Suche löschen...
Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 16.01.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-194101167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19410116
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19410116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-01
- Tag 1941-01-16
-
Monat
1941-01
-
Jahr
1941
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 16.01.1941
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
str. 1» Zschopauer Tageblatt und Anzeiger Donnerstag, de» tü. Januar 1S4t Deulsche VachlangriffslaNi! rWelhafi Sie Lmidoucr Kriegsverbrecher machen flch Sargen 2m „Journal" vom 12. Januar veröffentlicht ein Sonder- korrejpondent der Genfer Zeitung, der drei Monate in London »rtnuchtc und es am 15. Dezember verließ, über die dort anaenchieicn Zerflörungen folgendes: Der Prozcuttou der zerslürlra Gebäude ist ziemlich stoch, uud die Oualilät zählt hier noch mehr als die Quantität. Manche Quartiere von Lando»., wie Boho, sind ganz beson» ders in Mitleidenschaft gezogen worden. 2n dem Viertel der Ministerien, einige Meier von der berühmten Downing-Street 10 eiusenu, dem Wohnsitz des britischen Premiers, ist der Palast des Schahamtes durch eine Bombe in Stücke gerissen worden. Fast olle grasten Hotels staben ihren Anicil an Geschossen bekom men. Das gleiche ist von den Bahnhöfen zu sagen. So machen sich oie oekdeerenven folgen der deutschen Lutt- angnife immer stärier beinerlbar. lind trotz aller Bctzhöingur.gs- versucke maNen in der Tat vor allem die deutschen Nachtangriffe den enaliichen Kriegsverbrechern schwerste Sorgen. So muh auch der Londoner „Daily Telegraph" kleinlaut feitstcUen dah die vcuiuhe Nachiangriffstoktik rätjelhast erschetnc. Es ocritcste sich von ielbit, dah jede Regelmäßigkeit bei militä- riiche» Ls-eratioaen vermiede!: werden müsse. Menn auch die Ano,ritte bis zum September zurückversolgt würden, so bleibe es doch unmöglich, eine Systematik in den Operation»:» fcstzu- stellen. Die Taktik der deutschen Angriffe über England lei ständig geändert worden. Das Wetter könne nicht die Uriache aller dieser Taklikänderungen gewesen sein und auch das briiische Verlci- diaungsiustem stabe diele Aendenmg nicht veranlagt, da. wie das Btait einacstcstt. die i e i n V I i ch e n V e r l u st e verhältnismäßig klein gewesen seien. Errgland dentt an den Bau von Handelr-ll-Veoten Es ist ein bemerkenswertes Eingeständnis, das wir stier vor uns haben, und das Vie britische ,Illusions- Propaganda treffend beleuchtet. Aber lesen und stören wir weiter: So sinnlos es ist, sich mit den Zahlen britischer Tchisss- verlustc ausemanderzusehcn — Esturchill selbst sagte, "an er nur die Verluste bekannlgebc, deren Geheimhaltung unmöglich geworden sei — so aufschlußreich ist aber der Mantel enr um eine Meldung über Schiissvcriuste gehängt wird. Die w.w'ge Vcrfcnkungszincr von angeblich 1-10^7 BRT. wird von, .-u- doner Sender merkwürdig begründet: 1. Mit den Aua-iUcn der britrsclien Lustivasse gegen die deutschen U-Boolha cn an der ilanalküstc; 2. mit dem schlechten Weiler, das die Tätigkeit der dentfchen Fernbomber erheblich eingeschränkt habe und 3. mit der wechselnden Stärke des Schuhes britischer Gel i! ,üge. Daß die in Wirklichkeit von der deutschen Abwehr abgewie senen und mit hosten Verlusten bezahlten Einslugvcisuche bri tischer Bomber in Nordsrankreich die Schlagkraft der mutschen Umerseebooiwasse schwer beeinirächiigl haben