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Movauer« Tageblatt Da« ^fchopau«r Lamblatt «ad Aasiger" »rlchriat «rttägllch. Monatlich. Pquaspni« ,.70 AM. Liftellgidllbr SO Pf. B«jt«üung«n w«rb«n in «uftrir S«fchätt»lt.,voll dm Boten, fowl« von aNen Poftaastalten angenommen. und Anzeiger Aazrlgraprris«: DI« 4» mm breite Mililmeterreil« 7 Pf- dl« -Z mm breit« Millimiterzeile lm Lext- ^l 25 Pf.: AachloSstaff.l L: Ziffer- und Nachwei-geblibr 25 Pf. zuzüglich Porto. 9m« R3. Jun! 1939 19?« IaiueAang Da« „Zschopaurr Lageblatt und Aazeigrr kft da« zur BerSffeulllchuag b«r amtlichen Bekanntmachungen de» Landrat» m Flöha und de» Bürgermeister» zu Zschopau bebördlicherfeit» bistimmt« Blatt und «othält di« amtlichen Brlcaantmachung«n de« Finanzamt«» Zschopau — Bankkonten : Lrzgebirgisch« Handelsbank «. S. m. b. H. 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Die Krise der sogenannten Friedensfront werde jeden Tag größer, während das deutsch-italienische Bündnis nach der Unterzeichnung sich als mächtig und wirkungsvoll erweise. Die Achse sei das einzige Mittel, um zu einer gründlichen Klärung aller Probleme zu gelangen. Durch die vollständige französische Abtretung des Ge bietes von Alexandrette aus Kosten Syriens an die Türkei, so fährt das Blatt fort» erhalte der Status quo im Mittel meer an einer für das Gleichgewicht heiklen Stelle einen schweren Schlag. Dieses Kapitel sei daher noch lange nicht abgeschlossen, um so mehr, als die Türkei in das Ein- kreisungssystem eingeschaltet werden sollte, das man von Odessa bis nach Tobruk sCyrenaica) ausdehnen wolle und dessen italienfrindliche Spitze in Paris und London nicht verborgen werde. Dieser Einkreifungsplan habe jedoch zwei wunde Stellen, nämlich Bulgarien und Arabien. Die Achse eine stählerne Allianz Einen Monat nach dem Abschluß der deutsch-italienischen Allianz stellt der Direktor des italienischen Blattes „Gior- nale d'Jtalia" fest, daß die beiden Mächte mit größter Genugtuung und Stolz auf dieses Ereignis zurückblicken könnten. Kaum 14 Tage nach feiner Ankündigung fei der Vertrag in Berlin unterzeichnet worden, und wenige Wochen militärischer und wirtschaftlicher Besprechungen hätten ge nügt, um die tatkräftige Solidarität der beiden Nationen zu verwirklichen. Ohne irgendwelche Vorbehalte gewährten sich Italien und Deutschland sofortige Unterstützung zu jeder Zeit und in jeder Form gegen alle denkbaren Bedrohungen, sowie zur Verteidigung aller ihrer legitimen Rechte. „Das ist eine stäh lerne Allianz, und nie hat die Welt das Vorbild eines so umfassenden Abkommens gesehen." Demgegenüber feilschten London und Paris seit dem 13. April mit Sowjetrußland, um sich zum mindesten den Schein seines formalen Beitritts zur Einkreisung zu sichern. Um gegenüber diesein traurigen Schauspiel der eigenen Schwäche und Unfähigk«W»einen gewissen Trost zm»finden, be mühe sich die französische Presse, gegen Italien und den stählernen Pakt ihr Gift zu verspritzen, indem sie eine neue Serie kindischer Voraussaaen und plumper Verleum ¬ dungen verbreite. Um die deutsch-italienische Allianz, die von allen vernünftig denkenden Nationen in ihrem hohen Werte erkannt werde, zu entwerten, versuche die französische Presse sie als eine „Krisenerscheinung" der italienischen Politik dar- zustellen, „die der deutschen Macht