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Vas „Zschopauer Lageblatt und Anzeiger" «rfcheint werk täglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 RAI., Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von ollen Bostanstallen angenommen. Anzeigenpreise: Vie 4b mm breite Millimeterzeile 7 Pf.; di« 4? mm breite Millimeterzeil« im Lextteil S5 Pf.; Nachlaßstaffel O; Ziffer- und Nachweis-Gebühr LS Pf. zuzüglich Porto. Vos „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrats zu Zlöha und des Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseit« bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Zinanzamte, Zschopau — Bankkonten: Lrzgebirgische Handelsbank, Zschopau; Stadlbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 - Ziuf 712 Zeitung für die Orte: Börnicken. Dittersdorf. Dittmannsdorf. Gornau. Hohndorf Krumbermersdorf. Sckarfenstein. Schlöbch-n/Lrzgeb. Waldkirchen/Lrzgeb.. Weißbach. Wilischthal. Witzschdorf Mopauer« Tageblatt und Anzeiger! Mliwoch. 22. Januar 1841 Ar. 18 M. Jahrgang LustausklörMgüberWglMbMdMlMtilsorlgeschi Megerhorsl erfolgreich bombardiert / Schwere Treffer auf feindliches Handelsschiff / kampsstassel Hauptmann Saser versenkte über 145000 BRT. Berlin, 22. Januar (Funkmeldung). Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Luftaufklärung über England und dem Atlantik wurde auch gestern fortgesetzt. Hierbei belegten Kampsslug- zcuge kriegswichtige Ziele in London und Südostengland, darunter einen Fliegerhorst mit Bomben. Ei« feindliches Handelsschiff erhielt westlich Irland so schwere Bomben ¬ treffer, daß die Besatzung das Schiff verlassen muhte. Ein herbeieilender Hochseeschlepper wurde versenkt. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt. Bei Angriffen gegen die britische Handelsschiffahrt ver senkte die Kampsstassel des Hauptmann Daser bisher über 148 SSV BND. Hieran ist Hauptman« Daser selbst mit 57 090 BRT. beteiligt. Außerdem wurde von dieser Staffel eine große Zahl von Handelsschiffen beschädigt. Sie La-Vlala-Konseren; Wenn man eine Landkarte Südamerikas aufschlägt, wird der Blick sofort auf das Spinnwcbennetz der sonst in diesem unerschlossenen Erdteil so seltenen Vcrkehrsverbindnngen gelenkt, die von allen Richtungen her auf die La-Plata-Mun- dung zulaufen. Bis über die Kordilleren hinaus, nach Val paraiso (Chile) am Pazifik, gehen die Eisenbahnstränge, bis hoch hinauf nach Tucnman im nördlichsten Argentinien, am Fuß der Anden; nach Asuncion, der Hauptstadt Paraguays am gleichnamigen Fluß; bis nach Porto Allegre und Rio de Janeiro in Brasilien. Dio zahlreichen Schiffahrtsrouten und Luftverkehrslinien ergänzen diese Zusammenballung von Wirtschaftswegen, deren Rückgrat der bis 3M Kilometer tief InS Land hiucinstvßeude und bis zu SM Kilometer breite MünöungStrichter des La Plata selbst bildet, der ja nichts anderes als der Zusammenfluß der Ströme Paraun und Paraguay ist. Der La Plata entwässert einen Nicseukomplex von 3,1 Millionen Quadratkilometer und bildet zugleich dessen Wirt- schaftszcntrum. Drei Länder — Argentinien, Paraguay und Uruguay — stoßen hier zusammen; der brasilianische Staat Rio Grande do Sul, obwohl kein Anlieger, wird gewöhnlich zu den sogenannten La-Plata-Staaten hinzugercchnet. AVer es trifft schon, wie jüngst eine chilenische Zeitung meinte, zu, daß die Ausstrahlung der Interessen bis an den