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MMuer« Tageblatt Vas „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" erscheint werk täglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 NM., (Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von ollen Postanstalten angenommen. und Anzeiger Anieiaenpritfe: Die 4b mm breite Millimeterreil« 7 Pf.; di« 40 mm breite Millimeterzeile im Textteil S5 Pf.; Nachlakstassel L; Ziffer- und Nachweis-Gebühr 25 Pf. zuzüglich Porto. Das „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmamungen des Landrats zu Zlöha und des Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmt« Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen de» Zinanzamte» Zschopau — Bankkonten: Volkrbank Zschopau, ». G. m. b. H.; ötadtbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 — Nus 712 Zeitung für die Orte: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, tzohndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstein, Schlößchen/Lrzgeb., Waldkirchen/Lrzgeb., Weihbach, Wilischthal, Witzschdorf. Nr. 89 Donnerslag, 17. April 1941 199. Jahrgang Großer VergeltnngsWag gegen London Vlanmötzige Säuberung in Serbien / Zn Griechenland weilerer Vormarsch nach Süden / 19000 VM. tzandelsschifssraum an der griechischen Sslküsle versenkl / Schwere Schläge der Luftwaffe gegen die britische versorgnngsschiffahrt / kühner Handstreich am Eisernen Tor sicherte Sonau-Schissahrlsweg Berlin, 17. April. (HS.-Meldung.) Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Als Vergeltung für den britischen Luftangriff auf das Wohn- und Kulturzentrum der Rcichshauptstadt in der Nacht zum 1U. April führte die deutsche Luftwaffe in der letzten Nacht einen Großangriff gegen die britische Ha«Pt- stadt. Zahlreiche dcntsche Kampfgeschwader warfen während der ganzen Nacht ununterbrochen zahllose Sprengbomben aller Kaliber und Brandbomben. Bei guter Erdsicht konnte» die Bombcndctonationcn und ihre Wirkungen einwandfrei beobachtet werden. I« de« Hafenbezirkc« sowie in anderen Stadtteilen entstanden schon beim Abflug der ersten Verbände große Brände, die sich teilweise z« ausgedehnten Flächenbränden vereinigte«. Der Schein dieser Großfener war bereits vom Kanal, zum Teil von der belgischen Küste ans, z« beob achten. I« Zukunft wird jeder britische Luftangriff ans Wohnviertel in Deutschland in verstärktem Maße vergolten werde«. Wie bereits durch Sondermelbuug bekanntgegeben, hat die in Auflösung begriffene zweite serbische Armee im Naum vo« Serajewo kapituliert. Die Säuberung des Landes von Versprengte« verläuft pla«mäßig. Stellenweise «och a«f- tretender Widerstand «mrde schnell gebrochen. In Dalmatien sind italienische Verbände im Vorgehen über SPalato nach Siidosten. In Südalbanien wnrde das unweit der griechische« Grenze gelegene Erscke genommen. Weitere Kräfte griffen aus Nordalbanien heraus an und überschritten beiderseits des Skutari-SeeS an mehreren Stel len die serbische Grenze. I« Griechenland sind die Truppen des deutschen Heeres weiter im Angriff nach Süden und nahmen daS südlich des Aliakmon gelegene Scrvia. Zahlreiche Gefangene wurden eiugcbracht. An der griechischen Ostküste griffe« Teilkräste der deut schen Luftwaffe Schiffsansammlungcn a«, versenkten insge samt 19 WO BRT. Handelsschiffsranm und beschädigten weitere Schiffe. Auch im Kampf gege« die Versorgnngsschiffahrt des britische« Mutterlandes hatte die Luftwaffe besondere Er folge. Im St.-Georgs-Kanal beschädigte« Flugzeuge der bewaffnete« Aufklärung vier Schiffe mit znsammen 28 999 BRT. «nd im Seegebiet 40V km westlich Irland eine« Frach ter vo« 8999 BRT. im Tiefangriff so wirkungsvoll, daß ihre Vernichtung als sicher gelten kann. Weitere Luftangriffe richtete« sich gege« Hasen- «nd Werstanlagen am untere« Themselauf sowie gegen einige Flugplätze. Bei einem Angriff ans Great Narmouth trafen mehrere Bomben schwere« Kalibers eine Großmühle sowie dazugehörige Lagerschuppen. Der Feind warf in der letzten Nacht an mehreren Orte« ! unter der Zivilbevölkerung sind gering. Vier britische Nordwestdentschlands Spreng- und Brandbombe«, die aber Flugzeuge wurde« durch Nachtjäger n«d Flakartillerie av- keine nennenswerten Schäden verursachten. Die Verlnste I geschossen. Vormarsch der Italiener in Dalmatien und an der