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! und Anzeiger Das „Zfchopauer Tageblatt und Anzeiger" erscheint werk täglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 NM., Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. Anzeigenpreise: Die 4b mm breite Miliimeterzeile 7 Pf.; die 4) mm breite Miliimeterzeile im Lextteil 25 Pf.; Nachiahstaffel L; Ziffer- und Nachweis-Gebühr 25 Pf. zuzüglich Porto. Vas „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrat» zu Zlöha und des Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Zinauzamtes Zschopau — Bankkonten: Lrzgebirgische Handelsbank, Zschopau; Stadtbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 Nus 7lS Zeitung für die Orte: Börnicken. Dittersdorf. Dittmannsdorf. Gornau. Hobndorf Krumbermersdorf, Scharfenstein. Schlöhchen/Lrrgeb. Waldkirchen/Lrzgeb.. Weißbach, Wilischthal. Witzschdors Nr. 8 Freitag, 10. Januar 1S41 109. Jahrgang LuslwaffenanWrung bis nach Norbschotlland kriegswichüge Ziele in Mikel- und Südengland erfolgreich Mil Bomben angegriffen / Vohnhöuser in Weffdeulschland und ein Kloster bei feindlichen Angriffen beschädigt Berlin, 10. Jaguar (Funkmeldung). Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Luftwaffe führte am gestrigen Tage bewaffnete Aus- klärnng bis «ach Nordschottlaud durch. I« der Nacht zum 10. 1. griffen starke eigene Kampf- ilicgcrvcrbäude zahlreiche kriegswichtige Ziele in Mittcl- und Südengland, insbesondere in Manchester, London und Liverpool mit Bomben an. Angriffe des Feindes richteten sich in der letzten Nacht vornehmlich gegen verschiedene Orte in Westdeutschland. Außer einigen Wohnhäusern wurden das Kloster Bethlehem bei Köln beschädigt und bas katholische Gescllcnhaus in Düsseldorf zerstört. Militärische und wehrwirtschaftliche Ziele sind nicht getroffen worden. Die Verlnsic der Zivil bevölkerung, die fast ausnahmslos außerhalb von Luftschutz- ränmcn eintrete», betragen 2V Tote und einige Verletzte. Ein feindliches Flugzeug wurde durch Nachtjäger, ein weiteres durch Flakartillerie abgeschossen. Italienischer Luftangriff aus starte ziatlensarmatiouen im Mittelmeer Wirksamer Bombenangriff auf Malta. — Erfolge italieni scher U-Boote im Atlantik und Mittelmeer. — Zwei feind liche U-Boote von italienischen Torpedoflugzeugen versenkt. Nom, 10. Januar (Funkmeldung). Der italienische Wchrmachtsbericht vom Freitag hat fol genden Wortlant: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der griechische« Front Aktionen lokalen Charakters in einige» Abschnitte« der 11. Armee. A« der übrigen Front Artillerietätigkeit. In Marsch befindliche Truppen und Kraftwagen sind von unserer Luftwaffe bombardiert und mit Maschinen gewehrfeuer belegt worden. Flakstellunge«, die einen wich tigen Flottenstützpunkt schützen, wurden wirksam getroffen. Unsere Flotteneinheitcn haben die feindlichen Küstcn- stcllungcn wirksam beschossen. Vombenstafseln haben im westlichen Mittelmeer eine starke Flottenformation angegriffen. Trotz heftiger Abwehr dnrch Flak und Jäger wurde ein Schlachtschiff getroffen. Luis Calvo, der Berichterstatter der Zeitung „ABC", schreibt aus London, daß die Verödung der City in einigen Stadtvierteln immer noch zunehme. Spitzhacke und Dynamit machten sie allmählich Southampton und Coventry ähnlich. ! Der Londoner Berichterstatter der Zeitung „Aa", Augusto § Assia, schreibt, daß die City mit ihren Brandtrümmcrn ati s eine malerische