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Wopauer« Tageblatt und Anzeiger Anzeigtnpreif«: Di» 4H mm breit« Nlillimeterzeile 7 Pf.; die YZ mm breite Mliimeterzttl« im Lext- teil 25 Pf.; Nachlahftaffei L: Ziffer- und Nachweirgebühr SS Pf. zuzüglich Porto. Da» „Zschopau er Tageblatt und An, »Iger" Ist dar zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Landrat» ,u Flöha und der Bürgermeisters ,u Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Lrzgebirgisch« Handelsbank ». S. m. b. H. Zschopau, Semeindegirokonto Zschopau Nr. L4I, Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42SS4 - Fernsprecher: Nr. 712 Zeitung für die Ort«: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendorf, Waldkirchen, Weißbach, Wilischthal, Witzschdorf Das „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" erscheint werktäglich. Monatlich. Bezugspreis 1.70 NN1. Zustellgebühr 20 Pf. Bestellungen werden in unserer Seschäftsft.,von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. n». «7 iLe«! !»t 28. Alai 1989 197. Einig in Krieg und Frieden Sie feierliche Anlerzeichnung -es -enlsch-ilalienischen Viindnispakles Beitrag zur Schaltung des Weltfrieden- Nus Anlaß des Abschlusses des deutsch-italienischen Büu^nispaltes hat die japanische Regierung an die Neichsregierung das folgende Telegramm gerichtet; „Die japanische Negierung ist von der festen Ueber- zeugung durchdrungen, daß der Abschluß des Freund- schafts- uud Bündnispaktcs zwischen den beiden Japan auf das innigste befreundeten Nationen Deutschland und Italien die zwischen den beiden Ländern bestehenden inni gen Beziehungen weiterhin vertieft, der äußerst un sicheren europäischen Lage einen festen Rückhalt gibt und damit einen Höch st wertvollen Beitrag zur Erhaltung und Stärkung des Weltfriedens leistet. In diesem Sinne bringt die japanische Regierung ihre herz lichsten Glückwünsche zu diesem welthistorischen Er eignis dar.* Ale Antwort an -le Kriegstreiber Ae Bedeutung des Paktes unter dem Jubel Oberitaliens, das dem Abgesandten des Führers einen triumphalen Empfang bereitete, und unter der Zustimmung des gesamten italienischen Volkes diesen Beschluß der Regierungschefs durch Handschlag bekräftigt. Heute, zwei Wochen später bereits, begrüßt das ganze deutsche Volk mit der gleichen Begeisterung den Abge sandten des Duce, den Grafen Ciano, der soeben mit mir den Bündnispakt unterzeichnet hat. Dieser historische Akt ist der Abschluß einer Entwick lung, die, aus der inneren Wesensgleichheit der nationalsozialistischen und faschistischen Revolutionen entstanden, zu einer immer engeren Interessengemeinschaft und tieferen Verbundenheit der beiden Völker geführt hat. Deutschland und Italien sind jetzt eine unlösbare Gemeinschaft. Die Welt hat sich mit dieser Tatsache abzu finden. Keine Macht der Erde, keine Anfeindung und keine Hetze kann hieran etwas ändern. Wenn demokratische Kriegstreiber die kompliziertesten und zweideutigsten Paktsysteme zu erfinden versuchen, um Deutschland und Italien einzulreisen, so ist dieses Bündnis die entschlossene Antwort daraus. Seine Sprache ist klar und zielsicher, wie es unserer Denkungsweise entspricht. In Zukunft werden die beiden Nationen zusammenstehen, komme, was da kommen mag, immer bereit, einem Freunde die Friedens hand entgegenzustrccken, aber eisern entschlossen, gemeiu- sain ihre Lebensrechte zu wahren und sicherzustellen. Huudertfüufzig Millionen Deutsche und Italiener bilden mit ihren Freunden in der Welt einen Block, der unbesiegbar ist. Es ist ein stolzes Bewußtsein für jeden Deutschen uud Italiener, zu dieser unlöslichen Kampfes- gemeinschaft unter der Führung Adolf Hitlers und Benito Mussolinis zu gehören." Historische Giunde Als am Montagvormittag kurz vor 11 Uhr der italie nische Außenminister Graf Ciano mit dem italienischen Botschafter in Berlin, Attolico, in Begleitung des Chefs des Protokolls, Gesandten von Doernbcrg, in der Neuen Reichskanzlei eintraf, erwarteten sie dort der Chef der Präsidialkanzlei des Führers, Staatsminister Dr. Meißner, und der Chefadjutant des Führers, Obergruppenführer Brückner. Die italienischen Herren wurden in den Mosaik saal geleitet, wo sie Neichsaußenminister von Ribbentrop empfing und in den Großen