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««.« Lie Lelreuung de; Moatwaldes Eemrinsame Organisalion der Reichslorstoerwaltung und des Reicksnährstanves Durch eine yemeinsame Anorvnunft des Reubstorstmeisters, des Reichsministers für Ernähruna und Lanöwirtichas« und des Reichsbauerniührers wird eine gemeimame Lrganssaiion der Reicksiorstverwaltung und des Reichsnätmtandes zur forstlichen Lelreuunq des deulfchen Prioatwaldes im aeiamten Reichsaebiet nach dem Muster der qemeiniamen Anordnung für die Ostaaue vom 6. und 9 März 1940 eingerichtet. — Die Durchführung im einzelnen wirb gemeinsam durch das Reichssorstamt und die Forftableiluna des Reichsbauernsühreis geregelt. Ter Leiter und ein entsprechender Mitarheiterstab der Forst- abteilung des Reichsbauernsührers, die der Reichsbauernsührer dem Reichssorstmeister zur Durchjührung der kriegswirtjchaft» lichen Ausgaben im Prioatwald auf Grund der gemelNiamen Anordnungen vom 15 Sepiember 1999 zur Verfügung gestellt hat. verbleiben zur Erledigung der Privatwaldbetreuungsauf gaben und zur Mitwirkung bei allen sonstigen Privatwaldange, legenheiten als „Prioatwaldabteiluna" im Reichssorstamt Tie Zugehörigkeit des Leiters und seiner Mitarbeiter zum Reicks, nährstand wird dadurch nicht berührt. Lenordmmg der Kv-Iendewlrlschastmig BesttUung eine» RelchSbraustragte» für Kohl« und etneS Sonderbeausteo^en für KohlentronAport Die Bedeutung der Kohle al» de» wertdollsten deutschen Rohstoffes ist im Krieg« deutlich hervorgetreten. Ihr« Be wirtschaftung erfordert den restlosen Einsatz aller Kräfte, um di« Versorgung der Wirtschaft und d«r Bevölkerung mit Kohl« sicherzustellen. Reichsmarschall SSring hat daher den ReichSwtrt- schaftsminister Funk beauftragt, »in« Neuordnung der Kohlenbewtrtschastung durchzuführen. Dabei soll die freie Initiative im Bergbau und im Kohlenhandel weitgehend nutzbar gemacht und zu eigenverantwortlicher Ent faltung gebracht werden. Zur Durchführung der gestellten Aufgaben, insbesondere der Organisation der Kohlenveriei- lung im großdeutschen Raum, haben sich Kohlenbergbau und Kohlenhandel zu einer SelbstverwaltungSorganisation, der „Reichsvereinigung Kohle*, zusammengeschlossen. Vorsitzer der Bereinigung ist der Gauwirtschaftsberater, Ge neraldirektor Paul Pleiger, den der Reichswirtschaftsmint- ster zugleich zum Rcichsbeaustraglen für Kohle bestellt hat. Diese Neuordnung wird zu einer wesentlichen Verein fachung der bisherigen Organisation der Kohlenbewirtschaf tung führen und eine schnelle und nachdrückliche Durchführung der Regierungsmaßnahmrn auf dem Gebiete der Kohlenwirt schaft gewährleisten. Da die Verteilung der Kohle während deS Krieges in erster Linie ein Transportproblem ist, hat der Reichsmarschall ferner den Staatsrat Wilhelm Meinberg zu seinem Son derbeauftragten für den Transport der Kohle ernannt. Dieser Sonderbeauftragte wird in engster Zusammenarbeit mit dem Reichsbeauftragten für Kohle und der Bergbau-Abteilung des Reichswirtschastsministeriums, sowie in steter Fühlung und im^Benehmen mit dem Neichsverkehrsminister alle Maßnah men tresfcn, die den reibungslosen Transport der Kohle sicherstellen. Im Zuge dieser Neuordnung ist das Amt des Retchs- kohlenkommissars ausgelöst worden. Der bisherige Reichskohlen kommissar. Paul Walter, ist auf seinen. Wunsch von dem Reichsmarschall von seinen Ausgaben entbunden worden. Der Reichsmarschall hat ihm für die unter größten Schwierigkeiten geleistete Arbeit seinen besonderen Dank ausgesprochen. MoSeWng vor dem Flugmodellbau Rener Arbeitsplan der NSFK.Gruppe 7 fElbe-Saales für das Jungvolk In einer ausschlußreichen Tagung der Modellflugsachbear- bciter ver RSFK.