Stillen Ozean, vis nach Chile und Peru reicht. Obwohl das Hinterland aller drei Anliegerstaaten noch wenig entwickelt ist, hat die Zusammenballung der Wirt schaftsinteressen hier moderne Weltstädte durchaus euro päischen oder noröamerikauischen Gepräges hervorgerufen. Von den 13 Millionen Einwohnern Argentiniens leben nicht weniger als 2,3 Millionen, also ein Fünftel, in der La-Plata-Stadt Buenos Aires, die gleichzeitig mit einem Jahresumschlag von 13 Millionen Nctto-Negistcr-Tonnen einer der bedeutendsten Häfen der Welt ist und mehr Waren burchschleust als Englands zweitgrößter Hafen Liverpool es zu Friedenszciten getan hat. Di« ein paar hundert Kilometer flußab liegende Hauptstadt von Uruguay, Monte video, beherbergt sogar mit ihren »75M« Einwohnern ein Drittel der Laudesbcvölkernng. Auch Rosario, parana-auf- wärts, gehört mit ihren 5M M0 Einwohnern als zweitgrößte Stadt Argentiniens noch ganz zum La-Plata-Bercich. Außer dem gesellt sich als dritte Großstadt am Stromufer La Plata selbst hinzu, mit rund 3MM<l Einwohnern die Hauptstadt der argentinischen Provinz Buenos Aires. Wenn man die begehrenswerten Schätze und Landpro dukte kennt, die von hier aus in alle Welt versandt werden, wenn man die ungeheuren Zukunfsmöglichkeiten überschlägt und außerdem weiß, daß England und di« Vereinigten Staa ten seit Jahrzehnten in schärfstem Konkurrenzkampf um den entscheidenden Einfluß in diesem Teil der Welt liegen, ver steht man die Sorge wohl, die immer wieder zum Ausdruck kommt, wenn di« geringfügigen militärischen und vor allem scestrategischen Mittel der La-Plata-Staaten zur Debatte stehen. Erst im Dezember 1940 haben Uruguay und Argen tinien ein« eng« Zusammenarbeit zur Sicherung des La Plata vor fremden Einflüssen verabredet, wobei di« Zeitung „Mercurio" damals darauf hinwicS, daß das La-Plata-Ge- biet im 19. Jahrhundert wiederholt Gegenstand der Begehr lichkeit des europäischen, will sagen englischen, Imperialis mus gewesen sei. iDe Noll« der UTA. als di« eines Be obachters auf der kommenden La-Plata-Konserenz, die am 25. Januar ihre Tagungen eröffnen wird, gewinnt einen besonderen Akzent durch die Feststellung, daß erst einig« Wochen seit Ablehnung des Bankee-ErsuchenS nm Stütz punkte gerade an dieser interessanten Stelle verflossen sind. Südsee zu sehen. Wenn die Vereinigten Staaten eine solche Haltung einnehmen, so dürfte das Rückwirkungen auf unsere Vorherrschaft im westlichen Pazifik haben. Ich glaube, daß eine solche Haltung Amerikas nicht als Beitrag zur Förde rung des Weltfriedens -angesehen werden kann. Um offen zu sprechen: Ich würde eine solche Haltung der Vereinigten Staaten um der Freundschaft zwischen Japan und Amerika, um des Friedens im Pazifik und um des Weltfriedens willen bedauern. Es ist meine ernste Hoffnung, daß eine große Nation wie die Vereinigten Staaten sich ihrer Verantwort lichkeit für die Aufrechterhaltung des Friedens bewußt wird und über ihre Haltung in religiöser Ueberzeugung nachdenkt und murig Vergangenes liquidiert, um so eine drohende Krise der Zivilisation zn verhindern. Sollten die Vereinig ten S aaten in den europäischen Krieg verwickelt werden und sollte Japan gezwungen sein, am Kriege teilzunehmen,! so würde ein neuer Weltkrieg entstehen. Neue deutsche WegeranMe aus Malla Militärische Anlagen in Saloniki nud auf Korfu mit vomben belegt / Heftige Kämpfe