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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 25.10.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-193910251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19391025
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19391025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-10
- Tag 1939-10-25
-
Monat
1939-10
-
Jahr
1939
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 25.10.1939
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Nr. LIS Zschopaner Tageblatt nab Anzeiger Mittwoch, den SS. Oktober 193S Seichrautzeuminlster vo« Mbeakop in Danzig: Deutschland nimmt die britische Kampfansage ans Wassen werden nicht eher nledergelegt, bis Sicherheit des Deutschen Reiches in Europa gewährleistet In seiner großen Rede, die den Höhepunkt derDanzIger Feierlichkeit bildete führte Reichsaugenminister von Rlbbeu- t-rop aus: Meine Volksgenossen i Schon lange ist es her, als ich vom Parteigenossen For- st er zum erstenmal eingeladen wurde, in der damals sogenann' ten „freien", in Wirklichkeit aber Ichwerbedrückten Siadt Danzig zu sprechen. Mehrere Male musste wegen außenpolitischer Vorgänge, über deren Mangel wir in den letz, ten Jahren ja nicht gerade zu klagen hatten, meine Neiic ver schoben werden, bis eines Tages dann doch mein langgehegter Wunsch. Danzig kennenzulerncn. über Nacht in Erfüllung ging, und zwar in einer unvorhergesehenen Welse in Erfüllung ging, Ich konnte den Einzug des Führers in das befreite Danzig mit erleben! Unvergeßlich wird es mir immer sein, wie unser Führer als siegreicher Feldherr aus Polen komniend in Ihrer schönen Stadt keinen Einzug hielt und von der Danziger Jugend mit glänzenden Augen und von Ihnen asten mit einem Jubel und einer Begeisterung ohnegleichen begrüßt wurde. Nach über zwanzig Jahren größter Schwierigkeiten und schwerster Unter drückung ist Danzig nun wirklich frei geworden Für diese große und endgültige Lösung der Danzig- und Korridorfrage, die als eines der schwersten und perfidesten allen Unrechts von Ver sailles aus dem deutschen Volk lastete, gilt dem Führer unser heißer Dank! Der heutige Tag, der 24. Oktober ist in der Geschichte Danzigs besonders denkwürdig. Es ist der Tag. an dem der Parteigenosse Forster im Jahre 1930 in Danzig eintraf und die endgültige Gründung des „Gau Danzig" der NSDAP, vor- nnhm. Die alten Parteigenossen, die heute hier anwesend sind, iennen die erste Etappe dieses Kampfes der Gewinnung Dan- >!gs für die nationalsozialistische Bewegung, der von der Partei» .'itung im Reich als der Kampf aus einem deutschen Außenposten mmer mit besonderem Interesse und besonderer Wärme verfolgt vurde. Die Machtübernahme im Reich am 30. Januar 1933 bedeutete auch für den Gau Danzig einen neuen Aufschwung, indem die Ideen Adolf Hitlers sich nun tagtäglich mehr durch setzten und bald ganz Danzig erfassen sollten. Die zweite Etappe des nationalsozialistischen Kampfes war gekennzeichnet durch die Losung „Rückkehr zum Reick!". Dieser Zeitraum von sechseinhalb Jahren war für die Danziger Führung außerordentlich schwierig. Sie hatte die Aufgabe, einerseits das Deutschtum in Danzig gegen den dauernden wirt- lchastlichen und politischen Druck der Polen zu erkalten und immer mehr für das Ideengut des Führers zu gewinnen, und andererseits entsprechend der vom Reich verfolgten Politik der Verständigung mit den Polen ein erträgliches Verhältnis zum damaligen polnischen Staat aufrechtzuerhalten. Danzig und seine Führung habe» sich in dieser Zeit * geradezu als vorbildlich« Kämpfer des Führer» gezeigt uud so manches diplomatische Elauzstück sertiggebracht. Hin- und hergeworfen zwischen der