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MüMuer W Tageblatt und Anzeiger Da» „Zschopauer Lag-dlatt und An,eig«r" ist da» ,ur BecöffeiUi>chung d,r amtlichen Bekaniilm^.-mngen de» Landrat» ,u Zlöha und de» Bürgermeisters m Zschopau behördlicherseits bestimmt» Blatt und enthält di» amtlichen Bekanntmachungen de» Zinanzamte» Zschopau — Bankkonten: Volkrbank Zschopau, r. S. m. b. tz.; Stadtbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 — Bus 712 Zeitung sür die Orte: Vörnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Fehndorf, Krumhermerrdorf, Lcharfenstein, Schlößchen/Lygeb., Maldkirchen/Lr;geb., Weihbach, Wilischthal, Witzschdorf. Da» „Zjchvpauer Tageblatt und Anzeiger" erscheint werk täglich. Monatlicher Berugsprei» 1.70 RM., Zustellgebühr LS Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. 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Im Festungstampffeld von Stalingrad drangen die An griffstruppen des Heeres gegen besonders harten, von star ker Artillerie unterstützten Widerstand in die Befestigungs anlagen am Stadtrand ein und erstürmte« beherrschende Höhen nordwestlich des mittleren Stadtgebietes. Bei er folglosen Gegenangriffen verlor der Feind 29 Panzer. Starke Kräfte der Luftwaffe griffen in die Kämpfe ein und bekämpften neu herangefiihrte sowjetische Kräfte ostwärts wärts der Wolga mit guter Wirkung. In der Nacht wur den Flugplätze nördlich und ostwärts der Stadt bombardiert. An der Don-Front wurde von deutschen und ungarischen verbänden ein AugriffSunternehmen erfolgreich durchge führt. Wiederholte Gegenaugriffe des Feindes wurde» in harten Kämpfen unter Mitwirkung der Luftwaffe abgewiesen und 18 Panzer vernichtet. Im Raum von Rschew brachen auch gestern von starker Artillerie und Panzer« unterstützte feiudliche Angriffe zu sammen. Südlich des Ladogasees scheiterten mehrer« örtliche Au« griffe des Feindes -ei beiderseitiger lebhafter ArMlerle- u«d Lufttätigkeit. In der vergangenen Nacht flogen fowjetifch« Flugzeug« in die Ostgebiete ein. Durch vereinzelte Planlose Bomben abwürfe entstanden geringe Sachschäden. Nach wirkungslosen Tagesstörflügen über Westdeutschland führten verbände der britische» Luftwaffe in der Nacht zum 14. September einen Terrorangriff, vor allem gegen die Stadt Bremen. Die Zivilbevölkerung hatte Verluste. Fu den Wohnvierteln der Stadt entstanden Brände, Sach» und Gcbäudeschäden. N. a. wurden mehrere Kirchen, Kran kenhäuser und Kulturdenkmäler getroffen. Rach bisherigen Meldungen wurden 14 der angreifende« Bomber zum Ab sturz gebracht. In der Nacht vom 12. zum 18. September versucht« ein britischer LaudungstruPP, bestehend aus fünf Offiziere«, einem Feldwebel und einen Mann, an der französischen Kanalküst« ostwärts Cherbourg Fuß zu fasse«. Die An näherung wurde von der Abwehr sofort erkannt, unter Feuer genommen und das Landungsboot durch Volltreffer versenkt. Es wurde» gefangengenomme» drei englische Offi zier« «nd ein gaullistischer Marineoffizier. Tot geborgen wurde« ei» Major, «in F«ldw«bel, «in Man«. Im Abschnitt Tobruk versucht« der F«ind heute unter Einsatz von See- «nd Luststreitträft«« an mehaseren Stel len z« landen. Dieser versuch ist durch das sofirrtige Ein» greife« italienischer und deutscher Truppe« gescheitert. Zwei feindliche Schiff« wurde« i« vrand geschossen, eine größere Anzahl Gefangener eingebracht. Deutsch« Fäg«r habe« zwei Flugzeuge im Luftkampf abg«schossen, vier weitere Flugzeuge wurde» vo» der Klaka-wehr von Tobruk veruichtet. Jeder Krieg ^bringt in seinem Verlauf Neuerungen mit sich, die zu einer Aenderung alter Anschauungen führen. Gewiß bleiben bestimmt« strategische Grundsätze immer be stehen, aber neue technische Mittel