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Aor»ig«npr«ifer Dl« 4S mm breite Millimeterzeile 7 Pf.; dl« yz mm breite Millimeterzeile im Toxt- teil 25 Pf.: Nachlahstasfel Lr Ziffer- und Nachweisgebühr 25 Pf. zuzüglich Porto. Vas „Zschopauer Gagebkatt und Anzeiger' ist das zur V-rögentlichung d«r amtlichen B°kan»tmachungen des Landrat, in Flöha »nd des Bürgermeisters zu 2/chopau behördlicherseits deltimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgifch« Handelsbank e. G. m. b. H. Zschopau, Semeindegirokonto Zschopau Nr. 24>, Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42SS4 - S-rnsprecher: Nr. 7> 2 Zeitung sür die Orte: Vörnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumherm-rsdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendorf, Waldkirchen, Weißbach, Wilischthal, Wihschdorf Mopauer» Tageblatt und Anzeiger Das „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" erscheint werktäglich. Monatlich. Bezugspreis 1.70 NM. Zustellgebühr 20 Pf. Bestellungen werden in unserer S«schästsst.,von den Boten, sowie von ollen Postanstalten angenommen. N-. ISS Dienstag, 18. ^ugulit 1939 197. Jahrgang 187 Deserteure in vier Wochen Polnische Soldaten wollen nicht Opfer der Vahnsinnspolitik ihrer Regierung werden Ne Kriegspsychose in London und Varis Mhmmg an VaWnzlon ÜSA.-Senalsr M glaubi nicht an Krieg Der Führer in Salzburg aktiv eingreifen, falls die demokratischen Beleidigungen und Drohungen zu einer regelrechten Kriegshandlung ausarlcn und damit untragbar werden. ausweise. Die Danziger Frage habe für gleiche Bedeutung wie für Deutschland; denn Deutschland verfolgten l Auf den guten Villen kommt es an Eine Meere-nag mit keichswirlschaslsminisler Amt Ein solches Borgeyen sei auch zwischen den Bereinigten Staaten und Deutschland durchaus möglich, denn es gäbe keine Schwierigkeiten, die der Menschenverstand und der gute Wille nicht, überwinden können. Der Führer besucht- am Montagabend im Salzburg« Stadltheater die Festspielaussührung der Mozartoper „Lie Entführung aus dem Serail". . : Italien die sür Deutschland; denn Italien und Deutschland verfolgten Hand in Hand auch eiu Aufbauwerk, das kampflos und ohne die täglich bestehenden Kriegsgefahren hätte verwirklicht werden können, wenn die Demokratien sich in ihrer Blindheit und ihrem Egoismus nicht der Revision der Friedcnsverträge widersetzt hätten. Die Zusammenkunft in Salzburg sei die letzte Mahnung au die Demokratien, die Polen ausmunterten, Deutschland zu provozieren. Die Solidarität der beiden Achsenmächte könne mit Blitzesschnelle wieder zurück über die Grenze geschasst. Es durfte außer Zwei fel stehen, daß von ihnen auch einige getötet wurden. Neue pMWe Terrorurtelle Ans Ostgalizien werden immer neue Terrormaßnahmen der polnischen Behörden gegen die Ukrainer gemeldet. So ver urteilte das Bezirksgericht in Lemberg wiederum sieben Ukrai ner wegen Zugehörigkeit zur illegalen Ukrainischen Nationali stischen Organisation zu Zuchthausstrafen zwischen zweieinhalb und sieben Jahren. Londons einziger Trost: Polen Vündnisuntcrzcichnung angekündigt Die Londoner Blätter suchen ihren Lesern das Unbehagen über die Salzburger Gespräche mit Meldungen über Engcr- knüpsung der englisch-polnischen Beziehungen zu vertreiben. Der diplomatische Korrespondent der „Times" berichtet, der englisch-polnische Bündnisvertrag werde wahrscheinlich bald unterzeichnet. Der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph" spricht von großen Fortschritten, die bald zu einer legalen Formulierung des bestehenden Gentleman-Agrements führen würden. Der Vertrag sehe die volle Anerkennung der Un versehrtheit dritter Staaten vor. Wie „Preß Association" meldet, ^at der polnische