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MopMer V Tageblatt und Anzeiger Aa^rigrnvriif«: Di« 4S mm breit« Nlilümeterzeils 7 Pf.; die YZ mm breite NMllmrlerreiie im Text teil 25 Pf.r Nachlatzstaff,l L: Ziffer- und Nachweisgeovhr 25 Pf. wiüglich Porto. Das „Zschopaus r Tageblatt und Anzeiger" erscheint wenctäglich. Monatlich.Bezugspreis l.70 NM. Auftellgebübr 20 Pf. Bestellungen werden in unserer Teschättrlt.,vou den Boten, sowie von allen Poftanstallen angenommen. Da» »Zschopau«« Tageblatt und ^»zeiger* ist das zur Beröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrat» m Flöha und des Bürgermeister» zu Zschopau behördlicherseits bestimmt« Blatt und enthält die amtlichen BeKnntmachungen de» Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Lrzgebirgische Handelsbank e. G. m. b. H. Zschopau, Gemeindegirokonto Mchopau Nr. 24t, Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42SS4 - Fernsprecher: Nr. 7l2 Zeitung für die Orte: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Scharfeustein, Schlötzchen Porschendorf, Waldkirchen, Weißbach, Wilischthal, Witzschdorf d»r» 19. 1939 19?« Jahrgang Unsere wirtschaftliche Rüstung Aeichsmlnlfier Funk aus der Kundgebung der oslmarkischen Wirtschaft Auf einer Kundgebung der oftmärkischön Wirtschaft iin großen Saale des Wiener Konzerthauscs sprach der General bevollmächtigte für die Wirtschaft, Neichswtrtschaftsminister und Reichsbankpräsidcnt Funk, über die Organisation und die Aufgaben der deutschen Kriegswirtschaft. Reichsminister Funk gedachte der einmaligen Taten des Führers, der das ganze Weltbild grundlegend verändert hat, und der großen Wasfentaten unserer deutschen Wehrmacht und wies aus den Ausblick hin, der sich der deutschen Wirtschaft letzt nach Osten und Südosten biete». Zur ^Förderung der Südostaufgaben wird eine besondere Wirischaftsstclle errichtet werden. Der Minister wandte sich dann den Aufgaben der deutschen Kriegswirtschaft zu und hob hervor, daß wir ebenso wie in der militärischen auch in der wirtschaftlichen Rüstung vor unseren Gegnern einen weiten Vorsprung haben. Nicht nur die politischen und militärischen, auch die wirt schaftlichen Rechnungen unserer Feinde sind falsch gewesen und durch die mit Rußland getroffenen Vertrage vollends über den Haufen geworfen worden. Oeuische Produktionskraft von Jahr zu Jahr größer Durch den V i e r j a h re s p lan ist es gelungen, unsere Ernährungsgrundlage und unsere Rohstoffbasis für den Krieg sicherzustcllen und darüber hinaus noch die militärische Rüstung voranzutrciben. Im nächsten Jahr werden die hier geschaffenen Produktionskräfte sich erst richtig auszuwirken be ginnen und zum Teil erst ein und zwei Jahre später die volle Leistungsfähigkeit entfalten, so daß also die deutsche Roh - stoffgrundlage von Jahr zu Jahr größer und stärker wird. Die uns durch den Krieg aufgezwuugene Umlagerung unseres Außenhandels wird sich ebenfalls erst nach einem gewissen Zeitraum voll auszuwirken vermögen, ins besondere mir Rücksicht auf die uns durch die russischen Zu fuhren gegebenen Möglichkeiten. Inzwischen stehen uns ge nügend Vorräte zur Verfügung, uin den zusätzlich notwendig werdenden Rüstungsbedarf zu erfüllen. Wir können heute schon mit einer gewissen Sicherheit an- nchmcn, daß cs uns auch vei einem lange dauernden Kriege gelingen wird, das deutsche Außenhandelsvolumen mit 8» v. H. seines bisherigen Umfanges ausrechtzucrhalten. Auch können wir heute bereits die Gewißheit haben, daß die deutsche wirtschaftliche Produktionskraft im Kriege von Jahr zu Jahr nicht schwächer, sondern stärker wird. Waren in die Aufgaben und die Arbeit des Vierjahrcs- planes unter Leitung des Generalseldmarschalls Göring sämt liche Wirtschafts- und Finanzressorts eingespannt, so