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Mopau«» ZagedlaN Zeitung Nir die Ort«: Börnickm. Dittersdorf. Dittmann»dorf. Sornau. Hobndork Krumbermerrdorf. Lcharkeasteia. Schlößchiy/Lrzgeb. WalbHrchrn/Lrzgeb., Weißbach, Wilifchtbal Witzschdork da» „Zfchopauer Tageblatt und Anz»ig»r" »rfcheint werk täglich. Wonatlicher Bezugspreis 1.70 R2N., Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden In unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Postaustalten angenommen. 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Aber der Schaden, den fie ungerichtet haben, steh« in keinem Verhältnis zu den geschilderten Explosionen, die die Häuser an der britischen Kanalküste haben erzittern lassen. In Boulog« ist einiger Schaöen an Häusern der Zivilbevölkerung angerichtet und ein Zivilist getötet worden, und an einer Stelle ist noch leichter Sachschaden entstanden. Ein feindliches Flugzeug wurde von der deutschen Flakartillerie --geschaffen. DaS ist alles, waS von dieser „gewaltigen rustosfensive", die wie rin Schaustück für die Bewohner der kcntischen Küste anfge^gen worden «st, übrigbleibt. Der Feuerschein der bomben, «...t dencn die engli- schcn Flieger vergeblich ihre Ziele gesucht haben, scheint also das eindrucksvollste dieses nächtlichen Feuerzaubers gewesen zu sein. o.'i . .. habt, daß der Himmel Ind wie ei» Uhrwerk ist die Sache schon Berlin, 10. Februar (Funkmeldung). Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt Fernkampfflugzeuge unter Führung des Hauptmanns Fliegel griffe« gestern etwa Svü Kilometer westlich der portugiesische« Küste einen durch Kriegsschiffe gesicherten Geleitzug an, versenkte« nach bisher vorliegenden Meldun gen Handelsschiffe mit zusammen 24 500 BRD. und beschä digten vier weitere Schiffe schwer. Der Geleitzug wurde damit völlig zersprengt. Bewaffnete Aufklärungsflugzeuge stieben bis Island vor «ud nahmen einen vom Feind besetzten Flugplatz auf der Insel nnter MG.-Fener. Ein Kampfflugzeug griff vor der schottischen Ostkiiste ein Borpostenboot erfolgreich mit Bomben an. I« der letzten Nacht richtete« sich Angriffe von Kampf- reiseude und Journalist Stanley bei dem winzigen Nest Boina an der Kongomündung sich mit einer Flottille von Booten eingefunden. Stanley hatte Afrika vom Osten bis zum Westen, bis zur Kongomündung, durchguert. Er wichte von wunder- M Strom, der sl«gzeugen gegen kriegswichtige Ziele i« Londo« ««d Süb- ostenglaud. In der Nacht warfen einzelne feindliche Flugzeuge Bomben an zwei Orten in Nordwestdeutschlaud. Sachschaden entstand lediglich an einem Bauernhaus. Der Feind verlor gestern zwei Kampfflugzeuge im Kampf vor der norwegischen Küste. Vier britische Sperr- vallone wurden zerstört. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt. Nach dem erfolgreichen Angriff gegen de» feindlichen Geleitzng westlich der portugiesischen Küste hat eine Kampf- fliegergruppe seit dem 1. 8. 1940 allein rund 350 000 VRT. feindlichen Handclsschisfsraumcs versenkt und darüber hin aus eine Großzahl feindlicher Handelsschiffe schwer be schädigt. Nom, 10. Februar lFunkmelöuug). Ter italienische Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der griechischen Front hat der Feind in Kämpfen von örtlicher Bedeutung empfindliche Verluste erlitten. In den Kämpfen der letzten Tage zeichnete sich das 14. Schwarz- hemdenbataillo« der Legion Leoueffa besonders aus. Leb hafte Tätigkeit unserer Lustwasfe gegen Straßenknoten- pnnkte, feindliche Stellungen und Truppen find den ganzen Tag zu wiederholten Malen mit