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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-193911228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19391122
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19391122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-11
- Tag 1939-11-22
-
Monat
1939-11
-
Jahr
1939
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1939
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Nr. 27» Sie Emährungslage Deutschlands 61. BopLöndettampl wn Sie Feldapotheke des Men Aritz aaii Besckitäge». und »7 vorichiedcne Drohen oder Chemikalien erkannt und fest Ebenso ist Wurzelgemüse jeder Art genügend zu erhalten. Beide Sorten haben gute Ernteerträge geliefert und sind in großen Mengen von der Landwirtschaft eingemietet worden, so daß wir bis weit in das Frühjahr hinein versorgt sind. Im übrigen kommen Rosen- und Grünkohl mehr zur Gol- . tung, während Blumenkohl an Bedeutung verliert. Salat- gemüso ist zur Zeit weniger vertreten, da Kopf- und Endi viensalat im Ertrag Nachlassen und Feldsalat noch nicht in größeren Mengen hcrankommt. Zwiebeln, meist deutscher Erzeugung, werden in angenressenen Mengen frcigegebe». Dio haltbaren Auslandssortcn werden dagegen überwiegend gelagert und somit wird auch hier eine planmäßige Vorrats wirtschaft betrieben. Aus der Zilmwell Ziel in den Wolken ein Film aus dem Jahre 1909, als die Deutschen bas Fliegen lernten, läuft heute Mittwoch lehmalig in den Kammerlicht- spiclen Zschopau. In den Hauptrollen sehen wir Albert Matterstock, Leny Marenbach, Brigitte Horney und Werner Fuetterer, die von einem erfolgreichen Filmregisseur her» vorragend eingesetzt wurden und so einen Film gestaltetem der groß ohne Pathos, erregend ohne Uebertreibung, aber lebensecht und Loch ein schönes Spiel ist. So wie das Leben ist, heute tragisch-ernst, morgen heiter und ausgelassen, so ist auch dieser Film, in dem wir Ideale hart neben den Reali täten des Lebens finden. Ein großer Film, der uns znm Miterleben zwingt. Ier, Plauen, geweiht. Das Heim liegt an einer Anhöhe im Schühenhausvicrtel und gewährt einen eindrucksvollen Ausblick in die vogtländische Landschaft. Es umfaßt außer , der Eingangshalle u. a. vier an einem Appellflur liegende Scharräume, zwei Führerzimmer, ein Besprechungszim mer, drei Werkräume, Wasch- und Duschräume, einen Fahrradabstellraum und die Wohnung des Heimverwal ters. Im Obergeschoß sollen noch zwei wettere Scharräume ausgebaut werden. Annaberg. Von schleuderndem Lastwagen getötet. Auf dem Wege zur Schule wurde die zwölf jährige Elfriede Marschler in Jahnsbach von einem Lastkraftwagen, der in einer Kurve ins Schleudern gera ten war, erfaßt und gegen eine Hau sw and ge- w o r f e n. Das Kind erlag bald darauf seinen schweren Verletzungen. Zittau. Im Dienst der Heimat. In Hörnitz starb im Alter von 87 Jahren der Gartenbesitzer Her mann May, der sich bis in sein hohes Alter hinein mit bewundernswerter geistiger Regsamkeit für die Lausitzer Heimatpslege ^cinsehte. Er war Gründer und Ehrenvor sitzender seines Hörnitzer Heimatvereins und hat sich neben schriftstellerischen Arbeiten u. a. um die Chronik seiner Heimatgemeinde verdient gemacht. Bis zuletzt gehörte der Hochbetagte zu den regelmäßigen Besuchern der Tagun gen des Oberlausitzer Heimatverbandes, der ihm manche Ehrung zuteil werden ließ. Wurzen. Würzner Kunstausstellung. Auch die zum Wochenende hier eröffnete 