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Str. VS Zschopaaer Tageblatt und Auzetger Donnerstag, 17. April 1S11 in einer kriegsgesteuerten Wirtschaft grundsätzlich nicht besteht. Es sei daher auch als Mißbrauch anzusehen, wenn zu diesem Zweck Krasidroichlen oder Mietwagen in Anspruch genommen werden Eine ander« Beurteilung könne nur in besonderen Ausnahmefällen Platz greifen, in denen zur technischen Be ratung von Kunden umfangreiche Modelle, Proben oder Muster mitgejub« werden müssen, die in einem öffentlichen Verkehrs mittel nicht befördert werden kännen Elektrische Schlußlichter für Fahrräder. Der Rrlchswtrt- schafismtntster Hai angeordnet, daß ab 1. August elektrische Schlußlichter sür Fahrräder ohne Prüfzeichen der Phvsikalisch- Techntschen Reichsanstalt nicht mehr an di» Verbraucher der- äußerl werden dürfen Dies» Regelung ist aus G der Material- und Arbeitskraftersparnis getrossen worden Normung und Höchstpreise für ArbritSbekleidung. Der Rrichswirtschaftsminister hat im Einvernehmen mit den« Reicyskommissar für Preisbildung eine Anordnung über die Herstellung von Standardware aus dem Gebiet der Spinnstois- wirtschaft erlassen. Durch diese Anordnung ist der Sonder beauftragte sür die Spinnstoffwirtschaft ermächtigt, zunächst be- stimmte von der arbeitenden Bevölkerung vor allem benötigte Bekleidungsgegenstände unter Gewährleistung einwandfreier Qualität und der billigsten Herstellungskosten genormt zu Höchstpreisen aus den Markt zu bringen tStandardwarc). Der Sonderbeauftragte sür die Spinnstofswirtschast hat in zwischen angeordnet, daß zunächst Berusssacken und -Hosen aus Köper, Arbeitshemden aus Schlosser- und Militärflanell, so wie kunsiseidene Kittelschürzen als Standardware unverzüg lich herzustellen sind. Die Anordnung ist im „Neichsanzciacr" Nr. 86 vom 15.4.1911 : erösscntlicht worden. Obergruna <B«z. Nossen). Radfahrerin tödlich ver unglückt. Eine 47jährige aus Kleinvogtsbcrg stam mende Radfahrerin wurde beim Einbiegen auf die Staats straße nach Freiberg von einem hinter ihr kommenden Kraftwagen erfaßt und zu Boden geschleudert. Di« Frau erlitt so schwere Verletzungen, daß sie am nächsten Tag im Nossener Krankenhaus starb. Dresden. Ihn erwartet ein gehöriger Denk zettel. Sechsmal war die Dresdner Feuerschutzpolizei im Lause der letzten Monate aus dem Stadtteil Neugruna alar miert worden, und jedesmal stellte sich heraus, daß der Feuer melder mutwillig in Betrieb gesetzt worden war. Jetzt erfolgte der siebente, wiederum blinde Alarm, aber diesmal gelang es, den ruchlosen Täter zu ermitteln und sestzunehmen. Der Bursche gestand seine verbrecherische Handlungsweise ein. Ihn erwartet l nach den im Kriege geltenden verschärften Strafbestimmungen ein ganz gehöriger Denkzettel. Dresden. Unglückssall durch aus strömendes Gas. Als ein Bewohner eines Grundstücks von der Arbeit hewikehne und keinen Einlaß in seine Wohnung sand, stieg er am einer Letter durchs Fenster. Hier stellte er Gasgeruch test und wurde selbst besinnungslos. Gleichzeitig ereignete sich in der Wohnung, vermutlich durch einen Funken der elektrischen Lei tung die der Mann einschallen wollie, eine Explosion, durch die Wände, Fenster und Hausrat beschädigt wurden. Die herbeige- > rujene Feuerschutzpolizci sand den Mann besinnungslos auf; seine Frau war bereits tot Auch im zweiten Obergeschoß erlit ten eine Frau und ihr Sohn Gasvergistungen. Waltersdorf lKr. Zittaus Tot aus der Mandau ge borgen. Der greise, im 83. Lebensjahr stehende Tischlermeister Emil Schäfer ist das