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Nr. 188 Zfchopancr Tageblatt nnd Anzeiger AervoWl bei den kinkrelsern Anbehage« über die Salzburger Getzrache — wilde Geciichlemacherel Die Salzburger Aussprache zwischen den Außenministern Dcntschic.uds und Italiens und der wiederholte Besuch CianoS bei,» Führer nehmen in der Presse der Cinkrcisungsmächtt das größte Interesse in Anspruch. Ta die Zeitungen nichts Greifbares über dnS Ergebnis der Aussprache zu weiden wissen, treiben sie wieder wilde Gcrüchtcmacherei und lassen dadurch doch nur erkennen, mit welcher Sorge sie den Ent- schlüffcn der Achse entgegensetzen. Die Einkrcisungsprcsse hat immer noch nicht den Mut, ihren Lesern cinzugcstchcn, daß die Neuordnung Europas auch ohne Befragung Englands und Frankreichs vollzogen werde, und sie wollen nicht zngeben, dass die verantwortungslose Kriegshetze der Demokralien mit positiver FricdcnSarbrit der Achse beantwortet wird. Verlegenheit in London Die englische Presse zieht sich aus der peinlichen Affäre dadurch, daß sie plötzlich die englisch polnischen Verhandlungen in den Vordergrund stellt und berichtet, das? in den Bündnis- berhaudlnngen mit Warschau wieder ein Fortschritt zu ver zeichnen sei. Die Londoner „Times" lägt im übrigen nach alter Taktik wieder einiges über das Thema „friedliche Vertragsrevision" verlauten und preist die staatsmännische Kunst dessen, der „eine durch alle interessierten Mächte rückhaltlos und frei an genommene friedliche Regelung" herbciführen würde. Im übrigen spricht das Blatt dem polnischen Vasallen eifrig Mnt zu und iammcrt altjüngferlich darüber, dasz der Wortführer der nationalsozialistischen Dcntschcn in Danzig, Forster, „ohne auch nur einen Schatten gesetzlichen Rechts" zum Gauleiter einer Stadt ernannt worden sei, die immer noch nominell und in geringem, aber nützlichem Maße sich unter der Ucbcrwachung des Völkerbundes befinde. „Tailh Telegraph" meldet ans Salzburg, dass zwischen Deutschland und Italien eine 100prozentige Einigung erzielt sei. Das Blatt meldet weiter aus Rom, Italien sei mit den Salzburger Besprechungen völlig zufrieden. Es scheine, daß Italien nun die deutsche Forderung, das? Danzig zum Reich zurürkkchren müsse, rückhaltlos unterstütze. Zum Schluff wird Deutschland in der beliebten nnd eindrucksvollen englischen Art mit dunklen Drohungen überfallen. Paris erwartet letzte Phase ves Nervenkrieges Die Pariser Presse stellt langatmige Betrachtungen über die nächsten Absichten der beiden Achsenmächte an. Der so genannte Nervenkrieg trete nunmehr, so heißt es, in seine letzte Phase ein, die kommenden Tage würden den Höhepunkt der Spannung bringen. Wenn auch über die Absichten Berlins und Roms noch Unklarheit herrsche, so sei man hier nicht im Zweifel darüber, daß auf die eine oder andere Weise eine endgültige Lösung der noch offen stehenden Fragen her- beigesührt wird. „Journal" sagt, man trete unbestreitbar in eine kri^sche und entscheidende Periode des Ringens ein. „Figaro" verlangt eine Versteifung der französisch-englischen Haltung. Man verkenne nicht die Stärke, die Hilfsguellen und den militärischen Wert der Achsenmächte. Man wisse, daß Frankreich im Kriegsfälle tödliche Schläge erhalten würde, aber man wisse auch, daß es diese Schläge zurückgeben werde. „Epogne" behauptet kühn, daß die beiden Außenminister sich veruneinigt hätten. Die Agentur Fournier meldet aus italie nischen Kouserenzkreisen, daß diese die Haltung Polens gegen über Deutschland für unerträglich erklärten. „Oeuvre" teilt mit, daß Ciano