führen in ihrer Anwen dung immer wieder zur Umstellung des Denkens. Auch dieser Krieg macht hierin kein« Ausnahme. Man kann sogar behaupten, daß er noch stärker als der Weltkrieg, in dein zum ersten Mal das U-Boot auftauchte, di« bisherigen Ansichten umstüßt. DaS bezieht sich vor allen Dingen auf die Stellung der grüßen Seemächte und auf die Führung des Seekrieges. Flugzeug und U-Boot geben hier den stärksten Anstoß zu einer Revision der seestrategischen Auffassung. In England und US-Amerika bildete die Grundlage der Seeherrschaft immer die Flott«, das heißt Schlachtflott« und Kreuzer. Mit ihrer Hilfe sollte nach Auffassung der maßgebenden englischen Marine-Schriftsteller Corbett, Bywater, Russell oder Liddel Hart die Sseherrschaft gesichert werden. Auch der führende US-amerikanisch« Seekriegshistoriker Admiral Mahan hatte unter dem englischen Einfluß feine Theorie aus die Seeschlacht und die Schlachtslott« abgestellt. Aber bereits der erst« Weltkrieg zeigte, daß neue Waffen auch neue Methoden und Schiffstypen verlangen. Gewiß konnte England auf Grund geographischer Vorteile und der Roy« -stoffabhängigkeit der Mittelmächte eine wirksame Blockade durchführen, aber es wurde durch den U-Boot-Krieg doch an den Rand des Abgrundes gebracht. Gegen die U-Boot- waff« war das Schlachtschiff machtlos. Die leichten Seestreit kräfte vom Zerstörer bis zum bewaffneten FisLdamvier spielen in der U-Bootabwehr die größte Roll«. U-Boot «nd Flugzeug. Heute zeigt wiederum das U-Boot, daß es die schärfst« Waffe im Kampf gegen di« britische Seemacht ist. Neben ihm aber steht da» Flugzeug als ein« neuartige Waffe de» Seekrieges, heut« erstmalig in Massen eingesetzt und fähig, in engen Seeräumen und im Küstenvorfeld di« britisch« Seemacht zu brechen. Der Rückzug der britischen Flott« au» d«r Nord- und Ostsee, aus der AegäiS und dem mitt leren Mittelmeer, aus dem Südchiuesischen Meer und au» den Gewässern Indonesiens ist die Folge. Auch der Kanal, das älteste Gebiet britischer Seemacht, ist nur noch unter? großen Opfern von englischen Schiffen zu passieren und da her ein umstrittenes Gebiet. All daS zeigt, daß England trotz seiner zahlenmäßig gro ßen Flotte nicht mehr im Besitz der unbestrittenen Seeherr schaft ist, weder in europäischen Gewässern noch im Atlantik oder Pazifik. DaS bedeutet, daß England trotz seiner immer uoch großen Flottenmacht keine beherrschende Seemacht mehr hat. Die Engländer machten bereits immer einen Unterschied zwischen Flottenmacht (Naval Power) und Sseherrschaft bzw. Seemacht (Sea Power). Unter erster verstehen sie die zahlenmäßige Flottenstärke, unter letzter die durch den Einfluß der Flotte erzielte Beherrschung der Seewege. G» zeigt« sich in diesem Kriege nun mit großer Deutlichkeit, daß di« britische Tradition, in Schlachtschiffen und Kreuzern führend zu sein, nicht zur Erhaltung einer globalen See herrschaft ausreicht. Der Gegner tut England nicht den Gefallen, in einer offenen Seeschlacht eine Entscheidung zü suchen, denn da» verbietet daS StärkeverhÄtniS. Nur Japan ist jederzeit in der Lag«, mit seiner mächtigen Flott« die Engländer und Amerikaner in einer Seeschlacht zu schlagen, wie eS Inzwischen ja auch mehrmals geschehen ist. Flugzeuge und U-Boot« erzwingen eine neuartige See kriegführung, deren letztes Wesen weder die Engländer noch die Amerikaner bis jetzt erfaßt haben. Englands früher schärfst« Waffe heut« stumpf. Dazu kommt, daß die Blockade, früher di« schärfste Maspe Englands, nur wirksam ist gegen einen Gegner, der von Ueberseezufuhren abhängig ist. Die Achsenmächte haben ab«« durch ihre zielbewußte Selbstversorgung auch hierin ein« Wende herbeigeführt. Sie haben sich von der Versorgung durch Uebersee