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Bom bentreffer aller Kaliber in Jndustriewerkeu in den Mid lands, besonders in Nottigham, sowie in Hafenanlagen in Südengland riefe» schwere Zerstörungen hervor. Kampfflugzeuge griffen in Südcngland in kühnen Tief angriffe» ein großes Werk der Flugzcngrüstnngsindustric und einen Flugplatz mit besonderem Erfolg an. Im Seegebict vor der englischen und schottischen Ostküste vernichteten Kampfflugzeuge ein Handelsschiff von SVVV VRT. und beschädigten 6 andere große Schiffe so schwer, l »aß mit weiteren starken Verlusten gerechnet werden kann. Bei Vorstößen gegen die britische Südküste schossen Jäger am gestrigen Tage sieben britische Jagdflugzeuge ab und vernichteten ein feindliches Schnellboot mit Bordwaffen. Die Besatzung wurde vom deutschen Seenotdicnst gerettet. In de« beiden letzten Nächten gelang es, vier britische Flugzeuge über feindlichem Gebiet abzuschicßen. Deutsche Zerstörer «ud Sturzkampfflugzeuge schofle« im Mittelmeer drei britische Jagdflugzeuge vom Muster Hurri» ca«e ab. I» Nordafrika beiderseitige Artillerie- «ud Späh trupptätigkeit. Vor Tobruk verlor der Feind ein Kampf flugzeug vom Muster Bristol-Blenheim im Luftkampf. Der Feind warf in der letzte« Nacht mit stärkeren Kräf te« Spreng» und Brandbomben auf verschiedene Orte des nordwestdeutsche« Küstengebietes, vor allem aus Hamburg und Bremen. Nebe« einigen indnstriellen Schäden ent standen Zerstörungen hauptsächlich i« Wohnvierteln. Die Verluste der Zivilbevölkerung an Tote« und Verletzten sind beträchtlich. Einzelne feindliche Flugzeuge draugeu an der Reichöhauptstadt vorbei bis in die Gegend von Posen vor. Nachtjäger und Flakartillerie schoflen 11 der augreisende« Flugzeuge ab. Die Gesamtverluste am 7. und 8. Mai betragen damit 89 Flugzeuge. Vo« diese« wurden 2V Flugzeuge im Lust kampf, 12 durch Nachtjäger, vier durch Flakartillerie, zwei durch Minensuchboote «ud eiueS durch Marineartillerie ab» geschossen. Während der gleiche« Zeit gingen 22 eigene Flugzeuge verlöre«. Bei Aufklärungsflügen über England zeichneten sich zwei Besatzungen besonders aus: 1. Oberleutnant Metzel, Oberleutnant Wenzel, Oberfeld webel Schmidt, Unteroffizier Hoeff, und 2. Oberleutnant Hofmann, Unteroffizier Hoffmann, Obcrgcfrciter Netz, Obcrgefreiter Ekrowsti. Am 1. Mat führte ein Kampfflugzeug unter Oberleut nant Henrichs mit Feldwebel Karsch, Feldwebel Jgner und Gefreiter Mandl ««ter schwierige« Bedingungen eine» kühne« und erfolgreichen Angriff auf dte Torpedofabrik in Portland Weymouth durch. Schwerer Schlag gegen feindlichen Geleitzug Torpedolreffer ms englische« Kriegsschiffe« /18 britische ZI«gze«ge «bgeschvffen Ro m, 9. Mai. sHS.-Mel-ung). Der italienische Wehrmachtsbericht vom Freitag hat fol genden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Gestern sichteten Aufklärungsflugzeuge im westliche« Mittelmeer eine« große« feindlichen Geleitzng, der von zwei Schlachtschiffen, einem Flngzeugträger «nd einer nicht geuan sestgeftellten Zahl von Kreuzern «nd Zerstörer« begleitet «ar. Unsere vo» Jagdflugzeuge» begleiteten Torpedoflug- »euge richteten mit grober Kühnheit einen ersten heftigen Angriff gegen die feindlichen Einheiten. Zwei Krenzer, ei« Zerstörer a«d ei« grober Dampfer erhielte« Torpedotreffer. Anschließend griffen unsere Kampsflngzeugverbände de« zeindlicheu Schiffsverband