selbstverständlichen Loyalität gegenüber der Verständigungspolitk des Reiches mit Polen, dem dauernden Druck Polens seine ihm im Friedensvertrag eingeräumten Rechte wirtschaftlicher und poli tischer Art weiter auszubnuen, den Beschlüssen weltfremder. unfähiger, ja ost böswilliger Völkerbundsinstanzen, gegen die der Danziger Senatspräsident Greiser einen dauernden schweren und aufopferungsvollen Kampf zu führen Katte und gegenüber den inneren marxistischen Feinden, die nach der Machtergreifung das Feld ihrer Tätigkeit nach Danzig verlegt hatten, war es bestimmt nicht immer leicht, den richtigen Weg zu finden. Es ist ein Gebot der Fairheit, bei dieser Gelegenheit aus die ge rechte und superore Amtsführung des letzten Völker bund s k o m i ss a r s. des Schweizer Professors Burckhardt, hinzuweilen, der immer bestrebt war, einen gerechten Ausgleich der Interessen herbsizuführen und dessen Tätigkeit eine rühmliche Ausnahme im Vergleich zu manchem seiner Vorgänger darstellte. Dao große Verdienst der nationalsozialistischen Führung in Danzig und damit des Gauleiters Parteigenossen Forster ist es aber, baß er es fertigbrachte, trotz dieser manchmal fast unüber windlich scheinenden Schwierigkeiten Danzig rein deutsch erhal ten und dem Führer damit die Hciinholung der Stabt ins Reich erleichtert zu haben. Besonders in den kritischen Tagen und Wochen dieses Jah res hat sich Parteigenosse Forster auf diesem schweren Vorposten bewährt. Seine Ruhr, seine Zuversicht und sein unbeirrbarer Optimismus haben sich nicht nur auf die Partei, sondern aus ganz Danzig übertraegn und waren damit entscheidend für die Kaltblütigkeit, die ausgezeichnete Haltung und Disziplin seiner Bevölkerung. Die tapfere Haltung der s--Heimwehren, ihr be währter Einsatz bei dem Kampf um die Westerplatte, um die polnische Post, bei den Kämpfen an der Grenze um Zoppot, an der Erstürmung von Dirschau und bei sonstigen Kampfhandlngen sind Ruhmestaten, die heute unlösbar mit der Geschichte der Befreiung deutschen Bodens von polnischer Unterdrückung ver bunden sind, Danzig hat mit der Heimkehr zum Reich lange war ten müssen, es mußte viel Geduld haben, aber eine um so herr lichere Zeit wird nun für diese schöne Ostseeftadt im Eroßdeut- schen Reich anbrechen. Niemals aber wird Danzig je wieder vom Reich ge trennt werden! Wenn ich soeben von dem heutigen Tage als dem denkwürdigen Tag der Caugriindung in Danzcg sprach, so hat dieses Datum aber auch in anderer Hinsicht noch eine besondere Bedeutung. Ler englische Premierminister Chamberlain hat In seiner letzten Rede vor dem englischen Parlament versucht, Danzig zum Sün denbock für den Ausbruch des deutsch-polnischen Krieges zu stem peln. indem er in echt britischer lleberhcdlichkeit und in sprich wörtlicher Unkenntnis engliicker Minister über die wahren Ver hältnisse in dicker Stadt behauptete, die Stadt Danzig und damit Deutschland und nicht Polen sei verant wortlich für die Zuspitzung der Beziehungen zwischen Deutschland und Polen im August und für den heutigen Kriegs zustand. Dieser bewußt falschen englischen Behauptung gegenüber halte ich es sllr nölig, gerade vor Ihnen, weine Danziger Bolls- genoffcn, nochmals einen kurzen Abriß der Zusammen hänge zu geben, durch die dem Führer wider seinem seit Jahren bekundeten Willen des Ausgleichs mit den Polen dieser Krieg Um wahrsten Sinn des Wortes aukgezwunaen wurde. Das deutsch-polnische Problem Seitdem der Führer im Jahre 193» mit dem polnischen Mar- schall Pilsudski eine Neuorientierung des deutsch-polnischen Verhältnisses vornahm, hat Deutschland Polen niemals einen Zweifel darüber gelassen, daß im Rahmen des neuen freund schaftlichen Verhältnisses früher oder später das