Bombe« «nd Maschinen- gewehrsener wirkungsvoll belegt worden. Des weiteren wurden mit sichtbarem Erfolg wichtige griechische Flotten stützpunkte, der Kanal von Korinth und die militärischen Ziele in Saloniki getroffen. In Lustkämpfen haben nnscre Jagdflieger elf feindliche Flugzeuge abgeschosscn. I« Nordafrika wurden eine feindliche motorisierte Ko lonne bei Kufra in die Flncht geschlagen «nd anschließend von nnsercr Luftwaffe mit Splitterbomben und Maschinen- gcwehrfeuer belegt. Im Gebiet des Aegäischcn Meeres Haven feindliche Flugzeuge in der Nacht zum 10. einen unserer Flugplätze überflogen. Von unseren Jagdfliegern angegriffen und von unserer Flak unter scharfes Abwehrfeuer genommen, ent fernten sie sich, ohne Schaden verursacht zu haben. In Ostasrika dauerte die Artillerietätigkeit im Abschnitt von Keren an. Unsere Lustwasfe hat «nunterbrochen Bom- beuangrifse gegen feindliche Truppe», Kraftfahrzeuge und Artilleriestellungen durchgeführt. Ei« Verband unserer - Jagdflugzeuge hat aus einem mit Tiesslug gegen einen feindlichen Flugstützpunkt unternommene« Angriff feind liche Flugzeuge am Boden zerstört. Feindliche Flugzeuge haben Einflüge auf einige Ort schaften ansgcführt, die dank des raschen Eingreifens nnsercr Fägcr und unserer Flak ergebnislos verliefen. Ein Flugzeug des Blenhcim-TYPs wurde abgcschossen. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zu seinem Stützpunkt zurückgekchrt. Im Morgengrauen des S. ist durch starken Nebel begün stigt, ein feindlicher Flottenverband vor Genua erschienen. Trotz sofortigen Eingreifens der Küstenabwchr der Kriegs marine haben die feindlichen Salven, die keine militärischen Ziele trafen, nach den bisherigen Ermittlungen 72 Tote «nd 228 Verwundete unter der Zivilbevölkerung sowie be achtliche« Sachschaden an Wohnhäusern zur Folge gehabt. Die Ruhe «nd Disziplin der Bevölkerung Genuas war : er jedes Lob erhaben. Eine unserer Lustformatiouen hat am Nachmittag die feindlichen Schiffe erreicht und einen Kreuzer durch eine Bombe am Heck getroffen. Englische Flngzcnge haben einige Einflüge aus Livorno «nd auf die Umgebung von Pisa dnrchgeführt, wo kein Schaden festgestcllt wurde. In Livorno wurde ein feind liches Flugzeug von -r Flak abgeschossen. MenWe Luftwaffe an affen Oranten erfolgreich 28 feindliche Flugzeuge zerstört / Bombentreffer ms englischen Smizer Griechische IlollenMpuMe bombardiert Zusammenbruch englischer Lügen Vhanlastereie« um den restlos verunglücken MZ-Gkußaugrifs vom ö. Februar Der deutsche OKW.-Berich« vom 6. Februar über die ' c Luftschlacht an der Kanaltüste ist knapp und klar. Er i fest, daß der Versuch des Feindes, unter Jagdschutz mit cereu Welle» von Kampfslngzeugen in das besetzte Gebiet Kanal einzndringcn, unter der schlagartig einsetzenden Ab- haks Oflizier, in vollkommener Ordnung gestartet, iei vaun in das Flakseuer der feindlichen Abwehr geraten, habe aber trotzdem die befohlenen Ziele weiter angeflogen. „Deutsche Jäger begegneten den britischen Maschinen nicht", so erzählte der Kommodore weiter. „De- Zimmel war, abgesehen von den britischen Verbänden, leer. Alles lief wie ein Uhr werk". Bei der Rückkehr habe der Oberstleuinant über dem Kanal noch einen Luftkamps zu bestehen gehabt, da er noch einmal umgekehrt und halbwegs über dem Kanal zurück- geslogen sei. In dieser hier geschilderten Zeitspanne find allein von baren Dingen zu erza, . „ „ mehr als 4000 Kilometer durch Urwald und Steppe fließt, von Menschenfressern, von sagenhaften Zwergvölkern, die Wirklich keit waren, von