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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 11.09.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-194209112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19420911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19420911
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1942
-
Monat
1942-09
- Tag 1942-09-11
-
Monat
1942-09
-
Jahr
1942
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 11.09.1942
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Sfch«,»—<r »x» «r. 2i» Neuordnung der Lechlspflege AelchsjufiiMluister ThleraS über seiaeu Aufttag vou Lovvrietit d» Nori Nübl« L Lo^ Verlin-Schmarguldorf, lNachdruck verbot «ul Aus gschopau und dem Sachsenland Am 11. September 1942. VeräunkelunZ keglna: I>. September 20^0 vbr LaUe: 12. September K OI vbr -frMttz, LI. Vehttemb« 194». Bäckereien künftig Donnerstags nachmmags ge,a»onrn Durch eine Verordnung vom 4. September ist der ver- kausssreie halbe Tag für die Verkaufsstellen des Bäckerhand werks für den Gau Sachsen auf Donnerstags nachmittags, wie bei den Verkaufsstellen für Frischmilch, verlegt. Die an deren Verkaufsstellen des Lebensmitteleinzelhandels, des Nah- rungsmittelhanvwerks und der Drogerien bleiben wie bisher am Donnerstaavormittag geschlossen. Die Verordnung wird erstmalig am 17. September 1942 angewendet. In den Ver kaufsstellen des Bäckerhandwerks wird auf diese Neuregelung in einem Aushang hingewiesen. Dresden. Einen Arm elngevüßt. In einem Werk auf der Zwickauer Straße wollte ein 47jähriger Arbeiter auf eine in Gang befindliche Maschine einen neuen Riemen auf legen. Der Mann geriet in die Transmission, wobei ihm ein Arm abgerissen wurde. Waldheim. Ein Riese der Natur. Ein Landwirt erntete auf seinem Feld einen Kohlrabi, der das stattliche Ge wicht von achteinhalb Pfund hatte. Grimma. Ehrung eines Ritterkreuzträgers. Ritterkreuzträger Oberleutnant Baumgarten-Crusius ist, wen» auch nicht in Grimma geboren, so doch aufS engste mit der Stadt verwachsen, wurde ihm doch in der hiesigen Oberschule seine wissenschaftliche Bildung vermittelt. Johanngeorgenstadt. Kind verunglückt. Beim Spie- len in einem Steinbruch stürzte ein neunjähriges Kind so un glücklich ab, daß der Tod auf der Stell« eintrat. Werdau. Tödlicher Stur» aus der Schaukel Auf dem Ktrmesmarkt stürzt ein 28jähriger Mann aus einer Schaukel und schlug mit dem Kopf so schwer auf, daß er Larb. Hundert Jahre Plauener Handwerkskunst In den Mufeumsräumen der Staatlichen Meisterschule für Textilindustrie in Plauen wurde eine Ausstellung eröff net, die einen Ueberblick geben soll-über hundert Jahre kunst gewerblichen Schaffens der vogtländtschen Hauptindustrie. Es ist erstaunlich, welche Werte künstlerischer Art erreicht worden sind, Leistungen, die der Plauener Industrie Weltruf verschafft haben. Die Ausstellung beginnt mit den ersten Versuchen deko rativen Schmucks der Gewerbe aus der Zeit um 1800. Dann kam die Entwicklung der Technik. Besonders beachtenswert sind die Arbeiten, die auf den Weltausstellungen in Parts und Brüssel gezeigt worden sind. Mit der Schau »st auch eine Aus- stelluna von Schülerarbeiten verbunden. Reichsjustizminister Dr. Lhierack sprach vor der deui- schen Presse über Ziel und Bedeutung seiner Beauftragung durch den Führer. Mit dem Führererlaß vom 20. August 1942 sei das Amt des Reichsministers der Justiz, des Präsidenten der Akademie für Deutsches Recht und des Leiters des NS- Rechtswahrerbundes und damit die