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zschopauer« Tageblatt Par „Zjchopauer Lageblatt und Anzeiger" erscheint werk täglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 NM., Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden In unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. und Anzeiger Anzeigenpreis,: Die 4b mm breite Millimeterzeil» 7 Pf.; die 40 mm breite Millimeterzeile im Lextteil 25 Pf.; Nachlaßstaffel L; Ziffer- und Nachweis-Gebühr 25 Pf. zuzüglich Porto. 108. Jahrgang Donnerstag. 27. März 1941 M.73 Das „Zschopauer Lageblatt und Anzeiger' ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrats zu Zlöha und de» Bürgermeister» zu Zschopau behördlicherseits bestimmt« Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen de» Zinanzamte» Zschopau — Bankkonten: Lrzgebjrgische Handelsbank, Zschopau; Stadtbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 — Nuf 71» Zeitung für di« Ort«: Vörnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstein, Schlöbchen/Lrzgeb.» Waldkirchen/Lrzged^ Weißbach, Wilischthal, Witzschdorf. Ser AuffenmW des Tenno in Berlin Herzlichstes willkommen in der Reichshaupllladl Am Mittwoch, kurz nach 18 Uhr, traf im Sonderzug der Kaiserlich Japanische Außenminister Matsuoka zu seinem Staatsbesuch 'n Berlin ein. wo er aus dem festlich gcschmiiktten .„Halter Bahnhof von Neichsautzeuministcr von Ribbentrop .zerzlich begrüßt wurde. Tie anschließende Fahrt durch die im Schmuck zahl reicher Fahnen prangenden Straßen der Reichshauptftadt erfolgte durch et i Sp lier zehntausender Berliner, die dem hoher je naschen Gast einen überaus herzlichen Empfang tu efteten. Ter Empmng ^er ^.rm „vqcn Gast bereitet wurde, kenn zeichnet den Besuch des Abgesandten des Tennos als ein ge schichtliches Ereignis und als Ausdruck der frcundschastlichen Verbundenheit zwilchen dem japanischen und dem deutschen Bolt Zur Begrüßung des Außenministers des verbündeten Japan hatte sich der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop eingefunden. Ferner waren u. a. erschienen: Ter Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Generalfelomar- schall Keitel, die Reichsminister Tr. Frick, Tr. Goebbels, Lammers, Graf Schwerin von Krosigk, Ohnesorge, Funk, Tr. Todt, Reichsorganisationsleiler Tr. Lev, Reichsführer Himm ler, Stabschef Lutze, Reichspresscches Dr. Dietrich, Reichsor- beitssührer Hierl, Reichsleiter Hühnlein^ Nachdem Reichsautzenminister von Ribbentrop den japa nischen Gast aufs ...rzlichste willkommen geheißen hatte, stellte ihm Außenminister Matsuda die Herren seiner Begleitung vor. Der Reichsminister des Auswärtigen machte sodann den Gast mit den zu seiner Begrüßung erschienenen Missionschefs der verbündeten Großmächte und ihnen angeschlossenen Staa ten, den Mitgliedern der Reichsregierung, Reichsleitern, fsth- renden Persönlichkeiten von Staat. Partei und Wehrmacht und den Abteilungsleitern des Auswärtigen Amtes bekannt. Dar auf geleitete Reichsaußenminister von Ribbentrop den japani schen Außenminister aus den Vorplatz des Bahnhossgeländes, wo er unter den immer wieder aufbrausenden Heilrusen der Berliner Bevölkerung mit dem Reichsaußenminister die Front der Ehrenformationen der Wehrmacht und der Partei absckritl. Im Anschluß daran fuhren die beiden Außenminister durch ein Spalier der Wehrmacht und der Formationen der NSDAP, zuni Gästehaus der Neichsregierung, dem Schloß Bellevue, wo Außenminister Matsuoka für die Dauer seines Berliner Aufenthaltes wohnt. Dort wurde der hohe Gast im Auftrag des Führers vom