zum Opfer gefallen sei". In ihrer hysterischen Wut sei die französische Presse sogar aus das Märchen verfallen, daß Italien >um „Vasallen Deutschlands" geworden sei. Mit den schamlosen Ent stellungen und Verleumdungen über eine angebliche aber nie durch Tatsachen belegte Invasion deutscher Truppen in HM" lien wolle man den Untergang des italienischen Prestiges beweisen und verrate damit nur die riesengroße Ent täuschung Frankreichs über die militärische und Poli- tische Stärke, die Italien durch seine auf der Grundlage der Gleichberechtigung abgeschlossene Allianz mit der größten Militärmacht der Welt besäße. Ministerpräsident Chamberlain gab im Unter haus wiederum eine Erklärung zu den jüngsten Vorgän gen im Fernen Osten ab. Chamberlain stellte fest, daß die Tientsin auferlegten Beschränkungen unverändert an dauerten und britische Staatsangehörige beim Ueber- fchreiten der internationalen Grenze lange warten müßten «nd streng durchsucht würden. Weiter teilte Chamberlain mit, daß Vorkehrungen für den beMeunigten Abtransport von Frauen und Kindern aus Tientsin getroffen worden seien und daß be reits ein Transport abgegangen sei. Am 20. Juni sei das britische Schiff „San-wiH" in Tientsin eingelassen, um die „Lowestoft" abzulösen, die aber vorläufig eben falls vor Tientsin bleiben werde. Weiter bestätigte Chamberlain die Landung japani scher Marine- und Landstreitkräfte in der Nähe von Swatau am Morgen des 21. Juni. Für die Evakuierung britischer Frauen und Kinder aus Swatau würden Vor kehrungen getroffen. Die hierfür notwendigen Hilfs schiffe seien auf dem Wege nach Swatau. Das britische Schiff „Thanet" befind« sich jetzt in Swatau, und ein wei teres Schiff — die „Scout" — werde im Laufe des heu tigen Tages eintreffen. Die Lebensmittellage in Kulangsu habe sich auch be trächtlich verschlechtert, da die Lieferungen von Amoy und dem Festlande eingestellt worden seien. In Warschau weist man auf die Stilisierung des Moskauer Kommuniques hin, das gleichsam die Bemühungen der engli schen Diplomaten ironisiert. Nach der Bekanntgabe der sow jetischen Verlautbarung habe sich in der sowjetischen Hauptstadt das sensationelle Gerücht verbreitet, daß jetzt Strang seine Mission als beendet erklärt habe und daß er schon in aller nächster Zeit Moskau angesichts der Erfolglosigkeit seiner Be mühungen verlassen werde. Die Warschauer Agentur ATE erinnert daran, daß der englische Diplomat ursprünglich drei bis vier Tage in Moskau bleiben wollte, tatsächlich aber bereits seit zwölf Tagen dort weilt (!)- Alle Vorschläge im neuen Gewands Liliere Lehre für Zvhn vull — Moskau splell Katz und Maus mil London Die von Angst diktierte Sucht nach der Einkreisung, die die Kriegspolitiker in London «nd Paris beherrscht, hat eine neue höWische Zurechtweisung durch Stalin hin- «ehmen müssen. Die Motzlaue, Blätter veröffent lichen eine amtliche Verlautbarung, nach der der Sowjet- außenkommiflar Molotow erneut den englischen Bot- schaster Seeds, den französischen Botschafter Nagglar und Herrn Strang empfangen habe. Es seien „neue" englisch- französische Vorschläge überreicht worden, die jedoch die früheren Vorschläge Englands und Frankreichs nur wie derholten. In Kreise» de« EowjetautzenkommiffariatS wurde vermerkt, daß die „neucu" englisch-französische»! Vorschläge keinerlei Fortschritt