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Nr. 83 LLenslag, 22. April 1841 108. Jahrgang Zoannina erreicht, Lama genommen, Hafenstadt Volos besetzt 8 vritentransporler aus der Nacht von vombern versenkt 1K britische Jagdflugzeuge an der griechischen Arant vernichtet / Feindliche Vorstöße in Aordasrika gescheitert Berlin, 22. April. (HS.-Meldung). Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Luftwaffe griff gestern in den griechischen Gewässer» mit besonderem Erfolg feindliche Schiffe an, die zum Ab transport des vom griechische» Festland flüchtende» bri tischen Expeditionskorps eingesetzt waren. Kampfslngzenge versenkten — wie zum Teil schon bekanntgcgcbcn — 8 be ladene Schiffe mit zusammen 31888 BRT. und beschäd- digten ausserdem mehrere Schiffe so schwer, das, mit dem Verlust weiteren Schiffsraums gerechnet werden kann. I» Griechenland setzten die deutsche» Truppen ihr Vor gehen über das Pindos-Gcbirge nach Westen fort, erreichten vie Stadt Joannina und damit die Hanptrückzngsstraße des an der italienischen Front kämpfenden Feindes. Italienische Kräfte verfolgten von Norden her den vielfach noch zäh 'kämpfenden Feind. Ueber Larissa trotz zahlreicher Straßenzerstörunge« weit nach Süden vorgestotzene deutsche Truppe» «ahmen die Stadt Lama (Lamia). Die südostwärts Larissa gelegene Ha fenstadt Bolos wurde nach Ucberwindnug des feindliche» Widerstau-es besetzt. Au der griechische» Front verlor der Feind 11 britische Jagdflugzeuge vom Muster Hurricaue im Lustkampf «ud 5 weitere vom gleiche« Muster durch Tiefaugrisfe auf dem Flugplatz Agriuio«. In NorLafrika konnte ein feindlicher Vorstoß auf Sollum u«d ein gleichzeitiges Landungsunternehmen Lei Bardia unter schweren Verluste« für den Fei«d abgewiese« «nd eine Anzahl Gefangener gemacht werde«. Erneute Ans- sallversuche feindlicher Pa«zerkampfwagen aus Tobruk scheiterten. Deutsche «ud italienische Sturzkampfflugzeuge bombardierte« hier mit g«ter Wirkung drei große Handels schiffe, vo« denen eines durch Brand vernichtet wurde. Starke Kampffliegerverbände belegten in der letzte« Nacht bei gutem Angrisfswetter abermals den Kriegshasen Plymouth mit Spreng- und Brandbomben. Es entstanden Grobfeuer in de« Werftanlagen «nd Lagerhäuser« sowie hef tige Explosionen ans dem Gelände des Gaswerkes. Weitere erfolgreiche Luftangriffe richtete« sich gegen den Hafen Great Aarmonth «nd gegen Flugplätze in Südengland. London rechnet mit neuer Sünlirchen- kalaslrophe In Griechenland San Sebastian, 22. April. (HS.-Meldung.) In Meldungen ans London wird, wie United Preß berichtet, bestätigt, daß infolge des unerwartet schnellen i Vordringens der deutschen und italienischen Truppen die geplante Räumung des britischen Expeditionskorps aus! Griechenland wahrscheinlich mit einem ähnlichen Verlust an Menschen und Material verbunden sein wird, wie sie in der § denkwürdigen Flucht aus Dünkirchen nach der Flandern schlacht zu verzeichnen war. Hallen «nd Unterkünfte Wurden zerstört. In Ostengland erzielten leichte und schwere Kampfflug- zcuge in der Nacht zum 21. April auf fünf Flugplätzen Bombcnvolltrcffer, die starke Brände hervorriefen und abge stellte Flugzeuge zerstörten. Kampfflugzeuge versenkten in der letzte« Nacht imBristol- Kanal a«s einem Geleitzug ein Handelsschifs von 8888 BRT., beschädigten ein zweites großes Handelsschiff schwer und vernichteten vor der britischen Südwestkttst« ein Bor postenboot. Bei