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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 06.07.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-193907062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19390706
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19390706
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-07
- Tag 1939-07-06
-
Monat
1939-07
-
Jahr
1939
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 06.07.1939
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Douuerötag, de« i. Juli 19»S Zschopouer Togeblott ««» Auzeiser Rr. 154 Die unpoMiMe Seite Laufen als Medizin Da« ^3 3- «,.1S Slal noch nicht gezeigt werden, obwohl z dieses Züchtungsergebnis gelingen mögen verdienen könnte. Die meisi Line gar sportliche Atte über< erzten »l- werden ii sowie ve wenn sich der Körper den neuen Klimabcdingungen völlig angepaßt hat, und wenn vor allen Dingen das Wärmegleich» gewicht wiederhergestellt ist. Wer züchtet blaue Rosen und schwarze Tulpen? Vas „3 bestimmte Köhn-Behrens. So äußert sich ein bekannter Arzt, vr Bottenberg in Frankfurt, folgendermaßen über den täglichen Spaziergang und die Bewegung des Städters: „Der Mensch ist ein Bc- wegungsgeschöpf, seine sämtlichen Funkt-onen erfahren durch die Bewegung Anregung und regulierenden Ablauf. Das ganze Körpergeschehcn, Ausscheidung, Stoffumsay, Wasserspeicherung und -abgabe, Kreislauf, Atmung, Hantfunktionen, Darmtätig keit und alles andere werden durch dosierte vernünftige Be wegung in gesunden Bahnen gehalten oder durch sie in diese zurückgeführt. Ein berühmter Arzt des vorigen Jahrhunderts Hahnemann hat ein schönes Wort geprägt, das viel mehr Be achtung finden sollte: „Bewegung ist die Seele aller körperlichen Gesundheit, nur durch sie wird das Triebwerk der tierischen Biaschine aufgezogen." Es ist für jeden Großstädter durchaus notwendig, daß er mindestens ein bis zwei Stunden am Tage für seinen regel- mäßigen Spaziergang opfern lernt. Nur so kann er gcu-.nrycit- liehen Schäden auf die Dauer aus dem Wege gehen. Ein aus gedehnter Abendspaziergang ist für Nervöse und Schlafgestörte sehr heilsam. Die Seele spannt bei diesem Gang durch die Natur zwangsläufig aus, der Körper häuft dabei eine Menge von Ermüdungsstoffen an, die einen guten, festen Schlaf sichern, vr. Battenberg empfiehlt zusätzlich eine leichte Atemgymnastik, die man während des Spazierganges ohne Anstrengung und Verkrampfung durchführen kann. Die Hauptsache ist eine ruhige und gleichmäßige tiefe Einatmung und ein ausgiebiges und restloses Ausarmen. Wer mit seinem „Tageslauf" sich die notige Bewegung der Gliedmaßen und durch den Atem die der inneren Organe verschafft, wird mit dem billigsten Mittel der Welt seine Ge sundheit stärken und sein Leben verlängern. «les D «mgekii bereit! D bes H lia M lischen immer Von Charlotte „Ich weiß nicht, was das ist", sagt der korpulente und etwas kurzatmige Herr zu seinem Arzt, „ich schränke mich schon ziemlich stark im Essen ein; aber ich werde trotzdem immer dicker!" „Trinken Sie sehr viel?" fragt der Arzt. Der wohlbeleibte Herr schüttelt den Kopf. „Gehen Sie auch genug?" „Wann soll ich denn gehen, Herr Doktor? Ich habe für alle Wege meinen kleinen Wagen. Ich komme meist gerade nur dazu, morgens und abends das winzige Stück vom Haus zur Garage und abends von der Garage zum Haus zu gehen." „Aha!!!" Drei