Verantwortung für die ge samte deutsche Rechtspflege in eine Hand gelegt worden. In der deutschen Nechtsgeschichte sei dies zum erstenmal in diesem großen Umfang geschehen. Als den eigentlichen Sinn und das Ziel seiner Ausgaben aber betrachtet Dr. Thierack eine starke nationalsozialistische Rechtspflege auszubanen, um die gewaltigen augenblicklichen und künftigen Aufgaben des Großdcutschen Reiches zu erfül len. Diese Rechtspflege, d. h. eine selbstsichere, also keine kraftlose und unsichere, müsse nach der Idee des Nationalsozia lismus ansgerichtct werden, dessen Weltanschauung auch die Rcchtssprüche zu tragen habe. Um die Aufgaben des national sozialistischen Großdcutschen Reiches zu erfüllen, sei es erfor derlich. daß all die Gesetze, all die Gcrichtsorganisationen und Institutionen einem anderen Geist und einem anderen mate riellen Recht Platz machten. Die Akademie für Deutsches Recht werde dazu berufen sein, als wissenschaftlicher Helfer eingesetzt zu werden, aus ihr zum 1. April 1942 zur Ableistung der RetchzarbettSdienstpfNql ein- berufenen Maiden, die nicht zum KriegLhilfSdienst herangezogen werden, statt Ende September erst Ende Oktober 1942 aus dem ReichSarbeitS- dicnst entlassen. Erleichterungen lin Kraftverkehr. Nach einem Erlaß de» RcichSvcr- kehrSminister» werden Anhänger, die lediglich zur Beförderung de» Gasgenerator» dienen, im Zulassungsverfahren al» Teil des Kraftfahr zeuges betrachtet. Ackerschlepper mit eisernen Reifen und offenem Fahrsitz werden von der Ausrüstung mit Rückspiegeln für die Dauer de» Kriege» freigestellt. Zusätzliche Scheinwerfer von Kraftfahrzeugen müssen nach dem geltenden Luftschutzrecht durch Entfernen der Glüh- lampen außer Betrieb gesetzt werden. Diese Vorschrift findet auf du Lampen zur Beleuchtung von Arbeitsgeräten hinter land- und forst wirtschaftlichen Zugmaschinen keine Anwendung. Solche Lampen sind durch Abdecken der Abschlußscheibe zu verdunkeln. Kein» Herabsetzung der Steuergrupp« der ledigen Soldaten. Beim Reichsfinanzministerium ist angeregt worden, die Sätze der Steuer gruppe 1 sür die im besonderen Einsatz stehenden ledigen Männer und Frauen hcrabzusetzen, da sie mit längerer Kriegsdauer als unbillig emp funden würden und e» oft nicht möglich sei, einen geeigneten Ehepartner kennenzulernen. In der „Deutschen Steuerzeitung" werden von zu ständiger Stell« die Gründe dargelegt, au» welchen dieser Anregung nicht entsprochen werden kann. Es würde zunächst eine gerechte Umgrenzung des Personenkreise» so gut wie unmöglich fein. Jedenfalls wäre e» nicht vertretbar, alle zum Kriegsdienst einberusenen ledigen Männer zu be- instigen, von denen viele in der Heimat tätig sind. Bei de» Frauen Märe die Abgrenzung noch viel schwieriger. Es komme hinzu, daß der Steuerpflichtige nicht verheiratet sei. Di« Steuersätze de» Tarif» seien ausschließlich auf di« wirtschaftlich« Leistungsfähigkeit der Steuerpflichti gen abgestellt. Schließlich würde auch der Steuerausfall sehr groß sei» und er würde nur durch allgemeine Erhöhung der Einkommensteuer aus geglichen werden können, also auch zu Lasten der verheirateten und kinderreichen Frontsoldaten und RüftungSarbeiter. Das würde ein, soziale Ungerechtigkeit sein. Luftfeldpostmarken für Eammlerzwecke. Um den Wünschen der Briefmarkensammler auf Abgabe von Luftseldpostmarken und Päckchcn- Zulassungsmarken entgegenzukommen, werden die mit einem Feldpost- iagcsstempel versehenen Marken vom 1. Oktober an durch die Bcrsandstclle sür Sammlermarken in Berlin zum Preise