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Wopauer W Zageblatt und Anzeiger I Das „Zschopaucr Laaeblott und Anzeiger" erscheint werk täglich. Monatlicher Bezugsprei» 1.70 NM., Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von ollen Poftonstalten angenommen. Anzeigenpreis«: Di« 4- mm breite Millimeter,eile 7 Pf.; die -Z mm breite Millimeterzeile im Lextteil 25 Pf.; Nachlabstaffel L; Ziffer- und Nachweis-Gebühr 25 Pf. zuzüglich Porto Vas „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Landrat» zu Zlöha und des Bürgermeister» zu Zschopau behördlicherseits bestimmt« Blatt und enthält di» amtlichen Bekanntmachungen de» Finanzamt«» Zschopau — Bankkonten: Lrzg«birgische Handelsbank, Zschopau; Stadtbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 Nuf 712 Leitung für die Ort«: Börnichen. Dittersdorf. Dittmannsdorf. Gornau, Hobndorf Krumbermersdorf. Scharfensteiu. Schlößchen/Grzgeb. Waldk!rchen/Lrzgeb„ Weibbach, Wilischthal. Witzschdorf. Ur. 13 Donnerstag. 18. Zavnar 1S41 mTzahrgäng Großzügige neue SozialpoM Staalsselrelär Muer über Probleme des zweite« Vierjahresplanes Im Rahmen der vom Gauwirilchaslsberaier und Gauob mann der TAF, der NSDAP., Gauleitung Wien, gemeinsam mir der Industrieabtetlung der Wirtschastskammer Wien ver. anitalieten Arbeitstagung für industrielle Wirtschaftsführung sprach auf Einladung des Reichsstatthalters und Gauleiters Balvur von Schirach der ständige Vertreter des Beauftragten für den Vierjahresplan, Staatssekretär Körner, über das Thema .Der zweite Bierjahresplan". Nach einem Hinweis aus den ersten Kriegsplan und seine Erfolge widmete sich der Staatssekretär dem L Vierjahresplan, ver nach den gleichen Grundsätzen und Methoden wie der erste dn chaeiührt werde. „Wir stehen", so sagte der Staatssekretär n a"l ch, „wirtschaftlich noch vor gewaltigen Anstrengungen. Die Produktion an Waffen, Sriegsgerät und Munition , aller Art wird immer größer. Wir müssen unsere Produktions- : Methoden und unsere Fabrikate dauernd weiter entwickeln um unseren technischen Vorsprung vor dem Feind zu wahren. Das erfordert immer neue Konstruktionsarbeiten, Aenderung der Verfahren, Umbau oder Neueinführung von Maschinen und Umstellung der Arbeiter. Bisher hat sich die deutsche Wirt schaft allen diesen Anforderungen gewachsen gezeigt. Es kann nicht bezweifelt werden, daß es auch in Zukunft so bleiben wird. Neben dieser Entwicklung der Rüstungsindu strie steht im zweiten Vierjahresplan als Aufgabe von glei cher Wichtigkeit die weitere Förderung der deutschen Rohstoff- Produktion. Im Bau befindliche Fabriken werden vollendet, neue sind im Kriege in Angriff genommen worden." In diesem Zusammenhang entwickelte der Staatssekretär die Grundlagen des Arbeitseinsatzes. „Dieser Arbeitseinsatz", so sagte er, „konzentriert sich heute auf die kriegswichtigen Aufgaben. „Hamstern" ist auch hier verbo ten. Ich weih, dah einzelne Betriebe versucht haben, an sich entbehrliche Arbeitskräfte festzuhalten in der Erwartung, sie später einmal, vielleicht nach dem Krieg, wieder gut beschäf tigen zu können. Eine derartige Maßnahme des Betriebssührers verstößt gegen die Disziplin, di« wir auch in der Wirtschaft im Kriege halten müssen." Die Schwierigkeiten im Arbeitseinsatz werden auch in» Frie den anhalten. Gewaltige Friedensaufgaben zeichnen sich heute bereits ab. deren Durchführung sehr viel Arbeitskraft erfor dern wird. Ich weise in diesem Zusammenhang auf den wei teren Ausbau der Ostmark und ans die Besiedlung uns Ent- saltung der neu ins Reich eingegliederten Gebiete im Osten und Westen hin. Dazu treten die großen sozialen Pläne des Führers, namentlich im Wohnungsbau. Da die Zahl der zur Versügung stehenden Arbeitskräfte begrenzt ist, kann nur durch Erhöhung des Leistungsgrades