Ausrufungszeichen schwingen in der Stimme des Arztes. „Dann allerdings ist mir alles klar. Ihre Korpu lenz und die Atcmbeschwerden, alles das entsteht, weil Sie nicht genügend laufen." Bewegung ist das Gesetz des Lebens. Es wird schwer Hal- ten, Menschen lange bei gutem Befinden zu halten, wenn sie das tägliche Gehen in frischer Luft vergessen. In alten Zeiten — und teilweise noch heilte — bekämpfte man sogar ansbrechende Krankheiten mit einem tüchtigen Marsch. So erzählt man von dem großen Cäsar, der zwar gern „wohlbeleibte Männer um sich sah", daß er, wenn ihn eine Krankheit überfiel, so lange lief, bis er in Schweiß geriet und so seiner Unpäßlichkeit Herr wurde. Napoleon wandte das gleiche Mittel an. Er lief seiner Krankheit buchstäblich fort, wenn sic ihn unterzukricgen drohte; er stellte durch einen stundenlangen Marsch sein Wohlbefinden wieder her. Dieses Mittel wenden heute Menschen an, die in engem Kontakt niit der Natur leben. Wenn solche Maßnahmen bestimmt nicht für alle Men schen geeignet erscheinen, so sind sich doch die Acrzte über die Wichtigkeit eines tüchtigen „Tageslaufs" für die Gesundheit jedes Menschen einia. Lie Chronik der Athener Straßenbahnunsälle ist um einen neuen und bisher einzig dastehenden Unfall bereichert worden: Eine Frau im Alter von sage und schreibe 104 Jahren wollte aus eine in voller Fahrt befindliche Elektrische aufspringen, kam dabei aber zu Fall und verletzte sich. Die Verletzungen sind aber, wie sich nach der ärztlichen Untersuchung hcraus- stellte, nicht schwer. In wenigen Tagen schon wird die Greisin das Belt wieder verlassen können. Schon jetzt brennt sie dar auf, vom Krankenhaus in ihre eigene kleine Wohnung ' siedeln zu können. Als sie von den behandelnden A< , gefragt wurde weshalb sie es denn so eilig gehabt habe und auf die fahrende Bahn habe aufsprmgen wollen, antwortete sie mimter und vergnügt: „Ja, meine Herren, das ist so eine alte Leidenschaft von mir. Früher bin ich nur in Pferde bahnen eingestiegen, die sich schon in Fahrt befanden. Aber bei diesem „neumodischen Zeugs" von Straßenbahn ist das nicht mehr so leicht, und ich bin ja halt auch nicht mehr erst 80 Jahre alt..." Aue ligen A britische losigkeit lastet d Wassens ins Tr> mehr m und Ge des T zeuge, dem B> Geld v die sich kriegsge Da- Garant! und an lischen an das ehrenwi achten, Ersatzni uns sei willigt Mstum Völker, Arsenal der ags Geld, d flieht; «eld, s beckung tischen kür En ihm, se So splels, den be wafsne kaffen, werden kaffen, aber ai Verlier Es ist eine seltsame Tatsache, daß bet aller unerschöpflichen Farbenpracht der Pflanzenwelt die Natur sich weigert, be stimmte Farbschattierungen hervorzubringen. Eine blaue Nelke, eine pechschwarze Tulpe oder eine blaue Rose konnten auch auf den diesjährigen holländischen Blumenausstellungen immer noch nicht gezeigt werden, obwohl zweifellos der Gärtner, dem ' ' " l würde, ein hübsches Ver- meisten Blüten haben entweder Das ist Erholung Bedeutsame bioklimatische Untersuchungen Wenn sich jetzt der Strom der Ferienreiseuden in die Sommerfrischen ergießt, nm später gesund und gnierholt tvieder an die Arbeit zu gehen, werden lMü,nur wenige Ge danken darüber machen, wie diese Erhomn'g überhaupt zu stande kam. Es ist bekannt, daß ein Sommcrurlaub erst bei völligem Klimawechsel, also bei der Wahl des Urlaubsortes in möglichst großer Entfernung von der