5. Würzner Kunstaus stellung im Stadthaus ist ein Beweis mehr dafür, daß trotz der Kriegszeit in Deutschland das kulturelle Leben ungestört und ungeschmälert seinen Fortgang nimmt. An der Eröffnungsfeier nahmen zahlreiche Ehrengäste teil, die von Oberbürgermeister Dr. Graebert begrüßt wurden. Kulturbauvtstellenleiter Studienrat Dr. Mattick sprach zur Fische. Wenig günstige Bedingungen für de« Fischfang. Dio Ostsecfischerci leidet noch immer unter den Nach wirkungen des stürmischen Wetters. Die Zufuhren an Dorsch, Schollen und Flundern blieben daher gering. Auch Kabeljau und Schellfisch verloren an Bedeutung. Schließ lich standen Heringe den Industriebetrieben zumeist nur in bescheidenem Umfange zur Verfügung. An Süßwasserfischen kommt überwiegend tote in Eis verpackte Ware heran. Plötzen, Zander nnd Bleie stellen den Hauptteil. Die Karp fenzufuhren sind anmeisnngsgemäß etwas eingeschränkt wor- den, damit genügende Bestände für die eigentliche Saison vorhanden sind. Obst und Gemüse, Für genügende Wintervorräte ist gejorgt. Aepfel beherrschen jetzt eindeutig die Obstmärkte und zwar in erster Linie die weniger haltbaren Sorten, während Dauerobst auf Lager genommen wird, um den Weihnachls- bedarf und darüber hinaus die Ansprüche in den anschließen- den Monaten zu erfüllen. Eine gute Ergänzung bieten die Zuschüsse, die aus den baltischen und südosteuropäischen Staaten eintreffcn. Wesentlich größere Sorgen hinsichtlich der Obsteinfuhr hat England, das nun seinen eigenen Blok- kadcmaßnahmen zum Opfer fällt. Der englische Ernäh rungsminister hat die Haussraucn in Großbritannien bereits darauf vorbcrcitcn müssen, daß Mängel in der Versorgung mit Weihnachtsobst zu erwarten sind. Wir können außer dem eine für die Jahreszeit noch immer bemerkenswerte Auswahl au Trauben feststellen, an Birnen nur noch Ncst- mengen, dafür aber genügend Quitte», die zur Bereitung wohlschmeckender Marmeladen nnd Gelees teilweise noch stärker in Anspruch genommen werden dürften. Ferner stand eine weitere kleine Sendung brasilianischer Apfel sinen zur Verfügung. Zitronen treffen regelmäßig aus Italien ein, so daß auch der Frischmarkt zum Teil, etwas mehr Ware erhalten konnte. Neben de» genügend vorhan denen Trockenobst — insbesondere Datteln und Feigen — treffen allmählich auch die ersten Nüsse ein Die Gcmüscmärkte werden von Kopfkohl beherrscht. llumtgewerbe.Akademie beündet Sie stellt sich dem Ange als etwa 3l) Zentimeter breites, G Zentimeter hohes und 2ö Zentimeter tieses Schmuckichränt- ben ans dunkelbraun gebeizte'» Brrnbaumhvlz vor, das überaus reich mit kunstvoll getriebene» MesiiugbZchlägeu verziert rit. huch der Sockel dieser Feldapotheke, eine nicht minder schön ge- schnihio, ein wenig breitere Truhe trügt den gleichen Schmuck ldapotheke des einstigen Friedrich wurde Gornau. Das erste EK. Dem Unteroffizier Willy Grundmann wurde für seine Tapferkeit im Feldzug gegen Pol ' bag EK. II. verliehen. Weißbach. Prüfung der D N K. - A » >v ä r t c r i n - ncn. In ganz Deutschland werde» jetzt i» den Städte», in denen TRK.-Bereitschaften sind, DRK.