Botschafter in London der britischen Regierung ein Memorandum seiner Regierung überreicht, das den polnischen Standpunkt zu dem geplanten Bündnis zwischen England und Polen enthält. Nach der Agentur soll es sich um eine fertige Formulierung handeln, so daß nnr noch legale und technische Fragen für Sachverständigenbe- sprechunqen ttbrigbleiben. Beide- Negierungen hielten jedoch oen Vollzug von Formalitäten nicht für dringend, „weil über die vorläufig gegebenen Garantien völliges und befriedigendes gegenseitiges Einverständnis herrsche". Wie wir von maßgebender Stelle erfahren, haben allein In den letzten vier Wochen 197 polnische Deserteure die deutsche Reichsgrenze überschritten. Interessant ist dabei die Feststel lung, daß es sich keineswegs nur um Angehörige der zahl reichen im polnischen Staat lebenden Minderheiten handelt, sondern daß 143 davon Nationalpolen sind. Den Rekord hierbei hielt das Schntzcnregiment 11 mit 48 Deserteuren; es folgen das Infanterieregiment 73 mit vierzig, das Infanterieregi ment 75 mit 22 und das Infanterieregiment 74 mit 13 Deser teuren. Die Deserteure gaben als Gründe ihres Ueberlausens teilweise schlechte Behandlung durch ihre Vorgesetzten an. Ein großer Teil dieser Soldaten hat jedoch aus sehr ernsten und überlegten Gründen den Entschluß zum Uebcrschreiten der deutschen Grenze gefaßt, um nicht länger einem Regime die nen zn müssen, das bewußt aus den Krieg znsteuert. Es ist auch sestgestellt worden, daß einzelne polnische Re gimenter wegenaallzu zahlreicher Desertierungen nnd allgemei ner Unzuverlässigkeit aus Yen polnischen Grenzgebieten wieder abtransporttert werden mußten. An Polens Grenze niedersefchoffen Sie wollten auS Polen fliehen Wie erst jetzt bekannt wird, kam es in der Nacht zum Sonnabend an der slowakisch-polnischen Grenze nördlich von Cadca zu einem Grenzzwischenfall, der einen klaren Beweis dafür liefert, mit welchen Mitteln Pole» seiner inneren Zer- rüttung nur noch Herr werden kann. .. In dem unwegsamen Gelände hatten etwa 150 militar- pslichltge polnische Staatsbürger, darunter Slowaken, Volks- deutsche, Ukrainer, aber bemerkenswerterwelse auch polnische Soldaten in Uniform versucht, die Grenze zu überschreiten. Als sie sich bereits aus slowakischem Gebiet befanden, eröffne ten die polnischen Grenzwachen auf sie das Feuer. 25 Flücht linge wurden hierbei schwer getroffen,und von den Polen Nelchswirtschaftsministcr Funk hat in einer Unterredung mit dem Berliner Korrespondenten der „New Bork Times" erklärt: „In Deutschland betreiben wir die Wirtschaftspolitik des gesunden Menschenverstandes. Wir tun das, was notwendig ist, dann tut man auch das, was richtig ist, und was richtig ist, ist auch gut." Im übrigen ging Reichs minister Funk in dieser interessanten Unterredung aus die deutsch-amerikanischen Handelsbeziehungen ein, wobei er betonte, daß die politischen Spannungen der vergangenen Monate das deutsche Wirtschaftsleben in keiner Weise in seinem starken Rhythmus beeinträchtigen vermochten. Auch Boykottmaßnahmen hätten unseren Export bisher nicht irgendwie nennenswert getroffen. Unsere Ausfuhr zeige in den letzten Monaten eine durchaus günstige Entwicklung, aus genommen allerdings den Handel mit den Vereinigten Staaten. Wie der Minister erklärte, fei der Einsuhrrückgang an amerikanischer Baumwolle und Fett besonders offensichtlich. Deutschland sei durch die amerikanischen Einfuhrerschwerungen gezwungen, seinen Baumwoll- und Fettbedarf anderswo zu decken. Deutschland? Anteil an der amerikanischen Fettausfuhr sei von 39 v H. auf 1 v. H gesunken. Der Ncichswirtschakts- mimster bedauerte, daß diese Lage beide Länder immer weiter auseinanderbringe. Das nationalsozialistische Deutschland