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Mopauer«Tageblatt An1«ia» n p rii k« DI« 4S mm breit« Älilümeterzeil» 7 Pf.; die 40 mm, breit» RlüHmeterzeil» im Lextteil LZ Pf.; Nachlaßftaffel Ziffer- und Nachweis-Sebühr S5 Pf. zuzüglich Portos Da» „Zschopauer Laaebiatt und Anzeiger" erscheint werk- täglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 RM., Zustellgebühr MMMM H^M MMW MM WM M WM j 20 Pf. - B-stellungen werden in unserer Seschästsstell«, M M M M MW M U AW Mv M M W M^ M . von den Boten, sowie von allen Postanstatten angenommen. Da» „Zschopau»« Tageblatt und Anzeigtr" ist da» zur Veröffentlichung d«r amtlichen B-kanntmau-ungen de» Landrat» zu Zlöha und de» Bürgtrmeifter» zu Zschopau behördlicherseit» bestimmt« Blatt und «nthält di» amtlich»» Bekanntmachungen de» Zinanzamte» Zschopau — Bankstonten: Dolksbank Zschopau, ». S. m. b. H.; Stadtbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 — Ruf 712 Zeitung für di» Orte: Börnlchin, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Sornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstein, Schlößchen/Lrzged., Waldkirchen/Lrzgeb., Weißbach, Wilischthäi, Witzschdorf. , Nr. M - Montag. 31. August 1342 110. Jahrgang Meder ZV Schisse von Anlerseeboolen versenk / 25 Kilometer vor Stalingrad Starte sowjetische Kristie zerschlagen, selvdllche Stellungen bnrchbrochen / 48 Feindpanzer in Abwehrrümpfen bel RschM vernichtet / Südlich des vuteren Kuban weiterer Vormarsch in Richtung Schwarzes Meer Aus dem Führerhauptquartier, 31. August. Das Oberkom mando der Wehrmacht gibt bekannt: Südlich des unteren Kuban warfen deutsche und rumänische Truppen in fortschreitendem Angriff den Feind in Richtung auf di« Küste des Schwarze« Meeres zurück. Flakartillerie versenkte ein Sowjet-Kanonenboot. . Südlich von Stalingrad durchbrachen deutsche Truppen die feindlichen Stellungen, zerschlugen starke sowjetisch« Kräft« und stehen LS km südlich der Stadt. Nachtangriffe der Luftwaffe riefen in Stalingrad ausgedehnte Brände hervor. Außerdem wurden Eisenbahnziele und Flugplätze des Feindes ostwärts der Wolga mit guter Wirkung bekämpft. Bei Rschew setzt« der Feind an mehrere Stellen sein« An griff« mit ftärk«ren Infanterie- und Pauzerkräft«« fort. I» harten Kämpfen wurden dabei 48 Panzer vernichtet, 38 allein durch eine Sturmgeschützabteilung. Südlich des Ladogasees scheiterten von neuem Angriffe der Sowjets. Italienische Schnellboote versenkten in de« Nacht zu« 1S. August auf dem Ladogasee ein Sowjetkanonenboot und «t, feindliches Handelsschiff. Kampfflugzeuge belegten bei Tag und Nacht kriegswichtig« Anlagen in Ostengland und in den Midlands mit Spreng- und Brandbomben. Wie durch Sondermeldung bekanntgegebeu, haben deutsche Unterseeboote der feindlichen Schiffahrt in der letzten Woche wieder schwerste Verluste zugefügt. Sie versenkte» im Atlantik, im Karibischen Meer und vor Westafrika trotz starker Abwehr durch feindliche Luft- und Eeestreitkräste in harten, zähe« Kämpfe« aus Geleitzüge« und in Einzeljaqd 3» Schiffe mit 181 WO BRT. Fünf weit«re Schiff« wurden torpediert. Am 29. August errang Major Gollob, Kommodore eines Jagdgeschwaders an der Ostfront seinen 1SV. Luftfieg. Griechisches Segelschiff von englischem U-Boot versenkt. Ein englisches U-Boot versenkte ein griechisches Segelschiff. Das Schiff war von einem griechischen Hafen zu einem anderen unterwegs. 110 Griechen, darunter auch Frauen, haben wahr scheinlich sämtlich den Tod gefunden. Die Engländer beschossen mit Maschinengewehren die Mit den Wellen Kämpfenden. Hilfloses LoWoner Gestammel Wer Sleppe Der Londoner Nachrichtendienst versucht die Existenz -es erbeuteten Lperatlousbesehts zu bestreiten Der amtliche Bericht des Oberkommandos der Wehr- Macht Aber den englisch«« Landungsversuch bei Dieppe am IS. August hat tn London wie eine Bombe ei«, geschlagen. Die einzige Reaktion, die man an der Themse während der ersten 24 Stunden «ach der Veröffentlichung dieses sensationellen Berichtes von sich gab, war «in hilf loses Gestammel des Londoner Nachrichtendienstes, der — man höre «nd staune; in alle« Ernst