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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 04.09.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-194209049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19420904
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19420904
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1942
-
Monat
1942-09
- Tag 1942-09-04
-
Monat
1942-09
-
Jahr
1942
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 04.09.1942
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«». 207 Zschopau«, Tageblatt «ab Anzeiger Freitag, 4. September 1»« Rus gschopau und dem §>achsenland Am 4. September 1942 Melerotlo — der Vater des Abtlurlums Mitte-r in diesen kriegerischen Zeitläuften erinnerte der Ee- burtskalender daran, daß der wackere Pommer Meierotto — der Schulmann, der das Abitur erfand — vor 200 Jahren ge boren wurde. Das Abitur ist die „Abgangsprüfung" i'm nord deutsch-preußischen Sprachbereich, und entspricht der „Matura", der Reifeprüfung im süddeutsch-ostmärkischen Sprachraum. Meierotto wm4e Gymnasiallehrer in Berlin und brachte hier, ein ziemlich verwahrlostes Gymnasium bald in die Höhe. Um" den von ihm entworfenen Studienplan sinnvoll abzuschließen, führte er 1788 die Abgangsprüfung, das Abitur, ein, das bald allgemein wurde und den Zugang zu den Hochschulen eröffnete. Die Hochschulen waren bis dahin jedermann zugänglich. Die Professoren waren sehr froh, wenn sie Hörer fanden, und erst bei der Verleihung der verschiedenen akademischen Grade, ins besondere den Doüortitel, fand eine wirkliche Prüfung statt. Das Interessanteste ist, daß sich das Abitur so schnell einbür- gerte, während frühere Zeiten dieses uns so naheliegende Be dürfnis nicht kannten, den Zugang zu einer Hochschule von einem Befähigungsnachweis abhängig zu machen. Es ist kein Zufall, daß die Einführung des Abiturs in dieselben Jahre fällt, in dem die naturwissenschaftlichen, erdkundlichen, geschicht lichen Wissenschaften, Entdeckung und Erfindungen der Mensch heit ein ganz neues Weltbild schenkten. Bis dahin wars die Aufgabe der höheren Schulen und der Hochschulen, ihren Be suchern ein altes Wissen zu vermitteln, ja, das „Denken" am Beispiel der Klassiker zu lehren und auch — etwas Lebensart beizubringen. Jetzt trat immer gebieterischer die Forderung nach Uebermittelung eines neuen gegenständlichen Willens auf. Es genügte nicht mehr, das Rezeptenbuch der alten „Logik", sondern es mutzten wissenschaftliche Methoden den Zöglingen beigebracht und „zur zweiten Natur gemacht werden". Daher die scheinbar so plötzliche Aufnahmebereitschaft für den Gedan ken einer Abschlußprüfung an den Gymnasien, die zugleich Zu lassungsprüfung für die Universität war. Dieser Ausgangs punkt muh ganz scharf im Auge behalten werden, um den viel fachen Streit um die Formen des Abiturs auf den richtigen Platz zu verweisen. Es erfüllt eine Doppelaufgabe: einmal eine bestimmte Summe von Willen nachzuweisen und den Schüler zu einer Konzentration, auch zu einem lleberblick über dieses erworbene Wissen zu zwingens dadurch wird es zugleich zum Auftakt der ersten selbständigen „wissenschaftlichen Arbeit", die sich immer neue Aufgaben eigener Forschung erschließen will und nicht an altem Buchwissen klebt! Der Gauleiter bei Schaffenden (NSG.) Von Aue aus setzte Gauleiter und Reichsstatthalter Martin Mutschmann seine Besichtigungsfahrt durch kriegswich tige Werke im Erzgebirge fort und weilte am Donnerstag in den Kreisen Marienberg und Freiberg, wo er abermals eine Reihe von Betrieben der Metallindustrie eingebend besichtigte und auch hier feststellen konnte, daß der schaffend« Erzgebirger sein Pflicht erfüllt, so wie Führer und kämpfende Front es fordern. Auch in diesen Betrieben löst« das Kommen uni-res Gauleiters bei den biederen Arbeitsmenschen sichtbare Freude und Genugtuung aus. Die volkstümliche Art des Gauleiters, wie er mit Ernst und Eifer sich um die Belange der Arbeiter und Arbeiterinnen kümmerts mit ihnen spricht und sie aufmun- tert, ihr Schaffen anerkennt und lobt, ist es immer wieder, die den Beifall der Betriebsgemeinschast findet. Der Appell in einem großen Freiberger Betrieb mit der anfeuernden An sprache des Gauleiters war ein Höhepunkt der Betrwbsbesich- tigungsfahrt. Mutzte das sein? (NSG.) Aus einer westdeutschen Stadt wird uns von einem Fliegerangriff berichtet: Träge schleicht die erste Stunde nach dem Alarm oahin, noch kein Schuß ist gefallen. Die Menschen in den Lllftschutzräumen werden unvorsichtig, und die ersten gehen luftschutzwitttig wieder in ihre Wohnung. Doch dies« Leichtfertigkeit soll schweres Leid über manch« Familie bringen. Nach oem plötzlichen Feuerüberfall der Flak fallen die ersten Bomben und zerstören durch Volltreffer ein Haus, in das kurz zuvor auch die Bewohner zurückgekehrt waren. Kaum ist die Staub- und Drecksäule der Bombe in sich msammengesunk-n, al» auch schon Amtsträger des Reichslustschutzbundes und Selbst schutzkräfte in nachbarlicher Hilfsbereitschaft in das zerstörte Haus eindringen. Grauenhaft ist das Bild, das sich ihnen dar- viete«' lle^-r und über mit Zieaelstaub bedeckt, ziehen sie einen Lovrrtgkt dp Karl Köhl«, L Lo, Verlta-Lchmargeaborj, tNochdrnck verboten.) 42. Fortsetzung. Diese kleine Kapelle in dec verträumten Einsamkeit— die durch ihre Pracht jeden Betrachter etwas Gedankentiefe» mit auf den Weg gab — war der Ort aller Ahnen de« Schlosses gewesen, um ein feierliches Ja für ein neues Geschlecht zu schwören. Und es war ein früher Herbsttag. So ein Tag wie im Oktober, wo das Sonnenlicht durch anae- färbte Blätter scheint, daß sie leuchten wie pure« Gold, leis« sich oom Aste lösen und schwebend fallen. Ein Tag, der noch warm ist und doch den singenden Wind mitbringt, der dies Lösen und Fallen spielend besorgt. Ein paar Schwalben umschwankten mit lustigem Gezwitscher unablässig den verwitterten Turm des kleinen Gotteshauses. Und Schloß Wels lag wie im Traum. Kein Schritt klang, kein Wort. Im Gutshofe drüben waren Scheuertore und Türen ge schlossen, keine Hand rührte sich mehr. Die erste rotgoldcne Glut der Sonne zitterte über den weichen Linien des erwachenden Parkes. Um den Fuß der Säulen des Arkadenganges legten sich leise ein paar rostbraune und gelbe Blätter, wie eine Verbrämung. Hinten bauten sich ein paar Ulmen auf, die ihre Wipfel weit ins Himmelblau streckten. Und oi« Tür zur Kapelle war weit offen. Ein feierliches Halbdunkel herrschte in dem «eiten Raum. Nur durch dl» Glaskuvvel der Deckenmitt» fiel ein Sonnenüreik ae- LelchselnheMche Srdnmg der Ausbildung der Gewerbelehrer und