Ches der Präsidialkanzlei des Füh rers, Staatsminister Dr. Meißner, begrüßt. Zauberhafte Auslchmiittung des Baynbojs < Die Umgebung'des Anhalter Bahnhofs ist in ein einziges Meer japanischer, deutscher und italienischer Flaggen geraucht. Von hohen weißen Masten, von allen Dächern und Häusern wehen sie; die Fenster sind mit Tüchern ausgelegt. Der Bahn hofsausgang zur Möckernstraße ist ganz mit Tannengrün über deckt und von Lorbeerbäumen flankiert. Hinter den 44-Ab- fperrmannschasten stehen bereits Stunden vor Beginn die Menschen zu unabsehbaren Scharen. Zu einem einzigen, in allen Frühlingsfarben leuchtenden , Garten aber ist die Bahnhofshalle selbst geworden, die nach j den Entwürfen von Professor Benno von Arent gestaltet wurde. Tannengrün, blühende Frühlingssträucher und Blu- ! men, Fahnen und Enbleme verbergen völlig den ranchge- s schwärzten Bau. Noch außerhalb der Halle beginnt bereits me grüne Wand der Tannen und Fichten, die sich den ganzen Bahnhof entlangzieht, der ebenfalls mit einem roten Teppich belegt und von oen Fahnen dicht verhängt ist. Noch vor der Halle hat ein Fansarenzug der Hitler-Jugend seinen Platz, der dem hohen Gast aus dem befreundeten Japan den ersten schmetternden Gruß entbietet. An der Stelle, wo der Wagen des Gastes halten wird, ist ein kleiner Aufbau für die zu sei nem Empfang erschienenen Ehrengäste errichtet. Einzigartig aber ist der Schmuck der Halle am Ende des Bahnsteiges, den das Geviert der Fahnen zu einem geschlossenen Raum ver wandelt, dessen Wände Tannen- und Lorbeerbäume bilden, vor denen weißer Flieder, Spiräen und Schneeball. Gold regen und blaue Hortensien eine zauberhafte Farbensympathie ergeben. Beherrschender Mittelpunkt ist die aus weißen Astern und rotem Mohn gebiloete ausgehende Sonne Nippons, die von Scheinwerfern angestrahlt die Stirnwand fast vollkommen verveckt und vem ganzen einen strahlenden «"v festlichen Schimmer gibt. ^Fortsetzung auf Seite 2) Steigende Erfolge der Luftwaffe im Kamps gegen Englands Handelsschiffahrl Z8 Sllll SKT. vernichtet. etwa 44 M SKT. durch Luftangriff schwer beschädigt / El Aghalla an der Großen Syrte von deulschen «nd italienischen motorisierten Truppen genommen Berlin, 27. März sHS.-Mclöung). Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Deutsche und italienische motorisierte Truppen besetzten in de« Morgenstunden des 24. März nach kurzem Kampf El Aghella an der Küste der große« Syrte und warfen de» Feind nach Osten zurück. Die Luftwaffe führte den Kamps gegen die britische Haudelsschisfahrt mit steigendem Erfolg weiter. Wie bereits bekannt gegeben, vernichtete» deutsche Kampfflugzeuge im Lause des gestrigen Tages im Atlantischen Ozean «nd in der Themsemündung etwa 3150Ü BRT. seindlichen Handels- schifssraumtz; weitere Kööv BRT. wurde« schwer beschädigt. Nach ergänzende« Meldungen wnrde« außerdem bei den Faröer-Jnseln zwei Handelsschiffe von znsammen 7ÜVV VNT. durch Bombenvolltresfer versenkt. Damit wurden gestern insgesamt 88 80g BRT. feindliche« Schiffsraums vernichtet. Ferner gelang es, im Secgebiet «m England 10 Schiffe mit etwa 44 0Ü0 BRT. durch Luftangriffe schwer z« beschädigen. Im Mittelmeer spielten dentsche Kampsslngzenge süd lich Kreta trotz heftiger Abwehr schwere Treffer auf zwei größeren Transportschiffen eines feindliche« Gcleitzuges. Bei bewaffneter Aufklärung über Südcngland wurde« drei moderne Fabrikanlagen angegriffen. U. a. erhielt ein Werk -er Flugrüftuugsindustrie Treffer in eine große Montagehalle. Auf zwei Flugplätzen wurden »-gestellte feindliche Flug