wurde die kriegswirtschaftliche Vorbereitung Deutsch lands auch noch ans einem anderen Sektor seit Jahr und Tag in aller Stille vorangetrieben, nämlich durch die Errichtung eines staatlichen Lenkungsapparaies für die besonderen kriegswirtschaftlichen Aufgaben, die in dem Augenblick zu be wältigen waren, wo der Kriegszustand eintrat. Hier handelte es sich also um die Umstellung der Friedens- aus die Kriegs wirtschaft. Mit dem Ausbruch des Krieges steigt naturgemäß der Kriegsbedarf gewaltig, und es müssen für ihn alle Rohstoffe und Waren, alle Arbeitskräfte und Betriebskapazitäten zur Verfügung gestellt werden, während der private Verbrauchs sektor stark znsammenskhmilzt. Dies ba» wettaebent^ Ein^-ifie in die Wirtschaft zur Folge. Wir haben den Notwendigkeiten der WirtschaftspraxiS von vornherein dadurch Rechnung ge tragen, daß wir der praktischen Wirtschaft mit ihrer Selbst verwaltung einen Einfluß auf die Gestaltung der Wirt schaft durch die Kriegswirtschaftsbehörden eingeräumt haben und auch mit der Deutschen Arbeitsfront auf all den Gebieten eng zulammenarbeiten, die ihr Ausgab«ns«LiLt be rühren. Oie Finanzierung des Krieges Wenn der Kriegsbedarf gewaltig steigt, muß der private Bedarf entsprechend eingeschränkt werden. Im anderen Falls leben wir von der Substanz des Volksvermogens und werden ärmer. Wir müssen jedenfalls versuchen, die volkswirtschaft liche Bilanz auch im Kriege aufrechtzuerhalten, um eine Ent wertung des Volksvermögens zu vermeiden. Der Schlüssel hierzu liegt in der Art, wie der Krieg finanziert wird. Der beguemste Weg der Kriegsfinanzierung ist der inflationistische. Diesen Leidensweg ist Deutschland im Weltkriege und in der Nachkriegszeit gegangen, und es ist selbst verständlich, daß das nationalsozialistische Deutschland diese Methoden ablehnt. Ein anderer Weg ist der deflationistische. Es werden die Steuern so weit «rhöht. daß alle über dem Existenzminimum liegenden Einkommcnsieile fortgesteuert werden, Löhne und Preise werden rigoros gesenkt. Diese Methode bringt eine Einschränkung und Schrumpfung des Wirtschaftslebens und der gesamten Lebenshaltung des Volkes. Das nationalsozialistische Deutschland soll und wird keine dieser beiden Methoden anwenden, und es braucht dies auch nicht. Wir haben di« Preise und Löhne fest in der Hand und können die Aufträge sowohl wie den Geld- und kreditstrom so dirigieren, wie wir es für not wendig halten. Der Krieg bringt mit seinem gewaltigen Ansteigen der Produktion auf dem Rüstungssektor und bei allen Wirtschafts zweigen, die für den Heeresbeoarf arbeiten, naturgemäß starke Austriebstendenzen. Die Preis- und Lohnkontrolle muß daher aus diesen Gebieten besonders scharf gehandhabt werden, und es müssen Löhne, die außer jedem Verhältnis zur Leistung als reine Konjunktur- und Locklöhne auf Grund des Seltenheitswertes des Arbeiters entstanden sind, wieder in eine gerechte und gesunde Beziehung zu dem gesamten Lohn- Niveau gebracht und Preise aus dem Nüstungssektor, die nicht der schärfsten Kalkulation aller Unkostenelemente standhalteu, gesenkt werden. Aber im allgemeinen werden wir die bisheri gen Grundlinien der deutschen Wirtschaftspolitik beibehalten können und nur schärfer als bisher darauf achten müssen, daß die Kontinuität und Stabilität des deutschen Wirt schaftslebens durch die Kriegseinwirkungen nicht gestört wird. Selbstverständlich muß jeder deutsche Volksgenosse, der nicht ins Feld zieht und nicht sür das Vaterland sein Leben zum Einsatz bringt, ein Kriegsopfer bringen. Auf der anderen Seite sollten alle diejenigen, die von die- sem Kriegsopfer betroffen werden, stets eingedenk der Tat sache sein, daß der nationalsozialistische Staat die Fürsorge für die Familien der im Felde kämpfenden Volksgenossen in