der Arbeit ein Ausgleich ge schaffen werden. Darum sehe ich in der weiteren Rationalisierung und Tech nisierung der deutschen Wirtschaft eine besonders wichtige Auf gabe. Die Rationalisierung und die Technisierung wiederum srsen Pflege der wissenschaftlichen Forschung und intensive Schulung voraus. Gleichzeitig muß durch ein« großzügige neue Sozialpolitik und namentlich durch den Ausbau der Gesundheitsfürsorge alles getan werden, um die Arbeitskraft jedes einzelnen Deut schen zu erhalten und zu steigern. Der Grundsatz der stabilen Löhne müsse auch in Zukunft beibehalten werden. Solange das Produktionsvolumen der Verbrauchsgüterindustrie aus zwingenden Gründen nicht gestei gert werden könne, sei eine Erhöhung des Rominaleinkommens zwecklos und volkswirtschaftlich gefährlich. Selbstverständlich müsse dieser stabilen Lohnpolitik auch eine stabile Preispolitik entsprechen. In Zukunst würden auf dem Preisgebiet noch stren gere Maßstäbe als bisher angelegt. Die Ausführungen des Staatssekretärs schlossen mit einem Appell an das Unternehmertum Die verantwortungsvolle Mitarbeit der Unternehmer ist zur Bewältigung aller großen kriegswirtschaftlichen Aufgaben unerläßlich. Die frei schöpferische Persönlichkeit kann auf kei nem Gebiet des Volkslebens entbehrt werden; namentlich nicht in der Wirtschaft. Nicht nach dein Gewinn deS einzelnen, son dern nach dem Wohle des Ganzen sind alle unsere wirtschafts politischen Maßnahmen ausgerichtet. Daher darf niemand irgendwelche Sonderinteressen verfol gen, die mit den großen nationalen Erfordernissen nicht iin Einklang stehen. Heule steht ver Unternehmer im Wehrdienst. Wer diesen Wehrdienst krast seiner Persönlichkeit leistet, wer etwas im nationalen Intersse wagt, erfüllt die Pflicht, die ihm unsere Zeit als Wirtschaftsführer stellt. Der deutsche Uner- nehmer muß auch stets in unlöslicher Kameradschaft mit dem deutschen Arbeiter verbunden sein. In dem Zusammenhalt zwischen Betriebsführer und Ar- beitcr liegt die gewaltige, nie versiegende Kraft unserer Nation. Diese Gemeinschaft ist das kostbarste, was wir besitzen. Dank dieser Gemeinschaft im einzelnen Betrieb köm«n wir alle kriegs wirtschaftlichen Ausgaben erfüllen. / «Seite all Seite mit de« Lerböndelen" «riegsminister General Tojo betont Japans Entschlossenheit Der japanische Kriegsminister General Tojo betonte in einem Vortrag vor führenden Männern des militärischen und politischen Lebens in Tokio, daß Japan allen zu erwgxtenden Schwierigkeiten entschlossen gegenübertreten und sie Sx.it e an Seite mit seinen Verbündeten überwinden werde. . ; Dem Vortrag wohnten zahlreiche aktive und im Ruhestand lebende Generale, viele ehemalige Ministerpräsidenten und Minister sowie der gegenwärtig amtierende Justizmtnister,. der! - Chef des Gencralstabes und die Abteilungsleiter im Kriegs- - Ministerium bei. — kriegswichtige Ziele in einer Stadt Mtelenglands in rollendem Einsatz angegriffen Truppenlagec mil bomben belegt / Mehrere Volltreffer ms dem Lahuhos von Dover Englische HSsen weiler vermint Die Deulschen in Litauen Unt«r den letzten Abkommen zwischen dem Reich und der Sowjetunion befindet sich auch jenes, das die Nücksied- lung der in der jetzigen Sowjetrepublik Litauen wohnen den Deutschen vorsteht. Wenn man «inen Uebcrblick über di« zahlenmäßige Stärke des Deutschtums in Litauen ge winnen will, darf man dabei keineswegs von der letzten litauischen Volkszählung ausgehen, die im Jahre 1923 start- fand und zugunsten des litauischen Staates die Zahl des in Litauen bodenständigen Deutschtums zu bagatellisieren ver suchte. Di« Litauer „zählten" damals 29231 Deutsche. Dem „Kulturverband der Deutschen in Litauen" jedoch, der Orga nisation der Volksgruppe, die 1924 zur Abwehr litauischer Uebergriff« gegründet