Heimatstadt, beson ders anregend aus den Körper wirkt. Die Erholung, die der Betreffende, im Gegensatz zu seinem früheren Befinden, nach einiger Zeit verspürt, ist also aus die plötzlich veränderten Klimudedingnngen zurückzuführen. Wer z. B. an die See geht, wird diese Erscheinung am deutlichsten wahrnehmen können. Man hat dort einen Löwenhnnger, merkwürdigerweise aber nimmt das Körpergewicht trotz der fast verdoppelten Portionen kaum zu. Eine Erklärung der Erholung wurde durch die Unter suchungen eines Meteorologen an der Nordsee bekanntgegeben, oie vor allem die bekannte Anpassungszeit von drei Tagen, in der man sich noch gar nicht so wohl fühlt, in überraschender Weise aufhellt. Es wurde an vielen Badegästen der Wärme haushalt des menschlichen Körpers gemessen, d. h. es wurde die Wärmemenge bestimint, die der Körper in einer gewissen Zeit und auf einer bestimmten Oberfläche aufnimmt und ab- g,ibt- Dabei wurde die sehr interessante Feststellung gemacht, daß in den ersten Tagen des Aufenthaltes an der See der menschliche Körper ganz plötzlich viel größere Wärmemengen abgibt, als er cs sonst tut. Dcr Ferienreiscnde, der sich in diesem Stadium befindet, fühlt sich natürlich etwas ungemüt lich, ältere Leute schlafen sogar schlecht, jüngere überwinden diesen Zustand schneller. Die Wärme, die über das normale Maß hinaus ausgestrahlt wird, muß natürlich vom Körper möglichst schnell ersetzt werden. Man fühlt sich deshalb matt und zerschlagen, und dann setzt dcr große Appetit ein, der im gewöhnlichen Stosfwechselprozeß die benötigten größeren Wärmemengen produziert. Ursache aller dieser Vorgänge im Körper ist natürlich in erster Linie der große Reiz, den der Klimawechsel auf den Organismus ausübt. Insofern hat der alte Grundsatz „See wasser und Seeluft zehrt" seine Berechtigung. Wenn auch dieses „Zehren" nur als übermäßiger Wärmeentzug des Kör pers anzuschcn ist. Die eigentliche Erholung tritt erst ein, von Natur aus oder durch die künstliche Züchtung des Menschen eine fast vollständige Farbenskala, aber m jedem Falle gibt es mindestens eine einzige Farbe, die nicht erzeugt werden kann. Hat man jemals eine rote Narzisse gesehen? Die Blumen züchter sind ihr bereits recht nahe gekommen, aber immer wieder gelangen sie an einen bestimmten Punkt, über den hinaus die Reinheit der Farbe nicht mehr weiterzutreiben ist. In zwei Spielarten gibt es bereits eine Nosenart, die dem erstrebten blauen Farbton wenigstens nahekommt. Es handelt sich aber noch uni ein tiefes Graugrün. Selbst diese Rosen schlagen wieder in Rot um, wenn sie nicht mit größter Vorsicht behan delt werden. Es gibt ja auch La Tulipe Noire, eine „schwarze" Tulpe, die aber ebenfalls bei genauerem Zusehen lediglich ein tiefes Kastanienbraun ausweist. Eine andere Spielart er scheint aus größerer Entfernung vollkommen schwarz, zeigt aber, von nahem gesehen, noch deutlich ihre wirkliche dunkle Purpur farbe. Von der Arbeit und Mühe, die auf die Züchtung selte ner Abarten verwandt werden muß, bevor ein wirklich be friedigendes Ergebnis erzielt wird, macht sich der Laie kaum eine Vorstellung. Trotzdem ist all diese Arbeit vergeblich, wenn die erzeugte Sorte dem Publikumsgeschmack nicht entspricht. ivelse je nach der Natur des Farbstoffes, der Konzentration der Farbstofflösuttgen, der Art und dem Alter der Blüte, der Temperatur usw. in verschiedener Weise und mit