Lpser eines tragischen Unglücks geworden. Er haue eine Gaststätte in Niedergrund besucht, kehrie aber nicht in seine Wohnung zurück. Jetzt wurde er in Hainewalde toi aus der Mandau geborgen, in die der Greis aus dem nächt lichen Heimweg gestürzt sein muß, nachdem er den Weg ver fehlte. Penig. Einsturz an der alten Rochsburg. An der Rochsburg stürzte die alle Roßmühle in einer Breite von acht und einer Höhe von sechs Metern in sich zusammen. Menschen kamen nicht zu Schaden. Wegen weiierer Einsturzgefahr mußte die Stelle polizeilich abgesperrt werden. Aus der Mmwell Paul Hartmann als Bismarck. Gespräch mit dem Künstler zu seiner Noll« im Bismarck-Film der Tobis. Paul Hartmann ist einer von den Schauspielern, die zu allen historischen Nollen sehr gründliche geschichtliche Vor studien machen. So brauchte man nicht lange in ihn zu dringen, als man ihn jetzt im Atelier über seine neue Rolle in dem Tobis-Film „Bismarck" befragte. „Die Gestalt Bismarcks ist mir schon seit meiner Jugend sehr vertrant. Immer wieder einmal habe ich zu seinen „Gedanken und Erinnerungen" gegriffen, sowie man immer wieder einmal ziim „Faust" greift. Man könnte vielleicht sogar sagen, daß mein Interesse sür den großen Kanzler mich eines Tages zur schauspielerischen Gestaltung dieser Persönlichkeit drängen mußte." DaS Drehbuch, das von Rolf Lauckner und dem Regis seur des Films Wolfgang Liebcueincr gestaltet wurde, ist nach Paul HartmanuS Ansicht großartig. Hier wurde nicht der schon so oft mißlungene Versuch wiederholt die voll ständige Biographie eine historischen Persönlichkeit zusam- kaul tisrtmsnn in cker Titelrolle cke, „8ism2rclc"-k'ilms äv» Tobis. (Kexie: V^olkxsnß Tiebeneiner). mcuzudrängen auf die Länge eines abendfüllenden Spiel films. Die Autoren wählten die Jahre von 186'2—1866, eine der dramatischsten Epochen aus der Geschichte Preußen- Deutschlands, die ganz von der Persönlichkeit Bismarcks bestimmt wurde. „Es war hier an keiner Stelle nötig, di« Historie filmgerccht zurechtzubiegen", sagt Paul Hartmaun. „Diese Ereignisse haben sich einfach so dramatisch abgespielt, , baß hier «in großartiger historischer Film entstehen muß, s wenn man sich genau an die Geschichte hält." i Während dieses Gesprächs sitzt uns Paul Hartmann in i der Maske Bismarcks gegenüber. Der Maskenbildner Schulz hat sie nach langen Studien zeitgenössischer Bismarck bilder geschaffen. Ter Eindruck ist verblüffend. Die hohe, breite Gestalt des Staatsschauspielers paßt ebenfalls aus gezeichnet für die Bismarckrolle. Welche schauspielerischen Möglichkeiten er hat, wissen wir von den vielen Gestalten, die durch seine Darstellung auf der Bühne und im Film schon Leben gewannen. Wir dürfen also heute in einer Zeit, da sich das, was Bismarck mit der Gründung des zwei ten Reiches anbahnte, voll erfüllt, auf «in Werk hoffen, das i uns mit den großen technischen und künstlerischen Mitteln des Films jene ereignisreichen Jahre ins Bewußtsein zu rückruft. * Ueber 6V»6 Besucher im Ufasilm „Wunschkonzert". Gestern erhielt in den Kammerlichtspielen Zschopau Sei 6«». Besucher im Ufafilm „Wunschkonzert" ein«n Dee- s wagen als Geschenk überreicht. Außerdem wurden noch i kleinere Preise verteilt. Volkstum, Kunst und Wissen Maria Ccbotari zehn Jahre an der Dresdner Staatsoper Maria Lebota ri, die gefeierte Sängerin an der Säch sischen Staatsoper Dresden, kann in diesen Tagen ein Bllhnen- cubiläum begehen: Bor zehn Jahren trat iie zum erstenmal auf der Dresdner Lpernbühne auf und zwar als Mimi in Puccinis „Boheme". In der gleichen Rolle erniete sie nun aufs neue einen großen, stürmischen Erfolg. Unter Willi Lzerniks Stabführung gestaltete sie mit ihrer reisen Kunst das lragische Schicksal der Mimi. Willi Tresfner als Dichter Rudolf, Matthieu Ahlersmeyer als Maler Marcell iowie Christel Goltz als Musette — um nur die tragenden Nollen zu nennen — boten ein aufs beste abge stimmtes Zusammenspiel. 