-Gruppe 7 lEloe-Saale), die den Rachwuchs sllr die Fliegertruppe beireu«, wurde der neue Ausbildungsplan für das Junnvolk bekanntgeneben Hauptsturmlübrer Eggert konnte neben den Sachbearbeitern der Standarten 96 Halle- Merieburg. 97 Chemnitz. 9b Dresden, 99 Lciozig und 40 leplitz- Sckönau auch den Beauftragten des Reichsprotektors in Bäh- men und Mähren. Pros. Weiß begrüßen. Ter neue Plan strebt in Anbetracht der hohen Bedeutung, die dem Flugmodellbau heute zukommt, jede Möglichkeit einer Zschopawer Tageblatt «ad Suzetgt« weiteren Steigerung der Breitenleistung an. Um diese« Ziel »u erreichen, hat man ab 1. Avril W41 den Modellslug vor den Flugmodelloau gestellt: die Pimpfe sollen also bei vereinfachter Bauweise und entsprechender Herabsetzung der Bauzeit ihre Begeisterung für das Flugwesen in erster Linie dem Fluabetrieb widmen, kür den sie als die Kampfflieger von morgen ihre Flugmodelle selbst gebaut haben. Diefe brennenden Tagessragen wurden vom Stabssührer der NSFK.-Erupoe 7, Standartenführer Ulbricht, Hauptnurm- führer Eggrrt und Scharführer Sykora in mehreren Borträgen «ingehend erläutert. — Zmhtersolge MMer SchaWchler »er Landesverband Sächsischer Schafzüchter veranstaltet« ln TreSden-Reick di« Zentralkörung der Böcke des Jahr- ganges l94v, die mir einer Bockschau und einer Versteigerung von Elite- und Gebrauchsböcken verbunden war. Die Äusge- alicheuheit sowohl der Tiere untereinander als auch der Wolle auf dem einstlnen Tier war ganz ausgezeichnet. Der la-Preisiräger im Einzelwettbewerb der Iährlingsklasse, ein Bock aus der Herde Canitz, war gleichzeitig der Sieger im Wollweitbewerb. An zweiter Stelle stand «in Bock aus der Herde Hirschseld, während die dritte und vierte Stelle Böcke aus den Herden Canitz bzw. Gödelitz einnahmen. In der Herdensammlung blieb die Herde Hirschseld Sieger vor Ca nitz und Gödelitz. In der Vererbersammlung erhielt die Herde Canitz sämtliche drei erste Preise. Bet den Altböcken stand der Slammbock Wülperode aus der Herde Hirschfeld vor dem Stammbock Brtetzke aus der Herde Canitz und dem Bock j Oppin aus der Herde Gödelitz. Aus der sich anschließenden Versteigerung wurden über fünfzig Tiere in Zuchtgebieie außerhalb Sachsens verkauft. Eine Anzahl Böcke ging nach Bulgarien. (NSG.t Zusätzlicher Erholungsurlaub für ArbeitSurlauoer. Der Reichsarbeitsminister hat angeordnel, daß Soldaten, die auf einem Arbeitsurlaub in einem urlaubsmarkenpflichtigen Betrieb beschäftigt werden, nach dreimonatiger Beschäftigung Anspruch auf einen Erholungsurlaub von drei Tagen haben. Dieser Urlaub wird auf den nach der Urlaubsmarkenregelung etwa zusteheuden Urlaub nicht angercchnei. Tie neuen Bestimmnn- gen, die im „Deutschen Reichsonzeiger' Nr. 69 voni 15. März . 1941 veröffentlicht sind, gelten nur für solche Gefolgschasts- Mitglieder, deren Arbeitsurlaub an diesem Tage noch nicht beendet war Begabtenförderung durch »,en RDB. Der Reichsbeamten- sührer Hai angeordnel, daß der Neichsbund Deutscher Beamten zusätzlich zu den bestehenden Einrichtungen Mittel bereilstellt, um seinen Mitgliedern für deren fördcrungswürdige Söhne und > Töchter Ausbildungsbeihilfen nach Maßgabe folgender Besiim- § mungcn zu gewähren: Ausbildungsbeihilsen werden solchen RDB.