-Helfer und -Hel ferinnen in Kurzlehrgängen ausgebildet. Auch sie umfassen 2» Doppelstunden, denn cs wird eine gediegene, gründliche Ausbildung angcstrebt. Der Unterricht wird an drei Aben- dne in der Woche gehalten. Seit dem Beginn des Krieges haben sich viele zur Mitarbeit im Deutschen Noten Kreu, entschlossen. So ist die Mitgliederzahl der Bereitschaften lml, männlich, von 22 9M auf 26 9M gestiegen, bicMitglieder- zahl der Bereitschaften lw), weiblich, hat sich von 15 890 auf erhöht. In Weißbach fand ein Kurzlehrgang am 12. November 1939 seinen Abschluß in der Grnndprüsung, die im Tpeisesaale der Firma Lohs gehalten wurde. Fabrik besitzer Lohs hatte freundlicherweise den Naum für die Un terrichtsabende unentgcldlich zur Verfügung gestellt. Die Teilnehmer ans Zschopau waren pünktlich angctrcten. Die kommissarische Bereitschaftsführeri», TNK.-Haupthelferin Käthe Martin, wies in ihrer Ansprache auf die hohen Ziele der Notkrcuzarbcit hin, zu deren Förderung unser Führer jeden Tentfchcn ansgcrufen hat. Immer seien sich echte deutsche Frauen dessen bewußt gewesen, daß es auch auf sie ankam, wenn über das Vaterland ein Krieg hcrcinbrach. Es gäbe für di« Notkrcuzmänner und -sraucn, die schon seit Jahren dem Deutschen Noten Kreuz dienen, wohl kaum eine größere Freude, als wenn sich junge Menschen zur Notkrcuz- arbcit bcreitcrklärten und sie ihnen den Weg zeigen dürfen. Tiö Vcreitschaftsführcrin sprach dem Leiter des Lehrganges, DNK.-Oberhelfer Sieber, Weißbach, den herzlichsten Dank für seine Arbeit aus, sie dankte auch Dr. Freytag, Ditters dorf, für seine Mitarbeit und Fabrikbesitzer Lohs für die Ucbcrlassung des Unterrichtsraumcs. Sie begrüßte alle herz lich, besonders die Gäste, zu denen Ortsgruppenlciter Wen zel und Bürgermeister Weißbach gehörten. Es folgte nun die Prüfung, die außerordentlich interessant war. Es war ein« Freude, da zuzuhörcn. Schnell und sicher kamen die Antworten: man sah, daß DNK.-Oberhelfer Sieber tüchtige Arbeit geleistet hatte. Er prüfte eingehend über den Bau des menschlichen Körpers, zuletzt auch über Kampfstoffe und Gasschutz. An die theoretische Prüfung schloß sich die prak tische an. Auch im Anlegen von Verbänden waren di« DNK.-A: Wärterinnen gut vorgebilöet. Sie lösten ihre Auf gaben zur Zufriedenheit. Es folgte nnn „Ordnungsdienst l und II", der von Gruppenführer Aurich geleitet wurde. Auch seine Arbeit fand Anerkennung. Im Saale fand nun die Vereidigung der DRK.-Helferinnen statt. Die Bcrcit- schaftsführcrin sprach ihnen die Glückwünsche der Bereit schaft aus und nahm sie als DNK.-Hclfcrinnen in die Be reitschaft lw) 3 auf. Sie ermahnte sic zu freudiger Pflicht erfüllung und zu guter Kameradschaft. Sie sprach den Treu«, schwur auf den Führer und auf das Deutsche Note Kreuz vor, der von den DNK.-Helferinncn nachgesprochen wurde. Sie wurden nun durch di« Bereitschaftsführerin und durch Sen Ortsgruppenlciter mit Handschlag verpflichtet. Dr.Frey- tag, der bei der Prüfung auch einige Aufgaben gestellt hatte, sprach den DNK.-Helfcrinnen seine Anerkennung aus. Mir besonderer Freude wurde es anfgeilomme», daß die DNK.- Helferin Elsa Müller, Weißbach, dem Leiter des Lehrgangs, DNK.-Oberhclfcr Sieber, einen Blumengruß und das Bild Les Führers mit Worte» des Tankes überreichte. Mit dem Siegheil auf den Führer klang die Feier aus. Ein kamerad schaftliches Beisammensein hielt die Mitglieder der Bcreil- schaftcn noch eine Zeit lang in bester Kameradschaft zu sammen. Einführung in Vic Ausstellung über „Knust »uo G^zeu- wart". Die mit 2l2 Werken beschickte Ausstellung zeigt zu einem großen Teil das künstlerische Schassen aus der Würzner Umgebung. Rochlitz. Im Dienste der Volks wohlfahrt. Im Bereich des Kreises Rochlitz der NSV sind, wie auf einer Kreistagung in Wechselburg mitgeteilt wurde, allein seit 1. August 1939 annähernd 7000 Volksgenossen zur NSV.