verschiedener Geschwindigkeit an. So färben sich zum Beispiel die äußeren (gelben) Blüten blätter gelblicher, fast weißer Zinnien in ziemlich starker Kon gorotlösung rasch an, wobei sich die Färbung entweder in Flecken längs der Ränder oder längs der Äderung verteilt, der Stiel und die zentralen Blütcnblätter färben sich diffus; Pelargonien färben sich bei gleicher Behandlung wenig, Rosen dagegen stark gemäß der ganzen Äderung der Blüicnblätier, wobei sich die Färbung allmählich ausbreitet. Methvlgrün färbte nur die Tuberose, bei sehr hohen Konzentrationen auch die Zinnie in großen Flecken; Eosin und Erythrosin färbten fast alle Blumen rasch längs dcr Aderungen. Wahrscheinlich wirken am Zustandekommen der Färbungen verschiedene Vor gänge zusammen, nämlich Adsorption an Oberflächen ohne Bildung einer neuen chemischen Verbindung und Farbstoff- aufnahme unter Veränderung der gelösten Farbstoffteilchen durch das Lösungsmittel (Zelle); auch der Einfluß der Ober- släcbeuspannung spielt eine Rolle. Manchmal entspricht die Farbstoffvertcilung bei der künst lichen Färbung derjenigen bei der natürlichen Blütenfärbung aus der Pflanze. So kann man zum Beispiel aus derselben Pflanze rote sowie halb rote und halb Weiße Blüten finden, und auch Kongorot oder Methylgrün können die Chrysantheme zur Hälfte färben, zur Hälfte weiß lassen; die Zinnie färbt sich mit Orange manchmal diffus grell rosa, manchmal weist sie an den Rändern oder im Mittelpunkt der äußeren Blüten- blätter Flecken aus, die intensiver rosa sind als der äußeren Färbung, wie es auch aus der Pflanze beobachtet wurde. Alles dies weist darauf hin, daß bei der künstlichen Bltttensärbung dasselbe eintreten kann wie in den Blüten auf der Pflanze. Zwischen Pferd und Ochs- Die Festigkeit der Haarwurzeln Sowohl beim Menschen wie beim Tier stecken die Haare mit ganz verschiedener Festigkeit in der Haut. So zeigen zum Beispiel frühere Untersuchungen, daß das Menschenhaar am Kopf bei einer durchschnittlichen Zugkraft von 30 Gramm ab reißt, am Unterschenkel bet 50 Gramm und am Unterarm sich bei 20 Gramm Zugkraft ablöst. Nun hat der Forscher Basler auch die Wurzelfestigkeit von Tierhaaren untersucht, und zwar mit Hilfe eines sehr sinnreich konstruierten Apparates, der durch Federspannuna die Widerstandskraft des mit einer Pin zette ausgerissenen Haares, genau nach Gramm bemessen, an zeigt. Hierbei ist festgestellt worden, daß bet vielen Tieren di« Haare so locker sitzen, daß ein Zug von weniger als einem Gramm genügt, um sie auszureitzen. Zu diesen Tieren gehört das Kaninchen mit einer Zugkraft von 0,29 Gramm, das Meer schweinchen mit 0,43 Gramm sowie die Katze, deren Haare schon durch einen Zug von 0,89 Gramm ausgezogen werden konnten. Etwas fester sitzen die Haare beim Hund (12,7 Gramm) und der Ziege (14,6 Gramm), noch fester aber bei der Stute (20 Gramm) und beim Ochsen, besten Haare erst bei einem Zug von 76,7 Gramm aus der Haut rissen. Es ergibt sich hieraus vor allem auch ein unverkennbarer Zusammenhang zwischen der Größe jedes TiereS und der Festigkeit seiner Haarwurzeln; beim größeren Tiere sind die Haare viel fester eingewurzelt als bei kleineren. Gleichzeitig hat man auch die Beobachtung gemacht, daß die Haare wildlebender Tiere, wie zum Beispiel die des Wildschweins, besonders fest, jedenfalls viel fester sitzen als die Haare gleichgroßer Haustiere. WaS