um Tobruk Nom, 22. Januar (Funkmeldung). Der italienische Wehrmachtsbericht vom Mittwoch hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der griechischen Front Kampfhandlungen von ört licher Bedeutung im Abschnitt der 11. Armee. Zahlreiche Bomber- und Picchiatclli-Verbände habe« mit größter Heftigkeit militärische Anlagen, Straßen, Brük- ten und Flakstellungen angegriffen. Außerdem wurden militärisch wichtige Anlage« i« Salo niki, BoloS, Prevesa und Korf« wirksam mit Bomben belegt. In der Nacht zum 21. Januar haben Staffeln des dent-. schen Fliegerkorps Einflüge auf die Flugplätze und Hasen- a»lagen und Malta unternommen. Der feindliche Angriff auf Tobruk, das schon seit 2ü Ta gen vollkommen eingeschloffen war und täglich unter Ar- t-lleriefener nnd Bombenangriffe« lag, begann am Diens tag, dem 21. Januar morgens. Dem Angriff ging in der Nacht eine bis zum Morgengrauen dauernde Beschießung von See aus vorauf. Er wurde tagsüber durch aufein anderfolgende Angriffe der feindlichen Bombenflugzeuge unterstützt. An diesem Angriff nahmen, wie festgestellt wer de« konnte, drei australische Divisionen, verstärkt durch zwei Regimenter schwere Artillerie, zwei Panzerdivisionen sowie j eine motorisierte Formation „freier Franzosen" teil. Am anderen Tage war es dem Feinde nach harte« Kämp fe« gelungen, in die Stützpunkte des Ostabschnittes des Platzes einzndringen. I« Ostasrika ist der Feind mit motorisierten Streit kräfte« in verschiedene« Richtungen vorgestoßen, die von unsere« Abteilungen an den vorgeschobene« Punkten zum Stehen gebrach twurde«, wobei der Gegner empfindliche Verlnste erlitt. Unsere Luftwaffe hat tatkräftig an den Kämpfen teil- genommcn und feiüdliche motorisierte Abteilungen bom bardiert. Im Acgäischcn Meer haben unsere Bombenflugzeuge iu einem Stützpunkt liegende Dampfer angegriffen. Ei» Tanker wurde getroffen. Matsuoka über Japans AutzenpoM Sicherstellung des Ledenswnmes für alle Völker, das Ziel des SreimSchlepaller Tokio, 22. Januar. (Ostasiendienst des DNB.) ' n rnister Matsuoka, der am Dienstag in der Er- r -> -. s^uog des Reichstages nach Ministerpräsident Fürst 1 o rhe da- Wort ergriff, leitete seine Rede mit dem Hin- wes-, auf das Ziel der japanischen Außenpolitik ein, allen Bö kern der Welt den ihnen zustchendcn Lebcnsraum sicher- znstcllrn. „Tas Ziel des Dreimächtepaktes — abgeschlossen zwischen Japan, Deutschland und Italien am 27. September 1940 — ist nichts anderes als die Verwirklichung dieses groß « Ideals." Weiter erklärte Matsuoka: „Wir haben uns zu dem Ziel bekannt, alle Völker des größeren Asiens in ihre ursprüng liche und die ihnen zukommende Lage zurückzubringen, das Entgegenkommen und die Zusammenarbeit zwischen ihnen zu fördern und so das Beispiel einer universellen Eintracht zu geben. Der Dreierpakt sicht vor, daß Japan die Führer schaft Deutschlands und Italiens in ihren gleichlaufenden Bestrebungen in Europa anerkennt. Weit entfernt von einer feindlichen Einstellung gegen irgend ein Land, verkörpert der Pakt eine friedliche aber starke Zusammenarbeit, die auf die Einrichtung einer neuen Weltordnung gerichtet ist. In Uebcreinstimmung mit den Bestimmungen des Vertrages sind bereits Maßnahmen getroffen zur Einsetzung einer ge mischten Kommission in den Hauptstädten der drei Länder. Somit haben sich die freundschaftlichen Beziehungen der drei Nationen