sollen, slclli den Gipfel britischer Knegsphaniaficn dar. Britische Erfolge sind in dieser Hinsicht praktisch überhaupt nicht vorhanden. Besonders interessant aber ist die Feststellung, daß die Ver stärkung des Schutzes britischer Geleilziige entscheidend zur Verringerung der Versenk,ingszisfern beigetragcn habe. Dies wagt der Londoner Sender seinen Hörern zur gleichen Zelt zu bieicn, in der maßgebliche englische Schisfahrtskreise Chur chill bestürmen, das G.icuzugsnstem wegen seines ofscnsicht- lichen Versagens wieder anizuhcben und von der gleichen Seite den USA.-Werften Vorschüße zur Erbauung von Unterseeboot- slolie gemacht werden, nm um ihrer Hilse das lebenswichtige Kriegsmaterial durch den deutschen Blockadcring hmvurchzube- komtucn. Krosse Widersprüche Wenn eine weitere britische Meldung von dein nngeflörten Passieren des Mittclineercs durch die Gelcilzvge spricht und damit von den Vorgängen in Nordasrika Erfolge stcrleiten will, so steht diese Art der Darstellung in krassem Widerspruch zu den letzten amtlichen Meldungen der britischen Admiralität. Hiernach war es auch in der Zeit zwischen den, 7. und 13. Januar notwendig, starke britische Seestreitkrüste zur Si cherung von Geleilziige:, „n Mittelmeer cinzusetzen. Schlacht schiffen, Flugzeugträgern, Kreuzern und Torpedobooten war in größerer Zahl diese Ausgabe übertragen. Am 10. Januar er folgte, wie die britische Admiralität offen zugibt, ein sehr schwerer Angriff deutscher und italienischer Flugzcugverbände aus einen stark gesicherten Gcleitzug, der den englischen Scc- sircitkiäsien starte Verluste beibrachle.Der Flugzeugträger „Illu- strious" wurde nach dieser Verlautbarung getroffen und er- l!>l einigen Scstaoen und einige Verluste. Ter Kreuzer „South ampton" wurde ebenfalls gelrossen und auch aus diesem Schiss waren Verluste zu verzeichnen. Ferner gibt die britische Admi- ralnäi bekannt, daß ocr englische Zerstörer „Gallant" von einem Torpedo beschädigt wurde. Tie ciwlilchcn Prvpngaudameldungrn über den angeblich ungestörten Gelcitzur,verkehr im Mittelmeer wurden damit Vv» amtlicher britischer Stelle aus als unrichtig enthüllt. LHW HMws WZe eiue NuMale Wie cs im übrigen im Mittelmeer aussieht, zeigt die „Prensa" in Buenos Aires mil einem ausführlichen Augen- zeugcnberichl von Bord eines englischen Kriegsschiffes übenden ersten Einsatz veulschcr Stukas im Mittelmeer. In ihm wird wiederholt die ausiervrdentlichc Verwegen heit der Piloten hervorgehobcn, denn der Angriff sei mit einem geradezu unheimlichen Maß von Präzision und Kühnheit durch- geführt worden. Ter Einschlag besonders schwerer Bomben unweit des Schiffes, auf dem der Beobachter sich befand, habe dieses tan zen lassen wie eine Nußschale, während sich Wogcnbcrgc von ungeheuerer Höhe erhoben. Es grenze an ein Wunder, daß der wahre Hagel von Abwchrgeschosfen keine der deutschen Maschi nen getrosten habe, obgleich diese mit unerhörier Kühnheit bis dreißig Meter aus die Wasseroberfläche hcrabgcstoßen seien. Bei dem zweiten Angriff wenige Stunden später hätten die deutschen Flugzeuge oie gleiche Taktik entwickelt und sich so gar bis auf fünf Meier den Wellen genähert. Alle Beobachter des tollkühnen Manövers seien einstimmig der Uederzeugung gewesen, daß die Flugzeuge Schaden genommen hätten und deshalb so tief stürzten. Nach wenigen Sekunden ievoch hätten die Piloten die Apparate wieder hochgcrisfen und seien aufs neue zum Angri f überg-gangen. AnglüMicherweile... Schließlich noch