Volltext Seite (XML)
Zschopauer Tageblatt und Anzeiger Rr. SS3 wollen freilich von dieser Methode nichts wissen. Wladimir d'Ormcsson wendet sich im „Figaro* gegen die Verdummung der französischen Oesfcntlichk«it und fragt: .Hat man das Recht, glauben zu machen, daß das deutsche Seer vor Hunger verreckt und baß man die deutschen Patrouillen beinahe mir einem Butterbrot einfangen könnte?* Derartige Aeuße- rungen seien unkorrekt, denn das französische Heer habe nicht eine Herde von Hungrigen vor sich. Aber das sind einzelne Stimmen. Frankreich steht seit zwei Monaten im Kriege ebenso wie Deutschland und England. Unter diesem Ge sichtspunkt sind die amtlichen Bemühungen um den Ausbau der inneren Front in Frankreich jedenfalls ein bezeichnendes Symptom dafür, in wie wetten französischen Kreisen man be griffen hat, daß dieser Krieg ein englischer Krieg ist. Mvutag, de» X>. Oktober IM Seine Veränderung der Lage Berlin, 30. Oktober lFunkmeldung). Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Au der Westfront keine BerSuderuug der Lag«. Oie Abstimmung des LlSA -Sevais DaS „Loch im Norden* wird geöffnet. Der Beschluß deS amerikanischen Senats über das Waffen embargo, der durch den Antrag des Republikaners Nye, die Regierungsvorlage durch eine das Embargo beibehaltende Vorlage zu ersehen, ausgelöst worden war, kam auf Grund folgenden Abstimmungsergebnisses zustande: Für Nyes An trag stimmten 10 Demokraten, S Republikaner, 2 Farmer- laboriten und 1 Progressiver. Dagegen stimmten 54 Demo kraten, 12 Republikaner und 1 Unabhängiger. Jin Washingtoner Bundesscnat wurde der Antrag des demokratischen Senators Gillette angenommen, der USA.- Firmen gestattet, Güter nach ihren ausländischen Zweigstellen zu verschaffen, ohne zu beeiden, daß das amerikanische Besih- recht erloschen sei Damit sollen die Lieferungen nach Kanada bequemer gemacht werde». Der Präsident des großen amerikanischen Nulokonzerns General Motors, Knudsen, erklärte, daß die weit verbrei tete Behauptung, die amerikanische Wirtschaft wolle den Krieg, weil sie davon große Gewinne erhoffe, eine schamlose Lüge sei. Die Erfahrungen des letzten Krieges hätten vielmehr ge zeigt, daß die Mehrzahl der Geschäftsleute bei den Kriegs geschäften Verluste erlitten hätten. Seine Firma z. B. könne unmöglich an Kriegsausträgcn so viel verdienen, um die Ver luste welizumachen, die ihr durch die völlige Zerrüttung des normalen Geschäftes entstehen würden. — Der amerikanische Autokönig Henrv Ford versicherte einem Aournalisten, er sei gegen die Aufhebung des Waffenembargos, und die Großindustrie stimme ihm bei, denn eine künstliche Hoch- peitschnng der Produktion durch Kriegsausträge würde bei Kriegsende zu der gleichen schweren Wirtlcbaitslrtte iühren wie 1920. Wilna von der litauischen Armee vesem Nachdem am Freitagabend in Moskau das Zusatzproto- koll zum litauisch-sowietrussischen Beistandsabkommen vom 10. Oktober unterzeichnet wurde, das die genaue Beschreibung der litautsch-sowjetrussischen Grenze enthält, hat die litauische Armee am Sonnabend Wilna und das gesamte abgetretene Wilnagebiet besetzt. Nm Sonntag wurde aus dem ge schichtlichen Gedimtnasburgberg in Wilna die li- tauische Flagge gehißt. In ganz Litauen sanden aus An- laß der Eingliederung des Wilnagebietes Festgottesdlcnste statt. Der Eisenbahnverkehr zwischen Kowno und Wilna wurde bereits ausgenommen. Neben dem Lit gilt im Wilnage biet vorläufig auch der Zloty als Zahlungsmittel (1 Lit gleich 5 Zloty). Die litauisch« Postverwaltung hat aus Anlaß dieses geschichtlichen Ereignisses Sondermarken herausgebracht; es sind die Iubiläumsmarken zur zwanzigjährigen Unabhängig-, keitSfeier mit einem Sonderaukdruck Tokio löhl USA.