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Dar Zschopauer Tageblatt und Anzeiger' ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrat» zu Flöha und der Bürgermeister» zu Zschopau behördlicherseits bestimmt- Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau -Bankkonten: Lngebirgische Handelsbank e. S. m. b. H. Zschopau, Semeindegirokooto Zschopau Nr. 24>, Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42 SS4 — Fernsprecher: Nr. 7 > 2 Zeitung für die Orte: Börnlchen, Dittersdorf. Dittmannsdorf, Sornau. Hohndorf. Krumhermersdorf. Scharfenstein. Schlößchen Porschendorf, Waldkirchen. Weißbach. Wilischthäl, Wihschdorf An,eigenpreise: Di» 4b mm breite Allllimeterzeile 7 Pf.; die YZ mm breit« Alillimeterzeile im Lext- teil 25 Pf.; Nachlaßstaffel L; Ziffer- und Nachweirgebühr 25 Pf. zuzüglich Porto. Vas „Zschopauer Lcweblatt und Anzeiger" erscheint werktäglich. Monatlich. Bezugspreis > 70 NM. Zustellgebühr 20 Pf. Bestellungen werden in unserer Seschästsst.,von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. Movauer w Tageblatt und Anzeiger rr». iss 18. Jun« 1080 Londons neueste Kriegshetze Lügen über beabsichtigten deutschen Anmarsch in die Slowakei und Voten Eben noch haben englische Minister vor den Parla menten mit dem Worte Frieden jongliert, eben noch hat sich die englische Presse darüber entrüstet, das? man in Deutschland der Beteuerung britischer Minister, das? sie nur den Frieden wollten, nicht glanbe, und schon startet wieder eine der gen, einen Hctzlügen gegen Deutschland, mit denen man von Zeit zu Zeit die Welt in Unruhe versetzt. Wie ans einen höheren Befehl tauchen plötzlich in den Londoner Zeitungen die verschiedenste!, Meldungen über deutsche Truppenbewegungen oder Schützengrabenbanten an der polnischen Grenze, vor allem in der Slowakei, aus. Die erstaunlichste Meldung veröffentlicht in großer Auf machung der diplomatische Korrespondent des „Daily Heral d", der unter den Niesenübcrschriften „Hitler ist für seinen nächsten Schlag vorbereitet — nämlich die baldige Besetzung der Slowakei" meldet, er glaube, daß Hitlers nächster Coup nahe bevorstche. In den nächsten Tagen würden deutsche Truppen die Slowakei besetzen und aus ihr ein Protektorat machen. Deutsche Truppen seien be reits in den verschiedensten Teilen des Landes. Das Blatt berichtet von dramatischen ungarisch-deutschen Verhand lungen, die negativ verlaufen seien. Der diplomatische Korrespondent der „Times" schreibt ebenfalls, verschiedene Negierungen hegten Befürchtungen wegen des Standes der Dinge in der Slowakei. Deutschland schicke verstärkt Truppen in die slowakischen Nordgrenzbezirke. Man spreche von einer Teilung der Slowakei zwischen Deutsch land und Ungarn. Schlechten Gewissens fügt das Blatt hinzu: diese Gerüchte könnten ober nicht bestätigt werden. Auch Paris verbleitet Sensationsmärchen Mit dem berüchtigten Deutschenhasser Henry de Kerillis au der Spitze unternehmen verschiedene Pariser Zeitungen aus allen Lagern schlagartig einen neuen Verleumdungs- und Hetzscldzug gegen Deutschland und nehmen hierzu das ge spannte deutsch-polnische Verhältnis zum Anlas,. „Epoquc" spricht, daß ein Zusammenstoss Deutschland- Polen vom Reich vorbereitet sei. . . . „Gewissen merkwürdige» und übereinstimmenden Informationen zufolge, die aus vcr- schiedcnen Sphären, wo oft ein getreues Echo seiner Absichten durchdringe, gekommen sind", solle Adolf Hitler den Plan ge faßt hoben, ferne Aktion gegen Polen mit einer sensationellen Kundgebung zu begleiten. „Jour" berichtet