dies: Bet der 21. Jahresmgung der großen Getreideeinfuhr Aktiengesellschaft Manbre and Garion wurde zuaegeben. daß „große Verluste durch Bombenschäden und an dere feindliche Einwirkungen" kür oie Geiellschast eingeireten seien. Unglücklicherweise sei die Regierung auch nicht in der Lage, gelingend Schiffsraum für oie Ausnutzung des südame rikanischen i'cb.rschusies an Mais bereitzustellen. Tie Gesell schaft habe überaus günstige Anaeboie. könne sie aber wegen Schikksraumknappheit nicht wahrnehmen. Daraus dichten die Briten dann Erfolge . . , boot-Handelsflotte gemacht werden, nm mit ihrer Hilfe das lebenswichtige Kriegsmaterial dnrch den deutschen Blockade- rlng hindurchzubekommen. Oie Terrorwelle in Briüfch-Lndien Vrastenverhaftungenund -Verurteilungen indischer Nationalisten Die „Prawda" beschäftigt sich mit der Lage in Bri- tlsch-Indien. Die Welle ver Unlcrdrückungsmaßnahmen in Indien, so stellt das Moskauer Blatt sest, ist immer mehr im Ansteigen begriffen. Die englischen Behörden führen massenweise Verhaftungen durch unter verschiedenen Gruppen der Bevölkerung; besonders viele Verhaftungen betreffen Teil haber an dem sogenannten Feldzug des individuellen bürger lichen Ungehorsams. Hunderte aktiver Miiglicdcr des indischen Nationalkongrcsses wnrden in der letzten Zeit von den Eng ländern verhaftet, die Zahl derjenigen, dte wegen Antikricgs- agitation ins Gefängnis geworfen wnrden, beträgt viele Tau sende. Die Gerichte arbeiten mit Hochdruck. Die „Prawda" schildert die eigenartige von Ghandi er sonnene neue Form des „Feldzuges des individu ellen bürgerlichen Ungehorsams", der nach dem Willen Ghandis keine Massenbewegung des VolkSprotestes sein sollte, sondern auf der agitatorischen Täl.gleit einiger Taufens nnsgewähltcr Redner und Propagandisten beruhe. Jedoch ver lause auch diese Bewegung keineswegs sriedlich. Es sei in der letzten Zeil in zahlreichen Städten und Provinzen in Indien zu Streiks und Unruhen gekommen. In Naapore seien >7 000 Tcnilo.rbeiter in einen politischen Streik getreten, weitere 10IM Arbeiter deS Kohlenbergbaus hätten sich ihnen augc- schlosfen. Schon vorher hätten 15 000 Arbeiter in Kalkutta die Arbeit uiedergclegt. In Bombari, Delhi und anderen Städten Indiens seien Generalstreiks ansgebrochen und blutige Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Polizei vorge kommen. Die Redner der Kampagne des bürgerlichen Ungehor sams durchziehen das ganze Land und ruscn dazu aus, England keine Hilke an Menschen nnd Geldmitteln im gegenwärtigen Kriege zu gewähren, da England mit Gewalt Indien in den Krieg hineingerissen habe und die Forderungen des indischen Kongresses nach nationaler Unabhängigkeit für Jndten abge- lelmt habe. Bor Monlemdeo WMAilen Neuer Uebergriss ciues britischen Kriegsschiffes in fiibamerl- kanischen Gewässern Der Versuch eines britischen Hilfskreuzers, den aus Monte video auslaufenden französischen Danipser „Mendoza" auszu- bringen, hat in Uruguay einen diplomatischen Zwischenfall ver ursacht. Nach den ersten Meldungen wurde die „Mendozza", die Le- bensmitiel für das französische Rote Kreuz geladen hatte, von dem englischen Kriegsschiff innerhalb der Dreimeilenzone ange halten, was durchaus der bisherigen Mißachtung der Neutrali tätsrechte südamerikanischer Staaten durch die Engländer nnd insbesondere dem krassen Rechtsbruch im Fall des brasilianischen Dampfers „Jtape" entspräche. Der uruguayische Außenminister Guani hat unterdessen die ersten Schreite zur