von öS Pf. unter den üblichen Bedingungen abgegeben. Der Abgabebetrag sließt dem Kulturfonds zu. Entlassung der Maiden vier Wochen später. Um die Hackfruchternt« sichern zu können, ist sür die im Frühjahr eingestellten ArbeitSmaiden di« Dienstzeit im aktiven ReichSarbeitsdtenst auf sieben Monate und im Kriegshilfsdienst des ReichsarbeitSdienste» der weiblichen Jugend auf fünf Monate festgesetzt worden. Für die im Herbst eingestellten ArbeitS- maidcn beträgt die Dienstzeit im aktiven Reichsarbeitsdienst fünf Monate nnd im Kriegshilfsdienst sieben Monate. Demgemäß werden die KriegS- hilfsdienstverpflichtefen des SommerhalbjahreS 1942 sowie diejenigen Der Gauleiter vor den Rednern der Partei Gauleiter Martin M utsch m an n sprach in diesen Tagen in der Eauhauptstadt und in rvestsächsischen Städten zu den Rednern und Propagandisten der Bewegung, vermittelte i» seinen grundsätzlichen Ausführungen einen umfassenden poli tischen Ueberblick und gab den Rednern die Richtlinien für ihr« Arbeit in den kommenden Monaten. (RSG.) Gauleiter Mutschmann in Chemnitz Daß der Kreis Chemnitz vorbildlich und leistumtsstark im Kriegsemsatz steht, davon konnte sich Gauleiter und Reichsstatt halter Mutschmann erneut bei einem Besuch der Schaffenden an ihren Aroeitsplätzen überzeugen. Der Gauleiter besichtigte u. a. zwei kriegswichtige Betriebe, wo er sich bei vielen Männern und Frauen nach deren Befinden erkundigte und über ihre Ar beiten genauestens unterrichten ließ. Bei feinem Besuch in einer Chemnitzer Brotfabrik, wo der Betticvsführer einen Ueberblick über die Entwicklung des Unternehmens gab. zeigte der Gau leiter ein reges Interesse für alle betrieblichen und fabriktech nischen Belange. Auch bei der Besichtigung des zweiten kriegs wichtigen Betriebes, einer Maschinenfabrik in Siegmar-Schönau unterrichtete sich der Gauleiter über die Arbeitsweise und Nach wuchsförderung sowie besonders über die sozialen Verhältnisse. Der Gauleiter wurde überall herzlich begrüßt und erhielt die Versicherung, daß die Schaffenden des Kreises Chemnitz ihre Pflicht erfüllen und in unermüdlichem Einsatz zum Endsieg bei tragen. (NSG.) Dresdner erhielt das Ritterkreuz Er versenkte amerikanischen Schweren Kreuzer —Vom letzten Einsatz nicht zurückgekehrt Der Führer verlieh aus Vorschlag de» Oberbefehlshaber» der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, da» Ritterkreuz dr» Eisernen Kreuze« an Leutnant Hennemann, Flugzeugfüh rer ln einem Kampfgeschwader. Leutnant Konrad Hennemann, am 1. März 1920 in Dres den geboren, hat als Kampfflieger besonder» Erfolg« errun gen. Er führte zahlreiche Angriffe auf Hafenanlagen sowie Flak» und Scheinwerserstellungen der englischen Ostküst« durch und zeichnete sich besonders im Einsatz gegen feindliche Kriegschiff« und die Handelsschiffahrt des Gegners in der nördlichen Nord see bei den Faroer-Inseln und an der norwegischen Küste aus. Trotz stärkster Gegenwehr in der Luft, von Schiffsslak und durch Ballonsperren gelang es ihm in kurzer Zeit, sieben feindlich« Handelsschiffe und zwei Zerstörer mit 35 SOO VRT. zu ver senken. Seine bedeutsamste Waffentat ist die Versenkung deS amerikanischen Schweren Kreuzers, der den im Eismeer durch die deutsche Luftwaffe und U-Boote vernichteten Eroßgeleitzug begleitete, am 4. Juli d. I. In kühnem Tieffluq griff oer junge Kampfflieger, sein Leben gering achtend, den Kreuzer an. Don diesem Einsatz ist der tapfere Leutnant Hennemann, wi« schon der Wehrmachtbericht vom 8. Juli bekanntgab, nicht