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MopMer W Tageblatt Pas „Zfchopauer Lageblatt und Anzeiger" «rfcheint'werktäglich. Alonotlich. Bezugspreis 1.70 RAl. Zustellgeblihr 20 Pf. Bestellungen werden In unserer Sefchäst»st.,von den Voten, fowi« von allen Poftanstalten angenommen. und Anzeiger Aaielgenpriis«: Dl« 4S mm breit« NMuuterzeile 7 Pf.; dl« »5 mm breit« Millimaterzeil« Im Lext- teil 25 Pf.i Nachlahftaftel L: Alfter» und NachweisgebUbr 25 Pf. zuzugUcy Porto. Das „Zschopauer Lageblatt und Anzeiger' Ist das zur Veröftentllchung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrats zu Zlöha und des Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherfeit» bestimmte Blatt und enthält die amtlichen BelKlnntmachungen de» Zluanzamte» Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgsschi Handelsbank e. E. m. b. H. Zschopau, Eemelndegirokonto Afkhopau Nr. 24t, Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42SS4 — Fernsprecher: Nr. 7>2 Zeitung für die Orte: Börnlchen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstein, Lchlötzchcn Porschendorf, Waldkirchen, Weißbach, Wilischthal, Witzschdorf n«. 214 Donnerstag, ^en 14. 1434 14?. Jalurgang VisherMvübGesangenemberSchlachtbeimbom Mg um Warschau geschlossen / Zeitung vssowiec genommen DNB. Berlin, 14. September lFuukspruchj. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Operationen in Siidpoleu fanden nunmehr geringen Widerstand und gewannen rasch nach Oste» Naum. Die Strafte Lublin—Lemberg wurde mit starken Kräften bei Nawarnska und Tomaszow erreicht, die Weichsel nördlich Sandomicrz an mehreren Stellen überschritten. Als vor läufiges Ergebnis der Vernichtungsschlacht bei Radom sind WIM Gefangene, darunter zahlreiche Generale, 148 Ge- schütze und 88 Panzerwagen eiugcüracht. Der umfassende Angriff gegen die um Kutno umstellte» polnischen Divisi onen schreitet vorwärts. Der Ring nm die polnische Haupt stadt wurde gestern auch im Osten geschlossen. Ostwärts Modln: über den Narew vergehend, näher« sich unsere Trup pe» auch von Nordwesten der Stadt. Die über die Strafte Warschau—Siedlce vorgcdrungeuc» deutsche» Kräfte habe» mit Teilen nach Südwestc» und Westen cingedreht. Die 18. polnische Division, darunter der Divisionsstab streckte gestern nördlich Ostrow—Mazowieka die Wassen, KIM Gefangene und 3» Geschütze wurden cingcbracht. Die bei Brest-Litomsk eingesetzte» Kräfte nähern sich schnell der Stadt Als letzte der polnischen Grenzbefcstignngcn wurde Ossowicc gestern durch ostpreuftische Truppe« genommen. Trotz ungünstiger Wetterlage griff die Luftwaffe mit Erfolg den Ostrand von Warschau und rückwärtige polnische Verbindnngsstraften an. Zwei polnische Flugzeuge wurden abgeschossen. Im Weste« sind i« dem zwischen Saarbrücken und Horn bach weit vor dem Westwall «ach Frankreich vorspringende» deutschen Gebietsteilen stärkere französische Kräfte vorge- gangcn. In Minenfeldern und in unserem Abwehrfeuer blieben sie liegen. FriLimMal! Wring «n der Weichsel Flug über das polnische Kampfgebiet Ecneralscldmarsihall Göring setzte am Mittwoch die Besichtigung ferner Frontverbände fort. Er unternahm an: Nachmittag mit feinem Stabe in zwei Flug zeugen einen ausgedehnten Flug über das polnische Kampfge biet. Hierbei besuchte er die zur unmittelbaren Unterstützung des Erdkampses angcsetztcn Zerstörer- und Sturzkampsoerbände aus ihren brs zur Weichsel vorgeschobenen Feldflugplätzen. Der Fcldmarschall sprach den einzelnen Frontverbanden, die auf allen Feldflugplätzen ihren Oberbefehlshaber mit Hellem Jubel be- grüßten, seine Anerkennung aus und verlieh einer Reihe vo» Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften sür besonders her vorragende Leistungen im Namen des Führers das Eiserne Kreuz. Die erste« Eisernen Kreuze tm Zerr Wie bereits mitgeteilt, sind von Eeneralfeldmarschall Göring am 13. September 1SZ9 gelegentlich seiner Reise an die Front die ersten Eiserne» Kreuze 1SSS an besonders erfolg reiche Fluazeugbesatzungen verliehen worden. Wie wir vo« unterrichteter