und Ribbentrop sich so gezankt hätten, daß sie die höchste Anlorität programmwidrig hätten anrufen müssen. Der Duce sei bei den letzten Manövern von seinen Soldaten außerordentlich enttäuscht worden und sei daher „unsicher". Mit diesen und ähnlichen Faseleien, in denen immer wieder der Munsch der Vater des Gedankens ist, lokrd die französische Lefscntlichkeit irrcgeführt. Warschau schweigt In Warschau wird über die Salzburger Besprechungen nur ganz lnrz berichtet. Die Presse hält sich eng an die Vcr- lantbarungsn der polnischen Telcgrammagcnturcu, bringt aber keine eigenen Kommentare. Dafür gibt man den französischen i Pressestimmen um so breitere» Raum. * Tie jugoslawischen Blätter widmen dem Verlauf und den Ergebnissen der Zusammenkunft der Außenminister Deutsch lands und Italiens ihre besondere Anfmerksamlcit. In ihrer umfangreichen und groß ausgemachten Berichterstattung heben sie hervor, daß zwischen den beiden Außenministern eine > vollständige il e b e r e i n st i m m u n g in allen Punkten, vor allem auch in der Danziger Frage, bestanden habe. Von den dänischen Zeitungen spricht ..Politiken" davon, daß die „Zuspitzung des Nervenkrieges" weiter gehe, und meint daun weiter, die allgemeine Auffassung scheine zu sein, daß keine aknle Krise angckündigt sei. Polens verhängnisvoller Zrrium Das Blatt „Dzicunik Bhdoski" vom 10. August bringt aus Thorn folgende bezeichnende Meldung: Im Osfizierskasiuo fand die monatliche Versammlung des Thorner Kreises des Verbandes der Rescrveunteroffiziere statt. Nach der polnischen Zeitung hielt dabei Herr Andruszkiewicz ein Referat. In der anschließenden Diskussion „beschlossen" die versammelten Reserveunterofsiziere, „nicht mehr den Namen der Freien Stadt Danzig zu gebrauchen. Es gibt keine Freie Stadt. Es ist ein polnisches Danzig, riefen die Reserveunter- offizierc." fUnd gerade das ist de: verhängnisvolle Irrtum Polens: Es gibt keine „Freie St ^t" und schon gar kein „polnisches Danzig", sondern nur ein deutsches Danzig Und dabei bleibt''s! - S'-""' Dienstag, be« 1S. August 193S Graf Ciano beim Führer. Ter Führer, Adolf Hitler, empfing den italienischen Außen minister Ciano und Neichsaußenministcr von Ribbentrop auf dem Obersalzberg. fPressc-Hvffmann, Zander-Multiplex-K.j gend den Rus verstanden habe, den der Reichsjugendführcr und der Reichssportführer vor genau drei Jahren an sie ge richtet hätten. Der Ausruf schließt mit der Aufforderung: .„Ihr neue» deutschen Jugendmeister 1939 nehmt als Leitwort mit: Nichts für mich, doch alles für ein unbesiegbares, großes und stolzes Deutschland!" Dank der Slowakei an Adolf Hiller Bekenntnis zum Aufbau und zur Treue In zwei Großkundgebungen brachte das slowakische Volk seinen festen Willen zur Aufbauarbeit sowie seine tiefe Dank barkeit und sein unerschütterliches Vertrauen zum deutschen Volk und seinen« Führer zum Ausdruck. In Tvrnau hatten sich 50 OVO Menschen zum ersten Ernte dankfest der Slowakei versammelt, das zugleich den Auftakt zur Hlinka-Gedenkwoche bildete. Ministerpräsident Dr. Tiso erklärte in einer Ansprache u. a., wenn das slowakische Volk heute sein erstes Erntedankfest feiern könne, so sei dies ein neuer Anlaß, um Adolf Hitler zu danken, der der Slowakei die Freiheit gebracht und eine ruhige Entwicklung gesichert habe. Der Oberbefehlshaber der Hlinka-Garde, Mach, beschäf- tigte sich im Verlaus der Kundgebung auch mit der Juden frage und führte aus, daß es uur zwei Möglichkeiten geben würde: entweder das Judentum auszumcrzcn oder sich von ihm beherrschen zu lasten. Mach