Gewerbelehrerinnen Der Reichserziehungsminister hat jetzt reichseinheitliche Grundsätze für die Ausbildung der Gewerbelehrer und Gewerbelehrerinnen herausgegeben. In ihnen wird der deutschen Berufsschulerzieherschaft der Auftrag zugeiviesen, dein deutschen werktätigen Nachwuchs in der Berufsschule auf der Grundlage nationalsozialistischer Lebensauffas sung und Weltanschauung die rechte Einsicht in die sinn volle Ausübung seines Berufs zu vermitteln und ihm das hierfür nötige Matz an Wissen und Können mit auf den Weg zu geben. Als Voraussetzung für eine erfolgreiche Tätigkeit als Berufsschulerzieher wird die Fähigkeit gefor dert, dem Nachwuchs der deutschen Wirtschaft während der Jahre des jugendlichen Reifens in und außer der Berufs schule Führer zu sein aufgrund des in eigener Werktätigkeit erworbenen Betriebserlebnisses und des in Praxis und Schule erarbeiteten fachlich-technischen Könnens und Wis sens um den jeweiligen Beruf. Wer diese Voraussetzungen mitbringt, kann auf den be rufspädagogischen Instituten, von denen vorläufig acht im Reiche bestehen bzw. im Entstehen begriffen sind, zum Ge werbelehrer bzw. zur Gewerbelehrerin ausgebildet werden. Für die Ausbildung der letzteren sind vorübergehend zur zeit noch acht Außenstellen an den berufspädagogischen In stituten errichtet worden. Zu dem Studium an den berufspädagogischen Instituten werden lediglich Bewerber zugelassen, die den Abschluß einer praktischen Berufsausbildung nachweisen. (Absolven ten und Absolventinnen der Meisterschulen, der Bau- und Ingenieurschulen, der Textil- und Frauenfachschulen, geeignete Handwerksmeister und -Meisterinnen, Lehrmeister, Hauswirtschaftsleiterinnen, Absolventinnen der Mädchen oberschulen nach Ableistung eines zweijährigen Praktikums sowie auch Lehrer und Lehrerinnen mit dem Nachweis des Abschlusses einer entsprechenden praktischen Berufsaus bildung). Das Studium an den berufspädagogischen Instituten dauert vier Semester und umfaßt die Disziplinen der Pä dagogik und der Reichskunde mit ihren jeweiligen Hilfs wissenschaften, der Wirtschaftswissenschaften nebst den für die Berufsschulen notwendigen betriebswirtschaftlichen Tech niken und schließlich die fachmethodischen Unterweisungen des jeweiligen Berufes des Bewerbers. Es schließt ab mit der Gewerbelehrerprüfung, der ein Praktisch-Pädago gisches Jahr an einer Berufsschule folgt, nach dessen Ab leistung der Bewerber die Anstellungsfähtgkeit alsGewerbe- oberlehrer erhält. Eine ähnliche Regelung für die Ausbildung der Handels oberlehrer (-innen) an den kaufmännischen Berufsschulen steht zu erwarten. Zwei Wege zum Lehrerlnnen-cruf. An den Lehrerbildungsanstalten Leipzig und Dresden werden im Wintersemester 1942/43 wieder Lehrgänge ein gerichtet, die Abiturientinnen in einjähriger Ausbildung für das Lehramt an der Volksschule verbereiten. Gleichzeitig beginnen an beiden Lehrerbildungsanstalten auch Lehrgänge, die in drei Semestern für das Lehramt als Hauswirtschafts- und Turnlehrerin ausbildcn. In diese Kurse werden Teilnehmerinnen im Alter von 18—35 Jah ren ausgenommen; sie müssen eine ausreichend« Vorbildung für einen Frauenberuf (z. B. Kinderpflegerin und Haus- haltgehilftn, Kindergärtnerin, Haushaltleiterin, Gesellin oder Meisterin in einem Handwerk, Sport- und Gymnastik- lehrerin) nachweisen