zeuge im Tiefangriff bombardiert. Bei einem Angriff auf einen Hafen an der englischen Südküste entstanden in der Betriebshalle eines größeren Werkes Explosionen und Brände. Ei» deutsches Aufklärungsflugzeug schoß über Südcng land in einem Luftkampf mit fünf britischen Jägern zwei feindliche Flugzeuge vom Muster Hurrikane ab. Das deutsche Flugzeug erreichte trotz ernsthafter Beschädigungen den Heimathafen. Die Besatzung bestand aus Leutnant Meyer als Kommandant und Beobachter Oberfeldwebel Fischer, Unteroffizier AlthauS «nd Oberfeldwebel Eyricht. Der Feind flog weder bei Tage «och in der Nacht «ach Deutschland ei«. Der Gegner verlor zwei Flugzeuge und einen Sperr- ballo». Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt. Deutsche und italienische Truppen besehen El Aghella Nom, 27. März sHS.Meldung). Der italienische Wehrmachtsbericht vom Donnerstag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der griechischen Front Artillerietätigkeit. Unsere Jagdformationen habe» eine« A«grisf a«f de« feindliche« Luftstützpunkt von Paramythia durchgeführt ««d drei Flugzeuge am Boden mit MG.-Fener belegt. Zwei Gloster wurde» i» Brand geschossen, weitere Flugzeuge schwer beschädigt. Unsere Bomberformattonen habe« in Pre, veza im Hasen liegende Schisse nnd Hafenanlagen ange griffen. Ein weiterer feindlicher Flottenstützpunkt wurde im Peleponnes mit Bomben belegt. In Nordasrika haben italienische und Lentsche Einheiten El Aghelli sSyrtej besetzt. Im östliche« Mittelmeer haben Flugzeuge des deutsche« Fliegerkorps feindliche Schisfseinheite« angegriffen. Zwei Transportdampfer tvurde« getroffen «nd schwer beschädigt. In Ostafrika geht die Schlacht bei Keren heftig weiter. Wiederholte feindliche Angriffe sind durch den hartnäckige« Widerstand und durch di« Gegenangriffe unserer tapfere» Truppen gebrochen worden, die dem Gegner schwere Bcrlnste beibrachten. Unsere Jäger habe« der feindliche« Lufttätig keit heldenhaften Widerstand entgegengesetzt «nd in zahl reichen Kämpfen gegen überlegene Streitkräfte zwei Hurri- eane und eine Blenheim abgeschossen. Ein eigene» Flugzeug ist »icht zum Stützpunkt zurückgekehrt. Unsere Bomber haben Artilleriestellungen «uv Truppen getroffen. Unsere Bomber haben zahlreiche feiudllche Panzerwagen n«d Kraftwagen in der Gegend von Harrar angegriffen un beschädigt. Ei«es unserer im Atlantik operierende« U-Boote ««1er dem Beseh! des Korvettenkapitäns Giuseppe Rosella Lore«» zint hat zwei Dampfer mit insgesamt 12 soll BRT. versenkt. Ser japanische Staatsbesuch Im Gespräch mit deutschen Pressevertretern hat der japa nische Außenminister Matsuoka dieser Tage den Grundsatz vertreten, daß ein kurzer Augenblick persönlicher Fühlung nahme zwischen Staatsmännern bisweilen aufschlußreiche« sein könne als ein langer diplomatischer Verkehr von Instanz zu Instanz. Diese Erkenntnis, die von jeher oberster Grund satz der erfolgreichen nationalsozialistischen Außenpolitik ge wesen ist, muß natürlich vor allem auf die Beziehungen von befreundeten und verbündeten Staaten angewandt wer de^, die räumlich so weit von einander entfernt sind, wie de« Paktpartner Japan von den beiden Achsenmächten. Außen minister Matsuoka hat nun seit seiner Ankunft in der Reichs hauptstadt Gelegenheit, die führenden Männer des Reiches persönlich kennen zu lernen, und das deutsche Volk hat auch seinerseits den Gast herzlich begrüßt. Wie sich der markante Kopf des Botschafters General Oshima längst dem Gedächt nis als der eines Freundes eingeprägt hat, so hat sich de« Mann in der Straße der