Volltext Seite (XML)
Nr. 1» Donnerstag, den iS. Jauaar 194t Zschopaner Tageblatt und Anzeiger Letzte Meldungen Großkamps gegen die Trachomseuche. Im Generalgouvernement und i« de« Ostgebiete«. Berlin, 16. Januar lFunkmeldung). Dio Bekämpfung des Trachoms, der ägyptischen Augen- »der Körnerkrankheit, ist durch eine Verordnung des Ge neralgouverneurs in Krakau in neu« Bahnen gelenkt wor den. Im ehemaligen Polen war die ägyptische Augenkrank heit stark verbreitet. Auf Grund der Anzeigepflicht waren den Behörden im ersten Halbjahr 1939 rund 10 006 Trachom krank« bekannt. Dies« Anzeigepflicht war aber vollkommen unzulänglich. Uebcr die bisherig«» polnischen Vorschriften hinaus führt di« Verordnung des Gen«ralgouvern«urs die persönliche Verantwortung der Kranken, deren gesetzlicher Vertreter und der Aerzt« ein, um di« Trachombchandlung im Bewußtsein der Bevölkerung zu verankern. Nach einer Schätzung beträgt di« Zahl der Trachomkranken im General gouvernement 200 000. Im Zusammenwirken einer Tra- chomsorschungsstelle in Krakau, der Kinder-Trachom-Heil anstalt in Wttkowitz, sowie einem auszubauenden Netz von Trachomambulatorien ist mit der umfassenden Bekämpfung dieser ansteckenden und unter Umständen zur Erblindung führenden Krankheit begonnen worben. Di« Auswirkungen dieser energischen Bekämpfung werden sich nicht nur im Generalgouvernement segensreich zeigen, sondern auch das Reich selbst erfassen. Im Reich war das Trachom bis zum Polenfcldzug «ine fast unbekannt« Krankheit. Nach Ein gliederung der Ostgebiet« ist nunmehr auch im Reich mit etwa >00 000 Trachomkranken zu rechnen. In Litzmannstadt ist zue energischen Bekämpfung der Seuche «in besonderes Trachomkrankenhaus eingerichtet und im Wartheland mit dm Ausbau eines Netzes von Trachom-Ambulatori«n be gonnen worden. Alle diese Maßnahmen können jedoch nicht zum Ziele führen, wenn nicht im Generalgouvernement selbst der Trachomherd ausgelöscht wird. Schon die Ver schickung von Arbeitern ins Reich verlangt eine energische Bekämpfung der Seuche. Bei der ärztlichen Untersuchung dieser Arbeitskraft« werden Trachomkrank« rücksichtslos von der Verschickung ausgeschlossen. Die Ausrottung des Tra choms ist auch im Interesse der im Generalgouvernement tätigen Deutschen unerläßlich Enzcthcue« «um »-uen britische» Uebergrisf in den süd- amerikanische« Gewässer«. Montevideo. .6. Januar lFunkmeldung). Der wiederholte Versuch der Ausfahrt des französischen Dampfers „Mendozas" trotz der englischen Blockade und des englischen Hilfskreuzers „Asturia" in Sicht erweckt neuer dings regstes Interesse. Nach seiner Ausfahrt am Dienstag von der Reede von Montevideo ankert« die „Mendoza" in der Näh« von Isla Gorriti bei Punta de Leste in der Neu- tralitätSzonc. Die englische Verfolgung dauert an. Außer dm englischen Hilfskreuzer, der sich in ständiger Sicht hält, ging in Punta de Leste um Mitternacht ein «nglisches Ma- rinefluazeug ui"'"-'' n"^e" Vorwand des F-ßleus von Bren>'ßo*' Hanoi bericyiei uns ^urvrisierten franzüsiichen Kreisen, daß die „Mendoza" in der Nacht vom 12. auf den 13. Januar in einer Entfernung von 1,8 Meilen von der Küste von der „Asturia" angchalten wurde, worauf di« „Mendoza" sich auf 1,3 Meilen der Küste nähert« und ankerte. Das englisch« Prisenkommando von vier Offizieren und 20 Mann blieb unter vollkommener Mißachtung der uruguayischen Hoheits gewässer von 13. 10 bis 13.35 Uhr an Bord und versucht« mit verschiedenen Mitteln den Kapitän zu veranlassen, Freetown anzulaufen. Dio standhaft« Weigerung des Kapitäns ver anlaßte schließlich den Rückzug des Prisenkommandos. Das internationale Interesse, das der Fall beansprucht, erhellt aus einer Meldung aus Washington, das Staats departement hätte noch keine offizielle Mitteilung der Nc- giernng von Uruguay Jino zum stund, e« Berater der Antzenhaudelsabteilnng im japanische« Handelsministerium ernannt. Tokio, 16. Januar lOstasiendtenst des DNB.). Handelsministcr Kobayashi ernannte als ständigen Be rater für die Außenhandclsabt«ilung im Handelsministe rium den bisherigen Direktor des Misubishi-Konzerns, Jino, dro «in Fachmann in Außenhand«lsangel«genheiten ist. Jino war für d«n Mitsubishi-Konzern bereits 1910 und später von 1930 bis 1935 als Generalvertreter in Berlin. 