Danzig- und Korridorproblem einer Lösung zugeführt werden müsse. Genau vor einem Jahr, d. h. also am 24. Oktober 1938 war es, als ich im Auftrag des Führers den ehemaligen polnischen Bot schafter Lipski nach Berchtesgaden kommen ließ. Ich unter breitete ihm unter Hinweis auf den Willen des Führers, das deutsch-polnischen Verhältnis auf eine geschichtlich tragbare und endgültige Basis zu stellen, an diesem Tage den bekannten Vor schlag der politischen Wiedervereinigung Dan zigs mit dem Reich während Danzig wirtschaftlich bei Polen bleiben sollte. Ferner sollten exterritoriale Auto- und Eisenbahnverbindungen wechselseitig zwischen den polnischen und deutschen Territorien hergestcllt werden. Beide Lander würden dagegen ihre gegenseitigen Grenzen endgültig anerkennen, und der deutsch-polnische Nichtangriffsvertrag von 1934 sollte auf 25 Jahre verlängert werden. Dieser Vorschlag wurde dann am 5. Januar 1939 vom Füh rer persönlich dem damaligen polnischen Außenminister Beck in meiner Gegenwart und in Gegenwart des Botschafters Moltke und des Botschafters Lipski in Berchtesgaden wie derholt. Der Führer wies bei dieser Gelegenheit noch besonders darauf hin, daß es keinem deutschen Staatsmann vor ihm und wohl auch schwerlich einem nach ihm je wieder möglich sein würde^ einen solchen Verzicht auf den Korridor auszusprechen. Am nächsten Tag in München sowie später am 28. Januar bei meinem Besuch rn Warschau wurde dieses Angebot nochmals eingehend zwischen Herrn Beck und mir besprochen. Vie diesen Gelegenheiten wurde von den polnischen Vertretern in keinem Falle dieses Angebot abgelehnt, sondern es wurde unter Hin weis auf gewisse Schwierigkeiten innerpolitischer Art erwidert, daß man dasselbe eingehend prüfen muffe und daß man auch oolnischerseits eine endgültige Bereinigung des deutsch-polnischen Verhältnisses anstrebe. Während dieser Monate nun war, sehr im Widerspruch zu den von Deutschland im freundschaftlichen Geist geführten diplo matischen Verhandlungen mit den Vesuchsaustauschen zwischen Berlin und Warschau, im deutsch-polnischen Verhältnis auf ver schiedenen Gebieten nicht di« erwartete Entlastung, sondern eine dauernde Versteifung festzustellen. Die Ausbürgerung Deutschstämmiger aus dem damaligen Polen wurde immer inten- fiver betrieben. Alle deutschen Einsprüche in der deutsch-polni schen Minderheitenkommission blieben nicht nur unbeantwortet, sondern wurden offensichtlich in zunehmendem Maße von dieser Kommission sabotiert. Die Drangsalierung deutscher Volksgenos se n in Polen durch örtlich« Behörde» »ahm immer krasstr« For men an, und vor allem der polnischen. Presse »urde nunmehr in verstärkte« Maße von der Regierung freier Lauf gelassen za einer Hetze gegen da, Deutschtum und gegen das Deutsche Reich, d,e immer unerträglichere Formen annahm. Dies ging soweit, daß deutschfeindliche Demonstrationen vor der Deutschen Botschaft in Warschau an der Tagesordnung waren. Am 21. März 1939 wies ich den damaligen polnischen Bot schafter Lipski in Berlin warnend auf diese Dinge hin und erklärte, daß ein neuer Versuch unternommen werden müsse, die deutsch-polnische Politik in das richtige Gleis zu bringen. Ich wiederholte hierbei Herrn Lipski nochmals das bekannte deutsche Angebot zur Lösung de» Danzig- und Korrtdorproblems und ergänzte es noch in einigen Punkten zugunsten polnischer Interessen. Zur gleichen Zeit luden wir den polnischen Außen minister Beck nach Berlin ein ,um in gemeinsamer Beratung die Basis für ein umfassendes Vertragswert, da, die deutsch polnischen Beziehungen ein- für allemal klären sollte, sicherzu stellen. Ich habe b«i dieser Gelegenheit dem polnischen Bot schafter nahegelegt, zur Klärung der Situation