griechischen Front Der italienische Wehrmachtsbericht vom Donnerstag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: In Jugoslawien rücken motorisierte Kolonnen der 2. Armee von SPalato auf Ragusa vor. Abteilungen der Kriegsmarine haben die Besetzung der dalmatinischen Inseln vollendet. Bon Albanien aus rücken weitere motorisierte Kolonnen nach Neberwindung der feindlichen Stellungen «nd Beset zung von Antivari und Eetinje auf Cattaro und Ragusa vor, um sich mit de« von Norden kommenden Truppe« der 2. Armee zu vereinige«. An der griechischen Front geht der Vormarsch unserer Truppen vom Presba-Sce zum Adriatischen Meer trotz starken gegnerische» Widerstandes «nd zahlreicher Stratze«- unterbrechungc« weiter. Tr«ppen der 11. Armee Haven «ach erbitterten Kämpfe« Klisura besetzt «nd rücke« weiter vor. Der Feind hat erhebliche Verluste erlitte« ««d zahlreiche Gefangene in ««seren Händen gelassen. Zwei britische Bomber, die vers«chte«, das albanische Gebiet s« überfliege«, wurden vo« «nsere« Jäger« a«- gegriffen. Ein Blenheim-Flugzeug wurde abgeschossen. Auf den Piräus habe« «nsere Flngzeuge i« der Nacht zum 16. eine« heftige« Angriff gege« die Hafenanlage« «nd die vor Anker liegenden Schiffe -nrchgeführt. Die Aktion Ler Torpedoflugzeuge, die im Wchrmachts- bericht vom Mittwoch erwähnt wurde und zur Versenkung eines großen 15 999-To««eu-Dampfers führte, ist vo« Haupt mann -er Luftwaffe Flugzeugführer Buscaglia und von Lentnant zur See Beobachter Castagnacci dnrchgesührt wor den. I« der Cyrenaika hält der Druck der italienisch-deut sche« Truppe« a«f Tobr«k ««d i« der Gegend vo« Soll««» a«. Aus dem Diebel iu -er Cyreuaika geht die Säwbe- ruugSaktio« gege« feindliche im Verlause unseres rasche« Vormarsches versprengte Abteilungen weiter. I« Ostafrika haben feindliche Kräfte, die de« U«berga«g über de« Baro-Fl«ß (Galla-Sikamo) vers«chten, «ach hef tigen Gegenangriffe« die Fluch! ergriffe« «nd ihre Aus- rüst««g i« ««seren Hände« znückgelassen. I« heftige« Kämpfe« westlich vo« Dembidollo l«ördlich vo« Gambelas haben wir dem Feiud starke Verlnste zugesügt. Maus unter vombenhagel Deutsche Luftwaffe zertrümmert die britische Trauspartflafte Zwei schwere Luftangriffe find über die im PiräuS versam melte englische Transporterftotte hinweggebrauft. Am 14. 4. griff rin starker deutscher Kampfverband Schiffsansammlungen überraschend an, versenkte durch zahlreiche Volltreffer vier große Transportdampfer mit zusammen 32999 biS 46 909 BRT. und beschädigte acht andere größere Dampfer schwer. Am Tage darauf erfolgte bereits der mit gleicher Wucht durchgeführte zweite Angriff deutscher Kampf- und Sturz- kampfflugzeuge Nach Durchbrechen des heftigen englischen Flakfeuers kamen die deutschen Flugzeugbesatzungen zu wir kungsvollstem Bombenabwurf aus die britische TranSport- flotte. Volltreffer und Naheinschläge, die hart neben der Bordwand niedergingen, ritte« beträchtliche Zerstörung«« her vor. Mehrere Schisse standen in Hellen Flammen, andere trieben mit schwerer Schlagseite ab. Aus den brennen- den Dampfern fanden mehrfach heftige Explosionen statt, so daß hier zweifellos verladene Munition zur Entzün dung gebracht wurde. Bei diesem zweiten Angriff wnr- den «eun Transportdampfer mit zusammen etwa 69 999 bis 76 099 BRT. durch Spreng- und Brandwirkung schwer beschädigt. DaS Gesamtergebnis dieser beiden kraftvollen Angriffe aus die britische Transporterftotte in Südgriechenland umfaßt deu Totalverlust von vier großen Transportern und schwere Be- schädigung und Inbrandsetzung von 17 Transportschiffen, deren schneller Ersatz sür die in Vorbereitung befindliche Ein- fchifsung der britischen Expedit! onSarmee ausgeschlossen er scheint. Eselstritt für Serbien — Eingeständnis englischer Enttäuschung Reuler: Sie Lage ln Jugoslawien nicht mehr allzu optimistisch Reuter steht sich Ku folgendem Eingeständnis gezwungen: „Nach einer Information, die in London eingetroffen ist, kann die Lage in Jugoslawien nicht mehr allzu opittmisttsch betrachtet werden. Einen einheitlichen jugoslawischen Oberbefehl gibt es nicht mehr." Zu diesem Eingeständnis gibt Reuter nun einen Kommentar, wie er schamloser und niederträchtiger nicht sein kann. Darin heißt es u. a.: „Wieder einmal hat es sich erwiesen, daß es für ein bedrohtes Land