1937 besucht« er erneut Berlin zusammen mit Handels- Minister Admiral Goüo. „Tokio Asahi Schimbun" bezeichnet Jino als hervorragenden Kenner des internationalen Han dels und als durchaus vertraut mit deutschen Verhältnissen. Argentinischer Mais für Spanien. Erste Labung in Valencia eingetrosse». Valencia, 16. Januar lFunkmeldung). Aus Santa fo in Argentinien ist der Dampfer „Ubi- -art«" mit einer Ladung von 5370 Tonnen Mais, wovon zweitausend Tonnen für Valencia bestimmt sind, eingetrof fen. Es handelt sich um di« erste Teilsendung einer Lieferung von 350 000 Tonnen argentinischem Mais an Spanien, di« wie wir bereits vor einiger Zeit meldeten, zwischen der spanischen Regierung und dem neuen argentinischen Bot schafter abgeschlossen wurden. Daß es -euifche Heimat werde... Pionierarbeit der Partei im deutschen Osten. Nachdem im Regierungsbezirk Zichenau, der schon ein mal als Neu-Ostpreußen deutsches Land gewesen war, das neue Leben mehr und mehr zur Gewohnheit geworden ist, zeigt sich bei den Menschen, die dort die erste Pionierarbeit leisten, der Wunsch nach Zusammenschluß, nach Anregung, nach Betätigung für die anderen. Bei den Frauen ist dieses Be dürfnis noch stärker als bei den Männern, die noch auf un- absehbare Zelt hinaus in einer Hochflut von Arbeit stehen. Der Zeitpunkt ist gekommen, um die Arbeit der NS. - Frauenschaft in allen Kreisen aufzunehmen. So jung dieser Anfang heule noch ist, so hat er doch schon eines ge lehrt, daß gerade der Frau in diesem neuen, weiten und noch so fremd anmutenden Raum, der deutsch werden soll, ein un geheures Maß an Aufgaben zufällt. Werktags und sonntags knarren die Räder und pochen die Hämmer, entstehen Straßen, Häuser^ Städte: deutsche Männer schaffen in einem atemranbenden Tempo am Neuaufbau im Osten, einen, Land, das deutsche Frauen mit Ordnung und warmem Leben erfüllen müssen, auf daß es deutsche Hei mat werde. Wenig reichsdeuische Frauen gib« es vorläufig im Bezirk Zichenau, weil es in den meisten Kreisen keine Wohnmöglich keit, auch nicht für die anspruchsloseste Frau, gibt. Daß Ehe frauen ihren Männern folgen, kann daher kaum möglich ge- macht und selten gestattet werden. Eine Ausnahme machen die Frauen der Gutsverwalter, die, meistens als Rendan- linnen, viel Arbeit haben und große Verantwortung tragen. Aehnlich liegt der Fall bet den beruflich tätigen Frauen. Die Arbeit drängt und muß auch unter den primitivsten Um ständen begonnen werden. Da ist nun die Schar der weib lichen Angestellten der Landratsämter, der Sparkassen, der Post und da, wo es schon eine richtige Kreisleitung der NSDAP, gibt, der Mitarbeiterinnen der Kreisleitung, die teils aus ideellen, teils aus Eristenzgründen oder aus Ver pflichtung in dieses Land gekommen sind und sich mit ihm und seinen Gegebenheiten auseinandersetzen müssen. Hier setzt die NS.-Frauenschaft zunächst mit ihrer Tätig keit ein, in bester Zusammenarbeit mit den Kreisleitern, die alle schon ihre Krelsvertrauensfrau — so wird die zukünftige Kreissrauenschastsleiterin dort genannt — in Vor schlag hatten. Alle diese Frauen wurden von ihren Kameradinnen und Mitarbeiterinnen aus dem HUreich ausgesucht und die Arbeit genauestens mit ihnen durchgesprochen. Einmal war es die Frau des Kreisleiters selbst, die die Arbeit tapfer in die Hand nahm, ein andermal die Frau des Bürgermeisters, eine alte Parteigenossin und bewährte Mitarbeiterin aus der Kampf zeit, ein