zurück- gekehrt. - . wurden die Grundlagen geschaffen zum neurnVolkSrecht, zum neuen Strafgesetzbuch. AlS helfende Organisation tret« vanebrn der Nechtswahrerbund in Erscheinung, der der Menschenführung zu dienen habe. Er werde darauf hin wirken, daß das deutsche Volt in Zukunft im deutschen Richter einen Helfer sicht, zu dcm der einzelne Volksgenosse vertrauens- voll wie zu einem Arzt hinkomme. Der Richter dürfe nicht mehr ein verwaltungsmäßig arbei tender Jurist sein. Zwar könne der Richter nur mit dem Gesetz richten, aber es dürfe, vom Studium angefangcn, nicht so wett kommen, daß der Richter daS Gesetz beherrscht, daS Leben aber nicht mehr sicht, und wenn, dann nnr durch die Brille deö Gesetzes. - Die feindliche Agitation habe den Passus dcS Führer- erlaffes. daß er, der Reichsjustizminister, bei seinen Aufgaben gegebenenfalls vom bestehenden Recht abwsichcn könne. In dummdreister Weise für ihre Zwecke verwendet. Er könne ab schließend hierzu nur erklären, jene Agitationslügen seien der beste Beweis dasiir, daß dem deutschen Volk mit der Erfüllung des Führeraustragcs ein weiteres wichtiges Moment des Vertrauens zu dcm gesamten sozialen Aufbauwerk und den sozialen Errnngenschaften des nationalen Staates zur Ver fügung gestellt werde. 48. Fortsetzung. Ind diese Stunde Im gelben Salon war ganz eingesponnen in !>rn Zauber dos Vergangenen, der kaum etwas wußte vom Tumult !>er gelt. Da durchbrach die Stille plötzlich der Lärm vieler Stimmen, m durchbrach sie das Auf- und Zuschlägen von Türen — ein Heller 5chrei, der aus dem Erdgeschoß kommen mußte, und dann riß Friedrich die Portiere zuruck, stand zitternd nnd stotternd. Der Schloßherr fuhr hastig auf: „Was ist los?" „Herr Baron — sie wollen sie kommen — sie sagen, sie vollen dcn Herrn Baron sprechen sie wollen mit dem Herrn Naron ab... abrechnen " Da lachte Eduard dröhnend auf. „Abrechnen? Mit mir? Wir wollen abrechnenl" Dann ging er so schnell er konnte an seinen GeweyrsHranh Uber ehe er zurückkehrte, hatte Lore die Situation erfaßt. Sie lief Ihm entgegen. „Eduard! Um Himmels willen, laß das Gcwehrll So kannst »u nicht zu ihnen " „So wie denn?" Er schob sie sanft zur Seite, aber fl» vertrat ihm rasch wieder den Weg. „Bedenke doch, Eduard, « ist «in« -«rausforberung. Du biß «tner. li» sind viele!" Zur Beschleunigung an den Postschattern Eine beschleunigte Abfertigung an den Schaltern der Reichspost wird erreicht, wenn die Einlieferungsscheine zu ein- geschriebenen und Wertsendungen schon vor dem Herantreten an den Schalter von den Auflieferern, soweit möglich, selbst ausgefüllt werden und nicht die gesamte Ausfüllung den Schalterbeamten überlassen wird. Vordrucke hängen in Gn« Schreibpullen in den Schatterräumen aus. Di« giftige Herbstzeitlose Aus den Wiesen sehen wir jetzt den ersten Dorvorrn S-s Herbstes, die Herbstzeitlose. Sie hat ihren Namen „Zeitlose" wohl daher, daß sie sich nicht an die eigentlich« Blütezeit hält- Auch anoere Namen trägt sie noch. So nennt sie z, B. der Volksmund auch Lausblume, weil sie die Läuse vertreiben soll, oder Spinnerin, da si« nach altem Volksglauben die in der herbstlichen Zeit in den Lüften hängenden Fäden spinnt, den wg. Altweibersommer. Die Herbstzeitlose enthält ein starkes Gift. Schon die alten Griechen hatten großen Respekt vor ihr und nannten sie Epbimoren, d. h. die in einem Tag Tötende. Nach bäuerlicher Auffassung ist bei einem frühen Erscheinen der Herbstzeitlose mit einem sonnigen Herbst zu rechnen. Bis 1. Oktober beantragen «ränsteNnngSgenehmigung