ungemein schwierig ist. Wider stand zu leisten, und noch schwieriger für einen anderen, ihm Unterstützung angedeihen zu lassen, wenn dieses Land bis zur zwölften Stunde und bis zum letzten Augenblick sich weigert, einen anderen um eine solche Unterstützung anzugehen oder auch nur die allerprimitivsten Vorsichtsmaßregeln zu ergreifen, daß es mit jenem anderen in gemeinsame Eeneralstabsbesprechungen eintritt. In solchen Fällen kommt jede Hilfe immer zu spät. Unter den Umständen, die im Falle Jugoslawiens vorwalteten, hatte der Angreifer alle Vorteile in seiner Hand, konnte Methode Zeit und Ort des Angriffes auswählen, während das Opfer bei weitem nicht in der Lage war, sich selbst zu schützen." In dem Augenblick der Wut und Enttäuschung über die neue Niederlage, nickt zuletzt eine Niederlage Englands ielbst, zeigt der ewige Störenfried Europas seine brutale Fratze. W i e- der einmal — um mir Reuter zu sprechen — hat es sich erwiesen, baß die skrupellose und zynische Ari der Engländer sich gleich bleibt. So machten sie es mit Polen und Norwegen, mit Holland. Belgien und Frankreich. Und nun erlebt Jugo slawien dasselbe: Mit Versprechungen und Drohungen für England in den Krieg getrieben zu werden, um dann, für Eng land wertlos geworden, mit einem Eselstritt belohnt zu werden. Zur Niederlaae bürdet Enaland den verraicnen Ländern noch die S huld daran aus. Das gleiche England, das Land auf Land in den Krie trieb, urteilt den nun wertlos gewordenen Bundes genossen ab und bewirft ihn obendrein mit Schmutz. Dieser Schmutz aber fällt nur auf England selbst zurück. „England im Mittelmeer ln der Putsche- Immerhin, dieser Eselstritt kann nicht über die große Ent täuschung und Unruhe hinwegtäuschen, die in London Platz gegriffen hat und sich in der Presse äußert, die eben noch den Optimismus nährte. Der „News Chronicle" steht die einzige Möglichkeit zur Rettung der Lage in einer eiligen Flucht Eng- lands vom Balkan. Der „Dativ Erpreß" erklärt, wie „As- tonbladct" berichtet, eindeutig, daß „England an den Gestaden des Mittelmeers in der Patsche sitzt". Den Pessimismus för dert der „Daily Telegraph" noch durch einen Vergleich der Stärke Deutschlands und Britanniens, der sehr zuungunsten Englands aussällt. Die „Daily Mail" erklärt, daß jetzt auch keine bürokratischen Ueberredungskünste die Tatsache mehr ver heimlichen könnten, daß die Lage sür England äußerst unan genehm sei. Viele andere englische Blätter toben gegen die üblichen offiziellen englischen Bonbons und protestieren ange sichts der schweren Enttäuschungen, die die britische Bevöl kerung burch die Ereignisse in Nordafrika und auf dem Bal kan erlebe» müßten, gegen jeden weiteren Versuch der amt lichen englischen Stellen, das britische Volk mit neuen falschen Vorspiegelungen einzulullcn. So ist der Eselstritt nur als ein Zeichen der Unterlegen heit zu deuten als Zeichen größter Enttäuschung. »rittsche OWrilMruppen skr die Ägyptische Weftgrenze? Der amerikanische Rundfunk meldet aus London, daß Tausende von Angehörigen der britischen Empiretruppen gegen- wärtig eiligst aus Ostafrika fortgeschafst werden, um die Ver- teidigung Aegyptens gegen den Angriff motorisierter deutscher Streitkräfte zu verstärken. Der griechische Kronschatz iu Aiexaudria Nach einer Meldung der „Eiornale d'Jtalia" aus Bagdad traf in Alexandria ein britisches Sonderflugzeug ein. Es hatte den griechischen Thronschatz an Bord der in elf eisernen Kisten verpackt war und unter stärkster Bewachung stand. Neue Verluste englischer Kühlschiffe. — „Northern Prinee" (19 917 BRT.) versenkt. Englands Bersorgungslagc ist in letzter Zeit durch die Versenkung oder Beschädigung mehrerer Kühlschiffe wieder; schwer getroffen worden. Wie in Neuyorker Marinckreise« verlautet, ist das englische Motorschiff „Northern Prinee" <19 917 BRT.) vor etwa acht Tagen im Nordatlantie ver- ,cnkt worden. Es war ebenso wie das vor einiger Zeit versenkte Schwcsternschifs „Western Princc" (19 929 BRT.) mit Gee friereinrichtuug zum Transport von Fleisch und anderen leicht verderblichen Waren versehen. Den gleichen Marine«! kreisen zufolge ist ein weiteres Schwesterschiff dieser beiden, das Kühlschiff „Castern Prince" (10S26 BRT.) bei einen, deutschen Lustangriff auf einen englischen Hafen schwel? beschädigt worden.