unabhängig gemacht. Außerdem wurden durch die riesigen eroberten Gebiete reiche Hilfsquellen für die Versorgung der Achsenmächte gewonnen, womit die Blockadefestigkeit Deutschlands nur noch wächst. Der ganz« europäische Kontinent steht heute unter der Führung der Achsenmächte geeint gegen England. Auch das ist eins neuartige Situation für die Regierung in London. Dort erkennt man, daß autarke Landmächte durch die Blockade wirkung der britischen Seemacht allein nicht überwunden werden können. Auch in den USA mehren sich die Stimmen, die zugeben, daß man durch die Blockade allein Deutschland oder Japan nicht besiegen könne. Schon 1939 äußerte der englische Seeoffizier Kenneth Edwards in seinem Buch „Uneasy Oceans", daß an jenem Tage die britische Flott« kampflos geschlagen wäre, an dem «S Deutschland gelänge, den Zutritt zu den Rohstoffen Südosteuropas zu gewinnen. Das ist jetzt der Fall. Deutschland hat ganz Europa und die Ukraine, bald vielleicht sogar den Kaukasus zur Ver fügung! Früher hatte England große Landmächte mit Hilfe von verbündeten Kontinentalstaaten niedergeworfen. Durch di« schnellen Sieg« der deutschen Waffen sind all« britischen Verbündeten in Europa rasch niedergeworfen worden und die Sowjetunion ist, als letzter englischer Festlandsdegen, in einer gefährlichen Dauerkrise. Durch den Verlust ihrer landwirtschaftlich und schiverindustriell wertvollsten Gebiet« ist die Sowjetunion in ihrer Kampfkraft schwer qetroffen »Der Devlsche von heule kaMNerl niemals!" Vehrkampftag 1S42: Reicksveranstaltuugsu ASrnderg — Sladschef Lotze, General GaMatt «ad Vr. Ley als GM Kampfgeist, Kraftreserve und Wehrbereitschaft der Heimat auch zu Beginn des vierten Kriegsjahres unter Beweis zu stellen, das sind in erster Linie die Hauptgedanken, da» ist in erster Linie der Zweck der Wehrkampstage 1942, die im Monat September im ganzen Großdeutschen Reich zur Durchführung gelangen, und zwar diesmal gemeinsam von SA, den Betriebssportgenreinschaften der DAF und den Sportlern des NSRL. Im Reich werden hunterttau send« Männer und Frauen als Teilnehmer in Erscheinung treten. Zu einer Großkundgebung sür den Wehrkampfgedanken wurden die Tage in der Stadt der Reichspartettage am Samstag und Sonntag, in der die erste und gleichzeitig größte derartige Veranstaltung im ganzen Reich stattfand. Namhafte Persönlichkeiten aus dem ganzen Reich wohnten der Großveranstaltung des Standortes Nürnberg-Fürth bei, an der Spitze der Stabschef der SA, Viktor Lutze, mit dem Generalstabschef der Faschistischen Miliz, Exzellenz Gene ral Galbiati, und der Reichsorganisationsleiter Dr. Ley und zahlreiche Vertreter von Partei, Staat und Wehrmacht. 6328 Männer und Frauen traten in Nürnberg an, und zwar in den Wehrkämpfen 266 und im Mannschaftswett bewerb 297 Mannschaften sowie bei den drei großen Mas senvorführungen am Sonntagnachmittag in der Haupt kampfbahn des Stadions 2200 Männer und Frauen. Am Sonntagvormittag traf der Stabschef mit seinem italienischen Gast in der Stadt der Reichsparteitage eit wo sie durch den stellvertretenden Gauleiter Holz begrüßt wurden. Am Nachmittag wohnte der italienische Gast den Wettkämpfen im Stadion bei. Da die Wehrkampstage nicht dein Zweck dienen, sportliche Höchstleistungen zu vollbringen, stand im Vordergrund die körperliche Ertüchtigung und die soldatische Haltung der Zieppe sollte der Beginn -er Invasion werden Bemerkenswertes Eingeständnis Hore VeNshas Der ehemalige britische Kriegsminister Hore Belisha gibt in seiner Uebersicht de» gegenwärtigen Kriegslage in dem Abendblatt „Razon" unumwunden zu, daß das fehlgeschla- gene Abenteuer von Dieppe der Beginn der Europa-Inva sion werden sollte. Wörtlich schreibt er hierzu: „Wenn es gelungen wäre, feindliche Flugplätze auszukundschaften und Sturzkampfflug zeuge gegen die Küstenbatterien einzusetzen, hätten die „Alli ierten" möglicherweise festeren Fuß fassen können". In dem Artikel wird im übrigen herausgestellt, daß die britische Regierung wieder einmal das deutsche Machtpoten tial unterschätzt habe. Noch im Mai hätten amtliche Kreise behauptet, daß die deutschen Lebensmittel und Brennstoff reserven erschöpft seien. Die gewaltige deutsche Sommer offensive habe jedoch gezeigt, daß die Berechnung falsch gewesen sei. Jetzt wolle man wieder den bevorstehenden russischen Winter als Bedrohung für das deutsche Heer hinstellen. Man vergesse dabei aber geflissentlich, daß diesmal der Winter eine Katastrophe für die Sowjets werden könnte. Die Ukraine und das Kubanbecken, ferner wesentliche Teile des Kaukasus seien in deutscher Hand. Woher also werd« Männer: für die Wehrkampstage 1942 wurden sechs Mehr kämpfe festgelegt, die alle als Mannfchaftskämpfe durch geführt wurden. Höh«punkte der Wehrkampstage 1942 in Nürnberg war die Veranstaltung am 'Sonntagnachmittag in der Haupt kampfbahn des Stadions. DaS Stadion war dicht besetzt, mindestens 28 000 Zuschauer mögen «S gewesen sein, die sich an den Vorführungen auf dem Rasen und der Bahn erfreu te». An der Spitz« der Ehrengäste Stabschef Lutze mit seinem italienischen Gast, Reichsorganisationsleiter Dr. Ley, stellvertretender Gauleiter Holz u. a. m. Hart umstritten waren die Entscheidungen der Wehr- und MannschaftS- kämpfe, aber hervorragend schlug sich die Jugend, schlugen sich 'auch die älteren Jahrgänge. Nicht minder anregend waren die Massenvorführungen, wobei Tanz und Gymnastik der Männer und Frauen in bunter Folge Lebensfreude ausstrahlten. Zum Abschluß der Veranstaltung ergriff Reichsorganisa- tlonsleiter Dr. Ley das Wort. Er bezeichnet« es als ein Symbol für die Einheit unseres Volles, daß dies« Veran staltung erstmals gemeinsam durch SA, Betriebssportgemein schaften und NSRL durchgeführt werden konnte. „Die deut sche Nation", erklärte er, „ist zu Beginn des vierten KriegS- jahres noch ernster, fester und härter geworden. DaS deut sche Voll kann nicht zermürbt werden. Der Deutsche von heute kapituliert niemals, komme, was da mag!" Nachdem noch General Galbiati seine Freude über da» Erlebte zum Ausdruck gebracht hatte, das, wie er sagte, ein Ausdruck der Jugend, der Kraft und der Schönheit gewesen sei, beendete der Führer der SA-Gruppe Franken, Gruppenführer Dechant, diese Wehrkampstage mit der Huldi gung an die Oberhäupter der beiden verbündeten Nationen. die Sowjetunioy Getreide, Kohle, Zucker, Brennstoff usw. nehmen. Außerdem müsse man zugeben, daß daS Sowjetheer unersetzbare Verluste erlitten habe. „Unterwasserexplosionen" USA.-Marincmlnistcrium umschreibt deutsche U-Boot-vrfolge. Zwei amerikanische Transporter sanken im Seegebiet von Florida „infolge Unterwasserexplosion", wie das amerikanische Marine Ministerium erklärt. Diese Unterwasserexplosionen rührten von Torpedos her, di» von deutschen Unterse»booten abaeschossen waren. Einer der Transporter, der eine hochexplosive Ladung an Bord hatte, ging innerhalb von zwei Minuten unter krachenden Explo sionen unter. Drei Transportsegler, die an der Küste von Südkarolina in nördlicher Richtung entlangfuhren, wurden von Unterseebooten durch Artilleriefeuer zum Sinken gebracht, die Besatzungen erreichten die nahe Küste. Ueber- lebende, von rwet kleineren, ehemals jugoslawischen Handels schiffen, die bereits Anfang Juni von Unterseebooten ver senkt wurden, trafen erst jetzt in einem Hafen der Ostküste von USA. ein, nachdem sie nach langem Umherirren von einem anderen Schiff ausgenommen worden waren. .