Arabern, die durch ihren Sklavenhandel ganze Landstriche entvölkert hatten, usw. Stanley forderte nun Eng land telegraphisch auf, dieses gewaltige Gebiet zu besetzen, aber England, damals in Kämpfe mit den Eingeborenen von Uganda und Algerien verwickelt, lehnte ab. und dafür sprang König Leopold ll. ein, der in Brüssel mit merkwürdiger Ge schicklichkeit die Rolle eines Königs und die eines Spekulanten großen Stiles sowie eines Lebemannes zu vereinbaren wußte. Er gewann Stanley, und durch Hunderte von Freundschafts verträgen mit eingeborenen Häuptlingen gewann Stanley das riesige Kongogebiet als — Privatbesitz König Leopolds II. Zu spät merkte England, daß es hereingefallen war. Am l5. No vember 1881 wurde durch den Fürsten Bismarck in Berlin die sogenannte Kongokonfcrenz eröffnet, die am 26. Februar 1882 mit der sogenannten Generalakte endete, wonach das Kongo gebiet ein unabhängiger Staat mit König Leopold an der Spitze sein sollte und allen Mächten Handelsprivilegien erteilt wurden. In aller Stille war so ein Niesenreich geschaffen worden. Zwar schlugen gelegentlich die Engländer Lärm, aber das Kongogebiet entwickelte sich; bis 1935 waren nicht weniger als 1» Milliarden Goldfranken in ihm investiert. In zunehmendem Maße führte das Konaogebie, Kupfer. B. aus den Katangagruben. die zu den bedeutendsten der Welt ge hören, Gold, Diamanten, Baumwolle, Kaffee, Kopalharz, Elfen bein, Palmöl ans. Unter König Albert wurde dann ans einem Abhang des rund 3M Meter hohen Mekenaberges ein groß artiger Nationalpark, also ein Naturschutzgebiet, angelegt. Es ist klar, daß die Engländer jetzt die Gelegenheit wahrnehmen möchten, dieses wertvolle Gebiet an sich zu reihen; aber eher kommt das englische Endel Kongogold Plutokraten beuten rin Land .uS. Das Lonooner Auswärtige Amt hat mitgeieilt es hab« nicht nur mit Belgisch-Kougo einen Kauf- und Finanz- vertrag abgeschlossen, sondern auch die Gold- und Devisen bestände Belgisch Kongos würden künftighin an die Bau! von England fließen. Mit anderen Worten: England stiehlt das Gold einer belgischen Kolonie, um seine zusammcn- geschmolzencn Gold- und Devisenbestände, die cs bis säst znr Neige an die USA. abgeben mußte, wieder etwas anfzusüllen. Nun ist Vclgisch-Kongo durchaus abhängig von dem Geschick, das der englische Angriff auf Deutschland findet. Mit Eng lands Fall sind auch seine letzten Naubgelüste erledigt. Daß die englische Plutokratie angesichts ihres sicheren Unterganges noch die Hand nach dem Eigentum anderer aussirccki, beweist wieder einmal schlagend den ganzen Halunkcncharakter dieser Weldpcst. An und für sich ist Bclgisch-Kongo eine Erwerbung des sehr geschäftstüchtigen und sehr wenig sittcnvosten König Leo polds II. von Belgien, der im Jahre 1908 den Kongostaat, der bis dahin sein Privaibcsitz war, also das Land zwischen dem Tanganjikasee und dem Atlantischen Ozcan dein Staate Bel gien vermachte, nachdem er durch die Vergebung von Konzes sionen an Privatgesellschaften die Kolonie gründlich für seine Tasche ausacnutzt hatte. Belgien erhielt durch das Versailler Diktat noch dazu eines der besten Stücke des ehemaligen Dcutsch-Ostasrikas, das reich bevölkerte und an Naturschätzen reiche Ruanda-Urundi am Tanganjikasee, zur Abrundung seines Kongostaates, dessen Größe in einem grotesken Miß verhältnis zum kleinen Belgien steht, denn das Kongogebiet hat den sechsfachen Flächeninhalt von Großdeutschland mit allerdings nur etwa 5 Millionen Einwohnern. Belgien selbst ist nur rund 30 000 Quadratkilometer groß, umfaßt also einen