und «ine Ausleseprüfung vor allem in Kochen, Hauswirtschaft, Nadelarbeiten und Turnen ab leisten. In beide Lehrgänge können Bewerberinnen aus genommen werden, die den Reichsarbeitsdienst noch nicht abgeleistet haben. Gesuche um Zulassung zur Aufnahme in die Lehrgänge sind an die Direktoren der Lehrerbildungs anstalten in Leipzig (S 3, Elisenstraße 150) und in Dres den (A. 20, Teplitzer Straße 16) zu richten; sie erteilen auch nähere Auskunft über dl« Aufnahmebedingungen. alten Mann «nb ein« Frau aus"-«!, Trummern;'beide find noch glimpflich davongekommen. Eine Schwerverletzte wird aufge funden und in einen benachbarten Lustschützraum gebracht. Schließlich werden noch drei weitere Hausbewohner geborgen. Aber für sie ist j«de Hilfe vergebens. Die Menschen aber, die am anderen Tag vor dem zerstörten Hause stehen, fragen sich kopfschüttelnd: „Mußte das sein?" Nein, diese Opfer hätten vermieden werden können, wenn die Bewohner auf das wähnende Wort des Reichslustschutzbundes gehört hätten, der Tag für Tag, jahraus, jahrein den Volks- genossen einhammer^e: „Der licherste Aufenthalt bei Luft angriffen ist der Lustschutzraum!" Aber manche Meyschen handeln uns Kinder, sie wollen alles besser wissen! r27 Werkbüchereien im Kreis Chemmy (NSG.) Cs ist ein Wesenszug des deutschen Menpyen, nach Wissen" zu streben und nach „Erkenntnissen" zu suchen. Des halb ist das Verlangen nach dem Buch in unserem Volk immer groß. Um denen zu helfen, deren Mittel nicht ausreichten, sich Bücherschränke zu füllen, wurden schon vor Jahren Leihbüche- reien eingerichtet. Heute allerdings reichen diese bei weitem n-cht aus. Deshalb ist man daran gegangen, Büchereien auch in den Betrieben einzurichten. Der Deutschen Arbeitsfront im Kreis Chemnitz ist es gelungen, die Anzahl der Werkbücher«ien aus 127 zu bringen, weitere sind noch im Entstehen. Drei 100 000 Marl Gewinne gezogen In der Donnerslag-Nachmittagsziehung der 5. Masse der 7. Deutschen Reichslotterie sielen drei Gewinne von je 100 000 Reichsmark auf Nr. 254 747. Die Lose wurden in allen drei Abteilungen in Achtelteilung ausgegeben. Der Verkauf der Bettkarten 1. und 2. Klasse Vom 5. September 1942 ab werden die für dringende kriegswichtigen Reisen nicht benötigten Bettkarten 1. und 2. Klasse wieder am Reisetag von 15 Uhr ab, für Sonnaberkd und Sonntag am Sonnabend von 12 Uhr ab, ohne einen Nachweis über den Reisegrund verlauft. Die Zahl der hierfür verfüg baren Plätze ist sehr gering. Auch während dieses Verkaufes haben die Reisen, deren Kriegswichtigkeit nachaewieken wird, den Vorrang Landfunk der Woche Der Reichssenver Leipzig bringt rn Ler kommenven Woche vom 7. bis 12. September nachstehende Sendungen für den Bauer: 7. s., 11,45—12.00: Landwirtschaftliche Umschau 12,00-^12,05: Landvolk, das geht dich ans 8.9., 11,45—11,58: Nachrichten für den Bauer 11,58—12,05: Gemüse nicht zu früh erntens 9.9., 11,45—11,55: Kartoffelernte beschleunigen! 