Jagdvorstöben gegen die britische Insel und Luft- kämpfen im Kanalgebiet verlor der Feind 3 Jagdflugzeuge «nd einen Sperrballon. An der Kaualküste wurde «i« bri tisches Kampfflugzeug vom Muster Bristol-Blenheim abge- schosscn. Ueber dem Reichsgebiet fanden weder bei Tage noch bei Nacht Kampfhandlungen statt. Bei de« Kämpfen in Südserbie« zeichnete sich Ober leutnant Jhno Köster bei der Gesechtslustaufklärung durch kühne Erkundungsslüge besonders aus. Hauptmann Joppin errang seinen SO. Luftsieg. Am 18. April hat sich der Leutnant in einem Krad» schützeubataillo« Harnberg besonders ansgezeichnet, daß er im feindlichen Feuer die vom Geguer vorbereitete Spren gung von S Brücke« verhinderte. Ser neueste britische Gewallakl Englische Truppen besetzen den Zral Der Londoner Nachrichtendienst gibt eine amtliche Mit- teilung bekannt, nach der britische Truppen „zum Bau von Verkehrslinien in allen Teilen des Irak angekommen" sind. Die amtliche Verlautbarung vergißt nicht zu vermerken, daß die Truppen „mit Begeisterung empfangen" worden seien. Auf diese hinterhältige Art wird der Welt der neue bri tische Gewaltakt mitgeteilt. Vermutlich suchen die Briten ein neues Betätigungsfeld, nachdem sie ihr Abenteuer in Grie- chenland liquidieren Der Irak hat in den letzten Jahren schon wiederholt Gelegenheit gehabt, die britische „Freund schaft" keunenzulernen. Sind doch kurz hintereinander meh rere der bekanntesten irakischen Staatsmänner von britischen Agenten ermordet worden, weil sie es gewagt hatten, sich gegen die britische Raubgier zur Wehr zu setzen. Besonders aufschlußreich ist in diesem Zusammenhang ein Artikel der Londoner Zeitung „Sunday Times", in dem es heißt, daß die Nachricht von der Besetzung des irakischen Ge biets „zur Erschließung von Verbindungslinien" nicht über raschen könne, denn dies sei in einer „mündlichen Klau sel" (!) des englisch-irakischen Bündnisvertrages vorgesehen. Eine groteske Umschreibung für diesen neuesten britischen Ge waltakt. Die Zeitung wird dann übrigens ziemlich deutlich, in dem sie weiter sagt, die Besatzungstruppen würden auch eine .festigende Wirkung aus die innere Situation des Landes aus üben". Das Blatt möchte bezweifeln, daß die „Militärdikta tur" Raschid Alis nur innenpolitische Bedeutung habe, und «»eint rvnlsch. bloße Worte könnten den Ruf des neuen Regie rungschefs als Freund Italiens nicht löschen. — Genau so zynisch äußerte sich Attlee im Parlament, indem er von einer „gänzlich verfassungswidrigen Lage" im Irak sprach, dann ober unter Hinweis auf die angeblich so „herzliche Begrü ßung" der englischen Truppen durch die Bevölkerung des Irak die Behauptung ausstellte, die Regierung Raschid Ali habe sich „beeilt, in den notwendigen Anordnungen zusammen- ruarbeiten". * Mit dem gewaltsamen Eindringen starker britischer Trup pen in das Gebiet des selbständigen Königsreiches Irak sowie mit der Besetzung der Hauptstadt Bagdad und der in der Nähe der Küste gelegenen Stadt Basra haben die Engländer zu ihren vielen Vertragsbrüchen und Gewaltakten einen neuen hinzugefügt, der zugleich beweist, wie sehr sic sich durch das Vordringen der deutschen und italienischen Trup pen in Griechenland und in Nordafrika bereits in ihren Positionen im Vorderen Orient bedroht fühlen. Sie befürch ten, daß die sogenannte Landbrllcke, die zwischen Aegypten und Indien über Arabien, Mesopotamien und Persien, also die Staaten Saud-ArabieN, Irak