wandte sich dann in scharsen Worten gegen Polen und erklärte unter stürmischer Zu stimmung, die Slowakei werde nie vergessen, daß die Polen in den schwersten Stunden des jungen Staates das Jaworna- Gebiet geraubt hätten, dessen Bewohner sich nach der Wieder vereinigung mit dem Mutterlands sehnen. Der Schauplatz der zweiten Großknndgebung des Sonn tags war die mittelslowakische Stadt Schemnitz, wo Jnnen- nunisler Dr. Tuka und Ing. Karmasin sprachen. „Wir können nicht warten" Antwort des japanischen Militärs an London Die Abordnung der javanischen Tientsin-Armee für die japanisch-englischen Verhandlungen in Tokio unter General major Mnto ist nach Tientsin zurückgekehrt, da, wie Muto er klärte, „die Delegation ihren militärischen Pflichten in Tientsin nachkomme« muß, statt in Tokio darauf zu warten, bis Lon don neue Iustruktiomm schickt. Muto erklärte ferner, daß ohne die Zustimmung der Armee keine bindende Abmachungen zwischen Tokio und Lon don getroffen werden könnten. Falls die Konferenz überhaupt wieder ausgenommen würde, dann nur unter der Voraus setzung, daß London uneingeschränkte Zugeständnisse mache. England verschanzt sich hinter Neun-Mächtc-Vertrag Zu dem Stillstaud der englisch-japanischen Verhandlungen in Tokio erklärt das Londoner Blatt „Daily Telegraph": Ob wohl Tokio offenbar in der Annahme handele, daß der Neun- Mächte Vertrag durch die Ereignisse in China überholt sei, bleibe die englische Unterschrift unter diesen Verträgen gültig und hiudere England an unabhängiger Abschaffung der den Mitunterzeichnern gewährten Garantien. Es bestehe keine Aussicht aus eine Entscheidung, weder über die Aushändigung der Silberbestände in Tientsin noch über die Unterstützung der neuen nordchincsischen Währung. Im Gegenteil prüfe man die Wünsche nach Unterstützung des chinesischen Silberdollars. Tschungking protestiert in London Die chinesische Tschungking Negierung hat in London gegen die Auslieferung der chinesischen Terroristen aus der britischen Konzession in Tientsin an die Japaner protestiert. Das Außenautt in Tschungking nennt den britischen Beschluß ungesetzlich und nm so unverständlicher, als von britischer amtlicher Stell« in Tschungking zu verstehen gegeben worden sei, daß eine Auslieferung nicht erfolgen werde. Hieraus gehe hervor, daß die Engländer ihr Versprechen mit Rücksicht auf die Verhandlungen in Tokio gebrochen haben. SLreikausdehnung bei -er britischen Armee? Der Bau der Militärlager stockt Nachdem bereits vor einiger Zeit Hunderte von Arbeitern, die beim Bau von Militärlagern beschäftigt sind, die Arbeit wegen Lohnstreitigkeften niedergelegt haben und die Rekruten infolgedessen lebhafte Klag« über di« schlechte Unterbringung führten, droht der Streik in dem Militärlager Deoizes größere Ausmaße anzunehmen. Wie das Londoner Blatt „Daily Expreß" berichtet, hat man man mit einer Ausdehnung des Streiks auf 16 0 0 0 Arbeiter gedroht, falls die Lohnforderungen nicht be friedigt werden. Die Arbeiter aus sechs Militärlagern haben in Salisbury eine große Versammlung abgehalten, in der ebenfalls über die Lohnforderungen gesprochen wurde. Alpine Glanzleistung der Gebirgsjäger Mit schwerem Granatwerfer durch die Göll-Westwand Drei Mann der 9. Kompanie des Berchtesgadener Batail lons des Gebirgsjägerregiments 100, der Gefreite Ruppert, der Oberschütze Ruprecht und der Jäger Goll, bezwangen in kriegs mäßiger Ausrüstung mit einem schweren Granatwerfer den Aufstieg über die Göll-Westwand zum Göllgipsel. Die Gebirgsjäger mußten den 400 Meter hohen, fast völlig