-Mttgliedern gewährt, die infolge ihrer wirtschaftlichen - Lage ihren Kindern nicht die ihrer Begabung entsprechende s Ausbildung zuteil werden lassen können und einer Unter- ! stützung durch den RDB würdig sind Die Kinder, für die Anträge aus Gewährung von Ausbilvungsbeihilfen gestellt werden, müssen besonders förderungswürdig, d h. in guter körperlicher und geistiger Verfassung, crbgesund charakterlich und politisch geeignet und begabt sein In erster Linie wer den Anträge kinderreicher RDB. Mitglieder berücksichtigt; ,e- doch können Ausbildungsbeihilsen auch nichlkinderrcichcn RDB.- Miiglicdcrn gewährt werden, deren Kinder besonders begabt sind Voraussetzung für die Gewährung von Ausbildungsbei- Hilfen des RDB. ist ferner, daß amtliche und private Unter- stützungseinrichmngcn <z B Schulbcihilsen, Ausbildungsbei- Hilfen, Stipendien, Langcmarck-Studium usw.l, soweit, die Möglichkeit dazu besteht, in Anspruch gcnommeu werde». Bei- hilfesähig sind insbesondere die Studiengebuhrcn selbst sowie die Kosten der erforderlichen Lehrmittel Ob und inwieweit Zuschüsse zu den Kosten von Verpflegung und Unterkunft, falls sie außerhalb des Elternhauses erfolgen muh, gegeben werden können, wird in jedem Einzclsalle nach Lage der Verhältnisse entschieden. Arbeitsbeginn und Nacharbeit nach Fliegeralarm. Im Zusammenhang mit der Erstattung der Vergütungen des Lobn- t aussallcs bei Fliegeralarm sind Zweifel über die Fragen der Nacharbeit, der Zulässigkeit von Ueberarbeil und über den Arbeitsbeginn anigelreie», die jetzt durch einen Erlaß des Reichsarbeitsmlnisters geklärt werden. Der Minister stellt klar, daß eine Arbeit, die im unmittelbaren Anschluß an einen Flie geralarm nach Beendigung der belriebsüblichcn Schiclnzeil von Gesolgschaftsmitgliedern der einen Schicht bis zum Einiressen der Geiolgschasismitglieder der nachfolgenden Schicht geleistet Httttwoch, »«« 1». Rkavz r«4l werden muh. nicht al« Nacharbeit gilt. Die GefolgschastS-' Mitglieder der ersten Schicht, die am gleichen Tag» bis zum Eintreffen der zweiten Schicht zur Arbeitsleistung herangezogen werden, erhalten deshalb den zustehenden Lohn, ohne daß «ine Anrechnung diese» Lohne« auf die wegen vorhergegange- ner Ausfallstunden gewährt» Vrrgütung »rsolgt. D»r Minister stellt weiter klar, daß für diese notwendige Anschlußarbei» kein Mehrarbeitszuschlag gezahlt zu werden braucht Den Gesolgschaftsmiiglirdern der zweiten Schicht steht dir Ver gütung de« LohnauSfalls für die Zeit vom Beginn ihre, Schicht, wenn dieser in dir Alarmzeit fiel. bi« zum Zritpunk« ihres Eintreffens an der Arbeitsstelle zu. ES ist nick« zuge- lafsen, daß der Betrieb den Beginn der zweiten Schicht mit Rücksicht ans den Fliegeralarm allgemein auf einen späteren Zeitpunkt verlegt. Auch bei einschichtigen Betrieben gilt ein» Ueberarbeit im Anschluh an »inen Fliegeralarm nicht al» Nacharbeit, wenn der BetriebSführer die Arbeit nur wegen der technischen Notwendigkeit, den Arbeitsprozeh bis zu einem gewissen Punkt zu führen, angeordnet hat. Die Vergütung für die Ausfallstunden wird ln solchen Fällen nicht um den Lohn der Ueberarbeit gekürzt. HI. Führer in allen Umsirvlungslagrrn. Die Reichs- tugendführung ha« Bestimmungen über den Einsatz der Hitler- Jugend bei der Umsievlungsaktion erlassen. Es bandelt sich besonders um die Führung und Betreuung der in den Lager» untergebrachien Jugendlichen. Im Einvernehmen mit deiP Reichskommissar zur Sicherung deutschen Volkstums und de« Volksdeutschen Mittelstelle ist m der Neichsjugendführung vii Stelle Umsiedlung geschaffen worden In den Gebieten trete» HI.