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November (Funkmeldung). , Wen» nicht alles täuscht, ist man durch den SOS.-Rus »es britische» Frachters „Culmore", der am Mittwoch an geblich innerhalb der auf der panamerikanischen Konferenz kürzlich beschlossenen Sichcrhcitszone von einem U-Boot angegriffen wurde, einem neuen verbrecherischen britischen Propagandaschwindel aus die Spur gekommen, denn schon am nächsten Morgen erhielt die amerikanische Küstenwache i ,Washington" von drr kanadischen Funkstation „Camper- , town" die Mitteilung, daß sich die „Culmore" nach einem dort aufgcfangencn Funkspruch in Sicherheit befinde. Tie amerikanische Küstenwache und die USA.-Marine, die am Mittwoch mit zahlreichen Schiffen und Flugzeugen Beistand leisten wollten, stellten daraufhin die Suche sofort ein. Bezeichnenderweise berichtete der USA.-Kutter „Pitt", der wenige Stunden nach dem SOS.-Nuf an der von der .Culmore" angegebenen Stelle eintraf daß er weder das Schiff noch die Mannschaft gesichtet habe. I Nichtdestoweniger schilderte die USA.-Presse am Mitt- s moch in schreiender Aufmachung diesen angeblichen deutschen U-Bootangriff, der sich nach Behauptungen einiger Zei- > tungen sogar innerhalb der amerikanischen Küstengcwässer ' abgespielt haben sollte. Associated Preß stellte bereits Be trachtungen über die mutmaßlichen Folgen einer „Verletzung der panamerikanischen Sicherheiszonc" an, kündigte eine Konsultation mit den ibero-amerikanischen Ländern an und sagte einen Protestschritt in Berlin voraus, sobald der Tat bestand einwandfrei geklärt sei. Auffallend ist, daß die „Cul more" lediglich die kanadische Funkstation erreicht haben soll, nicht aber die in höchstem Alarmzustanb versetzten USA- Stationen, denen es unmöglich war, eine Funkverbindung mit der „Culmore" herzustellen. s!) In auffallendem Gegensatz zu der gewaltigen Verbrei tung, die dieser offenkundige britische Betrug ivenige Tage vor der voraussichtlich endgültigen Abstimmung des Kon gresses über das Waffenembargo in der gesamten amerika nischen Presse fand, steht ein bisher lediglich auf der Innen seite der „New Uork Times" vergrabener Bericht aus Pa nama, wonach der britische Kreuzer „Dispalch" am 24. Okto ber im Karibischen Meer, also einwandfrei innerhalb der panamerikanischen Sicherheitszone den deutschen Tank- dnmpfer „Elln Friedrich" aufbringen wollte. Di« Dnmpfcr- bcsatzung habe jedoch das Schiff versenkt, bevor es in eng lische Hände fiel. Der Eindruck eines britischen Schwindels des Culmor» fallcs beschränkt sich übrigens keineswegs auf deutsche Kreise. Der bekannte amerikanische Rundfunkkommentator Lowell i Homack deutete am Mikrophon gleichfalls die Möglichkeit einer „verbrecherischen Hilse", während die Neuyorker Staatszeitung au „einen schlechten Scherz, eMs Kurzwellen- amateurs" glaubt. „Sollen Ne «SA den wellpolWen spielen?" Erregte Debatte um die Mololawrede im amerikanischen Kepräsenlanlenhaus Neue scharfe Stellungnahme gegen die Aushebmg der wassensperce Washington, 3. November. (Funkmeldung.) Die Forderung des demokratisch:» Abgeordneten Mac Cormack, die amerikanische Regierung solle den Botschaf ter Steinhardt wegen Molotows Kritik an Roosevelt aus Moskau abberusen, verursachte im Repräsentanten haus eine erregte Debatte. Mac Cormack nannte die Molotowrede einen „ rnsten Bruch des Völkerrechtes" und einen „Versuch einer Beeinflussung der amerika nischen Leffentlichkeit", was mit der Abberufung des Botschafters beantwortet werden müßte. (!) Mac Cormack, dessen Aeußerungen vereinzelten Beifall auslösten, wurde sofort von dem Republikaner Fish scharf angegriffen, der Mac Cormacks Rede dis kriegerischste Kongreßrede - seit Amerikas Eintritt in den Krieg im Jahrs 1917 nannte. Falls die Vereinigten Staaten entschlossen seien, aus religiösen Beweggründen den Weltpolizisten zu spie len, wie es Mac Cormack anrcge, erübrige sich jede weitere