und Iran führt, unter ¬ brochen werden könnte. Zugleich ist es ihnen offenbar um die wertvollen Erdölquellen im Irak zu tun, die sie auf diese Weise fest in ihre Hand bringen möchten. Für einen solchen Zweck ist ihnen jedes Mittel recht, auch das der gewaltsamen und Vertragsbrüchigen militärischen Besetzung des Landes. Das Königreich Irak gehörte bis zum Weltkriege zum ehemaligen türkischen Reiche. Es umfaßt im wesentlichen das Land Mesopotamien, durch welches die Ströme Euphrat und Tigris fließen, die in den Persischen Golf münden. Basra im Süden, Bagdad in der Mitte und 'I- ul im Nordei» sind die wichtigsten Städte dieses etwa 8 lionen Einwohner umfassenden Landes. Die Bevölkerung besteht größtenteils aus Arabern, die Wirtschaftsprodukte des Lan des sind Erdöl, Getreide und Baumwolle. Nach dem Welt kriege Wurde der Irak zunächst als Mandatsgebiet dem Völkerbund unterstellt und von den Engländern verwaltet. 1933 erlosch dieses Mandat, und das Königreich Irak wurde selbständig. Die Engländer hatten es aber verstanden, schon 1926 einen Vertrag mit dem Irak abzuschließen, der 1930 erweitert wurde, und der den Engländern einige bestimmte Sie Wiener im Vormarsch aus griechisches Gebiet R o m, 22. April. (HS.-Meldung.) Der italienische Wehrmachtsbericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut: An der griechischen Front habe» unsere Trnppe« in ««- ermüdlicher Fortsetzung ihres siegreiche« Vormarsches über all die albanische Grenze überschritte« und sind in feindliches Gebiet eingedrunge«. Die Luftwaffe hat mit über 400 Jagd-, Bomben- und Sturzkampfflugzeugen das auf dem Rückzug befindliche griechische Heer weiterhin unermüdlich schwere« Angriffen ausgesetzt. Kraftwagen «nd VersorgnngSkolonne» sowie auf dem Marsch befindliche Truppe« wurde« getroffen, wo bei dem Feinde unzählige Verluste zugesügt wurden. Außerdem wurden die Häsen von Prevesa, Arta, Korf« «nd Paxo bombardiert und an den Anlagen sowie an feind lichen Schiffe» Schäden verursacht. Ei« Dampfer wurde i« Brand geworfen. Panik in Athen Englandfeindliche Stimmung im Wachsen. Ausnahmezustand und Königsausruf. Eine schwer« Panik brach in Athen nach Bekannt- werden der Ermordung deS griechischen Ministerpräsidenten Koryzis auS, wie aus neutraler diplomatischer Quelle aus der griechischen Hauptstadt bekannt wird. In den Straßen der Stadt kam es zu Demonstrationen für den Frieden, wobei der Militärgouverneur Athens auf Grund der Verhängung deS Belagerungszustandes zahlreiche Teilnehmer verhaften ließ. Die englandfeindliche Stimmung in der griechischen Haupt- stadt ist, so heißt es in dem Bericht weiter, angesichts eines nunmehr einsetzenden Terrors, in der Stadt ständig im Wachsen. Nach der Ermordung deS griechischen Ministerpräsidenten KoryziS ist ein neues Kabinett in Athen gebildet wor den, das unter dem persönlichen Vorsitz des Königs Georg von Griechenland steht, und in das der Chef des Generalstabes der Marine, Vizeadmiral Sakellarin als stellvertretender Ministerpräsident ausgenommen worden ist. Der König von Griechenland richtete eine Prokla mation an das Griechenvolk, in der er zur Fortführung deS Kampfes „für Ehre und Unabhängigkeit des Landes" aufsor- dert und mit der Geste des starken Mannes verkündet, „wir müssets die Nation bis zum Ende verteidigen." Könige vom Muster des Griechenherrschers haben «S leicht, große Worte zu reden. Sie kämpfen zwar nicht persönlich, weder