2m Mittelpunkt des Abends stand jedoch Maria Lebotari die begeistert gefeiert wurde. Es gab zahllose Vorhänge für die Künstlerin, die auch im Film ge schätzt ist. Gerstner. Deutsche, denkt immer daran: Jeder, der nicht deutschen Blutes ist, ist frcmdblütig, also volksfremd Für den Bauer Kall lkr Lea «»Lea aicht aerseken! Die Anwendung von Kalk zu Dünge,wecken ist uralt und war früher sehr verbreit»!. Erst die großen Erfolge der Han. belSdünger ließen fälschlicherweise häufig seine Anwendung in den Hintergrund treten, obwohl gerade tue intensive Be- wtrilchaftung des BodenS die regelmäßige Kalkung zur Pflicht macht Warum talken wirf Wir kalken: 1. um den Boden ge- lund zu erhalten; 2. um der Pslanze den Nährstoll Kalt in genügender Menge zur Verfügung zu stellen. Der Einfluß des Kaltes aus den Boden ist sehr vielseitig. Er verbessert zunächst die Struktur der Böden. Schwere, bin- dige. zähe Boden werden durch Kalk — in vielem Fall« Branntkalk iLaL) — lockerer, krümeliger, leichter bearbeitbar. Leichte Böden «Sandes werden durch die Zufuhr von Kalk skohlensaurer Kalk. Mergel) bindiger. Auch der Uniergrund wird durch allmähliches Einwaschen des Kalkes aus ver Krume lockerer und iätiger. Der Kalk hat ferner große Bedeutung sür den Nährsioffhaushalt der Böden. Ta alle Umsetzungen im Boden letzien Endes zu Säuren führen — z. B aus den toblenstofshaltigen organischen Beimengungen wird Kohlensäure, aus Phosphor Phosphorsäure, aus den Stickstoffverbindun gen letzten Endes Salpetersäure — und wir mit vielen Han delsdüngern gleichfalls Säuren dem Boden zuführen, muß der Versauerung der Böden durch Kalkdüngung vorgebengl werden. Wir können die Bodenreaktton «PH-Zahl» heute leicht be stimmen. Ergeben die pH-Messungen Werte unter 6, vann muß die Ersatzkalkung nachgeholt werden Bei Werten unter 5 muß eine stärker bemessene Gesundungskalkung vnrchgcsührt werden. Die Höhe der Gaben wird durch eine Bovenunter- suchung sestgestellt. Nur in einem Boden mit genügenvem Kalkgehalt kommen auch die Handelsdünger zur vollen Wir kung, und das Leben im Boden wird günstig beeinflußt. Ge rade die uns nützlichen Bovenbakterien, wie die Stickstoif- sammlcr, sind zum größten Teil sehr säureempfindlich. Ohne rege Tätigkeit der Bodenbakterien gibt es keinen garen Acker und ohne Gare keine hohen und sicheren Ernten. Geben wir dem mit richtig bemessenen Kalkgaben verse henen Boven regelmäßig noch Stallmist, der ebenfalls sür vas Balterienlcben im Boden von ausschlaggebender Beocutung lst. so wirv Vie Kohlcsäureerzeugung beventenv erhöht, was sür die Mobilisierung des Kalkes von großer Bedeutung ist. Hu mus uns Kalk sind vaher Grundlagen sür Vie Erhaltung ver Boveniriichibarkeit. Führen wir nun noch Vie anvercn Haupl- nährstosse in gcniigenven Mengen unv im richtigen Verhält nis — worüber die Bovenuniersuchung Austunst gibt — zu. so können Vie Bilanzen sich richtig ernähren Nichtig ernährte Pflanzen sinv gcsunve Pilanien. gesunve Pflanzen schauen gesunde Menschen unv gcsunve Tiere, eine Forvcrung vie wir heule neben der Notwendigkeit zur Erzeugung großer Futicrmakleu ouk »»keren Böden in gleichem Make erheben