im Vergleich zu den vorm^gcgangencn Vorschläge» darstcllen. Die Moskauer VcrlnUbarttug läßt die Bemühungen der englisch-französische» Unterhändler um den Ein kreisungspalt in einem recht kläglichen Lich« erscheinen. Man kann annehmen, daß die Hauptschwierigteiten nach wie vor i» oc: Frage der Hilfeleistung im Fernen Osten bestehen, für die Moskau mit Nachdruck schriftliche Zusagen verlangt. Die britischen Unterhändler wollen sich jedoch um diese Aussen p-: --:ü--«n und eine einseitige Hilfe der Sowjetunion erreichen. Die Welt aber kann über die Komödie, die das britische Weltreich in Moskau zum besten gibt, nur lächelt». Wen» Herr Strang in wenig veränderter Form immer „neue" Formeln tn Moskau vorlegt» die selbstverständlich nicht die Gegenliebe der Sowjetregierung finden können, so ist das eine bittere Lehre für das hinter hältige englische Diplomatcnspiel. Halifax macht Verbeugungen vor Tokio Die Ohnmacht der englischen Stellung wird auch da durch gezeigt, wenn der britische Außenminister Lord Halifax auf einer Veranstaltung in London zurückhal tende Ausführungen über den Fall Tientsin gemacht hat. Er «lachte Verbeugungen vor Tokio und gab der Meinung Ausdruck, daß sich die Lage aus einem Mißverständnis ergeben habe. Heuchlerisch behauptete dann Halifax, es sei niemals die englische Absicht, die Konzession in Tieütfin für Japan abträgliche Interessen zu benutzen. Lapanikhes Ultimatum abgelehnt Die Lage im Fernen Osten hat eine neue Verschärfung erfahren, durch die das gespannte englisch-japanische Ver hältnis erneut einer schwere» Belastung ausgesetzt ist. Die japanischen Militärbehörden in Swatau — dem letzten größeren chinesischen Hasen, der nun ebenfalls von den Japanern besetzt worden ist — hatten an den engli schen und amerikanischen Flottenkommandanten ein Ulti matum gerichtet, de» Hasen und die Hoheitsgewässer in und um Swatau von sämtlichen ausländischen Kriegs schiffen unverzüglich zu räumen. Dieses Ultimatum ist abgelehnt worden, indem die britischen und amerikani schen Marinebehörderr den japanischen Behörden mitteil- len, daß sie das japanische Ultimatum nicht beachten wer den. Falls sich die Lage verscheissen sollte, soll die Ent sendung weiterer Kriegsschiffe nach Swatau geplant sein. Am Abend des Sonnwendtages ist das Welte M Oval desBerlinerOlympiastadions mit WZ Menschen gefüllt. Der mächtige Bau wirft: als Bau W selbst und als baulich gestaltende Menschenarchitek- W tur. Ein ganz tiefer Eindruck. Die Festfolge beginnt. W Alles ist gut eingespielt. Die Bilder reihen sich schnell W aneinander. Jedes Uebermaß ist vermieden. Die W Regie holt aus der Selbstbeschränkung starke Ein- M drücke heraus und arbeitet mit Licht, Licht und W wiederum Licht. Gesang und Klang wirken auf das W Ohr, wenn das Auge auf dem geordneten Innen- M rund ruht: Es ist durch den Holzstoß in der Mitte, W den weiten Kreis der weißen BDM.-Blusen und der» W Block der braunen HI. gegliedert. 