Seite erfahren Haven, erfolgte gleichzeitig auch im Heer die Verleihung der ersten Eisernen Kreuze 1938 für ganz hxsondere Leistungen, und zwar sowohl sü? persönliche La pier rerr ars auch zur erfolgreiche Truppen- sührung. , Fiuuuzlenmg Ser Kriege; gesichert In der „Deutschen Stenerzeitung" beschäftigt sich Staats sekretär Reinhard mit der Finanzierung des uns aufge zwungenen Krieges. Der Staatssekretär betont darin, der Fi- nanzbcdarf, der sich aus der-Kricgsführung zusätzlich ergibt, werde im wefentlichen durch die Maftuahmcu der bekannten KriegswirUchas.tvcrordnung gedeckt werden und die daraus sich ergebende Senkung der Preise, die auch im gesamten öffent lichen Sektor der Auftragcrteilung eine Senkung der Aus gaben bringt. Ein Kricgszuschlag auf die Vermögenssteuer werde nicht erhoben werden. Das Mehreinkommen werde auch in: Krieg durch die bestehende M e h r e t n k o m m e n st c u e r erfasst, die während des Krieges eine Art „Kriegsgewin n- stcuc r" sei. Staatsselre/är Reinhard spricht daun davon, datz die Auf legung von Kriegsanleihen nicht beabsichtigt ist, solange uns nicht soweit volkswirtschaftliche Erwägungen die Auflegung von Kriegsanleihen geboten erscheinen lassen. Die Stcucrgutscheinö werden, wenn der Krieg längere Zeit andauern sollte, wahrscheinlich abgelöst werden durch ctu Fi- nanzierungsversahren, das mehr noch als das Stsuergutschcin- vcrfahren der Liquidität der Unternehmer angepasst sein wird. Der Verfasser kommt damiz» den: Schluß: „Die Finanzierung des Krieges ist gesichert. Maßnahmen, di« geeignet sein könn ten, den Wert des Geldes zu vermindern, werden nicht gctrosz fen werden." England vergewaltigt die neutralen Staaten Loudou eröffnet die Hungerblockade gegen die Frauen und Kinder Europas Unverschämte englische Einmischung in den Welthandel Wie lange merden die Crotzmätzte und alle anderen davon betroffenen Staaten der Welt sich diese Seeräuberei aut ihre Schiffe getanen lagen? In Deutschland ist jetzt die von der britischen Regie rung versündete Liste der Mier bekanntgeworden, die Eng-^ land als Konterbande behandeln Witt, d. h. also, die Liste der Güter, die England sich anmasst, durch seine Kriegs schiffe als Seebeute überall aufbringe» zu lassen. Jedes Schiss einer fremden Nation, das solche Güter an Bord hat, wird in Zukunft von britischen Schiffen versenkt oder geraubt werden. Die Aufzählung der Güter selbst ist so umfassend, datz es sich hie» um ein Dokument skruppelloser Rechtsverlet zung und echt britischen Zynismus handelt. Es stellt gleich- zeitig einen Beweis rücksichtsloser Grausamkeit englischer Kricgsführung dar, die sich den von zwei britischen Agen ten des Secret.Service angestiftcten scheußlichen Mord taten in Bromberg würdig an die Seite stellt. Zur Erklärung der nachstehend veröffentlichten Liste biene folgendes:» Nach Allgemein anerkannten Nechtsgruud- sähen gelten im Seekrieg 'als Konterbande nur Güter und Gegenstände, die unmittelbar der Rüstung der kriegfüh renden Streitkräfte dienen. Im übrigen fallen andere Waren hierunter, insoweit, als sie crwiescnmaßen für den Gebrauch der feindlichen Armee bestimmt sind. Ein Blick in die englische Liste zeigt, daß sich England in seiner Seekriegssührung über alle diese völkerrechtlichen Schranken hinwcgsetzt und nunmehr gewillt ist, zu den Methoden der reinen Seeräuberei znrückzukehren. Die Liste enthält eine große Anzahl von Gegenständen, die England zur Scebeute machen will, die für den Gebrauch der Zivilbevölkerung bestimmt sind. So sollen z. B. alle Arten von Nahrungs- und Futtermitteln, alle Beklei dungsartikel sowie alle zu ihrer Erzeugung und Herstel lung dienenden Gegenständen Konterbande sein. Non irgendeiner Beschränkung ist in keiner Weise die Rede. Das heitzt also, England verkündet hiermit in aller Form die Hungerblockade gegen die Frauen und Kinder aller europäischen. Länder. Es maßt sich das Recht an, die Nahrungs- und Fnt-- termittel, die Europa nicht genügend zum Unterhalt und Ernährung seiner Gesamtstes und zur Fütterung fernes