ähnliches und bemerkt:: Die Haltung Polens dagegen sei bewundernswert. Man müsse vor diesem Lande den Hut ziehen, das bei dieser Prüfung so würdig und selbstsicher sei. Es sei offensichtlich, daß Deutschland versuche, den mit der Sudelcnangclegenhiet begonnenen Schlag zn wiederholen. „Ordre" behauptet, die Warschauer Kreise seien der Ansicht, daß die Stunde einer brutalen deutsch- italienischen Offensive sich nähere. Ans diesem Grunde wünsch ten sie mehr denn je den raschen Abschluß des Drcierabkom- mens. Die Polen seien überzeugt, daß Moskau bei weitem nicht so gefährlich sei wie die „Hitler-Gefahr". Der „Jour" und der „Figaro^ veröffentlichen Meldungen aus London, denen zufolge starke deutsche Truppenbewegungen in der Slo wakei und in Schlesien in Richtung aus die polnische Grenze hin gemeldet werde». Die holländische Presse bringt natürlich auch aus englischer Quelle stammende Meldungen über angeblich große deutsche Truppenbewegungen in der Slowakei und an den Grenzen Polens. Bemerkungen zum Tage Irrwege der Londoner Vcrncbelungspolitik Mit der geplanten Einrichtung einer schlicht „Infor« mationsamt" oder „Jnformationsministerium" genann ten englischen Propagandazentrale scheint England wieder den Weg gehen zn wollen, den es 1917 eiuschlug, als der berüchtigte Lord Northcliffe dis innere deutsche Front zu zersetzen begann, nachdem all« Anstürme gegen die äußere militärische Front Deutsch lands erfolgreich abgeschlagen waren. Die englischs Presse versucht die Einrichtung dieses Amtes zwar so zu rechtfertige«, daß sie sagt, durch diese Zculrale solle dis „Wahrheit über Englands Ziele" in der Welt verbreitet werden, aber diese Tarnung ist nicht gut genug, um zu verschleiern, daß in Wirklichkeit die Wahrheit vernebelt werden soll und das Propagaudaamt nur die eine Auf gabe hat, die nichtswürdige Einkreisungspolitik Londons durch Verbreitung entsprechender Lügen und Hetzaktionen zu unterstützen. Das Betätigungsfeld für das „Propagandaamt" soll zweifellos in erster Linie Deutschland sein. So klar uns diese Absicht ist, so müssen wir dabei nur die Weltfremd« heit bewundern, mit der man in London gewissen Ent wicklungen in anderen Staaten gegenttbersteht. Glaubt man denn wirklich, daß eine englische Zentrale imstande wäre, das deutsche Volt durch Propagandalügen zu zer- mürben oder in der gleichen Weise wie 1918 zu verseuchen? Das Deutschland von 1938 ist nicht das Deutschland von I918I Wir sind heute immun gegen derartige Unterwelt- Methoden, und unsere Nerven sind stark genug, um eng lische Attacken auszuhalten. Hinterhältiges Spiel Ehe noch das englische Propagandaamt gegründet ist, bekommt man einen bitteren Vorgeschmack von dem, was inLondon anLügenzusammengebraui wird und werden soll, wenn man die neuesten unglaublichen englischen Lügen zur Kenntnis nimmt. Wenige Tage erst sind vergangen, seit Londoner Regierungsmänner die Fricdensplatte auf ihr politisches Grammophon gelegt haben, da wird der Startschuß zu einer Greuelprova- ganda abgegeben, die ohnegleichen in der Welt ist. Gott sei Dank weiß die überraschte Welt, wo die Drahtzieher dieser Lügenhctze sitzen, da die Regie des englischen Außen ministeriums zn gnt geklappt hat und man zudem in Paris und Amsterdam unvorsichtigerweise die englische Quelle genannt hat. Die neuen Lügen sind so albern wie nur möglich. Aber sie kennzeichnen die hinterhältigen Ziele Albions, das von sich immer behauptet, es betreibe eine „faire" Politik. Es sieht beinahe so aus, als ob die Kriegs hetzer in London bereits