Aufklärung des Zwischenfalles getan. Dem französischen Gesandten teilte er aus seinen Protest die Aeußerung des englischen Gesandten mit baß der'britische Hilfskreuzer erst nach der Warnung an die „Men doza" durch Abdrifft in die uruguayische Hoheitszone geraten lei. Diese echt englische Ausrede findet ihren bezeichnenden Kom mentar in Aeutzerunaen der brasilianischen Presse. So sagt „Eazetta d« Noticias, angesichts der ständigen Wiederholung gegen ihre Hoheitsrechte gerichteter Willküraue mußten die süd- amerikanischen Völker zu der Ueberzeugung kommen, daß die praktische Politik Englands die völlige Verleugnung der Prin zipien sei, die es angeblich verteidige. „Noite" verweist aus den Widerspruch der ständigen britischen Freundschaftsbeteuerungea und der gleichzeitig gegen die südamerikanischen Staaten gerich teten feindlichen Handlungen. Tanz aus dem Vulkan Der Amiisierbelrleb der englische« Wlolralenclique «mb das Elend der brelien Waffen erlassen, um dem wüsten Treiben seiner randalierenden wl- streuge Slrasen gegen diesenigeu vorgesehen die veisuchcu : . st - V-, " ^reiben sein sollten, durch „falsche Jnsormattonen" oder aus auverc Weise ! dateuhordcn gewiße Grenzen zu setzen. „U »ruhe im Heer, in der Marine oder in der ! den n b er maßiae n A lfoh o l g cn Tie Verordnung stc'l« gen ii ß der Soldalen mner scharfe Bestrafung. Darunter fällt auch der Mißbrauch des gegenseitigen Freihaltens innerhalb ganzer Gruppen uud so mit das Verleiten zu übermäßigem Trinken. Illufionsmache um Leden Preis Londoner Rnudfunk täusch« daS englische Volk über die wachsende« Schifsüvcrlusic. „Infolge feindlicher Einwirkung" Gesamte Bricspoft für Neuseeland verloren Die Ausnahme der Evakuierten stößt in der dafür be- lung gezwungen, daß die gesamte Briefpost für Neuieeland, die Cook- und Tongo-Inseln im Sollen Ozean, die zwischen dem l6. und 30. Oktober aufgegeben worven ist, als verloren zu gelten hat. „Infolge feindlicher Einwirkung", sagl der Ge neralpostmeister. Soldaten der Dominions, der Kolonien und der Verbündeten zu kämpfen, Mißstimmung unter den australischen Streitkräften hervorgerusen habe, die auch bei den kürz- lichen Kämpfen in Afrika weitaus schwerere Verluste erlitten hätten als die englischen Streitkräfte. Die Maßnahmen wür den in der Bevölkerung als ein Zeichen dafür auSgelegt. daß tue australische Regierung immer größeren Schwierigkeiten be gegne. Die Mailänder Zeitung „Corrierc della Sera" meldet aus Beirut, Nachrichten aus Kairo zufolge sei die Bevölkerung Aegyptens nicht gewillt, die von den englischen Behörden im Zusammenhang mit der militärischen Besetzung des Landes anscrlegwn Beschränkungen hinzunehmeu Tagtäglich gebe cs Sabotageaklc, und das Kriegsgericht in A'erandricn habe in einem einzigen Monat nicht weniger als >725 Urteile wegen Vergehens gegen dir Kriegsvorschrijlcn gcsälli. 50 Personen wnrden bestraft, weil sie sich weigerten, ihre Wohnungen z» verdunkeln. Dieser Tage sei ein Anschlag aufgedecki worden, dessen Urheber man noch nicht ausfindig machen konnte: sämt- lick>e elektrischen Leitnngcn der Alarmsirenc» waren durchschnit- tcu worden. Australier fühlen sich als Kanonenfutter Die Mailänder Zeiuncg „Lorriere della Sera" ber'chtct ans Canberra »Australien) über die Maßnahmen der ArdefterMder IM» schuften Kennzeichnend für den Ernst der Lage Großbritanniens Nach einer Meldung des englischen Rundfunks brauchen die staatlichen Eelchützgießereien und Gewehrfabriken eine Anzahl