11^5—12,05: Unkrautbekämpfung jederzeit 12,00—12,05: Was soll unser Mädel werden? lv. 9., 11,45—12,00: Unser Geflügel hält Körnernachlese 12,00—12,05: Schweine auf Koppel und Weide 11.9., 11,45—12,00: Herbstarbeit des Imkers 12,00—12,05: Eigenes Kraftfutter fürs ganze Jahr 12.9., 11,45—12,00: Die gesicherte Kartosfelversorgung 12,00—12,95: Landvolk, das geht dich an! dämpft herein. Eine Schwalbe schwirrte herein, flatterte ein paar mal ängstlich zwischen den Oleanderbänmen umher und schwang sich dann wieder mit Hellem Zwitschern in den bunten Herbsthimmel hinaus. Rechts im Ehorstuhl kniete Tante Elga, und ihr gegenüber, sehr ernst, sehr feierlich, in langen schwarzen Gehröcken, der Ver walter und der Bürgermeister des Ortes. Sonst war niemand da. Nur der Pfarrer im Talar stand am Altar und wartete. Sie warteten. Da kam durch die offene Tür, die sich vom Schloß auf den Arkadcngana aufgetan und der Kapellenpsorte gerade gegenüber war, Eduard. An seiner Hand führte er hie junge Braut. Sie war in schleppender, weißer Seide und über sie rieselte der kostbare Spitzenschleier, daß man fast nichts mehr von ihr sah. Immer, wenn eine Säule sie verbarg, glitt noch die schim mernde Seide im Zwischenraum der Säulen. Da kam der Wind und löste die purpurnen Blätter, die sich an den Randstein gelegt hatten und blies sie der Schleppe nach und um sie herum, und sie raschelten darüber hin. Herbst — Herbst. Der Pfarrer sah ihnen entgegen und senkte dann den Blick auf den rotbrokatenen Stuhl, wo sie in einer Minute knien würden. Er hatte viel Jugend schon eingesegnet, viel Jugend, die zu sammengehörte, und mußte denken, wie Sterben und Leben doch einander so nahe ist; draußen der Krieg und hier die zwei Menschen. Da traten sie über die Schwelle. Tante Elga legte ihr Gesicht in beide Hände. Es hatte nicht anders sein können. Wie hätte es sollen? Hatte (rouard Nhadcn, der sein großes Glück so geheim hielt, die rufen sollen, die hinter ihm gespottet hätten: Wer halt' da» geglaubt von dem Alten? War er nicht schon mit einem Fuß im Grab? Und jetzt heiratete er noch eine junge Frau! Oder: et, et, die hat's »erstanden! Fein hat sie sich den Alten eingefädelt. Eduard Rhaben kannte die Menschen. RSHmittel für OM RM. jeweils bei Eintritt der Fällig- leit. Während bisher die Menge der abzugebenden Nähmittel von Fall zu Fall festgesetzt wurde, wird nach einer neuen Be kanntmachung, die am 1. September 1942 in Kraft getreten ist, eine generelle Regelung getroffen. Auf die bereits fällig ge wordenen noch gültigen Nähmittelabschnitte der 2. und S. Reichskletderkarte sowie auf die in Zukunft gültig werden den Nähmittelabschnttt« der Reichskletderkarte dürfen nunmehr bis auf weiteres l e w e i l s bei Eintritt der Fällig keit Rähmittel im Gegenwert von 0,30 RM. Einzelhandelspreis abgegeben und bezogen werden, und zwar mit der Maßgabe, daß bet Abgabe von Nähseiden und Seiden glanznähgarnen (letztere t» den Längen bis zu 100 Meter einschl.) nur die Halft« des Wertes auf den Abschnitt an- zurechven ist. Erneute Prersüdrrprüfung für Her»-uyüte und Damen- kopftücher. Bet der Preisüberwachung ist festgestellt worden, daß der erhöhte Handelsaufschlag, der für Hsrrenhüte mit modischem Risiko erlaubt worden ist, in erheblich größerem Umfang in Anspruch genommen wird, als es mit dem Sinn der Vorschriften und der gesunden Volksauffassung zu verein baren ist. Der Retchskommisfar für die Pretsbrldung gibt des- halb bekannt, daß als Herrenhüte mit modischem Risiko und als modefarbene Herrenhüte nur Hüte in besonders auffallenden Formen oder in besonders ausfallenden Farben anzusehen sind. Die Preisbildungsstellen sind