für die Ebre noch gar bis zum Ende, dafür aber sichern sie sich bei zeiten nach dem Beispiel des serbischen KöuigSknaben ven Fluchtweg. Ein britischer Kreuzer steht bereit, um Georg von Griechenland an Bord zu nehmen. Nach Bekanniwerden der Ermordung deS griechischen Ministerpräsidenten Koryzis erließ der Oberste Kommandant von Athen, General VacrakoS, einen Ausruf an die Be völkerung,»» dem er sie ausfordert, Ruhe und Ordnung zu be wahren. Gleichzeitig find alle Menschenansammlungen Verbote»». Wer die Vorschrift» i Übertritt, wird vor daS Kriegsgericht gestellt. Plätze innerhalb des Landes für militärische Zwecke eine räumte. Gegen diese Freiheitsbeschränkung hat die arabisch- Bevölkerung dauernd Stellung genommen. Nachdem ins März 1939 der junge König Ghazi, der Nachfolger Feisals I, unter aufsehenerregenden Umständen ums Leben gekommen war, wurde für den jungen König Feisal II. eine Regent« schäft eingesetzt, die eine englandfreundliche Politik betrieb. Vor wenigen Wochen ist nun Anfang April diese Regierung in Bagdad gestürzt worden und der Prinzregent mußt« fliehen. Die neue Regierung ist ausgesprochen anti-englisch eingestellt und der gesamtarabischen Bewegung zugeneigt. Ihr Programm ist das Fernbleiben des Irak vom Krieg« und der engere Zusammenschluß mit den Nachbarstaaten, nämlich mit der Türkei, dem Iran und Afghanistan sowia Saud-Arabien, mit denen der Irak schon durch frühere Ver« träge verbunden ist. Wenn die Engländer jetzt weit über die oben erwähnten militärischen Reservate hinaus (die alle westlich des Euphrat lagen) auch in den mittleren Teil des Landes mit starken Truppen vorgedrungen sind, so ist das ein brutaler Ver« tragsbruch, und die Engländer berufen sich vergebens auf bi« angebliche mündliche Geheimklausel der alten Verträge, wonach ihnen in gewissen Fällen eine solche Besetzung ge« stattet sei. Vielmehr wollen sie lediglich das Land in ihr« Gewalt bekommen und die neue Regierung, die nichts votf der britischen Kriegstreiberret wissen will, besser kontrol« lieren. Außerdem möchten sie die Erdölquellen im Gebiet von Mossul beherrschen, von wo seit 1935 zwei groß« Rohrleitungen direkt bis an die Küste des Mittelländisches Meeres führen, denn dort wird das Oel für die englische») Kriegsschiffe gebraucht. Gewalt im Balkan — Gewalt in Vorderasten — das ist die englische Methode. Am 20. «ud 21. April haben deutsche Formationen im mittlere» und östlichen Mittelmeer zwei feindliche Geleit» zttge angegriffen «nd einen 8lll>0-To«ne«-Tanker sowie eine« britischen mittelgroßen Dampfer versenkt. Weitere Damp fer wurden beschädigt. Unsere Bon»berformatio«e« haben in Snda feindlich« vor Anker liegende Schisse und die Anlagen des Stützpunkt tes getroffen. Ein mittelgroßer Dampfer wurde versenkt. In Rordasrika Artillerie- und Patrouillentätigkeit Im Abschnitt von Tobruk, wo wir bei vereinzelten Ausfall», versuchen feindlicher Panzerwagen einige Gefangene mach ten. vestlich von Sollum wurde eine feindliche Kolonne, die versucht hatte, sich unseren Stellungen zu nähern, mit schweren Verlusten znrückgeschlagcn. In de» Morgenstunden des Montag haben feindlich« Lnft- und Secstreitkräfte eine BombardicrnngSaktion gegen Tripolis durchgeführt. Ein feindlicher Bomber wnrde abge- schossen. In Ostafrika wurden die gegen unsere Stellungen im Abschnitt von Dessie vorgehenden feindliche« Kolonne« mii, energischen Gegenangriffe« znrückgewiescn.