von Jungen im Alter von dreizehn Jahren (!), die für die Reparatur von Gewehren und Kanonen ein,gesetzt werden könn ten. Diele jungen Engländer sollen dcckiir ein tägliches Entgelt von elf Pence bis rin Schilling sieben Pence erhallen. cmzuiasten. ^ynrchill selbst yal nicht nur einmal, sondern mehrmals nachdrücklich erklärt, daß er nur diejenigen Ver luste bekanntzugeben gedenke, deren Geheimhaltung unmöglich geworden sei. dagegen ist der Kommentar, den sich der Londoner Sender zur Begründung dieser so niedrigen Verlustziffern ausgedacht Hal, bemerkenswert. Es sind — so erklärte der Sender — drei Gründe für die niedrigen Verscnkungszisfcrn der vergangenen Woche ausschlaggebend gewesen: 1. die Angriffe der britischen Luftwaffe gegen die deutschen U-Boot-Häfen au der Kanal- küsie, 2. das schlechte Wetter, das di« Tätigkeit der deutschen Fernbomber erheblich eingeschränkt habe, und 3. die wachsende Stärke des Schutzes britischer Geleitzüge Daß die in Wirklichkeit von der deutschen Abwehr abge- wicsenen und mil hohen Verlusten bezahlten Einslugsvcrsuche britischer Bomber in Nordsrankreich die Schlagkraft der deut schen Unwrscebooiwafse schwer beeinträchtigt haben sollen, stellt den Gipfel britischer Kriegsphamasien dar. Briiische Erfolge sind in dieser Hinsicht praktisch überhaupt nicht vorhanden. Besonders interessant aber ist die Feststellung, daß die Ver stärkung des Schutzes britischer Geleilziige entscheidend zur Verringerung der Versenkungszisfern beigciragen habe. Dies wagt der Londoner Sender seinen Hörern zur gleichen Zeit zu bieren, in der maßgebliche englische Schiffahrtskreise Chur chill bestürmen, das Geleitzugsystem wegen seines offensicht lichen Versagens wieder anfznhcben und von der gleichen Seite den USA.-Weritcn Vorschläge zur Erbauung einer Untersee- Die eagttfche Sotvaleska fühlt sich als Herr Die fortgesetzten Ausschreitungen britischer Soldateska in Südafrika gegen Zivilpersonen nationalbnrischsr Gesin nung, Vvr allem gegen Farmer mit bäuerlichem Aussehen und nicht zuletzt sogar gegen Frauen, sowie auch die mutwilligen Zerstörungen an Sachwerten haben derart zugenommcn, daß selbst britischerseitS dagegen Maßnahmen ergriffen werden mußtem So sehr den, britisch-indischen Rcgierungsllüngcl an der herausfordernden Unrnhestifnmg gegen das Burenlmn auch gelegen fcüi mag, so mußte sich der briiische Landvogt nnd Vertreter seiner britischen Majestät, der Gcneralgouver- ncnr von Südafrika, jetzt doch bequemen, eine Verordn«» « zu australischen Negiere st gegen „umstürzlerische Tätigkeit". In breiten Kreisen der vfsentsichcn Meinung Australiens setze sich immer mehr di« Tendenz durch, man möge sich nicht mehr als nubedingl notwendig ta «inen Kamps einlahen, dessen Schicksal keineswegs sicher zugunsten Englands siebe Es seien äußerst Diese Meldung des englischen Rundfunks offenbart einmal die Geldgier der britischen Plutokraten, zum anderen aber auch den Ernst der Lage, in der sie sich befinden müssen, wenn sie nicht einmal davon zurückfchrecken Kinder in den Nüstungs- sabriken für sich schuften zu lassen. Wie ernst es diese Blutsauger und Parasiten des englischen Volkes mit ihrem mit so viel Geschrei angekündigtcn sozialen Rcformprogramm in Wirtlichkeit meinen, dürste ielost dem englischen Arbeiter ausgeyen dellen Kinder sür einen Hungerlohn in den Fabriken des Besitzenden arbeiten sollen, während die Kinder dieser Besitzenden selbst nach Kanada und Australien in Sicherheit gebracht