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100 JAHRE DRESDNER PHILHARMONIE 5. F E S T K Ludwig van Beethoven 1770-1827 Sonnabend, den 28. November 1970, 20 Uhr Festsaal des Kulturpalastes Dresden O N Z E R T Dirigent: Kurt Masur Solisten: Elisabeth Breul, Leipzig, Sopran Annelies Burmeister, Berlin, Alt Günter Neumann, Berlin, Tenor Siegfried Vogel, Berlin/Dresden, Baß Chor: Philharmonischer Chor Dresden Einstudierung Wolfgang Berger Sinfonie Nr. 9 d-Moll mit Schlußchor über Schillers Ode „An die Freude" für Orchester, Solostimmen und Chor op. 125 Allegro ma non troppo, un poco maestoso Molto vivace Adagio molto e cantabile Finale (Presto-prestissimo) DIE WORTE DES CHOR-FINALES DER NEUNTEN SINFONIE O Freunde, nicht diese Töne, sondern laßt uns angenehmere anstimmen und freudenvollere. Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium, wir betreten feuertrunken, Himmlische, dein Heiligtum. Freude trinken alle Wesen an den Brüsten der Natur, alle Guten, alle Bösen folgen ihrer Rosenspur! Deine Zauber binden wieder, was die Mode streng geteilt; alle Menschen werden Brüder wo dein sanfter Flügel weilt. Wem der große Wurf gelungen, eines Freundes Freund zu sein, wer ein holdes Weib errungen, mische seinen Jubel ein. Küsse gab sie uns und Reben, einen Freund geprüft im Tod! Wollust ward dem Wurm gegeben, und der Cherub steht vor Gott! Froh, wie seine Sonnen fliegen durch des Himmels prächt’gen Plan, laufet, Brüder, eure Bahn, freudig, wie ein Held zum Siegen. Ja, wer auch nur eine Seele sein nennt auf dem Erdenrund! Und wer's nie gekonnt, der stehle weinend sich aus diesem Bund. Seid umschlungen, Millionen! Diesen Kuß der ganzen Welt! Brüder überm Sternenzelt muß ein lieber Vater wohnen! Ihr stürzt nieder, Millionen? Ahnest du den Schöpfer, Welt? Such ihn überm Sternenzelt! Uber Sternen muß er wohnen! Freude, schöner Götterfunken!