zu behaupte« wagte, der i« dem amtliche« Bericht erwähnte englische OperationSbefehl von 121 Seiten habe «iemäls existiert und sei eine Erfindung der bösen Nazis. Diese dreiste Londoner Lüge wirkt angesichts der Tat sache, daß sich dieser Befehl schwarz auf weiß in unseren Händen befindet, so grotesk, daß man nicht weiß, was man mehr bewundern soll, die britische Verlogenheit an sich oder die unverfrorene Frechheit, mit der man in London dieses englische Dokument einfach ableugnet. Der Sprecher des Londoner Nachrichtendienstes erklärt« wörtlich: „Die findigen Deutschen haben wieder einmal ein be lastendes Dokument entdeckt. Diesmal umfaßt es die noch nie dagewesene Seitenzahl von 121 Schreibmaschinenblät tern. Es soll an jener Stelle gefunden worden sein, die die Deutschen als Hauptquartier der britischen Brigade in Dieppe bezeichnet haben. Das Dokument soll endgültig beweisen, daß der britische Angriff auf Dieppe einen Jnva- sionsversuch darstellte. In London kommentiert man diesen neuen Fund dahin gehend, daß das Dokument den Höhepunkt der bisher ver wirrtesten deutschen Propagandisten darstellt. Es sei ein Maßstab für die Angst (!), die durch diesen Agriff der Ver bündeten gegen eine Küstenstadt, die bisher für uneinnehm bar galt, hervorgerufen worden ist. Es hat genau zehn Tage gedauert, bis das deutsche OKW diese 121 mit der Schreibmaschine geschriebenen Seiten ausgeheckt hat. Sie beschreiben, wie angeblich ein größerer britischer Landungs versuch mit anerkannt tapferen Truppen "von den Deut schen zurückgewiesen wurde, wobei 115 Deutsche gefal ¬ len sind. Daß diese Zahlenängabe «Nein di« deutsche Be weisführung lächerlich macht, scheint der Aufmerksamkeit der fleißigen deutschen Verfasser dieses neuen Dokumente» entgangen zu sei». Es scheint unwahrscheinlich, daß dieser neueste schriftstellerische Versuch des OKW beim deeutschen Volk für die Tatsache einen Ausgleich schaffen wird, daß es den britischen Truppen doch gelungen ist, bei Dieppe zu landen und dort neun Stunden zu bleiben". Soweit der britische Nachrichtendienst. Wir können nur annehmen, daß die britisch« Wehrmacht führung ihren Kollegen von der politischen Fakultät «S bisher schamhaft verschwiegen hat, daß bei ihrem so schnell mißglückten Jnvasionsversuch ein ganzer Brigadestab mit samt seinem General und vor allem mitsamt den ein-, gehenden Operattonsbefehlen auf dem Festland« zurückge blieben ist. Es ist für den britischen Generalstab auch wirk lich mehr als peinlich, daß er uns nicht nur ein« Muster kollektion seiner neuesten Waffen geliefert hat, sondern dar über hinaus durch die Hinterlassung der gesamten schrift lichen Unterlagen für diesen Jnvasionsversuch uns «inen genauen Ueberblick in seine intern« Befehlsgebung, di« Technik seiner Nachrichtenübermittlung, die Methodik der Generalstabsarbeit und Den Einsatz der einzelnen Waffen gattungen gegeben hat. Vielleicht hat der britische General stab auch bisher immer auf die Rückkehr dieses vermißten Brigadestabes mitsamt seinem Aktenkoffer gewartet, so daß er das Ausmaß des tatsächlich angerichteten Schadens der britischen Politischen Fühnmg noch nicht einzugSstehen wagte. Der Londoner Nachrichtendienst aber hat — frech und garnicht gottesfürchtig — unmittelbar nach der deutschen Veröffentlichung entsprechend der alten britischen Methode Zunächst einmal dementiert und den englischen Operations- befehl als eine deutsch« Erfindung angeprangert. In zwischen aber hat man Wohl in London mit Schrecken eingesehen, daß man mit dieser Methode nicht weiter kommt und hat nach dieser ersten Aeußerung bis jetzt geschwiegen. (Fortsetzung auf Seite 2) Portugals Seit Jahrhunderten bestehen zwischen den beiden Ländern Portugal und Brasilien die engsten Beziehungen. Brasilien wurde im Jahre 15VÜ von Tabral entdeckt und war bis zum Jahre 1822 eine portugiesische Kolonie. Von da ab war es bis zum Jahre 1889 ein unabhängiges Kaiserreich, und seitdem ist es eine Republik. Die Beziehungen, die zwischen Brasilien und Portugal bestehen, sind also nach jeder Richtung hin außer ordentlich eng und offenbaren sich