politisch, militärisch, wirtschaftlich und kul turell immer enger gestaltet. Im Laufe des letzten Novem ber sind Ungarn, Rumänien und die Slowakei dem Pakt beigetreten. Es braucht nicht wiederholt zu werden, daß das Ziel der japanischen Diplomatie im Ideal des Hakko Jchiu (etwa „friedliche Vereinigung aller Völker unter einem Dach) liegt und es den Dreimächtepakt als seine Achse in sich schließt. In dieser Beziehung möchte ich kurz auf den Artikel 3 des Dreimächtepaktes eingehen. Dieser Artikel sieht vor, daß die Vertragsmächte sich gegenseitig mit allen politischen und militärischen Mitteln unterstützen, falls eine der Vertrags- Mächte von einer Macht angegriffen wird, die gegenwärtig nicht in den europäischen Krieg oder den Chinakonflikt ver wickelt ist. Falls ein solcher Angriff erfolgt, ist die im Artikel 3 vorgesehene Verpflichtung natürlich gegeben." Matsuoka sprach dann über die Beziehungen Japans zu Mandschuku» und gab einen Ueberblick über die politischen, wirtschaftlichen und militäri'chcn Fragen hinsichtlich Chinas. Weiter behandelte er die Beziehungen Japans zu Niedcr- ländisch-Jndicn, Französisch-Indochina und Thailand als Mitgliedern des neuen Wirtschaftsraumes. Schon aus geo graphischen Gründen, so erklärte er, sollten Nicderländisch- Jndien und Französisch-Indochina in enge Beziehungen zu Japan treten. Deshalb sei Japan in Verhandlungen mit Niederlündisch-Jndien eingetreten, die hauptsächlich die Aus fuhr von Oel und anderen wichtigen Rohstoffen betrafen. Mit Französisch-Indochina seien günstig fortschreitende Ver handlungen im Gange. Bezüglich Sowietrußland erklärte Außenminister Mat suoka, daß die gegenwärtigen diplomatischen Beziehungen zwischen Japan und Rußland verbessert werden müßten. „Aeußerste Anstrengungen", so erklärte er, „werden wir machen, um gegenseitige Mißverständnisse zu beseitigen und wenn möglich eine grundsätzliche und weitgehende Bereini gung der diplomatischen Beziehungen herbeiführen. Gerade jetzt würden Verhandlungen über Grenzfragen, Fischerei und japanische Konzessionen in Nordsachalin geführt, und einige dieser Fragen seien auf dem Wege der Bereinigung. In diesem Punkte teilen Deutschland und Italien die Wünsche Japans. Die Bestimmungen des Artikels 5 des Dreimächte paktes machen es klar, daß der Pakt nicht gegen die Sowjet union gerichtet ist. Wir hoffen ernstlich, daß Moskau die Absichten Japans versteht und daß beide Länder im Geist des Entgegenkommens und der Versöhnung das Ziel einer Verbesserung ihrer Beziehungen erreichen werden." Zur Außenhandelsfrage Japans erklärte Matsuoka, daß sowohl die Vereinigten Staaten wie England zu schärfsten Restriktionen übergegangen seien, während die britischen Dominien und Kolonien die japanische Schiffahrt behin derten. Japan sei deshalb gezwungen, seine nationale Rü stung bis zum äußersten zu organisieren, um einmal dem Druck von außen zu begegnen und außerdem zur Sicher stellung seiner Wirtschaft das Gebiet eines größeren Asiens ! zur Selbstversorgung vorzuüerciten. Zur Haltung der Vereinigten Staaten übergehend, stellte Matsuoka fest, daß die USA. der Neuordnung eines grö ßeren Asiens als der Lebensfrage Japans kein Verständnis entgegenbrächten. Die Vereinigten S'aaJn schienen ihre l östliche Verteidigungslinie im mittleren Atlantik und ihre i westliche im östlichen Stillen Ozean zwi.chcn China und der i