-öolschafier warte« DorlLufig keine Verhandlungen. Sie areue zr r mg in Lh'ma «ine rein chinesische Angelegenheit. Tokio, 30. Oktober. (Ostasiendienst des DNB.) Der Sprecher des japanischen Auswärtigen Amtes erklärte am Montag, daß für «ine Aussprache Aomuras mit dem amerikanischen Botschafter Grew noch kein Zeitpunkt festgesetzt sei. In diesem Zusammenhang« de mentierte der Sprecher ausdrücklich die Behauptung, daß Iapan bereit sei, die Schiffahrt auf dem Perlfluh bei Kanton und auf dem Jangtse für dritte Mächte frei zugeben. Ferner wies der Sprecher auf die Bedeutung der neuen Regierung in China hin, die demnächst unter Wangtschingwain gebildet werden würde. Iapan habe entgegen anderslautenden Behauptungen mit dritten Mächten nicht vorher verhandelt, da die neue Regie rung eine rein chinesische Angelegenheit sei. Ob und wann Iapan diese neue Regierung anerkennen werde, sei'noch unbestimmt. Italienische Bauernsamilien siedeln in Lydien Wieder 20 000 nach Tripolis in See gegangen. Nom, 30. Oktober lFunkmeldung». In Fortsetzung der großen Uebersiedelungsaktion italie nischer Bauernfamilien nach Lybien, die Ende Oktober vori- gen Jahres mit der Uebcrfahrt von rund 2000 Familien mit 20 000 Köpfen begonnen hatte, sind am Neujahrstage des 18. Jahres der faschistischen Zeitrechnung drei Dampfer von italienischen Häfen mit wiederum 20 000 Menschen nach Tri polis in See gegangen. Die von den Dampfern einlausen den Meldungen schildern die hervorragende Organisation der ganzen Uebersiedelungsaktion, die unter der persönlichen Kontrolle des Gcncralgouverneurs von Lybien, Marschall Balbo, vor sich geht. Spanien feierte die Falange-Griindung I» Madrid Jugendkundgcbung vor dem Caudillo Feierliche Aufnahme von Jungfalangistc» in die Partei. Spanien beging am Sonntag einen seiner größten Oie denktage der nationalen Erhebung, den 6 Jahrestag der Falange-Grünöung durch Jose Antonio Primo de Rivera, dem dritten Jahrestag der Ermordung von Falangcfnhrcrn und zugleich das zweite Landcstrefsen der Falange-Jugend aus ganz Spanien in Madrid. Allerorts fanden Feiern, Gottesdienste und Ansprachen der örtlichen Falange-Führcr statt. Die Madrider Kundgebung begann am Sonntagvor mittag in Anwesenheit des Caudillo. Im Metropol-Stadion traten über 10 000 Angehörige der Jugend-Organisation der Falange an. Hier erfolgte u. a. anch die feierliche Vereidi gung und Aufnahme von 1500 Jungfalangisten, die das 18. Lebensjahr erreicht haben, in die Partei. Nach den Vor führungen der Jungfalangisten und Falangistinnen fand ein Vorbeimarsch vor dem Caudillo statt, der der Jugend für ihre gezeigten Leistungen seine Anerkennung aussprach mrL Gegenstand begeisterter Kundgebungen war,- Generalleutnant a. D. Ernst Reinhardt gestorben. Konstanz, 30. Oktober 'Funkmeldung». Am Sonnabendabend starb im Krankenhaus an den Folgen einer Blinddarmentzündung Generalleutnant a. D. Ernst Reinhardt, Schweres Zugunglück iu Schweden. Stockholm, 30. Oktober (Funkmeldung). In der Provinz Ocstergoctland stießen zwei Züge zu sammen. Nach den bisherigen Meldungen wurden ein Toter und 82 Verletzte sestacstellt. Der englische Krieg und Frankreich wirtschaftlicher and sozialer Ruin am Horizont Der „Matin" veröffentlicht einen äußerst pessimistischen Artikel über dir Auswirkungen d«S Krieges aus die fran- zösisckze Wirtschaft und auf dir Moral der Bevölkerung. Von der These des totalen Krieges vergiftet, so meint das Blatt, habe die Regierung beschlossen, daß der Krieg die gesamten lebenden Kräfte der Nation in Anspruch nehme und die Zivilbevölkerung keine Aufmerksamkeit verdiene. Hieraus feien dann die Einschränkungen aller Art entstanden. Angesichts dieser kolossalen Leere, die man geschaffen habe, hätten die Fabriken, die schon an sich der Hälfte ihres Per sonals beraubt