und später zu einer straffen national sozialistischen Organisation ausgebaut wurde, gehören allein 41 OM Volksdeutsche in Litauen an. Man kommt der Ge samtzahl der in Litauen wohnenden Deutschen näher, wenn man sie mit etwa 48 909 annlmint. Das Deutschtum in Litauen ist in seiner Struktur vou dem der bereits zurückgcsührten deutschen Volksgruppen in Lettland und Estland grundverschieden. In Lettland und Estland stellte das Deutschtum eine ausgesprochene kulturelle Oberschicht dar. Man hat es bei den geschichtlichen Betrach tungen über das Baltendeutschtum oft als besonder« Tragik angesehen, daß in seiner Bcvülk«rungspyramidc der ge'und« Unterbau, Bauern und Arbeiter, nicht oder in nur ganz un zureichendem Umfang vorhanden war. Die Deutschen in Litauen sind in erster Linie Bauern und Handwerker. Da gegen fehlen fast vollständig die freien Berufe, Akademiker und Kaufleute. Es ist deshalb auch nur selbstverständlich, daß im Gegensatz zu Lettland und Estland die Dernschen in Litauen keine Gelehrten oder ander« geistig führende Män- n«r hervorgebracht haben, deren Rainen im gesamten Reich bekannt geworden wären. Was das litauische Deutschtum in das Reich hinbringt, ist ein« in zähem Volkstumskampf gefestigt« große Lebenskraft und L«bensbewährung, wie sie bäuerlichen Menschen «igen ist. Der Landbesitz des Litaucn- beutschtnms umfaßt etwa 65 OM Hektar; er teilt sich in klei ner« und mittlere Bauernwirtschaften auf. Bet den Hand werkern trifft man besonders Schlosser, Fleischer und Tisch ler an. Grundverschieden von den benachbart gewesenen deut schen Volksgruppen in Lettland und Estland ist auch die Siedlungsgeschichte des Deutschtums in Litauen. Die Deut schen sind seit dem Ende des 18. Jahrhunderts, und in erster Linie aus den deutschen Landschaften der näheren Umgebung aus Ostpreußen, Pommern und Brandenburg nach Litauen eingewandert, während das Deutschtum in Lettland und Estland auf ein« 600jährigo ununterbrochen« Geschichte zu» . rückblicken konnte. Freilich haben die einst mächtigen litau ischen Großfürsten auch schon vor 600 Jahren Deutsche ins Land gerufen, Kaufleute und Handwerker, di« ihr« Städte gründeten (Koivno und Wilna), deutsches Recht und deutsche Kultur nach Litauen verpflanzten. Diese frühen Einwan derer sind durch mancherlei Schicksalsschläge, Krieg«, Pest und Bränd« bizimiert Horden; bas städtische Deutschtum dieser frühen Zeit sank'zur Bedeutungslosigkeit herab. Es wurde abgelöst durch die spätere bäuerliche Einwanderung, di« sich besonders auf di« Wcstgebiet« Litauens erstreckt« und von hier aus über das Land ausbreitete. Mit dem litauischen Staat« hat dies«s Deutschtum «inen fortwährend«» Kampf um sein« Selbstbehauptung führen müssen, einen Kampf, der solang« aussichtslos war, wie nicht ein starkes und schützendes Deutschland sich der Volksgruppe in Litauen annahm. Mit der Nücksiedlung dieser Deutschen kehren tüchtige und kampferprobte Menschen in die Heimat zurück. Berlin, 16. Januar (Funkmeldung). Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Luftwaffe belegte gester« am Tage bei bewaffneter Aufklärung ein Trnppenlager sowie ei« weiteres Ziel in Südostengland mit Bomben. I» der Nacht znm 18. Januar griffen Kampfsliegerverbände trotz ungünstiger Wetterlage tu rollendem Einsatz kriegswichtige Ziele in einer Stadt Mittelenglauds, in geringem Umfang anch in London an. Der Bahnhof von Dover erhielt mehrere Volltreffer. Englische Häfen wurden weiter vermint. Der Feind warf i« der letzten Nacht in Norddeutschland a« mehrere« Stellen Spreng- und Brandbomben. I« Wil helmshaven entstanden mehrere Hänserbrände. Das tat kräftige Eingreise» des Sicherheits- «nd Hilfsdienstes und des Selbstschutzes konnte jedoch eine Ausdehnung dieser i Brände verhindern. Auch