-Frout gestoßen. Kindertagesstätten wurden in Mittweida, Göppersdorf-Burgstädt, Hart mannsdorf nnd Geringswalde errichtet. Durch Erweiterung und Ncnerrichtung von Schweinemästereien wurde das EHM. gefördert. So wurden neue Stallungen geschaffen in Hartmannsdorf, Göppersdorf, Lunzenau und Mittweida. Mylau. HI.- H e i m - W e i h e. Das von der Stadt erbaute neue Heim der HI. wurde durch Kreisleiter Hitz. Der Blitzkrieg gegen Polen hat gezeigt, daß heldischer Ein satz, Führung und Organisation bei der deutschen Wehrmacht auf gleich hoher, für alle Welt vorbildlicher Stufe standen. Das galt natürlich auch besonders für das Heeres-Sanitätswcsen, das sich — eigentlich in Deutschland etwas ganz Selbstoerständ- lichcs — die längsten Errungenschaften der Wissenschaft zunutze macht. Wo Soldaten in den Krieg zogen, war das Sanitätswescn immer ein wichtiger Teil des Ganzen, allerdings wurden in den Feldzügen früherer Jahrhunderte ost Heilverfahren anae- wendet. die uns heute seltsam dUvken. Dennoch hastet alten diesen alten Heilmitteln ein Zauber besonderer Art an. Er wird aber noch stärker, wen» diese alten Drogen und Chemikalien mit dem Nameir eines Heroen der Geschichte verknüpft sind, so wie das bei der Feldapotheke Friedrichs des Gro ßen der Fall ist, die sich im Museum der Dresdner Staatlichen gestellt werden. Steht man jedoch vor dem schönen alten Schrein, so versinkt man gerade in unseren Tagen in Träumereien und muß an den Heldeniamps des kleinen Preußen gegen eine ganze Welt von Feinden denken, den ein einzigartiger Feldherr sieg reich für sein kleines und armes Land'entschied. Aus irgendeinem Winkel aber scheinen einige Worte zu tönen. Vielleicht meldete der Hos- und Leibmedicus des Alten von Sanssouci nach dem Tage von Hochkirche „Sire! Man vermißt die Feldapotheke, sie muy dem Feinde m die Hände gefallen sein". Aber sicher sind aus des Königs Munde nur die Worte gekommen: „So sehe er zu. daß er str sich bei der nächsten Bataille wieder zurück Loltl" Erfolgreiche Berufsboxer-Veranstaltung in Leipzig Die erste Kriegsveranftaltung der Berufsboxer in Leipzig, die vom KdF.-Spörtamt aufgezogen worden war. wurde ein großer Erfolg. Die Alberthalie war ausverkaust. Sportlich ver lief der Abend sehr interessant Im Haupkkampf Maier (Singen) gegen den holländischen Halbschwergewichtsmeistsr Nico Lroog hatte Maier zum Schluß klare Vorteile, so daß cs zu einem sicheren Punktsieg lanqtb. Die Schwergewichtler Hower lKoln) und Jost tFrankfürt a. M.) trennten sich nach acht Runden unent- schieden. Hower überließ dem Gegner die Führung des Kamp fes: er war einigemal in Gefahr, holte aber alles wieder aur. Im Mittelgewicht punktete Sporer lDorlmund) über sechs Run de» den Münchner Ludwig Schmidt, der Fronturlaub erhalten hatte, überlegen aus Ein hinreißendes Gefecht lieferten sich die Leichtgewichte Bernhardt, Leipzig, und Dietrich, Siegen. Die Richter gahcn »ach zehn Punkten dem zum besten Nachwuchs zählenden Dietrich den Punktsieg. Der Schlußkamps Müller, Gera, gegen Stein, Vonn, endete mit bincm klaren P-nktjieg de» Geraers. Aus Sachsens Gerichissälen ' Leichtfertiger Umgang mit der Schußwaffe Der in der Nähe von L e i s n i a beschäftigte 31 Jahre alks Kurt H. hatte Ende April auf dem Tauschweg ein Terzerol er worben, ohne» einen behördlichen Erlaubnisschein zu besitzen. Mehrfach unternahm er