seien, aufgehört, zu erzeugen, und die Kauf leute hätten ihre Geschäfte geschlossen, weil sie sich nichi mehr versorgen könnten. Das Heer brauche alle dienstbaren Kräfte, aber wenn man Tausende und aber Tausende von Männern zusammcnziehe, so müsse man ihnen anch eine Aufgabe geben. Die Folgen der amtlichen Maßnahmen führten zum Ver schwinden einer ganzen Reihe von Erzeugnissen, zur Steige rung der Arbeitslosigkeit infolge der Schließung von Fabriken und Handelsunternehmen, zu mehr oder weniger verkappten Preissteigerungen und schließlich zu einer Beunruhigung der Bevölkerung, die nicht versteig:, warum so viele Behinderun gen und Mißstände vorhanden seien. Fammerchor aus Frankreich Die Klagen der französischen Bevölkerung wollen kein Ende nehmen. Hierbei handelt es sich nicht ein mal nur uni die Versorgung und Verpflegung der aus den Grenzgebieten abgcschobenen Bevölkerung, der es am Aller notwendigsten fehlt, sondern insbesondere um die Erfüllung rechtlich begründeter Forderungen, wie beispielsweise die Unterstützungen, die ihnen auf Grund der Mobilmachung ihrer Männer zustchen. Die lauten Klagen haben es im Laufe der Zeit mit sich gebracht, daß auch die Presse ihnen ein offenes Ohr schenken mußte. So setzi sich der „Jour" für diese notleidende Bevölkerung ein und wirft die Frage auf, wie lange die Frauen der mobilgemachten Männer noch auf die Zahlung ihrer Unterstützung warten müßten. Gleichzeitig lenkt das Blatt die Aufmerksamkeit der Behörden noch einmal auf das ungeheure Elend, das unter den Flüchtlingen herrsche. 2n den Flüchtlinaslaacrn kampierten die Mütter ohne jede Bequemlichkeit und ohne di« geringsten Mittel für sich und ihre Kinder. Di« Säuglinge hätten leine Windeln und keine warme Kleidung, um ihre gebrechlichen kleinen Körper gegen die Unbilden der Witterung zu schüben. Die Häuser seien gar nicht oder schlecht geheizt. Und überall höre man erschütternde Aufrufe zugunsten dieser unglücklichen Be völkerung. MasselwerhaHMgen in Frankreich richten sich gegen gute ehrliche Franzosen! In Frankreich werden sog „Defaitisten- am laufenden Band verurteilt. Tie Gerichte sino dein Ansturm kaum gewach sen, und man hat schon saft eine scite Norm sür das Verfah ren festgesetzt, um den Laus der Prozesse zu beschleunigen und die Anklagebank für einen neuen Schub freizumachen. Nach dem Siraimaß, das zwischen einem Monat und drei Jahren schwankt, sollte man annehmen, vaß es sich um höchst staais- gesährliche Leute handelt. Der „Petit Parisien" klärt uns je doch aus, daß diese Annahme irrig ist und stellt sest, vaß es sich in den meisten Fällen um Leute handelt, die eine etwas zn lose Zunge gehabt haben. Die meisten hätten unter dem Ein fluß des Alkohols „irgendeine Tummbcil" geredet. Unter den Angeklagten finde man auch Frauen. Eine Schauspielerin Hube zehn Tage Gefängnis erhalten, ein junges Mädchen einen Monat. Ein Frontkämpfer sei zu drei Monaten verurteilt worden, nur weil er zu viel getrunken und zu viel gesprochen habe. Alles seien aber gute, ehrliche Franzosen, die nur das Pech gehabt hätten, „extravagante- Aeußerungen gemacht zu haben — Wir zweifeln keinen Augenblick an der Wahrheit der Ausführungen des „Pelit Parisien-. Aber wir sind der An sicht, daß es mit der Moral eines Landes eigentümlich be stellt sein muß, wenn man derartig geringe Verschlungen mit so harten Strafen belegt. Das Pariser Informationsministe rium spricht täglich von der Geschlossenheit der inneren Front und von dem festen Willen, den Krieg gegen Deutschland bis zum endgültigen Sieg durchznhaltcn. Warum hat man daun aber große Angst vor den Auswirkungen solcher im Rausch gemachten Aeußerungen von angeheiterten ehrlichen Franzo sen ans die Moral des Landes? Sollte da etwas nicht stim men? Sie britische