sofort persönlich pach Warschau zu Wren. Ich wogtß im Hinblick auf die merk würdige polnische Haltung in verschiedenen Fragen vermeiden, daß der Führer den Eindruck erhalte, Polen wolle sich einfach nicht verständigen. Am 26. Marz überbrachte mir daraufhin der polnische Bot schafter Lipski eine Aufzeichnung als Antwort auf das deutsch» Angebot, die auf eine völlige Ablehnung des großzügigen Führervorschlages hinauslief. Es scheint kaum glaublich und dennoch ist es Tat sache, daß mir von dem polnischen Botschafter erklärt wurde, zegliche weitere Verfolgung dieser deutschen Pläne, d. h. betref fend die politische Rückkehr Danzigs zum Reich bedeutet ocn Krieg mit Polen. Auf meine mehr als erstaunte Erwide rung, daß der deutsche Vorschlag doch zur Herstellung eines dauernden freundschaftlichen Verhältnisses zwischen den beiden Nationen, nicht aber zur Herbeiführung »eines deutsch-polnischen Konfliktes gemacht sei, und daß mir diese Antwort der War schauer Ncaieruna völlig unverständlich sei, konnte der Bot schafter keine Erklärung abgeben. Auf unsere Einladung oes Ministers Beck nach Berlin erfolgte dann ebenfalls eine Ant wort. die auf eine glatte Absage kinauslief. Wenn mir damals diese erstaunliche polnische Haltung gegenüber diesem einmaligen und großzügigen Angebot »es Führers merkwürdig vorkam, so haben wir heut« des Rät sels Lösung in oer Hand: Engiano stellte daNnter! Heute wissen wir, daß schon damals Garanticocrhandknngcn mit England im Gange waren. Nur so ist au chdie seltsame und geschichtlich gefehen geradezu unfaßbar kurzsichtige Haltung der polnischen Regierung überhaupt zu erNären. Aber nickt nur auf diplomatischem, sondern auch auf mili tärischem Gebiet war nunniehr diese völlig veränderte Haltung Polens gegenüber Deutschland zu erkennen Bereits am 26. März hatte ich Herrn Lipski auf die vorliegeud-n Meldungen über polnische Truppenzusammenziehungen an der deutschen Grenze kingcwieken und vor den möglichen Konsequenzen gewarnt. Ich hatte, ihm erklärt, daß, wenn diese Dinge in dieser Richtung weit^rliefcn, in Kürze eine ernste Situation entstehen könnte. Deutschland habe bisher nicht einen Soldaten mobilisiert und ich könnte nur Hoften. mau werde in Polen die Unsinnigkeit der fetzigen Haltung einsehen, und den deutschen Vorschlag, sobald sich die Situation beruhigt habe, doch noch eingehend prü fen. Am nächsten Tag erhielten wir die Antwort. Das war Lie Nachricht von den schweren Ausschreitungen gegen Deutsche in Bromberg. Ich lieh darauf erneut den polnischen Botschafter kommen und erklärte khm, daß ich nicht nur mit Bedauern von der Ablehnung der deutschen Vorschläge durch Polen Kenntnis nehmen müsse, sondern daß die Beziehungen der beiden Länder sich auf starr abschüssiger Bahn bewegten. Die Reichsrcgierung müsse die polnische Regierung für diese unerhörten Vorkommnisse in Bromberg und die höchst bedenkliche Entwicklung des deutsch- polnischen Verhältnisses, die ausschließlich Polen zur L a st f i e l e n, im vollen Umfange verantwortlich machen. Die» ist in Kürze die Entwicklung der bcutfch-polnischen Beziehungen. Sechs Monate lang wurde so mit einer Langmut ohnegleichen, deren n»r ei» Adolf Hitler fähig ist, ein Angebot des Ausgleichs an Polen wiederholt, das unter Hintansetzung berechtigter deutscher Ansprüche auf Wiedergut machung oieses unerträglichen Unrecht» von Versailles lediglich diktiert war von dem ernsten Wunsch des Führers, das deutsch- volnifche Verhältnis ein für allemal zu bereinigen und Europa damit den Frieden zu sichern. Als der Führer seinerzeit in seiner Rede dem Reichstag oen Inhalt diese, Angebots bekanntgab, hab« ich selbst die ungeheure Bewegung erlebt, die durch die