achtzigsten Teil des Kongogebietes. Nun ist cs merkwürdig, daß Belgien als das dichtest bevölkerte Ländchen Europas das Kongogebiet nicht etwa benutzt hat, um dort den Uebcrschuß seiner Bevölkerung unterzubringen und die weiten Gebiete wirklich zu kolonisieren. Nur rund 20 000 Belgier leben im Kongogebiet, also kommen aus einen Belgier nach der amt lichen Statistik rund 250 Kongoncgcrl Von vornherein war das Kongogebiet nicht eigentlich Kolonisierungsland, son dern Ausbeittungsobjekt der Plutokraten; »nd das erklärt auch die vielen Schandtaten, die als sogenannte „Kongogreucl" so ungeheures Aufsehen erregten. Am 9. August 1877 hatte der englische Forschungs- verlaufrn, aber nicht für dir britischen, sondern für die deutschen Jäger! Um die schwere Schlappe de: Oessentlichkeit gegenüber wieder einigermaßen auszumerzen, hat die Roval Air Force am 7. Februar erneut „Wellen von Bombern" über die Straße von Calais geschickt, über deren Angriff Reuter einen höchst theatralischen Bericht herausgibt. Tausende von Men schen hätten von der kcntischen Küste aus diesen Angriff beobachtet, und riesige Blitze hätten den Horizont über einem Nebelstreifen erhellt. Starke Detonationen feien durch den Raum gehallt, und orangefarbene Lichtscheine wären anfge- flammt. Erplosioncn hätten die Türei« und Fenster an der Küste von Kent erzittern lassen. In diesem Stil geht es weiter, so daß der Hörer oder Leser dieser Nachricht den Eindruck bekommen muß, als ob die ganze Kanalküste in Schutt und Asche gelegt worden sei. > chr z u s a m m e n b ra ch, und meldet dann kurz und bün dig: „Der Gegner verlor 17 Flugzeuge, von dencn 14 durch Jäger abgcschossen und 3 von der Flakartillerie vernichtet wurden". Wie sieht nun ein solcher Großkampftag in der briti schen Kriegsberichterstattnng aus? Ein englischer Sender brachte in der Nacht zum 6. 2. die erste kurze Meldung über dieses Ereignis. Er gib« zu, daß „heiße Kämpfe" über «iroßbritannien und dem besetzten Gebiet stattgesunden hätten, als britische Bomber, begleitet von Jägern, den „Krieg in Feindesland" trugen. Kühn wird dann behauptet, sie Deut schen hätten dabei zwei Bomber und zwei Jäger verloren, und in« Nebensatz wird schüchtern angeführt, daß die eigenen Verluste 5 Jäger betragen. Diese Zahlen rönnen schon des halb nicht stimmen, weil bei dieser Luftschlacht „deutsche Bomber" überhaupt nicht eingesetzt waren, da die Abwehr von Luftangriffen bekanntlich ausschließlich Sache der Jäger und der Flakartillerie ist Und die Zahl 5 an eigenen Ver lusten hat am nächsten Tage der britische Nachrichtendienst selbst auf 7 erhöht, wobei er immer noch schamhaft mehr als die Hälfte verschweigt. Alles lief 'Tie ein Uyrwerk Um die Harmlosigkeit des restlos verunglückten Großangriffs zu unterstreichen, Hai der Sender noch einen Oberstleutnant der RAF. ans Mikrophon geholt, der an dem Großunternehmen der britischen Jagdverbände über Frankreich teilgenommen hat. Wir sind weit davon entfernt, den britischen Jägern Mut und Zähigkeit abzusprechen, aber in diesem besonderen Falle scheinen die Herren Spitfire doch scbr lanrig gewesen zu sein. Der Verband ist, so erzählte der den deutschen Jägern des Lützow Geschwaders cmmerycn vrcc- zehn Flugzeuge abgeschossen worden, ohne daß der britische Oberstleutnant, wie er selbst zugibt, etwas davon gemerkt hat. Die englischen Kampfflieger werden sich über diese Art von Jagdschict, sicherlich ihre eigenen Gedanken machen, denn sie ' haben bestimmt nicht den Eindruck gehabt, daß der Himmel ..leer" gewesen ist. Ui