müssen Der Eiermarkt. Weitere beträchtliche Eieranliescrungcn zu erwarten. Di« Märkte haben sich zum Osterfest allgemein in der erwarteten Weise abgewickclt. Dank rechtzeitiger Vorsorge wurde dein Bedarf überall in der vorgesehenen Weise ent sprochen, angesichts des erhöhten Eigenbedarfs erreichten vi« Anlieferungen aus den Ueberschußgcbietcn naturgemäß nicht ganz die bisherige Höhe. Außerdem ist zu berück sichtigen, daß die Einkühlungen der Reichsstclle für die Vor ratswirtschaft in unveränderter Weise beibehaltcn wurden. Ausländische Eier kamen etwa im Nahmen der Vorwoche heran. Ein großer T«il wurde gleichfalls den Kühlhäusern zug«führt, doch konnten daneben auch größere Mengen sür den Frischmarkt bereitgcstellt iverden. Zunächst kann auch iveitcr mit beträchtlichen Eieranlicfernngen gerechnet wer- I den, sodaß sich der Markt voraussichtlich vorerst in der bis- f herigen Weise weiter entwickeln wird. DaS Lreugcid ver Diensiverpflichlewn. Durch Erlaß deS Neichsarbcilsminisiers bleibi künftig bas gesamle Mehrein- kommen des Tiensiverpslichlcien an« neuen Arbettsplay von jeder Anrechnung aus den Trennungsznschlag srcl Eine wich tige Verbesserung besieh, in der Einsührung des Treugeldcs für Dienstverpslichieie. die schon seit längerer Zeil ihre Dienst leistung ausüben. Das Treugeld soll die Hane, vie varin liegt, mildern Der einheitliche nionailiche Bettrag ist 26 Mart, sür drei Monaie soinii 78 Mark Das Treugeld wird vienel- jährlich nachiräglich ausgezahli Die erste Z a h l u n g des Treugeldes wird deshalb grundsätzlich erst am 1. Juli 1941 fällig Ist ver Dienstverpslichieie vor Ablauf vcs Vienelwhrcs aus ver Dienstleistung ausgeschieden so ist das Treugcld für die enisprcchcnven Monaie schon beim Ans scheiden zu zahlen Ter Neierem hebi hervor, daß auchwclier- hi» für die Arbeitsämter die Weisung gilt, daß sie die Leistungen ver Dicnstpilichmmerstützunaen ohne Engherzig keit zu gewähren haben Zu Kundenbcsuchen dürfen Kraftwagen nicht benutzt wer den. Ter N e t ch s v e r k e h r s m i n i st c r stellt in einem Er laß klar, daß ein össeniliches Interesse an ver Benutzung von Kranwagen zum Zwecke von Kunden- und Lieseranlenbefuchen ZVas M vor Nif KrumO? s^omsn von f-OIT Drvk Ouvtton Vv^loo köntardrvcjt Ivor S1. Fortsetzung. 21. Kapitel Die Baronin hatte zur Feier der Genesung des Barons Eugen ein kleines Fest vorbereitet. Im Terrassensaai flrahl- , ten die Lichter. Der Diener Egon war in großer Livree, Ella und die zweite hübsche Zofe ganz in weih — nur die Engels flügel fehlten. Der große Tilch in der Mitte war mit Blumen geschmückt. Weiß leuchtete der feine Damast des Tischtuches und der Servietten, matt glänzte das schwere Taselsilber im Kerzenschein des großen Leuchters in der Mitte der Tafel. Freudestrahlend kam mir die Baronin enlgegen. „Ich bin heule so glücklichl Bille, teilen Sie meine Freude!" „Das tun wir von ganzem Herzen!" versicherte ihr Adr. Gohta plauderte bei der Fenslerwand mit Frau von Lehrten. Or. Klodt faß in der Kammccke — ein Glas Wein vor sich. Egon schenkte ihm eben nochmals ein. Bevor Vr. Klodt jedoch ttanl. stand er aus und gtt.z zu Gvhia nc Frau von Lehrten hinüber. Er sah im Smoking lehr gui aus. schlanker, beweglicher und wirklich vornehm. Er hatte sicher das ausdrucksvollste, durchgeisligile Gesicht von uns Männern. Leise sprach er aui Frau von Lehrten ein. Ich trat jetzt zu der Gruppe, um sie zu begrüßen. „Das wird aber schwer gehen", hörte ich gerade Frau von Lehrten sagen. „Sie kennen doch seine Einstellung, Herr