müsse jedoch die Handelspolitik betreiben,'die ihm tue ge gebenen Verhältnisse vorschrieben. Wir hätten mit dieser Politik beachtliche Erfolge erreicht, obwohl wir jeder zeit unsere Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit anderen Wirtschaftssystemen betont hätten. Fnnk kritisierte dann die amerikanische Wirtschaftspolitik, die nur aus prinzipiellen Gründen nicht in aktive Wirtschaftsbeziehungen mit einem anderen Land eintretcn wolle. Der Neichswirtschaftsministcr brachte am Schluß der Unterredung zum Ausdruck, daß eine neue Organisation des zwischenstaatlichen Handels sich in der Form cuiwickeln müsse, daß die verschiedenen Systeme aufeinander abgcslimmt werden. Noch ein MeMt geplant Zum Anschlag auf den amerikanischen LuxuSzug 22 Tote, mehr als 11V Verletze In mehreren Weststaaten suchten die Behörden nach einem Mann ohne Ohren, in dem man den Saboteur vermutet, der durch seine Entfernung von Schienennägeln die Entgleisung des Luxuszuges aus der Strecke San Franzisko—Chikngo ver ursachte. Wie die Behörden inzwischen endgültig sestgestellt haben, handelt es sich tatsächlich nm einen Sabotageakt. Bei der Katastrophe wurden 22 Personen getötet und mehr als 110 verletzt. Ein Mann ohne Ohre» wurde kurz nach dem Un glück beobachtet, als er von einer Felswand in die Schlucht hinabsah, wo die Toten iznd Verletzten lagen. Als Polizei- beamte ihn anriescn, ergriff er die Flucht. Im Laufe der wei- Wren Untersuchung wurde bekannt, daß kürzlich versucht wo» den war, einen Zug aus einer Brücke in der Nähe von Gal lup in Neumcxiko entgleisen zu lassen. Die schwere Eisenstange, die quer über den Schienen lag, wurde von dem Lokomotiv führer noch rechtzeitig bemerkt. Tie Aufgabe ' der britischen Propagandisten sei nm so leichter, weil sich vie Mcyrzayl der Amerikaner msoinc ihrer Vertrautheit mit der britischen Literatur und infolge oer Be mühungen der probritischen Filmvroduzcntcn Hollywoods keine Wcltordnung vorstcllcn könnte, die nicht vom guten alten England beherrscht werde. Abschließend erklärte Thomas, daß die Erhaltung des britischen Imperiums nicht gleichbedeutend sei mit der Erhaltung der Demokratie. Deshalb sei es ein ungeheuerlicher Gedanke, daß Amerikas Söhne für das britische Imperium kämpfen sollten Die Zeitung „New York Times" bringt aus Berlin eine Unterredung mit dem zur Zeit in der Neichshauptstadt weilen den amerikanischen Kongreßmitglied Hamilton Fish, dem Leiter der USA.-Abordnimg sür die Tagung der interparla mentarischen Union in Oslo. Fish erklärte danach, einige leitende Mitglieder der fran zösischen Regierung seien der Ansicht, daß der Krieg in Europa nicht eine Frage von Monaten, sondern nnr von Wochen sei. Er selbst glaube das aber nicht, sonst wäre seine Familie nicht hier. Fish fuhr fort: „Ich bin entsetzt über die Kriegspsychose, die ich in Frank reich und in England, besonders aber in Frankreich, vorsand. Diese Psychose hat ebensosehr das Volk ergriffen, das ganz gegen den Krieg ist, wie die NegierungSkreise, bei denen über haupt jegliches Fricdensprvgrnmm zu fehlen scheint." Fish fuhr fort: Statt zu versuchen, das Danzig-Pro- blem mit friedlichen Mitteln zu lösen, sind die beteiligten Re gierungen anscheinend in eine Sackgasse geraten. Der einzige Ausweg sei. falls die bedauerliche Stockung anbalte, der Krieg Ihm, Fish, scheine es aber unfaßbar, daß die Danziger Frage nicht ohne Waffen gelöst werden könne. Je mehr er. von Europa sehe, desto überzeugter werde er davon, daß die Politik der Vereinigten Staaten korrekt wäre, wenn sie sich von'allen ausländischen Verwicklungen nnd Kriegen fernhalte. Er bc- dancre die Tatsache, daß die USA.