-Führer zu den Einsatzstellen. Für jedes Lager wird i» Ucbereinkuns« mit dem Lagersührer aus den Reihen der Volks deutschen ein Jugendführer ernannt. In besonderen Auslese- und Schulungslagern werden diese Jugendsührer aus ihr« Ausgaben vorbereitet. Die Arbeit im Lager selbst erstreckt sich aus vie Leibeserziehung, die weltanschauliche Schulung, die kul turelle Arbeit, die Feier- und «Freizeitgestaltung, die sozial« Arbeit und die Sonderausbildung Auch die Durchführung eines Schulunterrichts an den Vormittagen ist geplant. Die Kosten des Luftschutzraumes. Auf eine Anfrage teil« die „Sirene" nii«, daß sich Hausbewohner auf jeden Fall an den Kosten des Schutzraumes beteiligen müssen, ganz gleich, ob sie den Lustschutzraum benutzen oder nicht, etwa wenn sie meist außerhalb des Hauses tätig sind. Zu drn Kosten haben alle Personen beizütragen, zu deren Schutz di« Schutzraumanlage bestimmt ist. Dresden. Schadenfeuer in einem Lichtspiel theater. In dem Lichtspieltheater „«Faun-Palast* in der Leipziger Straße entstanv nachts ein Schavenfeuer, durch vas das Kino fast restlos ausbrannte. Personen sind bei dem Branv nicht zu Schaden gekommen. Leisnig. Eröffnung der Heimatwerk-Aus stellung. Hier wurde die Ausstellung des Heimatwerkes „Kein schöner Land . . " eröffnet. In seiner Ansprache stellte der Kreisletter die Kraft heraus, die von dem Begriff Heimat ausaebt. Leipzig. Fahrerflucht nach tödlichem Unfall. Kurz vor Mitternacht wurde auf der Bornaischen Straße der fünfzehn Jahre alte Gerhard Kreißler von einem stadtauswärts fahrenden Perionenkrofiwaqen tödlich überfahren. Ter Lenker des Kraftwagens fuhr, ohne sich um den Verunglückten zu küm mern davon. Ter Fahrer^konnte noch nicht ermittelt werden. Mylau. 520 Kaninchenfelle abgeführt. Auf der Jahreshauptversammlung ves Kaninchen,uchtervereins wurde u o. mitgetcilt. daß im vergangenen Jahre in Mnlau 460 Zucht tiere tätowiert und 520 Felle der Fellverwertung zugeführt worden seien. Hankel, Wirtschaft und Verkehr Berliner Wertpapierbörse. Bet mäßig belebtem «Seschäst und nicht unfreundlichem Grundton gestaltete sich die Kurs- enlwicklung für Aktien an der Berliner Miltwochbörse un einheitlich, wobei zunächst Besserungen überwogen, die später allerdings vielfach von Kursrückgängen abgelöst wurden, so daß die Anfangsgewinne verschiedentlich wieder verlorengingen und auch der Vortagsstand teilweise unterschritten wurde. Am variablen Renten markt lagen Neichsaltbesitz nach anfäng licher Befestigung wieder bei 159)L. Steuergutscheine I (De- zcmber, Januar, Februar, März. April und Mai) nannte man unverändert 106^. Steuergutscheine II waren Juni, Juli mit 107)4 bzw. 106'/, um Z4 Prozent befestigt, August mit 106^ unverändert, September und Oktober mit 106V« bzw. 105'/, je nm Prozent erhöht und November mit 10554 unverändert SüMNI Was gern vor auf Krannitz? fromsn von v^stl l-OIT 29. IVerlegung. „Es ist nicht tödlich, vielleicht nicht einmal gefährlich", beruhigte ich sie Ada war ganz '''ah geworden. Iegt sah sie gespannt nach oer Türe, yinter welcher ,ie den Arzt vermutete. Ich begann mich etz» zu wandern, daß auch Egon nicht mehr zu 'ehen war. Wo mochte der wohl stecken? Nervös ging Ick» ass und ab. Was sollte ich jetzt machen? Even traten Or. Korner und die Baronin aus der Tür des Terrassenzimmrs. Die Baronin war bleich wie der Tod. Meine Frau und 'ch traten ihnen entgegen. .Augenblick!,u, ist alles geschehen, was geschehen konnte", sagte vr. Kittner, -ann wandte er sich an die Baronin. „Sie müssen sich vor allem beruhigen Frau Baronin. Ihr Herr Gemahl braucht absolut« Ruhe!" Er sah nach seiner la-,.. „Es ist elf Uhr fünfundvierzig. Gegen fünf Uhr nach mittags bin ich wieder