ermächtigt, unter Anlegung eines strengen Maßstabes die Preisfestsetzung für Herrenhüte im Sinne dieser Klarstellung erneut zu über prüfen. Ferner hat der Preisbildungskommissar anheim gegeben, zu prüfen, ob die Berechnung oer Handelsaufschläge für Damenkovftücher im Hinblick auf die Verbreitung Lieser Kopfbekleivung in ihren Bezirken noch angebracht ist bzw. ob die Aufschläge zu senken sind. Lie Prüfvermerke Zwischen Feldherr und Heimat. Die Bestimmungen über den Privattelegrammverkehr zwischen Feldheer und Heimat sind jetzt, wie das Reichspostmivistcrtum mitteilt, im Benehmen mit dem OKW. wie folgt erweitert worden: Privattelegramme an Angehörige von Einheiten und Dienststellen mit Feldpostnummern müssen von sofort an vor ihrer Annahme auf Dringlichkeit und Notwendigkeit geprüft fein. Ist der Aufgeber ein Wehrmachtangehöriger, so ist für die Prüfung sein Disziplinarvorgesetzter zuständig. Für Tele gramme von anderen Absendern als Wehrmachtangehörigen ist der für den Wohnsitz des Aufgebers zuständige Orts gruppenleiter der NSDAP, mit der Prüfung beaustragt. Ent sprechend der Neuregelung werden die Privattelegramme dieser Art nur noch am Schalter angenommen. Die Prüfvermerke sind gebührenpflichtig. Hurückhamrng auch im Telcgrammocrreyl übcnl Auch der Telegrammverkehr im Kriege muß in erster Linie kriegs- und wehrwirtschaftlichen Zwecken dienen. Nachrichten minder wichtigen Inhalts — besonders Glückwünsche u. ä. — können, rechtzeitig aufgegeben, auch brieflich oder durch Post karte übermittelt werden. Sie belasten sonst die Telegraphen leitungen über das zulässige Maß und behindern und verzögern den Austausch der notwendigen und wichtigen Nachrichten. Denke stets daran und übe auch hier die nötige Zurückhaltung! (Fortsetzung folgt) Dem alten Pfarrer, dem Verwalter, dem Bürgermeister ward im Saal, ein Imbiß serviert. Der Schloßherr setzte sich ans ein« Stunde zu ihnen. Tante Elga nahm im Schlafzimmer Lores — sie bewohnte jetzt den gelben Salon nnd die anstoßenden Zimmer — der jungen Frau den Schleier ab. Still und schweigsam zog Lore ihr Brautkleid ab und legte ein Kleid von dunkelblauer Seide an. „»ins —" Frau Elga schluckte noch an ihren Tränen. Da lächelte Lore. „Warum weinst du? Ich bin ja ganz zufrieden ' Aber dann schwieg sie. Irgendwie waren ihre Gedanken ab geirrt von der Gegenwart. „Tante", flüsterte sie, „was würde mein Papa gesagt haben, wenn er diesen Tag erlebt hätte?" Da wandte sich Frau Elga rasch ab, faßte den köstlichen Schleier und legte ihn behutsam in seine Falten. Sie tat, als ob dies Ge schäft sie ganz in Anspruch nehme. — Es war ein ganz intimes, ganz erlesenes, sehr festliches Abend essen zu dritt. Und der alte Friedrich servierte mit glänzenden Augen die Leckerbissen. Eine Flut gelber und blaßroter Rosen dufteten im schweren Silber und der Glanz der Kerzen spiegelte sich in ihnen. Viel später, als Tante Elga längst zur Ruhe gegangen war. führte Eduard seine junge Frau durch den Saal. Der lange Saal trennte mit langer Flucht ihre Gemächer. Er strahlte in Licht. Sie gingen langsam. Eduard hemmt« den zögernden Schritt. Und er wies auf di» Bilder, die überlebensgroß und plastisch im Hellen Schein der Ker zen Waren und sagte leise: «Herrin,vop Schloß Wel-l"
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