Bnhncndckoration erinnere. Die Aufrän- i mungSarbeiter sind immer noch in fieberhafter Tätigkeit und vollendeten das Werk der Bomben, indem sie die vor dem Einsturz stehenden Wände nieöerrisscn und die Ueberrcste - zerstörter Gebäude beseitigten. In den Gebäuden, die trotz der Beschädigungen zur Not noch benutzbar sind, sind Glaser, ! Zimmerleute und Installateure am Werk, wieder Halbwegs , wohnliche Näumlichkeiten zu schaffen, während die Vüro- angestellten in ihren übel zugerichtcten Kontoren die gerette ten Geschäftspapiere zu ordnen versuchen. Ueberall sieht man Fahrzeuge, vom Dreirad bis zum Lastwagen, die hin- und herfahren und die aus den Trümmerhaufen geborgenen i (Gegenständen nach Behelfslagcrn bringen. Dabei sind die Straßen noch derartig von Trummern verstopft, daß die i Autobusse iveitcrhin am Rande der City Halt machen müssen. An einzelnen Stellen sind sogar immer noch Feuerwehrleute mit dem Löschen schwelender Brände beschäftigt. Von den gewaltigen Verheerungen dieser alles vernich tenden Feuersbrünste macht man sich einen Begriff, wenn ! man erfährt, daß allein bei dem deutschen Luftangriff ans l London am 29. Dezember, fünf Millionen Bücher vernichtet Ein feindliches Jagdflugzeug Wurde avgeschossen. Zwei un serer Flugzeuge sind nicht zurückgekchrt. Unsere Luftformationen haben de« Flotten- «nd Luft stützpunkt Malta wirksam mit Bomben «nd Maschinen- gewehrfcuer angegriffen. Fünf feindliche Flugzeuge am Bode», zwei Dampfer und eine Flakbatterie wurden ge troffen. Einer unserer Jäger wurde abgeschossen. Zwei feindliche Flugzeuge wurden beim Eiuflugsvcrsnch ans unser Staatsgebiet abgeschosscn. In der Cyrenaika Artillerietätigkeit im Gebiet von Tobruk, in deren Verlauf feindliche motorisierte Einheiten vernichtet wurden. Unsere Flugzeuge haben den Hasen von Sollum bom bardiert. Eine Angriffs- und Jagdsormatio» hat etwa tvl) motorisierte feindliche Einheiten, die sich ans Acroma, süd westlich von Tobruk, hin bewegten, gesichtet und angegriffen. In Ostafrika wurden Zeltlager und Panzerkraftwagen von unsere« Flugzeugen im Gebiet von Kassala und bei Schuscheib mit Maschinengewchrfeucr belegt. Einbruchörcr- suche feindlicher motorisierter Kräfte wurden nordwestlich von Kassala abgeschlagen, wobei dem Feind Verluste bei gebracht wurden. Ei» feindliches Flugzeug hat Brandbombe» a»f Messina geworfen. Die dabei entstehenden Brände wurden sofort gelöscht. Kein Personenschaden. Eines unserer U-Boote unter dem Befehl von Korvetten kapitän Manlio Pctroni hat durch Torpedoschuß im Atlantik den griechischen Dampfer „Anastasia" (2883 BRD.) versenkt. Ein weiteres U-Boot unter dem Befehl von Korvetten kapitän Salvatore Todaro hat im Atlantik nach hartem Kampf de« englischen bewaffnete» Dampfer „Shakespeare" (SVSU BRT.) versenkt. Ein im Mittelmeer unter dem Befehl von Korvetten kapitän Paolo Bagliasindi operierendes U-Boot hat zwei Dampfer von nicht genau fcstgcstclltcr Tonnage, die in einem stark gesicherte» Gcleitzug fuhren, torpediert. Zwei feindliche U-Boote sind von unseren Torpcdoflng- - zeugen versenkt worden. Eines von ihnen ist das französische U-Boot „Narval", das zu den im Dienste Englands stehen den Streitkräften gehört. TaS U-Boot „Regulus", dessen Verlust von der britischen Admiralität gemeldet wurdc, ist eines derjenigen, deren Vernichtung in einem der voraufgcgangcncn Wchrmachts- bcrichtc gemeldet worden war. worden sind. Fast allo Verlagshänser in der Paternostcr- Now liegen in Trümmern, darunter anch die Lager des Ver lages Simpkin-Marshal, der größten englischen Buchexpvrt- firma. Insgesamt handelt es sich um 37 Verlage, deren Lager oder Vttrohüuser den von Churchill leichtfertig provo zierten deutschen Vergeltungsangriffen zum Opfer gefallen sind. Der in Neuyvrk eingelruffene „Associated-Preß"-Ver- treter Hcnriy, der London schon vor dem letzten Großangriff vom 20. 