senkrechten Riß überwinden. Von dort aus zieht sich die Route zum höchste» Punkt des Göllgipfels. Der schwere Granatwerfer mit Munition — ein Gewicht von 91 Kilo — und das ungewöhnlich schlechte Wetter mit Nebel und heftigen Regengüssen bildeten nahezu unüberwindliche Hindernisse und zwangen die Soldaten zum dreimaligen Biwakieren in der Wand. Neun Schüsse kündeten den Erfolg der militärisch alpinen Glanzleistung. Grünspan bestreitet Mor-absichten Neue Lügen deS Gefandtenmördcrs Wie aus Paris gemeldet wird, hat der Jude Grünspan, der am 7. November 1938 den deutschen Gesandschastsrat vom Rath ermordete, bei seiner Schlußvernehmuug vor dem Unter suchungsrichter eine neue Lüge vorgebracht, um sich vor Strafe zu schützen. Er behauptet jetzt zum erstenmal, daß er den Re volver, mit dem er vom Rath tötete, gar nicht geladen habe, sondern daß der Händler, der ihm die Waffe verkaufte, ohne fein Wissen aus Versehen beim Eiuyackcn süns Kugeln in der Trommel des Revolvers gelassen haben müsse. Grünspan will damit die Mordabsicht in Abrede stellen. Dabei hat der Mörder bet seine» früheren Vernehmungen ge nau geschildert, wie er den Revolver in der Toilette eines Pariser Cafös, das er häufig besuchte, geladen Hal. Er hat also genau so, wie der Jude Franksurter, der Wilhelm Gustlofs in Davos ermordete, seine Taktik vollständig geändert. Zuerst er klärte er wie Franksurter: „Ich bin mir der Tat vollkommen bewußt. Ich bereue nichts. Ich wollte die Juden rächen, schade, daß Herr vom Nath nicht tot ist." Jetzt aber will er nicht einmal den Revolver geladen haben und bedauert aufs tiefste de» Vorfall, für den er nicht verantwortlich sein will. Streit über Ford-Sachalin bereinigt Entspannung der Gegensätze Tokio—Moskau Aus Moskau verlautet, daß dort durch eine wichtige Ver einbarung eine Einigung über die japanisch-sowjettussischen Gegensätze in Nord-Sachalin herbeigesübrt wurde. Der Ge- wcrkschastsverband der sowjetrussischcn Petroleumarbeitcr ver einbarte mit den Vertretern der japanischen Konzcssiousgesell- schaft einen neue» Kollektivverirag aus zehn Mouate. Die ursprüngliche sowjclrussische Forderung auf 40prozentiqe Lohnerhöhung wurde bei der Vereinbarung auf 15 Prozent herabgesetzt. Gleichzeitig bewilligten die Sowjetbeüörden die Einreise von 300 japannchen Arbeitern und 30 Vcrwaltungs- angcstcllteu. Die neue Vereinbarung bedeutet eine merkliche Entspannung der japanisch-sowjetrussischen Gegensätze in Nord-Sachalin. Deutsche Zugendmeisterschasten Aufruf des RelchssportsührerS an die deutsche Jugend. Zu den Deutschen I u g e u d m e i st e r sch a f«e» 1939, die vom 25. bis 27. August in Chemnitz ausgc- tragen werden, wendet sich der Reichssportsührer und Beauf tragte für di« Leibeserziehung der dcntschcn Jugend von Tschammer und Osten in einem Aufruf an alle deut schen Jungen und Mädel. Er hebt darin hervor, daß das, was im Jahre 1937 begonnen wurde, heute vor der dritten Wiederholung der Jugendmeisterschasten schon eine stolze Tradition geworden sel. Die sehr guten Leistungen der vorbereitenden Kämpfe hätten bewiesen, daß dl» deutsche In- Vertiefung der italienW-jugvslawWen Sreundfthaff Telegramm deS Belgrader Ministerpräsidenten an Mussolini Der jugoslawische Ministerpräsident Zwetkowitsch, der einige Lage in Lriest weilte, richtete bet seiner Rückkehr nach Belgrad an den Duce ein Telegramm, in dem er feiner Bewunderung über das, was er bei dem Besuch der Dopola- Varo-Organisation gesehen hat, Ausdruck gibt. Wörtlich heißt es dann in dem Telegramm weiter: Indem ich Italien