einer so großzügigen Weise geregelt hat, wie dies bisher wohl einzig in der Welt dasteht. Darüber hinaus ist dafür, gesorgt, daß auch der Geschäftsmann, der ins Feld zieht, die Gewiß heit hat, daß sein Substanzwcrt erhalten bleibt, und daß der Arbeiter und Angestellte nicht zu befürchten braucht, daß, wenn er aus dem Felde zurücktchrt, ein anderer, der in der Heimat geblieben ist, seinen Arbeitsplatz eingenommen hat. Für die Betriebe, die infolge der notwendigen Kriegs- umstellnngen und der sonstigen Einwirkungen des Krieges in finanzielle Schwierigkeiten kommen, wird durch eine umfas sende Kreditaktion gesorgt, die auf Grund einer S o l i« darhaftung der gesamten Wirtschaft durchgeführt wiro. Wirft man einen Blick auf die Maßnahmen, die die feindlichen Staaten getroffen haben, nm den wirt schaftlichen Folgen des Krieges zu begegnen, so findet man dort allenthalben bereits heute die schwersten Er schütterungen des Wirtschaftslebens und andererseits derart drakonische Einschränkungs- und Etnschnnrungsmaß- nahmen, wie sie in Deutschland unbekannt sind. Bei uns kommt im übrigen das Vertrauen in die deutsche Staatsfüh rung am deutlichsten dadurch zum Ausdruck, daß unser ge samter Geld- und Kreditapparat reibungslos sunltioniert, dag auch der Kapitalmarkt nach vorübergehenden leichten Schwan- kungen sich wieder gefestigt hat und die Einzahlungen bei den Banken und Sparkassen die Auszahlungen längst schon wieder übersteigen. Hier findet auch die überschüssige Kaufkraft ihre volkswirtschaftlich nutzbringendste und sicherste Anlage, anstatt in unsinnigen Hamsterkäufen sich zu ergießen, die bestimmt einmal erheblickfd Verluste bringen werden und im, übrigen diejenigen schädigen, die einmal einen echten Bedarf au diesen Dingen haben. Wir haben bisher noch den individuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten einen weiten Spielraum gelassen, aber wir werden von dem Grundsatz nicht abgehcn, daß eine staat- lichgeregelteEinschränkung weitaus gerechter ist als eine regel- und hemmungslose Geldentwertung. Wir wollen dem Volk seine Ersparnisse auch im Kriege erhalten. Wir werden auch nicht die Verluste, die jeder Krieg während seiner Dauer mit sich bringt, sofort noch in der Kricgszcit sich voll auswirken lassen, vielmehr die Lasten so weit als möglich auf die Zukunft verlagern. Ueber allem unserem Lenken und Handeln in der Kriegs zeit aber soll die heilige Verpflichtung stehen, die uns der Führer auferlegt hat, als er selbst ins Feld ging: „Wenn der Soldat an der Front kämpft, soll niemand am. Kriege ver dienen. Wenn der Soldat an der Front fällt, foll sich nie mand zu .Hause feiner Pflicht entziehen." Gauleiter Biirckel erinnerte abschließend an die gewal-. tige Aufbauarbeit in wiedergewonnenen Ostmark. Es ist gelegentlich gut, in der Wirrnis des politischen Tageskampfes Rastpunkte 'einzulegen und den Versuch zu unternehmen, die Geschehnisse der Zeit in einem größeren Rahmen zu sehen, um dadurch Klarheit für den weiteren Weg zu erhalten. So ist es auch «in beson deres Charakteristikum der Reden Adolf Hitlers, den Meder ein englisches Schlachtschiff torpediert Berlin, 16. Oktober lFuukmeldung). Wie das Oberkommando der Wehrmacht bekannt gibt, hat dasselbe Unterseeboot, welches das britische Schlachtschiff „Noyal Oak" versenkt hat, durch Torpedotresser das englische Schlachtschiff «.Nepulle" schwer beschädigt «nd kampfunfähig gemacht. Bogen seiner Ausführungen weit zu svannen, um Li« tieferen Arsachen einer politischen Entwicklung aufzu zeigen und die historische Notwendigkeit eines bestimmten Zieles zu erläutern und zu verkünden. Wenn heute das deutsch-englische Verhältnis in ein Stadium gelangt ist. in dem die Waffen sprechen und die Möglichkeit eines Ausgleichs verschüttet