12. verlassen hat, meint, daß neben London Coventry und Southampton am schwersten betrvssen wurden, wo die Schäden „unglaublich hoch" seien. Es werde drei bis fünf Jahre nach Kriegsende in Anspruch nehmen, nm diese Städte wieder aufzubnuen. In Bristol gebe es Bezirke, die so schwer bombardiert seien, daß Coventry daneben wie eine „blühende Stadt" nussehe. Ebeuso seien in Birmingham ganze Teile einschließlich des Gcschüstsviertels in leere Manern verwan delt worden. Von Loudon sagt Henry, daß man dort kaum 2M Nieter gehen könne, ghne größere Bombenschäden zu ! sehen, (lind das vor dem letzten Bombenangriff!). Tie f schwer« Beschädigung all dieser Städte habe eine Verlang- ! samung der Produktion zur Folge, die noch größer sei als der Sch'den. der auf direkte Bombcnt'elfer zurückgehc. Zn die'en indirekten Schäden der Bombenangriffe muß man euch d ' ''iündcrungen rechnen, die sich offenbar auf Ware.: e" r . -.strecken und bereits erhebliche Ausmaße angcno ; n haben scheinen. To berichtet die „Daily Mail". d H , nr tzbare" Weinvorräle, die drei städtischen Gescliicha' en e hörten, von Plünderern aus den Lager hallen der Ba.e.s Company in der Harp-Lane geraubt wurden. Tie Laaergcbäude waren bei dem dent'chen Groß- angriss in Brand geraten und schwer beschädigt worden. Eine aufschlußreiche Besthwerüe eines Bewohners des Lon- kriegsstarke Ammzen Auf einem Gebiet, das mehr als jedes andere voller Fallstricke und Fußangeln zu sein schien und auf dem uns unsere Gegner alles Böse prophezeiten, hat sich das Heranwachsende Großdeutsche Reich als ein Niese von ganz besonderer Stärke erwiesen, dessen Kräfte noch längst nicht voll ausgeschöpst sind, sondern dauernd weiter wachsen. Das ist die Finanzpolitik. Man braucht nur einen Blick auf die jüngsten Dar legungen des Staatssekretärs im Reichsfinanzministcrinm, Reinhardt, über die NeichSeinnahmcn im laufenden Finanz jahr zu werfen, um zu wissen, was gemeint ist. Um fast ein Viertel sind die Gcsamkcinkünste des Reiches über den Stand der Steuereinnahmen von 1939 gestiegen; mit 30 Milliarden NM. ist ein Pcgelstand erreicht, der nicht nur die Schleusen der laufenden Staatsgeschäfte, sondern darüber hinaus auch die breiten Kanäle der Kriegswirtschaft, der Rüstung, der Aufbaumaßnahmen zu einem wesentlichen Teil füllt. 23,6 Aird. RM. betrug das Steueraufkommen des Jahres 1939, auf 25 Mrd. NM. schätzte man im Sommer die voraussichtlich zu erwartenden Steucreingüngc, zwischen 26 und 27 Mrd. Mark dürften die Ist-Einnahmen schät zungsweise endgültig betragen, während unter Hinzurech nung der Verwaltungseinnahmen sowie der seit KricgS- beginn verordneten kommunalen Kriegsbeiträge, der Steucrzuschläge und der kriegswirtschaftlich bedingten neuen Steuern der Nekordertrag von 30 Mrd. Mark erzielt wer- dürfte. Lvnit ist eine Leistungsmarke erreicht, die cs der Sta^iMhrung ermöglicht, trotz der überaus großen Anfor derungen des harten Abwehrkampfcs für das laufende Rechnungsjahr auf jegliche Steucrerhöhung und neue Steu