-Ncgierung inmitten dieser Weltkrise keinen Botschafter in Berlin habe. Es sei der Gipfel der Dummheit, daß die Washingtoner Regierung ihren Bot- schafter Wilson in Amerika halte statt in Berlin, wo die Bot schafter aller großen Nationen jetzt anwesend seien. Auf eine Frage erklärte Fish, die Aeußerung des Unter- slaatssekretärs Grady, daß die Vereinigten Staaten nicht mit - oen totalitären Staaten Handel treiben könnten, sei unsinnig. Die totalitären Staaten machten ein Viertel der zivilisierten Welt aus. Wenn sie das Tau sch h a n d e l s s Y st e m be nutzen, so sei das nicht ihre Schuld, da seine Anwendung ihnen durch den Devisenmangel aufgezwungen worden sei. Britische Propaganda Gefahr sür USA. «nd Weltfrieden. In einer Zuschrift an die „New Nork Times" warnt der Führer der Sozialistischen Partei Amerikas und mehrfache Präsidentschaftskandidat Norman Thomas vor der bri- tischen Propaganda in den Vereinigten Staaten von Amerika. Diese Propaganda stelle nicht nur eine Gefahr Mr Amerika, sondern überhaupt «ine Gefahr für den Frieden -»er gesamten Welt dar. Jahraus, jahrein werde Amerika von britischen Vortrags- reduern und Schriftstellern Überläufen, die vor großen Zn- börermengen als Vertreter des Liberalismus aufträten. Nie mals aber griffen sie trotz ihrer liberalen Einstellung den 'nitischen Imperialismus an„ sondern erklärten, daß Amerika '«olz sein müsse, dem britischen Imperium noch einmal bei der „Rettung der Zivilisation oder der Demokratie" zu helfen. Diese Art Propaganda bilde einen bedeutsamen Faktor bei den englischen Bemühungen, Amerika in einen künftigen Krieg h i n e i n z u z e r r c n. Letzte Warnung an Warschau Italienische Presse bereitet Polen auf totalitäres Handel» der Achsenmächte vor. Riesige Schlagzeilen, wie „Totalitäre Freundschaft und totalitäre Bereitschaft zum Handel»." — „Außergewöhnliche Herzlichkeit bei den dcntsch-italienischen Besprechungen." — „Entschlossenheit der Achse, die Ehre nnd das Recht der beiden Völker nicht antasten zn lassen", unterstreichen in der römischen Montagspresse die grundsätzliche Bedeutung der deutsch-italie nischen Besprechungen. Man läßt die.amtliche Verlautbarung über die Besprechungen von Salzburg und Berchtesgaden, die in großer Ausmachung wicdergegeben werden, für sich sprechen und beschränkt sich in den Kommentaren auf zwei Fest stellungen: 1. Danzig ist eine urdeutsche Stadt, und das Danziger Problein gehört zu denen, auf die Mussolini in seiner histori schen Rede von Turin hingcwiesen hat mit der Ankündigung, daß sie innerhalb einer bestimmten Frist gelöst werden müßten. Dieser Gedanke wird namentlich vom „Tevere" entwickelt, der seine Betrachtungen mit der Frage einleitet „Krieg oder Frieden?" und betont, daß die Demokratien nicht nur die Frist ungenutzt hätten verstreichen lassen, sondern sogar durch ihre Haltung Oel ins polnische Feuer gegossen hättem 2. Kann Polen wirklich auf die Hilfe der Einkreiser rechnen? „Messaggero" stellt hierzu fest, daß die Ereignisse vom September vorigen Jahres hinlänglich bewiesen hatten, wel-' chen Wert man gewissen Solidaritätskundgebungen beizu messen habe. Polen vergesse vollkommen, daß es im gleichen Raume mit Deutschland zu leben gezwungen sei, während seine Beziehungen zu den Demokratien nur zeitlich bedingt seien. Die Achsenmächte, deren totalitäre Freundschaft längst keines Beweises niehr bedürfe, seien jetzt' auch zum totalitären Handeln bereit. Deshalb sollte Polen in sich gehen, bevor es zu spät sei. Die Achse ein gewaltiger stählerner Block Das halbamtliche „Giornale d'Jtalia" stellt fest, weitere Zusammenkünfte zwischen Ministern oder Heerführern seien nunmehr überflüssig, da die Achse einen einzigen gewaltigen stählernen Block bilde, der eine totalitäre Einsatzbereitschaft