für Lehrlinge und Anlernlinge Die Anträge auf Genehmigung der Einstellung von Lehr- lingen und Anlernlingen sowie Praktikanten sind sowohl für die Oster- als auch für di« Herbsteinstellung 1943 spätestens bis zum 1. Oktober 1942 zu stellen. Die Einreichung des Originalantraaes (farbiges Formblatt) hat bei dem zuständigen Arbeitsamt, Ab- teilung Berufsberatung, zu erfolgen, während die beiden wei ßen Durchschlage von den Ausbildungsbetrieben des Handwerks bei der Innung einzureichen 4ind. Bei Anforderung kaufmän- nis-er Lehrlinge müssen die bereits vorbo^-—- aufgesührt werden. Sr sah das ein und stellte das Gewehr vor sich hin. „Wie denn?" fragte er. „Laß mich mit dir gehen, mich kennen sie laß mich mit dir gehen, ich will nicht, daß du allein wenn dir etwas geschieht." Er sah sie scharf an, dann polterte das Gewehr zur Erde. Friedrich hob es zitternd auf. Eduards Hand fuhr über ihren Scheitel, reden konnte er nicht, da» Glück machte ihn stumm. Dann ging er. Sie traten aus der Halle hinaus auf die Freitreppe. Von der Laterne, die in der Halle hing, fiel ein Lichtkegel hinaus. Und in diesem Lichtkegel stand er, dunkel, schwer, mächtig, furchtlos, drohend. Neben rhm, wie eine Lichterscheinung in ihrem weißen Kleid — Lore. „Hier bin ich. Was wollt ihr von mir?" Es riß ihre Köpfe nach den beiden hin. Zuerst blieben ihre Miinder stumm. Lore zitterte das Herz. Sie sandte ein Stoßgebet zum Himmel. „Was wollt ihr von mir?" fragte Eduard noch einmal. „Redet! Was geht euch ab? Seid ihr verrückt geworden? Habt ihr euch von den Narren in Berlin anstecken lassen? Was wollt ihr eigentlich? Habt ihr nicht Immer Brot und Arbeit gehabt von Da schrie es einer: „Was schert uns Brot und Arbeit? Wir sind jetzt die Herren!" „Genossen!" schrie er zurückgewandt. „Vorwärts! Was stehen wir da? Mach Platz — Frau!" schrie er Love an. Sie drängten di« Stufen hinauf, im selben Augenblick aber flog einer heran. Er teilte di« Versammelten mit Armen, wie man Wogen teilt. Sie traten denen, die hinter ihnen waren, auf bi« Füße. Sin Murren echob sich. Aber schon war der Schlanke durch. Er nahm «in paar Stufen im Sprung, setzte den linken Fuß zwei breit« Stufen höher hinauf, riß au» oem Gurt ei» Messer und streckte den rechten Arm, mit dem Messer in der Faust, wt» Ser Roh der Heimat Nicht diejenigen, die große Sprüche machen und sich an ihren eigenen Worten berauschen, find die einsatzfreudigsten Volksgenossen, sondern diejenigen, die auch sozusagen unter Ausschluß der Oeffentlichkeit ihr ganzes Handeln unter das Gesetz des Krieges gestellt haben. Wieviel Licht wir zu Hause verbrennen, wieviel Kochstrom oder wieviel Gas wir ver brauchen in unserer Wohnung, das sieht ja keiner, und in Frie- denstagen konnten wir, wenn es uns Spaß machte, zu jedem Familienfest eine Sonderillumination veranstalten. Ja, dl» Elektrizitätswerke und die Gaswerke machten sogar für einen reichlichen Strom- oder Gasverbrauch Propaganda. Es ist nicht zu leugnen: Gas und elektrischer Strom brachten unS eine Fülle von Bequemlichkeiten ins Haus. Der Krieg fordert nun von uns, daß wir jeden un nötigen Verbrauch an Energie vermeiden. Gas und Elektrizität haben einen besonders großen Wert für die Rüstungsindustrie bekommen. Da ist es eine Selbstver ständlichkeit, daß der private Verbrauch darauf weitestgehend Rücksicht nimmt. Es gibt keinen Deutschen, der unseren Sol daten nicht die besten Waffen und die meiste Munition wünschte. Die Erfüllung dieses Wunsches ist aber von unsere Disziplin in unserem