damit heimlich Schießübungen. Als er sich Ende Juli in Beiersdorf mit einem Arbeitskameraden in seiner Schlafkammer aufhielt, hantierte er mit der Waffe in der Annahme, daß sie nicht geladen sei. Zu spät erkannte H. seinen Irrtum. Plötzlich löste sich ein Schuß, und ohne daß H. gezielt hatte, traf die Schrotladung den Kameraden ins Gesicht. Die Verletzungen des rechten Auges waren fo schwer, daß es operativ entfernt werden mußte. Für seinen Leichtsinn ist H. jetzt zur Rechenschaft gezogen worden. Von einer Strafkammer des Leipziger Landgerichts wurde er wegen fahrlässiger Kör perverletzung, unbefugten Waffenerwerbs und unbefpgrer Waf- fensührung zu sechs Monaten zwei Wochen Gefängnis verurteilt. Am Sonntag in Dresden Dresden erlebt am kommenden Sonntag den 61. Län» derkampf der deutschen Amateurboxer, die erste Begegnung mit dem Protektorat Böhmen und Mähren. Noch zwei Länderkämpfe folgen in diesem Jahr das Tressen gegen Dänemark am 3. Dezember in Berlin und der Kampf gegen Italien am 9. Dezember in Nom. Besonders festgehalten wer den muß die Tatsache, daß auch die deutschen Boxer während des Krieges den Sportverkehr mit den neutralen Landern weit gehend aufrechterhalten und in Dresden am Sonntag nun sche.. ihren zweiten Länderkampf seit Kriegsbeginn austraqen. Zuletzt fand bekanntlich der Länderkampf gegen Ungarn in Budapest statt. Sechzig Länderkämpfe hat der deutsche Aamateur-Boxsport bereits bestritten. Nur sieben gingen verloren und ebenso viele endeten unentschieden, so daß eine stolze Reihe von 46 deut schen Siegen zu verzeichnen ist. Alle Nationen Europas und auch die Mannschaft der USA. stehen in diesem Rekord, der schwerlich erreicht werden kann und den in der Tat auch keine andere Nation aufzuweisen vermag. Wer waren unsre Gegner und wie schnitten sie gegen uns ab? Diese Frage soll nachfolgend kurz beantwortet werden. Die Schweiz verlor alle vier Treffen, das frühere Oesterreich zwei. Ungarn gewann von neun Begegnungen nur eine und erreichte ein Unlentschiedcn. Dänemark hat gegen uns einen Sieg und zwei Unentschieden gegen vier Niederlagen zu verzeichnen. Schweden siegte einmal, kämpfte ebenfalls einmal unentschieden und verlor zwei weitere Kämpfe. Norwegen wurde dreimal ge schlagen und auch Frankreich zog in den beiden Ländertrestcn den kürzeren. Polen gewann von zehn Länderkämpsen gegen Deutschland gerade zwei, verlor aber achtmal und nannte 'sich deshalb die stärkste Boxernation Europas l!). Italien komue von sechs Begegnungen gleichfalls nur eine siegreich gestalten. Ebenso war auch Irland bei drei Tressen nur einmal gegen uns siegreich. Die frühere Tschecho-Slowakei mußte zwei Nieder lagen hinnchmcn, ebenio Fainland. Vas aber einen Kampf unentschieden hielt. Spanien wurde in dem einzigen Lünder- kampf geschlagen. Bleiben noch England'und USA, die uns beide In je zwei Länderkämpsen nicht einmal schlagen konnte», sondern selbst je eine Niederlage eiiistccken mußten und nur je ein Uneütschieden zustande brachten. Seltsamerweise fehlen nun in der Feldapotheke des Alten Fritz Verbandsstoffe gänzlich. Aber sicher hat sich in der jetzt leeren großen Mittellade Charpie befunden. Auch darf man wohl vermuten, daß hier Messer und chirurgische Instrumente untergebracht waren, wenn man in der Archenholtzschen „Ge schichte des Siebenjährigen Krieges" liest, wie oft Preußens Heldenkönig zu dem Allheilmittel de» Aderlaßes griff. Zwei größere Schubfächer