drittes Mal genoß eine eben dem BDM. entwachsene junge Frau das Vertrauen ihres Kreises und ging mit jugend lichem Eifer ans Werk. Es sanden sich Jugendgruppenführe- rtnnen, Kindergruppenletterinnen und . musikalische Frauen, denen die M u s i k a r b e i t in die Hand gelegt werden konnte. Es sanden sich vor allem überall arbeitswillige und bereite Menschen, die sich nach Zusammenschluß und Zusammenhang mit der Heimat sehnten. So herzlich wie die Freude dieser Frauen darüber war, sich einmal aussprechen zu können und von daheim hören zu dürfen, so herzlich war ihre Gastfreund schaft. Die Schwierigkeiten ihrer Arbeit liegen auf der Hand. Die Menschen, zusammengewürfelt aus Nord und Süd, Ost und West, bedürfen alle einer sammelnden Hand und eines anteilnehmenden Herzens Am straffsten wird die Jugend- gruppenarbei« anfgebau«. Es schadet auch nicht, daß manche von den Mädeln nur deshalb zur Organisation stoßen, weil einsame Abende schwer zu ertragen sind. Sie wachsen bei Sport, Spiel und Lied schnell hinein in die starke und frohe Gemeinschaft der andern. Eine Freude bedeutet es, daß ein Kreislciter der Jugendgruppe eine Turnhalle bauen liaukm. l^ekrlinZ mit guter 8ckuldiläunx stellt Ostern lS4I ein ^Valter I^ei8tner Uoirsckleikerei IValäkircken, KoNvänciekadrlk KsmmelliMpiele üÄopsu lieute HonnergtaL bis Sonntag cker vka-8pitrenkilm Das Herz der Königin Xarab l^esnäer - Lirgel Uaris lioppentivke«' Im keiproxramm: Die neuere äeutscke ^Vockensclisu l'llr jußeuälicke nickt ruxelassenll Anfang ^20""^ vlir AmMGe Anzeigen Öffentliche Zahlungserinnerung. Es sind fällig gewesen: am 5. Januar 1941 Mietzinssteuer für Monat Januar 1941 j am 15. Januar 1941 Bürgersteuer der Arbeitnehmer für Monat Dezember 1940. An die Bezahlung der vorstehend aufgeführten Steuern wird hiermit öffentlich erinnert. Schriftliche Einzelmahnungen ergehen nicht. Di« zwangsweis« Beitreibung dieser Steuern beginnt mit dem 25. Januar 1941. Der Steuersäumniszuschlag nach 2 v. H. gilt mit dieser Bekanntmachung als verwirkt. Zschopau, am 16. Januar 1941. Der Bürgermeister. f Müller. Probealarm der Luftschutzfirene Dio Luftschutzsirenen in Dittersdorf werden am Freitag, dem 17. Januar 1941 mittags 12 Uhr probeweise in Betrieb gesetzt. Zum Probe betrieb wird das Signal „Entwarnung", gleichmäßig hoher Danerton von etwa «iner Minute, benützt. „Heulton", Anf und Abschivellen der Sirene, bedeutet stets, auch wenn Probe, alarm angesetzt war, Fliegeralarm. Dittersdorf bei Chemnitz, den 15. Januar U^1. Der Bürgermeister. Eil Pm Skischuhe Größe 39 > d r 40 zu kaufen od gegen Größe 37 zu tauschen ges. Zu eis. in der Geschäftsstelle des Tageblattes. Zwei he„b mSdl. Ammer zu vermieten. Zu erfahren i. d. Geschäftsstelle d s Tageblattes. Lest Kvere HeimizW läßt, damit die winterlichen Uebungsavende gesichert sind, und ein anderer schon von sich aus 30 Mädel gesammelt und für sie Sportgeräte und Musikinstrumente angeschafft halte. Die Kreisfrauenschaftsletterinnen und die Jugend- aruppenführerinnen sind mit Zeitschriften, Liederbüchern und Bildmaterial versehen worden. Ueberall hat die Arbeit be gonnen. Ein weites Schaffensfeld ergibt sich für die Abtei lungsleiterinnen und Mitglieder der NS.-Frauenschaft, Deut sches Frauenwerk, durch die Schulung neuer Mitarbeiterinnen. Die ersten Mütterdienstlehrkräfte gehen htnans zu den Volksdeutschen. Wenn erst die Hellen geräumigen Häuser, die man dort drüben baut, erfüllt sind von dem Lachen der deutschen Mütter und der deutschen Kinder, dann ist ihnen der Sieg gewiß. Das fettsame Testament oder „Mtllionenerbschast sür Rätfellösung". Eine fast ununterbrochene Reihe von Prozessen, die sen 50 Jahren geführt werden, hat der ungarische Rechtsanwalt Farkas Janos mit seinem eigenartigen Testament ins Rollen gebracht. Kurz nachdem er im Jahre 1890 gestorben und sein Letzter