Viehbestandes produzieren kann und bisher von Uebersee importieren mußte, zu kontrollieren und zu be schlagnahmen, d. h. also, England will in Zukunft Län dern wie- Italien, Spanien, Jugoslawien, Griechenland, Holland, den skandinavischen Staaten, den baltischen Staa ten usw. diktieren, was sie essen dürfen und was nicht, welche Kleider sie tragen dürfen und welche nicht, welches Vieh sie sich halten dürfen usw. Da aber von solchen Maßnahmen in erster Linie die Frauen, Mütter, Kinder und Greise betroffen werden, so bedeuten die angekündigten britischen Maßnahmen einen Kampf ohne Erbarmen für die Unterernährnng nnd das Verhungern der Heranwachsenden europäischen Jugend sowie für das baldige Absterben aller alten Leute? Die englische Negierung, die in echt englischer Heu chelei sich sonst» bei jeder Gelegenheit don Anschein zu geben versucht, als ob ihr an einer möglichst humanen Kriegsführung gelegen sei, zeigt hier ihr wahres Gesicht, denn sie trifft mit diesem Entschluß pur die Schwachen. Die Widerstandskraft des kämpfenden deutschen Vol kes wird hierdurch in keiner Weise betroffen. Deutschland, das im Weltkrieg viereinhalb Jahre unter wesentlich ungünstigeren Umständen kämpfte und dann unter einer anderen. Negierung trotzdem den Weltkriegs gewonnen hätte, geht heute mit ganz anderen Rescvvemund Mög lichkeiten in diesen Krieg als 1914. ES steht ihm vor allem «ach der Niederschlagung Psilcns der gesamte Osten nicht als Feind gegenüber, sondern als Freund und Lie- serant zur Seite. Was die deutsche Widerstandskraft an betrifft, so wird also die englische Maßnahme im wahrsten Sinne des Wortes ein Schlag ins Wasser sein. Anders liegt es mit dem Handel der ncntralen Länder. Dieser legale Handel wird durch das englische Vor gehen nunmehr vernichtet. Wenn wir uns der Gewalt methoden erinnern, deren sich England — über den Wort laut solcher Verordnungen hinaus — im W. tkrieg be diente, so besteht bei uns kein Zweifel, daß das wirtschaft liche Leben der Neutralen durch diese englischen Seeräu- ' bermtyoden allmählich erdrosselt werden wird. Es bleibt die Frage offen, ob die Großmächte und sonstkaen neu tralen Staaten sich diese britischen Unverschämtheiten auf die Dauer gefallen lassen. WaS Deutschland anbetrifft, so nimmt es den Kampf aus. Bisher hat die Reichsregierung durch ihre Prisen ordnung sich in der Seekriegssührung streng an die gel tenden Rechtsregeln gehalten. Dieser Zustand ist nun durch den englischen Völkerrcchtsbrnch hinfällig. Die Reichsregierung ist gezwungen, Gleiches mit Gleichem zu vergelte» und hat daher ihre bisherige Prisenordnung entsprechend geändert. Die nnn auch von diesen deutschen Gegenmaßnahmen betroffenen neutralen Länder aber wissen eindcntig, wer für diese von Deutschland nicht gewollte Entwicklung die alleinige. Verautwortnng trägt: England. EtktzMAenSrrtmsdrrPrifrnsrSmmg Die NcichSrcgierung hat in dem Bestreben, den fried lichen Scchandel, soweit irgend angängig, z» schonen, in der Dentfchcn Prisenordnung vom 28. Äugnst nnr diejeni gen für das feinisliche Gebiet oder für die feindliche Streit macht bestimmten Gegenstände und Stoffe zum unbeding ten Banngut erklärt,^ die unmittelbar der Land-, See- oder Luftrüstung dienen. Nachdem die britische Negierung jedoch eine Liste des unbedingten BanngntcS aufgestellt hat, die weit über diesen Rahmen hinanSgeht, sieht sich die Reichsregierung gezwungen, den Kreis des ««beding- tcn BanngnteS ebenfalls zu erweitern. Die Ncichsregie- ruug hat daher das folgende Gesetz beschlossen, das hier mit verkündet wird: Artikel l Als Banngnt snnbcdingtes Banngnt) werden folgend- Gegenstände und Stoffe angefeheiis wenn sie für das feind liche Gebiet oder für die feindliche Streitmacht bestimmt sind: 1. Waffen jeder Art, ihre Bestandteile und ihr Zu behör. 2. Munition und Munitionsteile, Bomben, Torpedos, Minen nnd andere Arten von Geschossen; die für das Ab schießen oder Abwerfen dieser Geschosse bestimmten Vor richtungen; Pnlver und Sprepastoffe einschließlich Sprengs kapseln nnd Zündmittel.