche Ausmaße, daß die weitere Evakuierung eingestellt werden mußte. Infolge der Zwischenfälle fand der Amtsantritt des neuen Gouverneurs von Gibraltar, Lord Gort, ohne jegliche Fewrlich- keit statt. Cort übernahm am Vormittag seinen Posten, während ein verstärktes Polizeiaufgebot den Hasen und die Hasenanlagcn bewachte. Zwang siir sremde Seeleute Skruppellose Zwangsmaßnahmen England» — Neben der Tonnagenoi Mangel an Schijssbesatzungen Neben dem Tonnagemangel gesährdet noch ein anderer, viel schwieriger zu lösender Faktor die überseeischen Transporte Eng lands, nämlich der Mangel an Besatzungen sür die Schisse. Was wäre aus England. Kanada, Südamerika und dem Fernen im Unterhaus einen formalen Eeletzesantrag vorgebracht, wonach in London ausländische Gerichtshöfe errichtet werden können. Tie fremden „Regierungen" würden damit das Recht erhalten, ihre eigenen Staatsbürger vor die betreffenden Gerichte zu zitieren. Ter „Tailn Telegraph" gibt zu, daß der wahre Zweck vieles Kefetzesamrages darin besteht, Disziplin und Ordnung aui fremden Schiffen zu garantieren. Dir fremden Seeleute machen Schwierigkeiten. Sie wollen nicht mehr für England in den Tod fahren. England greift daher fkrupellos zu Zwangs maßnahmen. Tie neuen Gerichtshöfe fremden Nationen in Lon don sind nichts als eine Ausdehnung der Organisation zur zwangsweisen 'assung der britischen Seeleute auf Ausländer.