Wille zu Ohren der nächsten Verwandten gelangt war, fanden sich auch schon die anderen Bewerber ein, denen die seltsame Kunde auf Wunsch des Verstorbenen durch die Zei tungen bekanntgemacht worden war. DaS Testament enthielt nämlich nichts weniger als das Vermächtnis, daß derjenige Mann Erbe seines auS Ländereien und Bargeld bestehenden Gesamtvermögens im Werte von etwa einer Million Pengö werden solle, der die beste Antwort auf folgende drei Fragen zu geben wisse. „WaS besteht auf der Welt ewig?" — „Wes halb sind die Menschen auf das Geld angewiesen?" — „AuS welchem Grunde wird eigentlich prozessiert?" Besonders di« letzte Frage scheint symbolisch für die ganze Testamentsregelung geworden zu sein. Denn vorerst strengten einmal die Verwandten die Ungültigkeitserklärung des Testa ments wegen angeblicher Unzurechnungsfähigkeit des Verstor benen an. Allein dieser Prozeß bauerte bis zur letzten Ent scheidung — bei der die Klage der Hinterbliebenen übrigens abgewiesen wurde — volle zehn Jahre. Nachdem endlich die Gültigkeit des Testaments festgestellt worden war, begann das Wettrennen der bald nach Hunderten zählenden Anwärter auf die Millionenerbschaft. Jeder glaubte, mit seiner Antwort des Rätsels Lösung gefunden zu haben. Nun mußte erst eine Kommission von möglichst unparteiischen Preisrichtern ge funden werden, und war endlich einmal eine solche aufgestellt, so lehnte ein Teil der Bewerber irgendeinen der Beisitzer wegen angeblicher Befangenheit ab. und das neckische Spiel begann von neuem. Schließlich war doch eine von allen Beteiligten gebildet« Kommission zustande gekommen. Diese fällte nun ihren Schiedsspruch und erkannte das Vermögen einem Angestellten zu, der nach ihrer Ansicht die treffendste Lösung gefunden hatte. Kaum war der Entscheid verkündet, so erhob sich ein fast einstimmiger Proteststurm, weil jeder dem anderen das Geld mißgönnte. So blieb wiederum kein anderer Aus weg, als die Sache vor einem richtigen Gericht austragen zu lassen. Der Prozeß läuft immer noch, und die Nutznießer daraus waren lediglich die Rechtsanwälte und die Gertchts- kasse. Es scheint so, als ob sich der Verstorbene, der ja dem Rechtsanwaltsstand angehörte, nachträglich noch einen Spaß erlauben wollte, um die Prozessiersucht seiner Mitmenschen recht augenfällig zu veranschaulichen. DaS Ende der Streitig keiten ist noch nicht abzusehen, weil vermutlich die Verlierer gegen das Urteil wiederum Berufung einlegen werden. Aus Sachsens Gerichistälen Fünf Jahre Zuchthaus für eine Feldpostpäckchendiebin Bei der bisher noch unbestraften 29 Jahre alten Irm gard Hild in Leipzig bestand schon längere Zeit der Verdacht, daß sie bei ihrer Tätigkeit im Postzustellungsdienst Unehrlich keiten beging. Sie wurde später dabei beobachtet, wie sie ein Feldpostpäckchen an sich nahm, das bei einer Haussuchung bei ihr vorgefunden wurde. Außerdem stieb man aus ein ganzes Lager von Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen. Bet der Gerichtverbandlung wurden nach den vorgefundenen Pakethül- len und Anschriften sowie nach dem eigenen Geständnis min destens 14 Diebstähle von Fcldpoftsendungen und zwei Dieb stähle von gewöhnlichen Sendungen festgeftellt. Das Urteil lau tete auf fünf Jahre Zuchthaus und 100 Mark Geldstrafe. Parteiamtliche Mitteilungen. NS.,Fra«e«schaft — Deutsches Fraueuwerk. Ich bitte dis Zellenvetterinnen der NSG. morgen Freitag 15 Uhr zu «in«r kurzen Besprechung in der Geschäftsstelle der NSF. Die Ortsfrauenschaftsleiterin. Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten. Voigtländer, zugleich verautworUlcy für den gesamten " uud Bilderdienst. verautwortilcher Anzeigenteile»» Margarete Voigtländer, sämtlich in Lschopau. Äotatiousdrnck und Verlag: Wochenblatt für Lschopau und rimgegeud «ichard Voigtländer in Lschopau. — Luv Leit ist Drsislist» S aültlg.