Heimalsronl in Gefahr wirtschaftlicher und moralischer Verfall in England Wir noneren nur. was anders sagen, wir sagen nur, was andere setzen. Der „Daily Herald" weist der eng lischen Regierung immrr nrue Symptome der „Gefahr an der Heimatfront" nach. Das Schlimmst«, das Stei gen der Lebensmittelpreise und die dadurch entstetzende Gefahr einer Inflation, könne nicht dadurch gebessert werden, daß „die Regierung beides einfach unbeachtet lasse". Trotz dieser Bogel-Strautz-Politik sinke die Lebenshaltung namentlich der Industriebevölkerung auf ein« un«rträgliche Wsise. D e Frauen und Kinder der Soldaten würden so miserabel behandelt, daß dadurch das „Gewissen eines jeden einzelnen Engländers iu Aufruhr versetzt werden mühte." Die Arbeiterpartei hat Forderungen auf Kontrolle der Lebenshai ungskosten gestellt; aber „die Regierung hat das bisher abgelehnt". Als eine Einzelheit sei die Metdung tzervorgehoben, dah nun auch die englische Presse von der Preissteige rung sch'ncr getroffen wurde. Der Preis für Zeitungs- Papier betrug bei Ausbruch des Krieges 11 Pfund 5 Schillinge; Heu e beträgt er 17 Pfund für die Tonne. Innerhalb ire iger Wochen eine Steigerung um fast 5t) v. H.! Das verhäng i t'olle gegenseitige HachschrauSen von Preise : uns Löhnen hat eingesetzt. In der Konfekiious- mdust ns haben 2 0.00 Arbeiter eine Lohnerhöhung um 15 v. H. gefordert, sich dann über zunächst mit 10 v. H. begnügt. In Porkshire und Südwates fordern die B :garbeüergswsrkschaf.en die Ablehnung d"r zu niedrigen vo: intern hmern zugestandsnen Lohn ¬ erhöhung. Eine bitt«r ernst: Sache. Keinem deutschen Arbei er braucht man mehr zu sagen, dah aber auch hohe s Lo" steigerungen nur ein weiteres Steigen der Preise, aber nicht ein Stückchen Brot mehr bedsuten würden. Das SJpsnst der Inflation wirft seinen Schatten auch schon in den Anfängen eines Schuldnerstreiks vor aus. Die Schuldner, so stellt die Presse fest, hatten es vielfach schon nicht mehr für nötig, ihren Verpflichtungen nach u ommen. Auch die Steuerzahlrr werden lässig. Eine Amsterdamer Rachricht, dir wir uin ihr r sympto matischen Bedeutung willen aufpicken wollen, besagt, „der Magistrat von Eastham habe im Lause" em.'s ein zigen Tages 755 Vorladungen wegen Richtzahlung der Gemci chrsteuern" vornehmen müssen. Berh e.ende Wir ungen auf die Stimmung hat es nach dem „Daily Herald", dah info.'ge des Wirtschaftsdurch einande s immer noch sehr vi le Soldaten keine Löhnung erhal cn haben, dah z. B. die Mitglieder des weib lichen NiJsfliege.corps seck 5 Woch n keinen Psennig be aine , und die Krankenschwestern, die nach Aebersee geschict we den sotten, bis jetzt für die Kosten chrer AuS- rüstu g noch nicht einen Heller Entschädigung erhielten. Wie esagt, wir notieren's bloh. Zu einer immer schlimmeren Gefahr wächst sich die Zuchtlosigkeit der evakuierten Schulkinder der Großstädte aus, die sich aufsichtslos herumtrciben. Ihre körperliche und seelische Verwahrlosung wird in der Londoner Presse heftig beklagt. Di« „Daily Mail" stellt fest, daß man im Londoner Eastcnd wieder „immer mehr bleiche Gesichter, zerrissene Kleider, Schmutz, Unterernährung und Ausschlag" sehe. Das Mitglied eines Londoner Jugendgerichtshofes erklärt, Sie Verwahrlosung der Jugend habe solchen Umfang angenom men, daß „eine Generation kleiner Gangster heranwachse". Daran wird wciiig dadurch gebessert werden, daß „die Ju gendgerichte mit Ueberstunden arbeiten". Auch die Korrespondenten der Auslandspresse in Lo. , wissen täglich von steigenden Lcbcnsmittelpreisen und oer wachsenden Knappheit vieler dem Engländer unentbehr licher Lebensmittel zu erzählen. Wir notieren, daß zum Beispiel dem Amsterdamer „Hct Volk" sein Londoner Ver treter berichtet, die englische Hausfrau spüre