jetzt nach einem Schuldigen suchen, wenn eines Tages das von ihnen in Europa aujge- häufte Pulver zur Explosion kommen sollte. Denn anderer- seits kann man kaum annehmen, daß die Engländer mit ihrer neuen Lügenpropaganda einen Druck auf das zaudernde Moskau ansüben könnten. Lügen schaden im mer noch dem Lügner selbst am meisten. Das Ansehen jener Politik, welche sich solcher beschämender Mittel bedient, um ans einer Sackgasse herauszukommen, muß um so tiefer sinke», als bereits die halbe Welt mit dem Finger auf di« jämmerlichen englischen Rückfälle in di« Panikmachcrei und Psychose der ersten Einkreisung und der darauf gefolgten Katastrophe zeigt. Eine solche Politik soll Europa und uns von ihrer Lauterkeit und Verständigungsbereitschaft über zeugen? Frankreichs Opfer für das Einkrcisungssystcm Was in wochenlangen Unterhandlungen zwischen Ankara und Paris vorbereitet wurde, ist nun Tatsache ge worden: Frankreich hat das Mandatsgebiet Sandschat A l e x a n d r e t t e endgültig an die Türkei abge treten. Die französische Republik hat damit einen sehr wichtigen Teil ihres Imperiums geopfert, nur um die Türkei fest an das Einkreisungsshstem zu bi - ?n. Die Türkei hat als Gegenleistung dafür den Flotten der Einkreisungsmächte, das heißt der französischen nnd der englischen und nicht zuletzt der sowjetrussischen Fiouc di« Dardanelleucnge zur Durchfahrt osfenzuhalten. Die syrische Bevölkerung, das ist das be schämende an dieser Abmachung, muß die Kosten der s an- zösischen Einkreisungspolitik mit ihrer Freiheit be.abien. Frankreich hat das 1936 feierlich gegebene Versprechen, dem syrischen Volke seine Selbständigkeit zu garautie.en, gebrochen. In kürzester Zeit hat man den Kurs l'^r'.m- geworsen, und heute werden kaum ein französischer Poli tiker oder eine französische Zeitung sich daran crin >.crn wollen, daß nech vor einigen Wochen durch Wort nnd Schrift feicrüchst erklärt wurde: Ten Sandschak den Tür ken aus'nlicferu, ist gleichbedeutend mit dem Belcu'.^'.us an die Syrier, daß wir nicht in der Lage sie zu ver teidigen ömzig-Erlliimng der Einkreiser? Skans besprach Daazig-Zrage In Warschau In England scheint man sich jetzt In erster Linie mit deutschen Fragen zu beschäftigen. Auch der englische Sonderbeauftragte für Moskau, Strang, Ker aus seiner Reise einen kurzen Aufenthalt in Warschau eingelegt hatte, hat sich nach Meldung eines englischen Blattes dort mit dem britischen Botschafter ausschließlich über Danzig »nterhalten. Es verlautet, daß England, Frankreich und Polen in Kürze eine g c m.c insam «Erklärung über die Stellung der Freien Stadt abgebcn würden. Man hält cs in London in unterrichteten Kreisen für möglich, daß die drei Mächte sich bereit erklärten, jede Anregung für einen Wechsel in der Stellung Danzigs zu erörtern, mit Ausnahme der Einverleibung inS Reich. Im Zusammenhang mit diesen Fragen beleuchtet das Londoner Blatt „Daily Mail" die britische Außenpolitik im allgemeinen und stellt mit Bedauern fest, daß die bri tische Garantie an Polen bewirkt habe, daß Deutschland in seiner Entschlossenheit, der Einkreisung Widerstand zu leisten, völlig einig sei. Die Gefühle Deutschlands gegenüber England hätten einen völligen Umschwung erfahren. Pessimisten erklärten, so sagt das Blatt, mit Bezug auf die baltischen Staaten, daß die Lücken in der Einkreisung dazu führen würden, daß Polen eines schönen Tages sich zu einer Bereinigung der Konfliktfragen mit Deutschland bereit finden werde. Eng land täte gut daran, Polen zu solcher Bereinigung zu