sind quadratisch unterteilt und mit grünem Filz ausgelegt. Sie haben genau wie unsere modernen Feld apotheken Standkes äße mit flüssigen Heilmitteln enthal ten, in anderen müßen sich Pillen befunden haben, die indessen in, Laufe der Zeit zu einer braunen extraktähnlichen Masse zer flossen sind. Doch andere Fächer sind noch gefüllt und enthalten Mittel, die auch heute noch in der Volksmedizin gang und gäbe sind. So liest man u. a. einmal „Dentes cgui marini", also die Zähne der Seepferde. Man hat sie damals als blutstillendes und nntiepilepkischcs Mittel angesehen. Selbst Kinnladen der Forelle enthielt die Feldapotheke, und zwar äls harntreibendes Mittel. Auch die Lapilae, also die Adlsrsteme fehlen in ihr nicht. Dann findet man natürlich Perlen und Perlmutter und eins ganze Zahl weiterer auch heute noch gebräuchlicher Volkshoil- iuitlel wie Ambra, Metrabalsam, Bibergeil, Hirschhorn, präpa riertes Elfenbein und Bernstein. Vorweihnachtliche Feier am LaMepah In der vom Verbandsführer Kreisleiter Reiter, Löbau, geleiteten Herbstvertretertagung des Oberlausitzer Hei ni a t v e r b a n d e s . die in der Lausitzbaude auf dem Schlechte- berg «Ebersbach) abgehalten wurde, sanden die Beziehungen zum Gebirgsverein für das nördliche Böhmen be redten Ausdruck. In,enger Gemeinschaft joll mit dem sudeten- veulichcn macyvnrvervano aum in Zurunsi zusammengearveiler werden. Diese gegenseitige Verbundenheit zeigt sich auch darin, daß ani 9. Dezember auf der „Wache" am Lauichepaß. der ehemaligen Erenzscheide, eine vorweihnachtliche Feier geplant ist. Zwei weitere derartige Veranstaltungen finden am gleichen Tage auf dem Mönchswnlder Berg und in der Lausitz baude auf dem Schlechtebera statt. Die Winterversammlung des Oberlausitzer Heimatverbanoos wurde nach Waltersdorf, die Hauvtversammluna nach Walddors aeleat. in der Schlacht bei Hochkirch am II. LTiobcr 17äü erbeutet, blieb über hundert Jahrs la» ', verschölle», bis sis plötzlich im Jahr 1N77 i» der damaligen. Dresdner Knnftgcwcc«»-Ausstel lung ans Privatllciitz wieder anitauchtc und annokaust wurde. Im Lause der über hundert Jahre ist nun ans den Schübe» mancherlei verschwunden Dennoch besinnet sich noch eine ganze Anzahl von Flasche», Beuteln Droge» und Ehennkalien i» de» kunstvoll gefügte» kleine» Fächern, die übrigen^ ein Muster- beiipiel für geschickteste Rnunianonutznag bieten. In dem kleine» Schnbfach findet man beispielsweise Hecht kieser, also dis Kinnbacken unseres Flußräuders, dis man 'n damaligen Zeiten in pulverisierter Form gegen Harnzwang entnahm oder ans Wunden streute. Das Rachbnrfach enthält Korallen nnd eins ganz kostbare Arznei, schöne kleine Smaragde. Nach alten Schil derungen sollten Korallen „trocknen, adstringicren, kühlen und stärken". Mit den Smaragden verband sich kein so weit gezoge ner Anwcndunqskreis. Sie sollten „bei allcrlcy Blutslüsscn, Di- senteria und Diarrhoca" helfen, wurden aber auch gern als „Amuletum" gebraucht. Ucborgroß ist dis Anzahl der Drogen, die die Feldapo theke enthält, so Alos Gamander, Ackergünscl, Crocus, Jalav- ponwnrz, Brechwurz. Lorbeeren, Lavendel, Myrrhe, Polci, Rha barber, Sinnrnube und Zitwer. An Chemikalien findet man Onecksilborsublimat, Salpeter, Bleizucker, Bittersalz, Ceignette- ! salz und Brechweinstcin. Insgesamt konnte» i» der Feldapotheke des Alton Fritz zmci Pillenarton, sochs Sorten gemischte Pulver
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