Hauptstadt Großdeutschlands dis Züge des Mannes eingeprägt, dessen erste außenpolitische Tat der Beitritt zum Dreimächtepakt von Berlin ge- j Wesen ist. i Das Werk freilich, die Ordnungsaufgabe des Paktes, ist dagegen schon längst in das Bewußtsein nicht nur des deut schen Volkes, sondern aller europäischen Nationen eingegan gen, die es leid sind, durch raumfremde Einflüsse von eine« Krise in die andere gestürzt zu werden. Wie in ganz Ost asien schon längst der Widerstand gegen die überheblich« Arroganz des Angelsachsentums wach geworden war, bevor Japan seinen Führungsanspruch anmeldete, so wuchs auf dem gesamten europäischen Festland und im benachbarten Afrika sowie im Nahen Osten der Widerwille gegen die plutokratische Bevormundung mit jedem Tag. Die gegen seitige Zuerkennung einer Lösung der eigenen Lebensraum probleme war nur die praktische Formulierung eines vorhan denen Tatbestandes, der von den gleichen angelsächsischen Widersachern aus den nämlichen Gründen hier wie dort be stritten wird, so daß sich auch ein Zusammenschluß in der Abwehr der gemeinsamen Gegner von selbst empfahl. ES braucht nur auf den soeben erfolgten Beitritt Jugoslawien- und Bulgariens hingewiesen zu werden, um zu erkennen, daß die Achse innerhalb ihres Ordnungsbereiches auch die jüngst- Zeit nach besten Kräften genutzt hat, während Japan seiner seits auf den ersten weltpolitischen Erfolg der Friedenserhal tung im hinterindisch-ostasiatischen Bereiche zurückblicken kann. Matsuoka wie Ribbentrop kommen unmittelbar nach der Unterzeichnung bedeutungsvolle« diplomatischer Schrift stücke zusammen, um gemeinsam den Fortgang der Dinge und die bestmögliche Ansetzung der ungeheuer großen ge meinsamen Machtmittel und Kraftreserven zu beraten. Die in Ermangelung sicherer Informationen angelsächsischerseits ausgesprochene Vermutung, der Matsuoka-Besuch bedeut« lediglich eine Erwiderung auf die Annahme des Lend-lesse- Gesetzes durch die gesetzgebenden Körperschaften der USA, verwechselt, wie so häufig, Taktik mit Strategie, Diplomaten kniffe mit Staatskunst. Auch übersteht man in London und Washington, daß seit 1905 kein japanischer Außenminister zu einem Staatsbesuch im Auslande geweilt hat uqd daß dementsprechend die Be deutung der gegenwärtigen Stunde garnicht hoch genug ein geschätzt werden kann. Nur der Anbruch einer neuen Ge schichtsepoche konnte bedeutungsvoll genug sein, um mitten im Kriege und angesichts einer stürmischen weltpolitischen Entwicklung die weite Reise des japanischen Staatsmannes nach Berlin zu rechtfertigen. General der Flieger Löhr i« Sofia. — Empfang durch König Boris. — Inspektion der deutsche« Lustwaffenverbäude. Sofia, 27. März sHS.-Mcldung). Am Mittwoch traf General der Flieger Löhr, Befehls haber einer Luftflotte, in Sofia ein, um di« in Bulgarien eingesetzten deutschen Fltegerverbänbe zu besuchen. Der Oberbefehlshaber der Königlich-Bulgarischen Luft waffe, Gneralmajor Bojdeff, empfing sein« Gäste auf dem Flughafen Wraschdcbna bet Sofia, wo eine Ehrenkompanie -er bulgarischen Luftwaffe Aufstellung genommen hatte. Später wurde General -er Flieger Löhr von König BoriS III. empfangen. Die Unterredung verlief sehr herzlich. Am Nachmittag gab der italienische Gesandte Graf Ma- gistratt einen Empfang, bet dem führende Persönlichkeiten des bulgarischen öffentlichen Lebens, sowie der -eutschcn Fliegerverbände zugegen waren. Nach Abstattung verschiedener Freundschaftsbesuche wird sich General der Flieger Löhr auf «in« JnspekttonSreiF zu den deutschen Luftwassenverbän-en Leaebeu.