7000 Fackelträger M ziehen ein. Mit dem Auf und Ab der Schritte hebt M und senkt sich der Fackelschein wie eine milde Wellen- M dünung. In dem plötzlich groß gewordenen Berlin ist die W Flamme des Sonnwendfeuers von „Haus aus" nicht W heimisch. Sonnwendseuer sind ihrem Wesen nach W unstädtisch und lebendige Uebung an den Grenzen W des Volksdeutschen Siedlungsraums, den sie in den W herköikmlicheÄ Nächten im eigentlichen Sinn des W Wortes illvimlniersn. In Berlin sind sie eine W Kampftradinon aus der Zeit des Ringens der Hitler. W Bewegung um die Seele dieser Stadt. Es ist gut, M daß dieses Symbol lebendig bleibt: Die Flamme in M dem weiten Raum des Stadions weist aus der be- W drückenden Enge der Mietskasernen und ihres nur W allzu leicht zusammenhanglosen Lebens hinweg... Hunderttausend Berliner sind im Stadion, viel« W leicht waren es sogar 120 000. Alljährlich wiederholt W sich diese Sonnwendfeier an diesem Ort. Aber sie W wirkt immer neu. Ein Bedürfnis ist geweckt worden, W das befriedigt sein will. Letzlich ist es ein kul- M tisches Bedürfnis, ein Bedürfnis nach der M festlichen Weihe der Jahreswende in der sommer« M lichen Pracht. Und so ist auch der Eindruck. Er« W innerungen aus dem „Kampf um Berlin" verbinden W sich mit den Hoffnungen und den Sorgen unserer M Tage an diesem Fest des Sommers und des Lebens W und der Lebensfreude. Mit sparsamen und kräftigen W Worten spricht der Berliner Gauleiter Dr. Goeb« W bels. Im Spiegel vergangenen erfolgreichen W Kampfes streift er den Kampf um den deutschen VN Lebensraum in Mitteleuropa, in dem kein Engländer W etwas verloren habe. Das Wunder weniger Jahrs vH Wird lebendig. Der gestaltenden Kraft des Führers M wird der schuldige Dank gezollt. Beim Gesang der M Nationalhymnen sinkt der Feuerstoß langsam zu« A sammen. Die Feststunde ist vorbei. Ein brillantes Feuerwerk in des Wortes reinster W Bedeutung leitet von der Stunde der Feier und M Erhebung in eine Viertelstunde der Rufe lebhaftester M Ueberraschung. Dann kommt die Sensation deS M Abends für das Jungvolk: Hunderte Hakenkreuz« W sahnen schweben an Fallschirmen heran. Eine lustige M Jagd beginnt. Die Nacht kommt herauf. Das Fest M ist verrauscht. Wie fas IK'r Minen« Kinde Zweckoptimismus «nd Verärgerung in London «nd Paris Der diplomatische Korrespondent des Reuter-Büros meldet« Eine amtliche Bestätigung des Moskauer Berichtes <Tatz. Dio Schristltg.), wonach Molotow die letzten britischen Vorschlägo abgelehnt habe, se, in London noch nicht eingetroffen. Man warte den Beucht des britischen Botschafters ab, ehe die bri« tische Regierung eine neue Initiative ergreifen könne. In diplomatischen Kreisen Londons habe man jetzt den Eindruck, daß man aus der Haltung der Eowjetrussen schließen könne, daß es vielleicht irgendeinen anderen Grund als lediglich die Frage von Formeln gebe. Es sei aber noch zu früh, um sich irgendeine Meinung zu bilden. Man habe in London „nie erwartet", daß die Moskauer Verhandlungen sehr schnell voran« gehen würden (?). Sie schienen jetzt aber sich mehr in die Länge zu ziehen, als man ursprünglich angenommen habe (!)< Aus dieser Verlautbarung geht klar hervor, daß jetzt auch London zum erstenmal offen zugibt, daß die Verhandlungen in Moskau tatsächlich auf ernste Schwierigkeiten stoßen. Man merkt es der Reutrrmeldung nur zu deutlich an, daß das ,,Wi» sag ich's meinem Kinde" den Herren an der Themse von Tag zu Tag schwerer fällt. Aehulich-r Kr^ipf wird m Pari geschrieben. —— - Berchtesgaden. Der Führer empfing aus dem Ober4 sal'berg den zur Zelt in Tru:>^a..d weilenden bekanntem italienischen Straßenbauer Senior Puricelli im BeiseitG des Generalinspeltors für das deutsche Straßenwesen«! Dr. Todt.