im Hascugebiet zündeten einige < Brandbombe«, ohne jedoch nennenswerte« Schade« anzu richte«. Die Verluste in Wilhelmshaven betragen 20 Tote i nnd S5 Verletzte. s Zlalienlsches A-AM torpedierte selvdlichev leichte« Kreuzer Weiteres U-Boot versenkte Svvv-Tonner im Atlantik. Nom, 16. Januar fFunkmeldung). Dcr italienische Wehrmachtsbericht vom Donnerstag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An dcr griechische« Front wurden feindliche Angriffe dnrch sofortige Gegenangriffe znrückgeschlage«. In der Cyrenaika die übliche Artillerietätigkeit an der Front von Tobruk. Im Gebiet von Giarabub Tätigkeit unserer motorisierte« Kolonne«. Unsere Flugzeuge habe« Fahrstraße, Bersorgungsstittz- p««kte und feindliche Stellungen südöstlich von Tobrnk mit Bomben belegt. Ein feindliches Bombenflugzeug wnrde über Tobruk von der Marineslak abgeschossen. I« Ostafrika geringe Artillerietätigkeit an der Sudan- Front. Der Stützpunkt von Port Sudan Wurde von unse rer Lnftwafse erfolgreich angegriffen. Der Feind hat einen Angriff auf Assab unternommen, wobei leichter Schaden verursacht wurde. Eines unserer U-Boote unter dem Befehl vo« Kor vettenkapitän Mario Spano hat im Mittelmeer in der Nacht . zum 11. 1. einen feindlichen leichten Kreuzer torpediert. Ein anderes U-Boot unter dem Befehl von Korvetten kapitän Vittorio Raccanclli hat im Atlantischen Ozean den englische« SVOV-Tonnen-Dampfer „Ardabham" versenkt. In der Nacht znm 16. 1. haben feindliche Flugzeuge Ca tania bombardiert, wobei geringer Sachschaden ««gerichtet w«rde. Einige Personen wnrde« getötet oder verletzt. , Englands Werbe« «m die USA. Ei« Botschafter und zwei Gesa. in Washington. Wie „New Nork Times" m«liK., gab das englische Außenministerium bekannt, daß der britisch« Obcrkommissar ii» Kanada, Gerald Campbell, zum Gesandten in Washington ernannt worden sei, um Lord Halifax zu unterstützen. Di« englische Botschaft in Washington werde somit durch den früher«:» Außenminister als Botschafter und durch zwei Ge sandt« besetzt sein. Das unterstreiche die Bedeutung, die j England dem Washingtoner Posten beilege. Gemeinsames Ziel Japans Außenminister über den Dreierpakt. In der Hibiya-Hallx in Tokio fand eine große von ver Japanisch-Deutsch-Jtalienischen Vereinigung veranstaltete nationale Abschiedsfeier für den neuernannten demnächst nach Berlin abreisenden japanischen Botschafter, Generalleutnant Oshima, statt, an der zahlreiche Hohe Persönlichkeitei» der japanischen Regierung, der Armee und Marine, der deutsche Botschafter und Vertreter der italienischen Botschaft teil nahmen. Außenminister Matsuoka stellte fest, daß die unermüd- lichen Bemühungen Japans zur Verwirklichung der Neuord nung Ostasiens und die Bestrebungen der Achsenmächte zur Niederzwingung der sogenannten Versailler Struktur Europas letzten Endes ein gemeinsames Ziel verfolgten, nämlich den Aufbau einer neuen Ordnung. Es sei durchaus kein Zufall, daß diese drei Mächte durch den Dreierpakt vereinigt seien, dcr nicht bloß die Verbindung einer gemein- same Interessen vertretenden Lündergruppe sei. sondern di- geistige Vereinigung oreier Länder Larstellc, die durch ein ge- meinsamcs Ideal zusammcngeschlossen seien. Matsuoka wieS dann aus die großen Erwartungen hin. tue das japanische Volt der verantwortungsvollen Aufgabe Oshimas entgegen- bringe und schloß mit dem Ausdruck der Gewißheit, daß durch die Wicderernenuung eines so fähigen Mannes wie Oshima die japanisch-deutschen Beziehungen weiterhin verstärkt werden würden. Gesandter Dr. Schnurre aus Moskau abgercist. Ter Leiter der deutschen Wirtschasisdclcgation, Gesandter Dr Schnurre, hat nach dem erfolgreichen Abschluß der deutsch sowjetischen Mrtschastsvcrhandlungen mit setner Be gleitung Moskau wieder verlassen.