den Menschen angeht, so steht die Wurzelfestigkeit seiner Haare nach Baslers Messungen etwa zwischen der einer sehr kleinen in Südchina einheimischen Stute und der deS Ochsen. Messungen, die an Vögeln vorgenommen wurden, haben gezeigt, daß die Federkiele der Vögel weitaus fester in der Haut sitzen ^ls die Haare gleichgroßer Säugetiere. Das « den Land sofort ein Uebernah »iS 15i rungen a werde. Das Jahres e rung 10 Zwecke z blätter, n Ermächti, werden s der Tüi möglicher zu vergel Die Nicht nur sichert w eventuell ländern KriegsMl Der dif schreibt ^erkauf Waffen rantie i land st „Da charakicr die neue des brit beten di Mall" k heure F spielen Großbri Das ist, ist di Geld. L Kanada Das wr Ser falsche Fuchs Eine lustige Geschichte von Lorenz Strobl. Die Loni und der Peter schaffen als Ehhalten (Dicnzr- boten) mitsammen auf dem schönen Gruberhof. Sie schafften aut zusammen, bis beim Nachbarn, dem Sternccker, der Burger Toni als Knecht eingestellt wurde. Und eben dieser Toni fing mit dcr Loni so ein kleines Techtmechtl (Liebschaft) an und ging dem Peter mächtig ins Gäu. Dcr Peter stellte einmal nach Feierabend Hinterm Kuhstall die Loni desscnthalben zur Red'. Die Loni gab ihm eine recht spitze Antwort zurück, denn erstens wär' sie ihm gar net fest versprochen und zweitens wär' der Toni auch ein ganz manierlicher Bursch und drittens und überhaupt wär' sie kein Lausdirndl mehr, könne tun und lassen was sie wolle, und das Ganze ginge ihn, den Peter, einen warmen Pfiffkas an. Teuflübereinander! Drei Wochen lang ließ dcr Peter den Schädel hängen wie ein Aufstellkalberl, das man von der Mutterkuh genommen. Drei Wochen zermarterte er seinen Schädel, wie er dem Toni eines auswischen, wie er die Loni wieder zurückgewinnen könnte. Aber alles Sinnieren und Studieren war für die Katz. Der Toni ist inzwischen nicht weniger regsam gewesen, hat die Loni schon ein paarmal auf den Tanzboden geführt und dann in später Nacht durch das Jrberwädl heimgeweist, weil cs da so finster ist, und weil da leicht etwas geschehen könnt', und weil... aber das andere wißt ihr eh schon selber. Das Kammcrfenster der Dirn hat der Toni auch schon gelegentlich ausspekuliert und für die nächste SamstagSnacht von der Loni die Zusage zu einem kleinen Ratsch bekommen. Nun schlich sich zur gleichen Zeit auf den Gruberhof immer ein böser Fuchs, der oie schönsten Legenten und Hennen der Bäuerin ans dem Stalle holte. Der Peter hatte sich's ver schworen, daS Nanbersvich zu fangen, lebendig odcr tot. Mit kincm Trumm Wiedbengcl (Prügel) legte er sich alle Abend schlafen, um bei dem geringsten Geräusch gleich auf die Jagd zu gehen. Es war eine düstere Rcgennacht, als dcr Burger Toni war natürlich eins. Der; Fuchs! In der Eil' oder im Schrecken wird er in das Kalkloch Hrrumpelt sein. Einen Fünfertaler hat die Bäuerin dem versprochen, der das Ludervieh erschlägt! Und Pfeilgrad in der Kalkgrube — trotz der stockfinster« Nacht — sieht der Peter am Rand der Grube ein Krabbeln und Zappeln, merkt den finstern Schatten, hört ein Fauchen und Schnauben. Der Fuchs... der Fuchs! Der Peter zieht mit dem Prügel aus und wummmms... Der arme Toni wär' maustot erschlagen worden, wenn's ihn auf den Schädel getroffen hält', aber so... „Kreuzkruziment... Rindvicch, damisch'... I bin's doch!" Dem Peter fallt vor Schrecken beinah der Prügel aus der Faust. Ein Fuchs, der reden