verlasse, ist es mir eine angenehme Pflicht, Eure Exzellenz auch bei dieser Gelegenheit der auf richtigen Gefühle und des Willens deS jugoslawischen Bölkes zu versichern, die freundschaftlichen Beziehungen immer mehr zu vertiefen und zu festigen, um die beiderseitige Zusammen arbeit auszubauen und im Frieden auf eine internationale Zu sammenarbeit hinzuwirken, die dem allgemeinen Wohlstand und dem Fortschritt der Menschheit dient." Der Wert -er Sieuergutscheine Staatssekretär Reinhardt stellt Zweifel klar In der Deutschen Steuerzeitung betont Staatssekretär Reinhardt noch einmal, daß keinerlei Zweifel über den Zeitpunkt der Einlösbarkeit der Steuergutscheine und auch keinerlei Zweifel über die Höhe des Betrages bestehen können, zu dein sie eingelöst werde». Er stellt klar, daß der Kreis der Ausgeber von Steuergutscheinen nicht erweitert werden wird, und er klärt, cs sei grundsätzlich nicht beabsichtigt, weitere „juristische Personen oder ähnliche Gebilde" zu Stcuergutscheinpflichtige» zu erklären und aus diese Weise den Umfang der auszu- gebenden Steuergutscheine zu vergrößern. Es sei auch nicht etwa beabsichtigt, früher oder später den Hnndertsatz von 40 v. H. der Rechnungen zu erhöhen. Wen» der Neichsfinanzminister durch 8 11 des Neuen Finanzplanes ermächtigt worden sei, über die Frage, welcher Teil des Rechnungsbetrages in Steuergutscheinc» zu bezahlen sei oder bezahlt werden dürfe, eine von 8 2 abweichende Regelung zu treffen, so sei dabei ausschließlich daran gedacht, den Hundertsatz von 40 nach Maßgabe der finanziellen Mög lichkeiten herabzusctzen. Die erste Herabsetzung werde spätestens im April 1940 geschehen. Inc Zusammenhang damit werde die Ausgabe der Sieuergutscheine II eingestellt werden; es wurden dann nur noch Steuergutscheinc l ausgegcbcn werden. Der Staatssekretär beschäftigt sich dann eingehend mit den S t c u e r g u t s ch e i n e n II nnd erklärt, der Umsang, in dem sie insgesamt ansgcgebcn werden, stehe heute bereits so gut wie scsi. Dieser Gesamtbetrag werde in den Rechnungsjahren 1942 und 1943 bei der Entrichtung von Neichsstcucrn in Zah lung genommen werde», und zwar in Monatsbeträgen, be ginnend im Juli 1942. Mit Nachdruck betont Reinhardt, daß der Preis, der heute beim Verkauf von Steuergutscheinc» II erzielt werde, außer Verhältnis zum Wert der Stenergut- schcine siche. Daß die Steuergutscheinc II in den« vorgesehcncn Monat zu 112 v. H. eingelöst werden, und daß das Aufgeld von 12 v. H. nur den« ermäßigten Eiukommcnstcuersatz von 10 v. H. unterliegt, diese beiden Tatsachen ständen außer Zweifel. Es sei also durchaus unbegründet, wenn für Sieuergutscheine II nicht wesentlich mehr als 9 5 v. H. geboren werde. Der Staatssekretär machi noch besonders darauf aufmerksam, daß jeder Steuerpflichtige, der mehr als 10 v. H. Einkommensteuer zahlen müsse, auch z. B. der Angestellte und Arbeiter, Steuergutscheinc II erwerben könne und erwerbe» werde, um in den Genuß der niedrigeren Einkommensteuer zu gelange». Schließlich befaßt sich Staatssekretär Reinhardt noch mit den Steuergntscheinen I, die so lange ausgegcbcn werden, wie der Finanzbedarf des Reiches es erfordert. Ihr Gesamtbetrag werde so klein sein, daß nur für einen Bruch teil der Wirtschastsgüter des betrieblichen Anlagevermögens, die im gewerblichen Sektor der deutschen Volkswirtschaft vor handen seien, die Bewertnngsfreiheit werde in Anspruch ge nommen werden können. Ihr Kurs werde sich also ständig wegen der Nachfrage in Parinähe halt«». Die Nachfrage werde sogar sortaekctzt größer werde».