in heftigem Angriff an «nd trafen ti« Schlachtschiff, de» Flugzeugträger «ud zwei große Damp fer. In de» späte« Nachmittagstunde« u«b i« der Nacht er hielt ein Schlachtschiff und der Flugzeugträger Torpedo treffer von unseren Torpedoflugzeuge«. In heftige« Lnftkämpfe« zwischen unseren und den feind liche« Jagdflugzeugen, die de« Geleitzng schützten, werde» 18 britische Flugzeuge vom Muster Dcfiant «ud vom Muster Hnrricaue abgcschoflen. S unserer Flugzeuge sind nicht an ihren Stützpunkt zurückgekehrt; drei wurde« beschädigt und kehrten mit Verwundeten an Bor- zurück. Weitere drei englische Flugzeuge wurden vo« de« deut schen Jagdflugzeugen abgcschoflen. Im Aegäische« Meer besetzte« i« gemeinsame« Unter» nehme« mit Verbänden unserer Lnftwasse ««- unserer Flotte Infanterie- und Mariueabteilnnge« di« Inseln Samos nud Fnrni. Einheiten unserer Luftwaffe haben zwei große Dampfer und einen Kreuzer von 7V0Ü Tonnen torpediert, der unter Flammen- und Rauchentwicklung Schlagseite erlitt. In Rordafrika Artillerietätigkeit an der Tobr«k-Front. In der Nacht ans den 8. Mai wurde Bengasi von der Lnft und von der See her angegriffen. Der Angriff forderte wenige Opfer und verursachte geringen Schaden. Einheiten der deutschen Luftwaffe haben Nachschub» anlagcn und feindliche Schisfseinhcitcn im Hafen von Tobruk angegriffen. Zwei Dampfer wurden getroffen «nd schwer beschädigt. In Ostafrika gelang cs dem Feinde, nach heftiger Vor bereitung durch Artillerie und Flugzeuge, eine unserer Stellungen im Abschnitt von Aladschi z« besetzen. Unser entschlossener Gegenangriff schlug ihn jedoch wieder aus der Stellung heraus, wobei der Gegner empfindliche Verluste erlitt. Churchill bangt um seinen Kopf Pessimistische Rebe des Kriegsverbrechers Nach langen, Zögern und erst auf dringende Forderungen des Parlaments und der Oesfcntlichkeit hat sich Winston Chur- chiU dem Unter!,aus gestellt, um einen Bericht über die Lage Englands zu gcocn. Churchills Rechenschaftsbericht war grau In grau gehalten Man vermiß« in seiner Rede seine sonst übliche Ueberhcblichlei« und seinen Zynismus, mit denen e, bisher über die ernstesten Dinge hinwegzuglciten versucht hat Diesmal muhte Churchill gestehen, daß sich England in e,nei ernsten Gesahr befindet Entgegen seinen früheren Traumen von einer kühnen englischen Ossensivc muhte Churchill jetzt gestehen, dah sich England nur noch in der Bert e I d t- gung befindet, und wenn er dem englischen Voll eine Hoff- nung geben wollte, so konnte er eS nur mit der Erwartung trösten, dah die USA. England Helsen würden. Seine Red« klang daher in ein neues Flehen um die Unter stützung durch dir Bereinigten Staaten aus. ES war dieöinal mehr als reinster Ucbermut, wenn Chur chill im Laufe seiner Rede erklärte, er s e i d e r j e n i g e, d e s- sruKopssallenmüsse, sallsEngland den Krieg nicht gewinne. Ein solches Wort aus dem Munde des «rohen politischen Bankrotteurs ist bisher noch nicht gefallen. Vielleicht läßt eS einen Blick in sein Inneres zu, denn so viel steht sest: sehr wohl ist Winston Churchill angesichts der g»hen Verantwortung, dir rr für den von ihm angezettclten KL.es> übernommen ha«, Nicht mehr. Daß er das HauS auSdruattch aus die Notweadigleit einer VertraurnAnndgebiing ansnierk- sam machen mutzte, zeug« davon, vag er paz ves '-ver trauens der englischen Oesscnllichkeit nicht mehr