Privatverbrauch mit hängig. Der Reichsmarschall hat uns besonders aufgerufen imd an unsere Einsicht appelliert, indem er sich auf unseren freiwilligen Einsatz verläßt. Das aber soll der Stolz der Hei mat sein, daß sie mit eiserner, ja soldatischer Disziplin dieser Sparaktion Rechnung trägt. Wenn die Hausfrau nachsieht, an welchen Brennstellen noch Licht gespart werden kann, wenn niemals in einem Raum unnötig Licht brennt, wenn niemals ein Gasgerät oder ein elektrisches Gerät ohne zwingenden Grund benutzt wird, wenn niemals ein Tops auch nur eine Sekunde zu lange auf der brennenden Flamme steht, dann mutz diese Sparaktion zu einem gewaltigen Erfolg werden, weil sich dann die Disziplin des einzelnen, wenn sie von allen geübt wird, in ihren Auswirkungen vermillionenfacht. Hier ist das Kampffeld der deutschen Hausfrau; sie ist der Treu- häi-'-i" c-n--rcicvcrürauchI im Haushalt! Dienstappell der Krieserkameradschast 1848. Kameradschaftsführer Böhm« eröffnete den Dienstappell und gedachte zunächst der auf dem Felde der Ehre gefal lenen Kameraden. Die Erschienenen erhoben sich zum ehrenden Gedenken von den Plätzen. Sodann gab der Kameradschaftsführer bekannt, wie die - Kameradschaft in der letzten Zeit beteiligt war. Eingegangene Dankschreiben und Feldpostbriefe wurden verlesen, persönlich« Grüße von Urlaubern übermittelt. 'Sodann bot Propagandawart Koh- lase zum Gedenken an den gefallenen Kameraden Ober leutnant Dr. Denk wieder einige seiner Berichte von der Front u nd zwar diesinal „Gedanken- und Granatsplitter", „In Reservestellung" und „Sowjetpanzer und wir Infante risten". Ergriffen lauschten die Anwesenden den Worten, die anmuteten wie eine Stimme aus dein Grabe. Mit dem Gruß an den Führer wurde der Appell geschlossen. eine Barriere vor. „Halt!" schrie er. „Es macht keiner einen Schritt vorwärts, sonst fährt Ihm ein Messer durch die Kehle!" „Der Hansen -- —", murmelten sie und wichen etwas zurück? „Jawohl, der Hansen! Was wollt ihr eigentlich? Seid ihr verrückt geworden? Ich komme grab eben von da drüben. Di» einen stehlen und plündern, die andern hungern. Das versprochene Paradies ist ein Dreck. Sie lügen euch das nur vor. Wie lang« werden sie von der Plünderung leben? Bl» ausgeplllndert ist. Dann hat kein Teufel mehr nur ein Siück Brot zu knabbern. Dann könnt ihr verrecken und verhungern wie die Ratten. Arbeit —, —? Wer wird sie euch dann geben? Er hat recht!" Er wies mit der Linken auf Eduard. „Wenn er auch ein strenger Herr war, wir haben gelebt, wi» haben Arbeit gehabt von Ihm, unsere Großväter, unsere Väter, wir haben von der Herrschaft gelebt. Von wem werden dann unsere Kinder Arbeit und Brot haben, he? Ihr wißt, wer ich bin, der Hansen, Reses Sohn. An Ihrem Bett hat diese Frau hier ge sessen, bis sie in ihren Armen starb. Ein Engel war sie meiner Mutter. Und hat sie vielleicht euch nichts Gutes erwiesen? Hat euch und eure Kinder mit Wäsche und Kleidern und allem beschenkt. Alle Tuge ist sie gekommen, den Engel habt ihr sie getacklt, und jetzt wollt ihr vielleicht das Schloß plündern ? Ihr seid noch Deutsche, he? Banditen seid ihr! Verhetzte Idioten! Schaut, daß ihr von hier fortkommt! Und wer noch einmal sein Maul auf macht, der soll den Hansen zum Todfeind haben, und ihr wißt, wM das bedeutet." Da kehrten sie schwelgend, fast beschämt um.' Hansen wartete, bi» der letzte ln die wogenden Nebelschwade» der Nacht verschwunden wgr- Dan» vergeigt^ er. sich tjef. (Fortsetzung folgt)
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