kann... „Wer... wer bist denn dann...", gackst er mit Müh und Not heraus. — „I halt... der... der Burger Toni...!" „Wowos... der... der Burger Toni?" Da kommt dem Peter erst die rechte Wut. „Du Schlawiener... Wollt'st bei unS im Stadl Wohl Hennernester suchen! Du Bazi, du! Dem Bauern den Kalk anrühr'n?" — Wummwumms. — „Wart i werd' dir helfen..." — Wumms. — „I werd' dir deine Glusten (Gelüste) austreib'n..." — Wummwumms. Fragt nicht, wie der Toni auSgeschant hat, bis er ans der Schenns kam. Beim Sternecker ist er gleich freihändig in dis Regentonne gesprungen, teils Wege« dem Kalk an seinem neuen Sonntagsklüftl, teils wegen der glühheißen Pinkel und Beulen auf dem Buckel und am Bimser (Kopf). e- Den Fünfertaler für den Fnchsfang hat der Peter von der Gruberbäuerin zwar nicht bekommen. Dafür aber hat e r wieder am nächsten Sonntag die Loni auf den Tanzboden geführt. Der Burger Toni hat vor der Zeit seinen Dienst beim Sternecker aufkünden müssen, denn als „Kalkbrenner" könnt' er sich unter den Burschen und Dirndln vom Dorf wirklich nimmer sehen lassen. aus dem Geräteschuppen beim Gruberbauern — und das hätte ihm wieder die Dirn verraten — die lange Leiter holte. Der Gruberhof war ein Langhof, bei dem Haus, Scheune und Stall in einer Front zusammengebaut waren. An der Scheune waren ebenfalls Fenster angebracht, gleichlaufend mit dem Wohnhaus. Das letzte Fenster vom Haus, hatte die Loni gesagt. Das letzte Fenster...? Da such' in der stockfinstern Nacht, wo das Haus aufhört und der Stadl anfängt! Saugrantig ist der Toni. Schon dreimal hat er die Leiter angelehnt, und jedesmal wenn er durchs Fenster steigen wollte, hat er sich a« den bockstarren Strohhalmen das ganze Gesicht zerkratzt. Und diese Feuerwehrübungen sind bei dem Sauregen Kin Spaß. „Kruzitürken!" Noch ein letztes Mal will er's versuchen. Wieder hantelt er die Leitersprossen hinauf. Das Fenster ist nur angelehnt. „Loni... Loooni...!" Er sucht nach seinem Mitbringsel, der Tafel Schokolad' in seinem Hosensack. Die ist in der Zwischenzeit bei dem Regen zu einem zähen Brei zergangen. „Kruziwuzzi... Loni... Looooni...?" Keine Antwort. Aber leicht zu begreifen bei dein Sturm und Regenrauschen. Es ist auch längst Mitternacht vorbei, und bei der ewigen Warterei wird das Dirndl halt eingeschlafen sein. Der Toni schiebt den einen Haxen auf das Fensterbrett. Den zweiten holt er nach. Stockfikister ist es in der Kammer und mäuserlstad. Jetzt will er sich ganz leise zur Liegestatt vomDirndt vortappen. Er stemmt sich von seinem Sitz und.., Sssssschschsch... wummmsflatsch..." Kreuzteufl war das eine Fahrt, vom ersten Stock der Scheune an der rauhen Wand entlang hinunter und mitten hinein in die Kalkgrube vom Gruberbauern. Und dabci net fluchen dürfen, frei von der Leber weg, das war dem Toni Wohl das ärgste. Mit Händen und Füßen werkt und zappelt er in dem zähen Kalk wie der Frosch in der Brennsuppen. Von dem mentischen Plumpserer war natürlich auch der Peter aufgcwacht. NauS aus dem Weiher (Bett), 'rein in die Hosen, den Prügel aus dem Strohsack und 'naus in den Stadl, Rose — auch einmal grün Künstliche Blumcnfärbung durch Adsorption Taucht man Weiße Blüten (Pelargonien, Nelken, Mar- gueriten, Rosen, Tuberosen u. a.) mit dem Stiel in wässerige Farbstofslösunaen, so färben sich die Blüten ganz oder stellen-
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