sicher ist. Sorgen um die „Schlacht am Suez". Sehr besorgt sprach sich Churchill über die sogenannte „Schlacht in dem Suez-Kanal" aus. Er teilte mit, daß General Wavcll säst eine halbe Million Mann unter den Wassen habe, und daß England bereit sei, bis zum Tode Kreta und Tobruk zu verteidigen. Der Verlust deS Riltals und des Suez-Kanals und der englischen Stellung im Mittelmeer und auf Malta wären die schwersten Schläge, die Eng land überhaupt erleiden könnte. Churchill gab damit gegen über früheren Behauptungen zu, daß der Suez-Kanal ein Ner venpunkt des Empire ist. Es ist aber noch gar nicht lange her, daß die englische Presse erklärte, der Verlust der britischen Stellungen in Aegypten könne niemals entscheioend sein. Chur chill beurteilt die Lage also pessimistischer als die plutokraten hörige Presse. „Schwere Fehler" in Rordafrika. Was die Lage in Nordasrika anbetrisft. so mußte Churchill schwere Fehler eingestehen. Während er den deutschen Truppe» Lob zollte wegen ihrer bedenkenlosen Einsatzbereitschaft, mußt« er die britischen Generale tadeln, weil.sie nicht damit gerechnet hatten, daß eine zahlenmäßig Überlegene deutsche Armee so schnell durch die Wüste kommen könne. Weiter gab Churchill die deutsche Ueberlege.nheit in der Panzer abwehr zu und teilte dabei einen scharfen Settenytev gegen den früheren jüdischen KrieaSminisier Hore-Belisha ans, dem er die Verantwortung zuschob, daß die englische Panzerabwehr heute ungenügend ist. Zugegebene Provokation im Irak. Die Balkan-Katastrophe streifte Churchill nur mit eln paar Worten, tn denen er aber einaestand. datz England die Absicht einer großen Offensive im Südosten gehabt hatte und alles darangesetzt habe, Griechenland und Jugoslawien dafür einzusetzen. Gleich danach ging Churchill aus den Irak über und gab ganz offen zu, daß die englische Regierung durch die Landung von Truppen in Basra den Irak in den Krieg hineinzuziehen versucht habe. Er ließ aber ! das Unterhaus nicht im unklaren darüber, datz Englands Auf gabe noch v § r groben Schwierigkeiten stehe. Kein Vertrauen mehr auf eigene Kraft. Sehr wenig zuversichtlich äußerte sich Churchill über btt „Schlacht im Atlantik", und er bereitete die Engländer darauf i vor, datz sie tm Schiffsverkehr noch schwere Verluste erleidest! ! würden, die man ourch Neubauten «nd Reparaturen weid« zumachen versuchen wolle. „Wir werden vielleicht während deS Jahres 1941 unsere« Verkehr zur See auf dem lebenswichtigsten Minimum aufrecht erhallen", sagte Churchill und gab damit zu, datz er kein« Mittel steht, um die Schiffsverluste auS eigener Kraft auS« zngleichen. Seine einzige Hoffnung sind die USA., von denen er erwartet, datz sie einen „unablässige« Strom der Unter stützung" England zuflletzcn laffen. Deutlicher konnte England- Hilflosigkeit nicht bescheinigt werden. Wir erinnern uns. daß Winston Churchill ursprünglich den Engländern versprochen hatte, daß nach Annahme des Hilfeaesetzes in den USA. England schon 1941 wirksame Hilf« von den Vereinigten Staaten erwarten könne, die es ihm ermöglichten, in diesem Jahre den Endsieg zu erringen. Jetzt bat Churchill den Termin für den Sieg schon auf 1942 hinausgeschobeu, und er hat sogar di« Engländer mit dem Gedanken vertraut gemacht, daß stevtelletchtnoch 1S 4 S durchhalten müßten. Man steht, Churchill beurteilt Enm» landS Lage nur nach dem Matz der