deutschen Männer im Reichstag ging: Nur di« gewaltig« Autorität de, Fü-rers konnte da, deutsche Volk zu dem Verzicht auf uralte territoriale Recht« beweae» Nochmals fast weitere sechs Monate hat Deuschland dann zuaesehen, wie Polen die Deuschen auswies, terrorisierte — Zehntausende von Flüchtlingen in diesen Monaten geben hier von den sichtbaren Beweis —, wie es Danzig drangsalierte, militärisch bedrohte, wirtschaftlich abdroffelte usw. Die Sprache der polnischen Regierung Deutschland gegenüber aber wurde immer aggressiver, bis es zu den bekannten offenen Pro vokationen und Grenzverletzungen in den letzten Augusttagen kam. Erst nach einer letzten Mahnung Deutschlands durch eine Mitteilung an die polnische Regierung vom 9. August, in der darauf hingewiesen wurde, baß eine wirtschaftliche Ab- schnürungDanzigs eine lehr ernste Situation herbeiführen müsse — eine Mahnung die wiederum von der polnischen Regierung mit einer unverschämten Kriegsdrohung beantwortet wurde — und nachdem polnisches Militär nunmehr begann, in Reichs gebiet einzufallen, da erst schlug der Führer zu. Drei Wochen hat dieser Feldjug gedauert, dann brach dieses ganze polnische Staatsgebude wie ein Kar tenhaus zusammen. Tas Reich wird nunmehr dafür sorgen, daß in den in seiner Jnteresscnssphäre liegenden Gebieten eine den wahren Verhältnissen gerechtwerdende Neueinteilung vorgenom men und eine wahre Befriedung eintreten wird. Die Aufrecht erhaltung von Ruhe und Ordnung und den Frieden in Ost europa aber aaranlieren nunmehr für alle Zukunft die beiden europäischen Großmächte Deutschland und Sowjetruß- land! Deutschlands Ziel: Beleltigung oes Verlalker Vertrages Das Ziel der deutschen Außenpolitik seit dem 30. Januar 1933 war die Beseitigung des Versailler Vertrages und seiner Folgen. Der Führer war von Anfang an bis zum äußersten bemüht, die nötigen Revisionen auf friedlichem Wege durchzu führen. Dies ist ihm bis auf die Polenfraae auch in vollem Umfange gelungen. Ob es sich um die Wiedereinführung der Wehrpflicht, die Wiederbesetzung des Rheinlandes, die Wiedereingliederung Oesterreichs und des Su detenlandes oder um die Errichtung des Protektorates Böhmen und Mähren handelte — immer hat der Füh rer bas letzte versucht, um auf dem Wege der Verhandlungen diese Fragen, die ja früher oder später doch einmal gelöst wer den oder zu schweren Konflikten führen mußten, zu bereinigen. Erst als der Führer sah, bah er auf diesem Wege nicht weiter kam, schritt er zur Tat. Es ist zweifellos eine einmalige geschichtliche Leistung, däh es überhaupt jemand fcrtigbrinaen konnte, diese schwierigen, durch den Wahnsinn von Versailles künstlich geschaffenen Pro bleme ohne einen Tropfen Blut zu einer im großen und ganzen alle befriedigenden Lösung zu führen. Der Führer hat denn auch in den letzten Jahren nichts anderes getan, als die schwersten Folgen, die dieses unsinnigste aller Diktate in der Geschichte je einem Volk bzw. Europa auferlegt hatte, d. h. also die schlimm sten Fehler, die die Staatsmänner der westlichen Demokratien selbst begangen hatten, wiedergutzumachen. Hierbei wurden in keinem einzigen Falle jemals auch nur iraendwelcke vitalen Interessen der westlichen Demokratien berührt geschweige denn in Mitleidenschaft gezogen. Anstatt aber nun dem Führer dankbar dafür zu sein, daß er seine Siaaiskunst und seine Willenskraft dafür verwandte, um all diese Gedankenlcsigtcilen und oft geradezu bodenlosen aefchichtlichen Tummhefte» von Versailles auf friedlichem Weg wledergutzumachen, erlebten wir das Schauspiel, daß die Staatsmänner gerade der Länder, die einst für diesen Nnsinn verantwortlich waren, sich Deutschland bei jedem einzelnen Re- visionsanspruch