zu sein scheint, so ist es nützlich im Lichte der Geschichte die Beziehungen zweier großer Völker zu betrachten, um gelegentlich aufsteigende Illu sionen zu bannen. Bei dieser Betrachtungsweise wird die Geschichte die stärkte Kronzeugin im Daseinskampf unseres Volkes. Einer der Leirgeoänken der britischen Politik ist die Furcht vor der Vorherrschaft einer Macht auf dem Kontinent, denn seit Generationen besteht im englischen politischen Denken die Befürchtung, daß die Vormacht eines Staates in Europa das untrügliche Signal für ein» Gefährdung des englischen Weltreiches darstelle. Gegen Napoleon I. rief England europäische Koalitionen auf den Plan, die von England weniger durch Truppen als durch Subsidien und politische Schach züge unterstützt, eigentlich nichts anderes darstellten als die englische Festlandswaffe. Während aber die Völker Europas gegen die Hegemonie Frankreichs känrpsten, sicherte sich England Malta, die Ionischen Inseln, Helgo land und überseeische Besitzungen. Gleichzeitig setzte «S auf dem Wiener Kongreß die Wiederherstellung des europäischen Gleichgewichts durch und die britische Politik des ganzen 19. Iahrhunderts ist diktiert von dem Wunsche, diesen Zustand zu erhalten.' Aber die inner« Dynamik historischer Entwicklungen läßt sich nicht in er klügelte Konstellationen und zwischenstaatliche Dez ehuu- Katastrophale Lage der englischen Wirtschaft Sriegsgewinnlerwm in England Alle Versuche, das englische Wirtschaftsleben einigermaßen wieder zu stabilisieren, haben sich bisher als fruchtlos erwie sen. Das ständige Steigen der Preise sührt daher zu immer neuen Lohnerhöhungen. die zwangsläufig wieder neue Preissteigerungen verursachen. Auf dsr anderen Seite muß selbst ein Blatt wie der „Tailv Telegraph" zugcben. daß auch jetzt immer noch ein K r i e g s g e w i n n l e r t u m sich in England breit macht, das man mit Hilse des neue» Reichs« aejetzes vergeblich zu beseitigen sucht. Englands Ziel rein imperialistisch Unter der Ueberschrist „Chamberlain will den Kriegs bringt das Moskauer Milttärblatt „Krassnaja Swjesda' nachträglich noch eine Stellungnahme zur Unter hausrede Chamberlains, die ein vernichtendes Urteil über die britische Kriegspolitik enthält. Chamberlain habe die Friedensvorschläge Deutschlands zurückgewicsen nnd trage da mit die ganze Verantwortung sür die Fortsetzung des Krieges. Die Ursache für die Haltung der englischen Regierung sieht das Blatt darin, daß England die Ausrechterhaltung des Zu standes mit allen Mitteln erstrebt, der in Europa vor zwan zig Jahren im alleinigen Interesse der Westmächte durch das Dikta« von Versailles geschaffen wurde. Dies sei ein rein ini P eria l i st i sch es Ziel, sür das sich weder das eng ¬ lische Volk noch die Völker des britsschcn Imperiums oegei- stern könnten. Der Krieg, der die breiten Dolksmassen auf das schwerste mit Opfern belaste, sei auch in England nicht popu lär; der Kampf für den Frieden habe daher auch dort auf breiter Grundlage eingesetzt. Die Voltsmässen in England wüßten heute genau, so heißt es dann weiter, daß die Fortsetzung des KriegcMdcr um die britische Meltherrschast geführt würde, nur neue Opfer und verschärfte- Ausbeutung für sie bedeute und einzig und allein ,i>i- Interesse des Großkapitals und der Kriegshetzer liege. yas neueste von dec englischen Zusel: kein Aino am Londoner Melallmartt Am Londoner Metall-Markt hat sich eine sehr erhebliche Zinn-Knappheit bemerkbar gemacht. Eine Anzahl von Ber» kaufsauftrngen konnte bereits nicht mehr ansgesührt werden» Wie hierzu verlautet, ist mit einer Abstellung dieser Zinn- Knappheit in absehbarer Zeit nicht zu rechnen. Damit hat sich in dem wirtschaftlich angeblich besonder- starken England erneut ein empfindlicher Mangelznstand ergeben.