in einer gemeinsamen Ideo logie, für die man das Schlagwort „Lusitanität" gefunden hak Es ist ja auch einleuchtend, daß die wirtschaftlichen, sprachlichen und nationalen Einflüsse Portugals auf Brasilien in einer jahrhundertelangen kolonisatorischen Tätigkeit Portugals ihre« Niederschlag gefunden haben müssen. Seit 1822 haben sich nun die politischen Wege Portugals und Brasiliens rein äußerlich getrennt, ohne jedoch die ideologische« Beziehungen zwischen beiden Ländern zu stören. Allerdings haf die neueste geschichtliche Entwicklung auch darin eine Aendernng eintreten lassen. Auch innerlich können Brasilien und Portugal nicht mehr auf gemeinsamen Wegen wandeln. Diese Problems behandelt die portugiesische Wochenzeitschrift „Novidades", Sie befaßt sich mit dem Sinn der portugiesischen Neutralität und betrachtet besonders die zwangsläufige eingetretene poli tische Trennung der beiden lusitanischen Länder Portugal und Brasilien. Mit Recht weist die Zeitschrift darauf hin, daß ein Ozean die beiden Länder trenne und daß andere Freundschaften und andere politische Gesichtspunkte die Entschlüße Brasiliens beeinflußen. Wenn man überhaupt noch von einer Lusitanität sprechen wolle, so könne man nur feststellen, daß sie einen dop pelten Ausdruck gefunden habp, nämlich in Portugal ihr«N europäischen und in Brasilien ihren amerikanischen. Bestimmt wird diese Unterschiedlichkeit durch di« geographisch« Lage beider Länder. Brasilien liegt auf dem südamerikanische« Kontinent und ist schon durch diese Lage wirtschaftlich mit den übrigen südamerikanischen Ländern eng verbunden. Es gehört aber auch politisch zu einem Block von Staaten, die dem Ein flüße der Vereinigten Staaten erlegen find. Dies« Moment« haben dazu geführt, daß Brasilien in den Krieg eiiitrat. Wir wollen übrigen» Vatan erinnern, daß Brasilien schon in den Jahren 1917 bis 1Ü19 sich im Kriegszustände mit Deutschland befunden* hat, und zwar ebenfalls auf den Druck Washington» hin. Für Portugal liegt dagegen die Situation völlig ander», Portugal ist ein Teil Europas und kann daher, wie die „No- vidades" betonen; seine eigenen Interessen nicht von dem Kollektivintereße loslösen, das in dem Wiederaufbau Europa» seine Begründung hat. Mit Spanien bildet es «ine Friedens zone im äußerste« Westen Europas und kann seine Neutralität deswegen nicht aufgeben. E» müße sich seine moralischen und materiellen Kräft« intakt «rhalten, um zur Wiedergutmachung der materiellen Schäden des Krieges und zur Wiederherstellung des Friedens beitragen zu können. Man kann diesen Ausführungen der portugiesischen Zeit» schrift durchaus beipflichten. Die Interessen Portugals, al» einem Teile Europas, sind allerdings andere als die Brasiliens, und die portugiesische Neutralität hat durchaus ihren wohl» begründeten Sinn. Wenn aber die „Novidades" sagen, di« amerikanisch eingestellten Interessen Brasiliens hätten zu deM Kriegseintritt geführt, so ist das zwar nicht falsch, aber doch auch nicht ganz richtig. Brasiliens Interessen waren zum min desten in wirtschaftlicher Beziehung nach Europa gerichtet. Mit Deutschland vollends hatte es keinerlei Streit, verdankt im Gegenteil gerade Deutschland den wichtigsten Teil seiner wirt schaftlichen und kulturellen Entwicklung und hatte keinerlei Veranlassung, aus moralischen, wirtschaftlichen oder politische« Interessen heraus gegen Deutschland in den Krieg einzutrete«. Wenn es doch geschah, so liegt der Grund durchaus nicht i« seiner Lage auf dem amerikanischen Kontinent, sondern in der Tatsache, daß seine maßgebenden Politiker dein Druck Roose velts und dos internationalen Judentums nachgegeben haben und daß dieses Nachgeben auf einer servilen Käuflichkeit und Bestechlichkeit der gegenwärtigen brasilianischen Machthaber beruht. Bild links; Karte zum amtlichen Bericht des Oberkommando» der Wehrmacht über den englischen Landungsversuch bei Diepp« am 19. August 1942. (Scherl, Kartendienst, Zander, M.) — Bild recht»: Britenvanzer. die kaum auf den Strand gerollt waren und von unseren Abwehrwaffe» vernichtet wurden. (PK.-Ausnahme: Kriegsberichter Koll, Sch» Z.)