hier, bitte, schicken Sie mir den Wagen. Ich habe sehr viel zu tun und möchte keine Zeit versäumen." „Selbstverständlich! Der Chauffeur wird rechtzeitig vor Ihrem Hause mit dem Wagen warten." „Kopf hochl Es besteht keine Gefahr mehr, aber, wie gesagt, absolute Rühe! Ich schicke Schwester Marie herauf, sie ist unsere beste Pflegerin. Der Wagen bringt sie gleich mit." Die Baronin dankte herzlich worauf Or Körner sich entfernte. Ich überließ die Baronin meiner Frau und trat vor das Haus, um Or. Klodt oder Egon zu finden. Ich ging auf das Herrenhaus zu und blickte auf das Schloß zurück; unwillkürlich suchte ich die beiden Fenster, aus ^enen Egon das Herrenhaus zu beobachten pflegte. Keine Menschenseele war zu sehen. Wo mochten die ! beiden stecken? Ich ging ins Haus zurück auf mein Zimmer und läutete nach Egon. Er kam nicht. Ich trat ans Fenster und blickte in die Landschaft hinaus. Da sah ich den Oberförster und Just kommen, wie mir schien, eiliger als sonst. Wann mochte der Unfall passiert sein? Hörte jemand den Schuß? War Eugen vielleicht an derselben Stelle verwundet worden, wo auch seinen Bruder die verhängnisvolle Kugel traf? Ob wohl Setten wieder seine Hand im Spiele hatte? Solche Gedanken gingen durch meinen Kopf. Als die Jäger schon nahe am Hause waren, ging ich hinunter und erwartete sie auf der Terrasse. Eilig kam der Oberförster auf mich zu und fragte auf geregt: „Lebt der Baron?" „Ja, er wird auch am Leben bleiben!" „Gott sei gelobt! Das sind ,a schreckliche Zeiten setzt auf Krannitz. Seit fünfunddreißig Jahren ist alles in Ord nung und jetzt geschieht ein Unglück nach dem anderen." Der Heger stand bescheiden hinter dem Oberförster und hatte bisher kein Wort gesagt. „Können wir etwas helfen?" „Augenblicklich nicht." „Haben vitzlleiu,. Sie einen Schuß gehört, Herr Inge nieur?" „Nein!" Dann fragte ich Just: „Hörten Sie e«n- moren Sie denn zu jener Zeit?" „Im Garten beim Hause, Mohn schneiden." „Und Sie, Herr Oberförster?" „Ich war gar nicht weit, bei der Baumschule, ungefähr sechs- bis siebenhundert Schritte weg von der Stelle, wo man den Herrn Baron gefunden hat. Ich habe gar nichts gehört, und das gibt mir zu denken! Vielleicht ist der Schuß von der anderen Seite gefallen, aber dann muß es von sehr weit gewesen sein, weil ja der Schütze sonst keinen Ausschuß gehabt hätte. Dort ist der Erlenbusch und Unterholz. Da kann man nicht weit sehen. Ich stehe vor einem Rätsel." „Ich bin vielleicht auch nicht weit gewesen", sagte ich. „Ich war in der Wolfsschlucht, entweder auf dem Hitz- oder Ruckweg. Jedenfalls war ich nicht weiter als beim alten Häuschen dort unten " „Dann können Sie den Schuß nicht gehört haben", lautete die bestimmte An vort des Oberförsters. „Wenn Sie einmal unten sind, hören Sie nichts mehr", bestätigte Just. Da kam mir ein Gedanke, den später auch vr. Klodt ousiührte und der viel zur Klärung des Falles beitrug. Vorläufig sagte ich aber nichts. Als ich den beiden Jägern wiederholte, daß augenblick lich für sie nichts zu tun sei, gingen sie fort. Auf meinem Zimmer angekommen, läutet« ich wieder nach Egon — alles blieb still. Wo konnte der Mann stecken? Rasch e.ttschlossen ging ich in den zweiten Stock hinauf und fand tatsächlich Egon hinter dem Fenster des linken Flügels stehen und gespannt nach dem Herrenhause hinüber spähen. Erst als ich knapp bei ihm stand, hörte er mich und fuhr erschrocken zusammen. Als er mich erkannte, wandte er sich nach kurzem Gruße wieder dem Fenster zu. Ich trat hinter ihn un'' erblick'- folgendes Bild: lFortsetzung folg«).