Debatte. Es sei nicht Amerikas Aufgabe, an-, deren ihre Religion vorzuschreiben. Auch der Demokrat Rankin verurteilte die Mac-Cor mack-Rede und drückte die Usberzeugung aus, daß die Aufhebung der Wassensperre die Westmächte nur er mutigen würde, den Krieg zu verlängern. Der Republikaner Baxton erklärte, die Beibehaltung des Waffenembargos würde dazu beitragen, einen Krieg zu beenden, den niemand wünsche, während die Auf hebung der Sperre das Signal für den Beginn der dümmsten und verrücktesten aller Kriege wäre. Der republikanische Fraktionsvorsitzende Marlin kün digte scharfe Opposition gegen jeden Regierungsantrag, den Kongreß nach Erledigung der NeutralitätSgesetz- aebung zu vertagen, an. Das amerikanische Volk wünsche, daß der Kongreß zur Besserung der innenpolitischen Lage weiter tage. Frau Roosevelt contra Roosevelt? Neuyork, 3. November. (Funkmeldung.) Unter der Aeberschrift „Amerika kann dem Kriege nicht ausweichen", bringt „Neuhork Sun" folgende Asso- ciated-Preß-Meldung aus Oklahoma City: Frau Roosevelt erklärte hier: „Ein Krieg irgendwo geht uns an. Unsere Ozeane sind nicht mehr ein Schutz gegen eine militärische Offensive. Wir mögen wollen oder nicht, die Amerikaner heutzutage müssen entscheiden, welche Art von Frieden sie aus dem gegenwärtigen Kriege wünschen. Eine Nation, die vernichtet worden ist, ist von sehr wenig Nutzen für die übrige Welt als Absatzgebiet. Krieg in modernen Zeiten ist ansteckend und andere Länder können seinen Auswirkungen nicht entgehen." Es ist noch keine Woche her. daß Präsident Roose velt vom Weißen Hause aus dem amerikanischen Volk feierlich erklärte: „Keine Persönlichkeit in irgendeiner verantwortlichen Stellung in Washington oder in einer sonstigen Regie rungsstelle hat jemals in irgend einer Form auf die entfernteste Möglichkeit hingewiesen, Söhne amerikanischer Mütter zum Kampf auf europäische Schlachtfelder zu schicken. Solche Behauptung ist ein schamloser und ehr loser Schwindel. Einfache Tatsache ist es, daß die Ver einigten Staaten neutral sind und keine Absicht haben, in den Krieg verwickelt zu werden." USV-LebensmiLlelprerse stiegen um 2,5 v. H. Laut Erhebungen des National Industrial Conference Board stiegen die Lebensmittelpreise von August bis September um 2,5 v. H. Belgien ein Opfer der brutale» Vergewaltigung durch England. Unermeßliche Schäden durch die englische Blockade. Brüssel, 3. November lFunkmeldung). Di« Brüsseler Zeitung ,^8oix du Peuple" beschäftigt sich mit den Nachteilen, die die englische Blockade für Belgien mit sich bringt, und stellt fest, daß die englische Blockade praxis eine wachsende Unzufriedenheit in Belgien Hervor rufe. DaS Blatt weist darauf hin, daß es immer häufiger vorkomme, daß nach Antwerpen bestimmte Waren in fran zösischen oder englischen Häfen ausgcladcn wurden, obwohl es sich garnicht um Kricgskonterbande handelte. Der bel gische Empfänger erhalte eine lakonische Mitteilung, daß die Waren auf dem Kai irgend eines französischen oder eng lischen Hafens auf sein Risiko und seine Gefahr lagern und ihm anheim gestellt werde, Anordnungen für ihren Weiter transport nach Antwerpen zu treffen und zwar natürlich auf seine Kosten, sein Risiko und seine Gefahr. Die Zeitung stellt fest, daß dieses Verfahren der englischen und franzö sischen Blockadcstcllen mit dem internationalen Recht nicht in Einklang steh«, sondern ein Mißbrauch der Macht sei. Belgien sei heute bas Opfer der englischen Blockade und es sei daher seine Pflicht, die Initiative zu unterstützen, die die russische Negierung durch die Absendung einer klaren an England gerichteten Protestnote wegen der englischen Blok- kademaßnahmen ergriffen habe. Geringe MMerie- und SpähirupMWeil Berlin, 9. November (Funkmeldung). Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Westen geringe Artillerie- und Spähtrupptätigkeit. London beW den Vollus Bewußte Fälschung der englischen Verlustzisfer« im Weltkrieg England kämpft doch Lis zum letzte« Franzose». London, 3. November (Funkmeldung). Die britischen Kriegshetzer, die entschlossen sind bis zum letzten Franzosen zu kämpfen, sind peinlich berührt, durch die von Deutschland wachgerufcne Erinnerung daran, daß schon im Weltkrieg Frankreich im Schlepptau Englands die Hauptlast an Opfern jeder Art zu tragen hatte, während die englischen Verluste im Weltkrieg verhältnismäßig und absolut weit geringer waren, als di« der französischen Bun desgenossen. In der Erkenntnis, daß diese von Deutschland bewiesene Tatsache auf die französische Armee eine nicht gerade er munternde Wirkung haben würde, unternimmt Radio Lon don heute schleunigst den Versuch, in einer Nachrichten sendung in französischer Sprach« den Poilu dahin zu be lügen, baß bi« von deutscher Seite genannten Ziffern unrich tig seien. Es wird behauptet, daß die britische Armee Ver luste von 1089 388 Mann betragen hätten. Mithin seien bi« britischen Verluste kaum geringer als die Frankreichs ge wesen. Damit begeht Radio London eine bewußte Fälschung. Zunächst hat man großzügig ein paar Hunderttausend Tot« hinzugefügt, denn die britischen Verluste im Weltkriege be laufen sich nach zuverlässigen Quellen auf rund 870 000 Tote. Diese Ziffer umfaßt aber gleichzeitig sämtliche britischen Dominien und Indien, bezieht sich also auf bas gesamte Weltreich mit seinen 450 Millionen Einwohnern. Legt man aber diese Ziffer zugrunde, so wirkt sich das Verhältnis noch niederschmetternder ans. Während in Frankreich ans 85,7 Einwohner ein Toter z» beklagen war, kam für England «ur ein Toter auf 518 Einwyhner. Finnische Abordnung wohnte der Tagung des Obersten Sowjets bei. — Bisher noch keine Besprechungen. Helsinki, 3. November. (Funkmeldung.) Die finnische Presse berichtet aus Moskau, daß am Donnerstag noch keine Besprechungen in Moskau statt gefunden haben. Die finnische Abordnung habe als Gast an der Vollversammlung des höchsten Sowjetrates teil genommen. * Auf einer zugunsten d«r finnischen Wehrmacht stait- gefundenen Veranstaltung in Helsinki hielt Außenminister Erkko eine politische Rede. Der Minister schilderte, wie di« finnische Negierung, ehe die finnische Abordnung wieder nach Moskau fuhr, Fühlung mit den Neichstagskrciseu ge nommen und dabei die Gewißheit gewonnen habe, daß das ganze finnisch« Volk hinter ihr stehe. Als freiheitsliebendes Volk wünsche Finnland keinen Konflikt. Es habe sich zu weitgehenden Opfern bereit gezeigt, wie ans den Vorschlä gen hervorgchen werde, die heute die finnische Abordnung in Moskau überreichen werde. Es gäbe keine Umstände, welche auch jetzt eine friedlich« Lösung unmöglich erscheinen ließen. „Eine fürchterliche Anklagerede«. Der „Messagevo" unterstreicht erneut di« Erklärungen Molotows. Molotows Erklärungen vor dem Obersten Sowjet wer den von dem Berliner Vertreter des „Messagsro" noch mals als eine fürchterliche Anklagerede gegen England und Frankreich gekennzeichnet. Die Rede habe sich vor allem gegen die Blockade und gegen die Verdrehungen der Wahrheit gewandt, in die die englische Propaganda allzu ost verfalle. Weiterhin sei die Rede eine Dokumen tierung der deutsch-russischen Freundschaft. Der Stapelburger Mörder hingerichtet. Am 3. November 1939 ist der am 28. Februar 1912 in Dortmund-Hörde geborene Walter Pestki hingerichiet worden, der vom Sondergsricht Halle (Saale) am 21. September 1939 wegen Mordes, sowie wegen zweier Verbrechen gegen das Gesetz zur Gewährleistung des Nechtsfriedens dreimal zum Tode verurteilt worden war. Pestki, ein bereits mehrfach vorbestrafter Einbrecher, hatte am 3. September 1939 in Stapelburg im Harz den Gastwirt Wolf nach einem bei chm verübten Ein- bruchdievstahl erschossen, ferner «inen Gendarmerie- beamten durch Schüsse schwer verletzt und sodann meh rere Schüsse auf SA.-Männer abgegeben, die seine Ver« folgung ausgenommen hatten.