wurden. Der Sondcrkorrespoitdcni Robert Donald des französischen Blattes „Journal", der Ende Dezember von einen» dreimona tigen Ansenthalt nach Frankreich zurückkchrte, veröffentlicht über das Londoner Nachtleben und im Gegensatz dazu über die Leiden der ärmeren Volksschichten in England eine auf schlußreiche Schilderung. Unter der bezeichnenden Ucberschrist „Die letzten Tage von Pompeji" schildert der französische Korrespon dent die Hotels, Elubs und Tanzdielen, in denen sich die ver- mögenden Klassen bewegen und die alle unterirdisch angelegt worden sind. Im Savoy-Hoicl zum Beispiel, das schon immer einen muerirdischcn B:wsaal gehabt hat, im Regent-Palast, bei Piccadilly und lni ^-Hlon usw. macht man sich um die Einnahmen keine Sorgen. Dori schwimmt die Londoner Lebe- wctt in Wein und Sctt und wechselt stündlich ihre Tafelfren- dcn nnd Tanzsrenden mit einer geradezu krankhaften Aus gelassenheit. Nach Beendigung dieser Vergnügungen, so schreibt der Korrespondent, stimmen die Gäste die englische Nattonat- hymne an, um dann aus möglichst gute Art die Nacht zu ver bringen. Es hange zum großen Teil davon ab, wo man sich gerade befinde. Aber die Besitzer der vornehmen Gaststätten hatten vorgesorgl. Im Restaurant „Hnngaria" werden in der Tanzdiele rasch Feldbetten ausgcschlagcn, die für fünf Shilling je Kops ange- boten würden. Andere holen sich Decken ans der Garderobe und legen sich nach Verständigung mit dein Ober unter den Tisch. „Meine Freunde", so schreib« Nober« Donald, „haben mich cineö Sonnabends In cincs der bckanntrsten DaiicingS geführ«. Um 23 Uhr verwandelte sich der Tanzboden in ein Lager, die Polster wnrden von den Sesseln gelöst und als Kopfpolftrr benutz«. Dann breitete man milgebrachte Decken aus dem Boden auS, woraus sich die Paare dort zum Schlafe aledcrlrgten. Tauu drehen die Angestellten das Licht aus. Das puritanische England habe sich, so meint der Korre spondent, mit diesen Sitten bereits abgefnnden, und er hat den Eindruck, daß der Kampf gegen die Prostitution auf gehört habe. Man lebe auf dein Vulkan. Oi< andere Gett« Ler sranzösifche Jonrnattsi schildert dann im Gegensatz dazu das Leben der Arbeiter, der Händler und kleinen Bür gersleute, die sich keinen Luxus leisten können. Sie blieben teils zu Haus« uud legen ihr Schicksal dem Herrgott in die Hände, oder suchten die öffentlichen Quartiernnterstände aus in deu Kellern größerer Gebäude oder in den Uiitergrund- bahnstalioncn, die jede Nacht mehr ats ein« Million von Lon- dauern ausncymen. Di« Untergrundbabn sei ein sicherer Unter- stnnd. weil sie in mehr als 30 Meter Tiefe unter der Straße läge. Das Publikum in diesen Schächten aber bestehe aus Arbeitslosem ans Gesindel, aus Jude», aus Bettlern uud Verbrecher». Deshalb hielten sich viele Leitte von den Statio nen scr», w«il sie vor dem zweideutigen lichtscheuen Gesindel zurückschrecken. Wie der Londoner Sender sein«» Hörer» mitteil«, : ind in der letzten Woche angeblich nur vier britische Schisse --- — - .... ... ... "" k'ner Gesa,nttoimag« von 14 6S7 BRT. versenk« worden. Luslwafse ,« schassen" oder der „Truppcnanshedung mit Ls ist nnittos sich mit der brituchen «dnnralttät oder dem Vorurteilen enlgogenzutrcten". SS habe de« Aascheim ko sag, .-ngliistieu v.'mdrunk aus eine DlSinsswn nber Schislsverlust, B'oi«. als ob dog traditionell- «n-'i-m <s»alonds. mo de« Auflehnung gegen den Ironvogl Täglich Sabolagsskle i« Aegy-len
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)