Hilfe aus den US2O, während er der eigene» Kratt »ichir mehr zu» traut Lloyd George in Opposition Churchill sah sich diesmal einer ziemlich offenen Vvpo» ption des alten Lloyd George gegenüber, der auf verschieoett- Fragen, dte das Volk an seinen Ministerpräsidenten zu stellen hätte, dte Antwort vermißte. Lloyd George wollte wissen, wi es um Spanien steht, um Rußland, um Vichy und die Türkei, und «nutzte sich gefallen lassen, daß ihm Churchill über den Mund fuhr mit der Erklärung, eS könne sich hter nicht u«n eine Debatte über die gesamte englische Außenpolitik handeln- Ein sehr düsteres Bild entwart Lloyd George von deqt Dee- und Luftkrieg. Er nannte die Lage mit Bezug auf dni deutsche« Unterseeboote furchterregender als im letzten Kriegs während das Lustbombardement, soweit es sich um beschädigt« und versenkte englische Handelsschiffe handele, wahrscheinlich noch furchterregender sei. WaS die USA.-Hilf« anbelangt, so wieS LloyK Georg« darauf hin, daß di« Amerikaner heute nicht nur Kriegsmaterial gegen die Deutschen zu bauen hätte», ionder» auch sich gegen Japan wappnen müßten. Matlaoka warnt Amerika Der lapanlsche Außenminister Matsuoka gewährte dem am« »«ramschen Korrespondenten rin Interview für die Zeit«»» „Newyork Times" in der er sich mit aller Deutlichkeit über dl Stellung Japans für den Fall eines amerikanisch-deutsche» Ko« flikteS äußerte. Es sei mit rin Grund sür den Beitritt Japans zum Dreie« patt gewesen, die Bereinigten Staaten vom Krieg sernzuhalte« Wen« aber trotzdem Amerika an den Feindseligkeiten teilneh men sollte, so fühle sich Japan durch das Gebot der Treue uns durch seine Ehre verpflichtet, an der Seite Deutschlands »w Italiens in den Krieg einzutreten. Aus die Frag« des Zeitungsmannes: „Aber Exzellenz, wen« Eie glauben, baff amerikanische Eeleitzüge oder Bealeitschisfe st Konflikt mit deutschen Flugzeugen oder U-Booten kommen soll ten, würden Sie dies als einen Grund sür den KriegseintriÜ Japans gegen Amerika auffassen?", antwortete Autzenministsl Matsuoka ganz entschieden: „2a, das ist meine Meinung." Auf die weitere Frage, ob Matsuoka nach den Vereinig ten Staaten fahren würde, wenn er von dort die Einladuüt bekäme, die Angelegenheit in freundschaftlicher Atmosphäre t» Washington zu besprechen, meinte er, dies sei nicht der Fast da er die Zeit hierzu noch nicht sür reis halte. Ueber dst Möglichkeit eines baldigen Friedens befragt, äußerte ey „Vielleicht übermorgen." Was wohl besagen sollte, daß sür de» allgemeinen Weltfrieden derzeit wenig Hoffnung vorhanden sei Abschließend betonte der japanische Autzenminister noch mals, daß Japan stets getreulich zu seinen aus dem Dreier- Pakt sich ergebenden Verpslichtungcn stehen werde und jede« zeit auch bereit sei, an der Seite Deutschlands zu lämpseq falls Amerika in den Krieg eintrete. Scharsrr argentinischer Protest gegen die Brunnenvergistung DaS argentinische Blatt „N o t I z I a s G r o s i c a s" wend« sich scharf gegen d e gewissenlose, von angeblichen guten Nach« barn ausgehende Brunnenvergiftung. Das argentinische Vosi wisse genau, daß eS, wie alle Welt, die Kriegssolgen spüren müsse. Es sei dies jedoch kein Grund, durch Einmischung in den Europakonflikt das Uebel nur noch zu vergrößern. Gastß im Gegenteil sei «S vaterländische Pflicht und Menschenpslichq alles daranzusctzen, der Nation Len Frieden zu «halten.