durch das Stei gen der Preise den Kriegszustand täglich schärfer. Die Le benshaltungskosten seien dadurch bei der Wirkungslosigkeit der Höchstpreisverordnung der Negierung schon Anfang Ok tober um etwa 10 v. H. gestiegen gewesen. Heute sei das aber schon ein längst vergangener Zustand aus der guten alten Zeit.... Auch aus Frankreich kommen Nachrichten über Zustände, die unmöglich geeignet fein können, den Franzosen ihren Krieg für England sympathischer zu machen. Ter besonders genau beobachtende und anschaulich schildernde Pariser Ver treter der römischen „Tribuna" spricht von dem „gleich besti alischen Schimmclp'lzcn aufschießcndcn Pvlitikernnwcsen und Demagogcntum". Der in solcher Zeit am schwersten zu er tragende und am üppigsten wuchernde Parlamentarismus mache sich breit und breiter mit Protesten und Forderungen. Alles widcrhallc von Klagen über die außerordentlichen Requisitionen bei der Bevölkerung, über die Langsamkeit des EntschädigungSvcrfahrcnS, über die immer weiter grei fenden Näumungsmaßnahmen, über die Knappheit der Le- beiismittcl und sogar des Wassers sür Zivil und Militär, endlich über die übermäßige Ausdehnung der Kriegszone. Ueberall herrsche Zank zwischen Literaten und Politikern, Tumult und Mißgunst; man beschuldige sich gegenseitig der heimlichen Zusammenarbeit mit dem Fcinde, und so gewinne man in Paris den Eindruck, das; „Frankreich von Verrätern und Spione» wimmele". Eine besonders aufreizende Landplage scheine» i» Frank reich die Drückeberger zu sein. Der Abgeordnete der Rechte» ?)bar»cgaray hat i» der Kammer einen eigene» Gesetzent wurf gegen die Drückeberger eingebracht. Im „Petit Jour nal" schildert er ausführlich deren widerliches Treiben mid dessen schweigende Duldung durch die Negierung. Er habe erlebt, wie einer dieser Leute beim Vorbeimarsch eines Re gimentes rief: „Geht nur, geht nur, liebe Leute! Wir werden uns mn Eure Frauen kümmern". Wenn die Ncglermig gegen solche Dinge weiterhin blind und taub bleibe, würden die ehemaligen Frontkämpfer die Initiative für die hier notwendig« Sänberungsaktion ergreifen. Wir haben keinerlei Jiitcrcsse daran, den Engländern und Franzosen vor ihrer Tür zu kehren. Wir halten cs für unscre Aufgabe, uns um unsere eigenen Sorgen zu küm- mcrn, die uns gerade genügen. Aber bei dem glühenden Interesse der englischen und französischen Propaganda für die Karpfcnzuchtcn in den zu diesem Zweck gcschlosseueu deutschen Badeanstalten, für die deutsche Seifcnknappheit und kür die Umstellung vom Kaffee auf die ehrliche deutsche Gerste halten wir es doch für angczcigt, durch das Ausleihen solcher leicht nach Belieben zu vermehrenden Londoner nnd Pariser Sächelchen zu zeigen, daß inan dort eigentlich anch ntttzttchcrwcise sich mit seinen eigene» Angelegenheiten be schäftigen könnte, statt sich und uns Märchen a»S dem „hun gernden, revolutionären, zerspaltenen, nur durch Tyrannei noch notdürftig zusammengchaltcnen, aber rettungslos der Niederlage entgegentaumelnden Deutschland" zu erzählen. Wir verzichten bei unserer Aufreihung auf eigene Erfin dungen und notieren nur, was man drüben selbst sagt, schreibt und druckt. Es erscheint uns reichlich genug Nr. 4 Muss allein Star, Part« und i Gliet und, 2 der H Auf! hin i richle Ansp Hemd Oz-a Der i der L mit I vegal des prüft! wahr 2 in sä durch schw 2 und < gier» i u m hätte« Fre antifa auf s allem falf vem § tätspi lässig polt groß« aber Neutr Volks Soldc hän, Fried stehen qujtr« S .cgic: ches Zent« und llntci der s pastch gelegt trage 4 russis Gene minis Kcmft 4! e u er», das 1 Ribb gcndc geben ihres ihrer gonw oie V Ver 4 nie» minil DaS „Mil Dent! lciide crncv habe, in de Int i Was« verfü icln, rings dcutf 4 der t stand cs sic 2 lo gcbcr wend l daß deuls habe, Der den