entgegenstellen. Vor allem trifft dies zu auj England. England hat In einer seltsamen Verkennung der natürlichen Dynamik des Deutschen Reiches, der Vitalität deS deutschen Volkes und vor allem der Willens und EestallungSkraft des Führers in vergangenen Fahren mit einer geradezu einzigartigen Verbissenheit versucht, Deutsch land bei jedem außenpolitischen Schritt als Widersacher entgegen,zutreten. Dies ist um so erstaunlicher als non deut scher Seite von Anfang an alles nur Erdenkliche versucht wor den ist. rm gerade zu den westlichen Demolraiien England und Frankreich in ein vrrnünfllgeS Verhältnis zu treten. Ich selbst habe es in allen Einzelheiten mitcrlebt. mit welch einzigartiger Geduld der Führer Imm.r wieder bemüht war, sowohl mit Frankreich als auch besonders mit England zu einer dauernden Verständigung zu gelangen. So war z. B. Im Sommer 1933 bereits zwischen dem Führer und dem damaligen und auch jetzigen französ. Ministerpräsident ten Daladier ein persönliches Znsammentressen verein bart, bei besten Gelegenheit das deutsch-französische Verhält nis bereinigt und eine Nüstnngsvercinbarung getroffen wer den sollte. Der Führer war erfüllt von dem Gedanken der Ver ständigung mit Frankreich, aber der französische Ministerprä sident sagte im letzten Augenblick ab. Wenige Wochen später war er nicht mehr Ministerpräsident. Die Gründe zu seinem Sturz waren scheinbar innerpvlltisch. In Paris jedoch pfiffen es die Spatzen von den Dächern, das niemand anderes als England für den Sturz deS französischen Minister präsidenten verantwortlich war. England sah zu jener Zeit eine Gefahr In diesem Mann, der als Mann des Volkes und Frontknmpser vielleicht mit dem Mann des Volkes Adolf Httler sich verständigen könnte. Deutschland und Frankreich dursten nicht zusammenkommen, das konnte die britische Politik, die gewohnheitsgemäße Zwietracht zwischen den beiden Völkern sät und davon profitiert, nicht zulasten. Als ich Herrn Dala dier im vorigen Jahr In München an diese Begebenheit des Jahres 1933 erinnerte, und ihn daraus hinwics, wie gut es für die Verständigung zwischen den beiden Völkern gewesen wären, wenn diese Zusammenkunft damals stattgefunden hätte, erwiderte mir Herr Daladier mit einer vielsagenden Geste der Zustimmung: „Wem sagen Sie das!" Viele weitere Ver suche. der Verständigung mit Frankreich wurden von Deutsch land trotzdem in der folgenden Zeit gemacht. In diesem Zusamcmnhang muß ich erwähnen, daß bereits im Jahre 1933 in meinem Beisein ein Mitglied der englftchen Botschaft in Paris gegen die Franzosen den Vorwurf er hob, baß die französische Regierung wegen ver deutschen Auf- rüstnng noch nicht zum Präventivkrieg geschritten sei. England kabe sein Möglichstes in dieser Richtung getan, abe, die französische Regierung habe'einfach nicht gewollt. Das war di« Mentalität Englanbs bereits im Jahre 1933. Die Verständigung mit England war immer da» Fundament der Außenpolitik des Führers. Als außenpolitischer Mitarbeiter des Führers kann ich es vor der Weltöffentlichkeit bekunden, daß seit dem 30. Januar 1933 der Führer nichts, aber auch gar nichts unversucht gelassen hat, nm diese Verständigung mit England herbei,»führen Un- zählige Reden, Handlungen, Taten deS Führers, unzählig« Reisen von mir in seinem Auftrag nach England, dienten ans- schließlich diesem Zweck. Dabei handelte es sich nicht etwa m» vage Ideen, sondern um ganz konkrete Vorschläge, die ich wie derholt dem englischen Premierminister, Außenminister oder sonstigen maßgebenden Persönlichkeiten deS politischen Leben» im Auftrag des Führer- unterbreitete. Diese Angebot» um- kahten un wesentlichen folgend« Punktei
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