ermutigen. Italienische Warnungen an Polen Die italienischen Blätter beginnen, sich wieder ein- gehender mit der gefährlichen Haltung Polens gegenüber der deutschen Volksgruppe und vor allem auch gegenüber Danzig zu beschäftigen. So schreibt das „Regime Fascista". die Warschauer Poli tik fei die Folge der von London und Paris inspirierten Richtlinien. Es scheine, daß Polen von den Ereignissen der letzten Zeit in Europa wenig gelernt hat. Alle jene, die sich auf die französisch-englische Solidarität verließen, hät ten ein bitteres Ende genommen: der Negus, Dr. Benesch und Negrin könnten darüber Aufschlüsse geben. Die Annahme, daß in England und Frankreich Leute bereit seien, sich für den polnischen Standpunkt in der Dan« ziger Frage hinschlachtcn zu lassen, sei höchst kindisch. Das hätten selbst Pariser Zeitung»« erklärt die nicht saschisten- freundlich seien. Es wäre daher klug, Deutschland nicht Hera uszn fordern! Aber man miisie an ver nünftigen Entschlüssen in Warschau zweifeln, well Polen sckon dem iiid'schen ausaeliesert sei Der Kreml sehr kühl Strangs Bcltelgang iu Moskau. Am Mittwochvormittag traf der englische Sonderbe auftragte, Strang, in Moskau ein. Er wurde am Bahn- i Hof von einigen Beamten der englischen Botschaft emp fangen; von Sowjetseite hatten sich zwei Vertreter des Außenkommissariats eingcsunden. . Die Moskauer Presse nimmt nach wie vor von der Reise Strangs keinerlei Notiz. In Moskauer politischen Kreisen wird allerdings der „Prawda"-Artikel, der noch ein mal den unnachgiebigen Standpunkt Moskaus bezüglich der baltischen „Garantien" vorbrachte, als eine Art Pro log für die Strang bevorstehenden dornenvollen Verhand lungen aufgefaßl; es herrscht dabei der Eindruck vor, daß die Sowjetregieruug sich wohl kaum auf einen Kompro miß in den noch umstrittenen Punkten der Paktvorschläqe «inlasscn, sondern an ihren Bedingungen fcsthalten wird. Chamberlain kann noch nichts sagen Ministerpräsident Chamberlain wurde im Unterhaus er neut über den Stand der englisch-sowjetrusiischen Naktverhand- lungen befragt. Er konnte jedoch nur feststellen, daß Strang, der feine Instruktionen erhalten habe, den Botschafter bei der künftigen Berhandlungssührung zu unterstützen, am Mittwoch in Moskau einaetrossen sei. Sobald er weitere Informationen habe, werde Chamberlain das Unterhaus unterrichten. England im Zeichen der Ausrüstung Der Kanzler für die englische Grasschaft Lancaster Morri- Ion, teilte im Unterhaus auf Anfrage mit. daß in den drei letzten Monaten annähernd 236 660 Mann in die reguläre Ar mee und die Hilssstreitkräfte eingereiht worden seien. Denkschrift über die Lage der deutschen Volksgruppe Senator Hasbach beim polnischen Ministerpräsidenten Der deutsche Senator Hasbach überreichte dem pol nischen Ministerpräsidenten General Skladkowski eine Denkschrift über die Lage der deutschen Volksgruppe in Polen. Die Denkschrift enthält u. a. eine Aufzählung von Einzelfällen deutschfeindlicher Ausschreitungen und der an Angehörigen der deutschen Volksgruppe von verhetzten polnischen Elementen verübten Gewalttätigkeiten. Allein die Aufzählung der ernsthafteren Ucbergriffe, unter denen die Deutschen in Polen seit Monaten zu leiden haben, nimmt einen Raum von über 70 Scursibmakcbinensett-n -in. Der jugoslawische Verlehrsmlnlster in Berlin Der jugoslawische Verkelnsministcr Dr. Spaho traf In Be gleitung des Generaldirektors der Jugoslawischen Staatseisen- bahnem Dr. Djuritsch, in der Reichshnuptstadt zur Erörterung betricbs- und vertehrstechnischer Fragen ein.