Doktor!" „Sagen Sie ihm, daß es sein muß! Polizeibesehi!" sagte L>r. Klodt lächelnd. „Sie werden es schon zustande bringen!" fügte er hinzu. „Ich will es jedenfalls versuchen!" sagte Frau von Lehrten und ichritt hinaus. Jetzt traten Verwalter Tobisch mit Frau und die Sekre tärin des Gutes ein. gleich daraus der Oberförster mit seiner Gattin, einer hübschen, rundlich-., Landfrau Ec- sollle also ein wirkliches kleines Fest werden! Or. Klodt begab sich wieder in ,eine Ecke Ich war un schlüssig, ob ich ihm folgen sollte, unterließ es dann aber und ging mit Gohta, um die neuen Gäste zu begrüßen. Die einfachen Menschen waren sichtlich verlegen, was aber durch die Liebenswürdigkeit der Baronin und das mun tere Geplauder Adas bald überwunden wurde. Als dann Baron Eugen am Arme Egons eintrat, noch etwas bleich, den Arm in einer schwarzen Schlinge, kam Bewegung in die kleinen Gruppen. Alle gingen ihm ent gegen, umdrängten ihn, um die Glückwünsche oorzubringen. Ich bemerkte, wie vr. Klodt den Raum verließ, aber bald zurückkehrte und sich unbefangen zu uns gesellte. Nun klatschte die Baronin in die Hände und rief: „Zu Tisch, meine Herrschaften! Wir dürfen vor lauter Freude nicht das Essen vergessen!" Bevor wir uns gesetzt hatten, trat Frau von Lehrten ein — mit Klaus! Wie mit einem Schlag verstummte das Gespräch. Baron Eugen wandte den Kopf, bemerkte Klaus und ging mik ausgestreckter Hand auf ihn zu. „Welche Freude. Klaus! Ich Haffe, daß du den Weg zu uns herüber von heute an öfter finden wirst!" Der gleichen Hoffnung gab auch die Baranin Ausdruck. „Hoffentlich fühlst du dich bei uns wie zu Hause, Klaus!" Klaus rsichle beiden die Hand, grüßte die anderes mit einer leichten Verbeugung und wurde von Frau von Lehr ¬ ten.zu Tisch gcsührt. Sie setzte sich neben ihn. Als alle Platz genommen hatten, saß Or. Klodt den Gastgebern gegenüber, neben ihm Ada, dann folgte Tobisch mit der Sekretärin, gegenüber die Frau Oberförster neben Gohta. Frau von Lehrten saß an der Schmalseite des Tisches, gegen die Terrasse zu, neben Klaus. Am anderen Tafelende präsidierte der Oberförster mit Frau Tobisch. Ich selbst saß an der rech ten Seite der Baronin. In angeregtem Gespräch nahm die Mahlzeit ihren Ber- lauf. Während des Essens hatte ich mich erhoben und mit wenigen herzlichen Worten unserer Freude über den glück lichen Ausgang des Anschlages Ausdruck gegeben. Freudig waren alle aufgestanden und hatten auf Baron Eugens bal dige völlige Genesung angestoßen. Or. Klodt war sehr lebhast und unterhielt die ganze Ge sellschaft fast allein. Das grübelnde, ernste, fast finstere Ge sicht hatte er abgelegt und zeigte sich nun von einer ganz anderen Seite — als Privatmann. Er erzählte von seinen Reisen in Afrika, feinem Aufenthalt in Amerika und Eng land. Er erzählte Ernstes und Heiteres, verwickelte bald den Verwalter, bald den Oberförster ins Gespräch, wußte Be scheid in der Landwirtschaft, in der Jagd, berichtete von Löwen-, Tiger- und Bärenjagden. Der Baronin sah man deutlich ihre Freude über di« Genesung ihres Mannes an. Der Diener Egon war von rührender Aufmerksamkeit Ar seinen Hec.u, der nur mit der gesunden Hand ess-, konnte. Er zerschnitt ihm die Speisen, schenkte ihm Wein nn — tat dies alles geschickt, sorgfältig und rasch. Das Essen vor ausgezeichnet, die Weine gewählt. Als Egon die Nachspeise zu servieren begann, stand )r. Klodt auf, entschuldigte sich bei der Baronin und in die Halle. Schon nach einigen Minuten kam er wieder zurück; er er">'"n mir ernster, nachdenklicher als vorher^