ern zu verzichten, obwohl die anhaltende Kapitalneubildung, die Flüssigkeit des Geldmarktes und die Bilanzgestaltung der auf hohen Touren laufenden Kriegswirtschaft anzeigcn, daß die Sleucrkraft des Volkes noch nicht voll auSgeichöpft ist. Jedoch wird zweifellos angcstrebt, der Vorsorge für die kommenden Friedensaufgabeu und der Wicderausfüllung der zur Zeit stark gekürzten VerbrauchSgütcrdecke des breiten Publikums und der weitgehend geräumten Läger des Einzel handels Raum zu geben, um auch auf diesem Gebiete nicht von der Hand in den Mund zu wirtschaften. Insgesamt zeigt das günstige Bild der Finanz! ast des Reiches, wie groß der Wirtschaftsaufschwuug ist, der auch — trotz zahlloser Einberufungen und mancher GeschästS- schließungen — nach KriegZbeginn ungehalten hat. Natürlich kommt hinzu, daß inzwischen der Geltungsbereich der Steuer- gesctzc und damit die Einnahmequellen auf die neu unge gliederten und zurückgcwonuencn Gebiete ausgedehnt worden ist, duß zahlreiche ausländische Arbeitskräfte neben der Ver längerung der Arbeitszeit wesentlich zur Besserung der Lobnstcueruufkommen beigctragen haben und daß gewisse Nmsatzstcigernngcn — Lagerauslösuugen, Genußmittelver zehr wie der von Tabak und Alkohol u. a. m. — keine Dauererscheinungen sind; aber alles dies sind im Vergleich zur günstigen Entwicklung der Gesamtsitnation keine ein schneidenden Merkmale der Steuergestultung. Tatsache ist, daß die deutsche Wirtschaftskraft als Folge der erfolgreichen nativnalsoziaüstischen Staats- und Wirt schaftsführung heute einen Grad erreicht hat, duß anch die finanzielle Gesundheit auf dieser Grundlage voll gesichert ist. Sie war cs bereits im Frieden, trotz der großen Mittel, die die unsere Sicherheit verbürgende Rüstung und die ! soziale und kulturelle Aufbauarbeit erforderten. S'e ist es ! ebenso im Krieg mit seinen vielfachen finanziellen Anforde- ' ruugen. ! doner Ostends bringt der „Daily Hcrald" vorsichtigerweise nur im Auszug, so daß das Schlimmste hoch unterdrückt zu sei» scheint. Was das Blatt übrig läßt, ist vielsagend genug. Es lautet wörtlich: „Sogar die erste Hilfe wird von den Ortsbehördcu bis nach dem Kriege vertagt." Was hier „Erste Hilfe" genannt wird, dafür bietet mein Häuschen ein krasses Musterbeispiel. Die Türen und anch die Dachziegel sind ansgebessert. In den Fenstern aber fehlen sogar die Nahmen. Sämtliche Decken sind ebenfalls nicht wiedcrher- gestellt und anch keine Fußböden gelegt, so daß die Anßenluft überall freien Zutritt hat. Ter Wind pfeift bis in die äußersten Ecken jedes einzelnen Raumes. Trotzdem wird das Haus amtlich als „bewohnbar" erklärt. Deshalb niuß ich siir das bombardierte, für Menschen tatsächlich unbewohn bare Hans die Hypokhekenzimeu zahlen lind die Miete für ein anderes Häuschen, in dem ich wirklich wohne, ausbringen; außerdem habe ich auch noch die Versicherungslasten zu tragen." Das also nennt sich im plutokratischen England „Erste Hilse" für die Opser des von Churchill und seiner Ve rb reche re ligue herausbeichworenen Krieges! Zn den WMMkMUN' tzU LMWK Wy Immer noch VerWcheste WÄ- N. MsrämmmMtZEM / WU-AumM beMU über „WOiMWMMZR" / ,Mle We" Kr die LOkriSMM M WMÄW-BarMZZ Berlin, 10. Januar (Funkmeldung). Die weiten Ruinenfelder der Londoner City, die von der vernichtenden Gewalt des deutschen Großangriffes vom 29.12. zeugen, bilden immew noch «in unerschöpfliches Thema für die Berichte der ausländischen Pressevertreter.