Empfangssaal führte. In der Marmorgalerie begrüßten die Oberbefehlshaber der Wchrmachtteile, Generalfeldmarschall Göring, Groß admiral Raeder, Generaloberst von Brauchitsch sowie Generaloberst Keitel die italienischen Gäste. Nach Eintreffen des Führers wurde dann der Pakt von Reichsaustcnminister von Ribbentrop und Graf Ciano in feierlicher Form unterzeichnet. Dem UnterzeichnungSakt wohnten von italienischer Seite die Mitglieder der italie nischen Delegation mit General Pariani und die An gehörigen der italienischen Botschaft mit Botschafter Attolico und Botschaftsrat Graf Magistrat- bet. Bon deut scher Seite waren neben den Oberbefehlshabern der Wchrmachtteile u. a. anwesend Reichspreffechef Dr. Diet rich, Staatssekretär von Weizsäcker, ^-Obergruppenführer Lorenz, die Unterstaatssekretäre Woermann und Gaus, die persönlichen Adjutanten des Führers, sowie weitere Vertreter des Auswärtigen Amtes und die Mitglieder des persönlichen Stabes des Reichsaußenministers. Ferner waren Vertreter der deutschen und der ausländischen Presse anwesend. Im Anschluß an die Unterzeichnung meldete Reichs- außenminister von Ribbentrop dem Führer: „Mein Führer! Ich melde Ihnen die vollzogene Unterzeichnung des deutsch-italienischen Bündnisvoltes." * Vertrag auf 40 Zähre Zur Sicherung des Friedens und des Lebensraumes Der in der Reichskanzlei unterzeichnete Pakt, den Deutschland mit Italien geschlossen hat, trägt den Titel „Freundschafts, und Bündnispakt zwi schen Deutschland und Italien". Der Pakt ist rmierschricbcn von Neichsaußenminister von Ribbentrop und dem Außenminister Italiens, Graf Ciano. Der Vertrag stellt im Vorwort fest, daß der Deutsche Reichskanzler und seine Majestät der König von Italien, Albanien, Kaiser von Aethiopien den Zeitpunkt für ge kommen halten, das enge Verhältnis der Freundschaft und Zusammengehörigkeit beider Nationen durch einen feier lichen Pakt zu bekräftigen. Nachdem durch die gemeinsame, für alle Zeiten festgelegte Grenze zwischen Deutschland und Italien die sichere Brücke für gegenseitige Hilfe und Unter stützung geschaffen worden ist, bekennen sich beide Regie rungen zu der Politik, die sich sowohl fsir die Förderung der Interessen beider Länder als auch für die Sicherung des Friedens in Europa bewährt hat. Das deutsche und das italienische Volk sind entschlossen, auch in Zukunft Seite an Seite und mit vereinten Kräften für die Siche rung ihres Lebensraumes und dieAufrecht- erhall ung des Friedens einzutreten. Auf diesem ihnen von der Geschichte vorgezeichneten Wege wollen Deutschland und Italien inmitten einer Welt der Unruhe "nd Zersetzung der Aufgabe dienen, die Grundlagen der europäischen Kultur zu sichern. Der Vertrag enthält sieben Artikel, die folgende Be stimmungen festlcgen: Artikel I Die Vertragschließenden Teile werden ständig in Fühlung miteinander bleiben, um sich über alle gemeinsamen Inter esse» oder die europäische Gesamttage berührenden Fragen tu verständigen. Nach der Vertragsunterzeichnung verkündeten Außen minister Graf Ciano und Reichsaußenminister von Ribbentrop den feierlichen Abschluß des Freund- schafts- und BündniSpaktes zwischen Deutschland und Italien über alle deutschen und italienischen Sender. Ciano: Lin unzerreißbarer Block Die Rundfunkansprache des italienischen Außen ministers hatte folgenden Wortlaut: „Der yeure abgeschlossene Bunvms- unv Freuno- schaftspakt bestimmt und bekräftigt in klar umrissencn politischen und militärischen Verpflichtungen jene tiefe Verbundenheit des Geistes und der Werke, welche zwischen dem nationalsozialistischen Deutschland und dem faschistischen Italien besieht. Die beiden, durch das Genie und den Willen des Führers und des Duce erneuerten und erstarkten große» Nationen haben sich an die Spitze der Geschichte Europas gestellt, um die Grundlagen seiner tausendjährigen Kultur zu erhalten, und schmieden sich heute, zur Wahrung der Grundsätze der Ordnung und der Gerechtigkeit, in einer in Zerfetzung befindlichen Welt, zu einem unzerreißbare» Block von Kraft, Willen «nd Interessen zusammen. Die Abmachungen des Bündnispaktes sind in ihrer Kürze und Klarheit so eindeutig, daß sie keiner Kommen tare bedürfen. Ihre Wesensart entspricht der ehrlichen Offenheit, welche die italienisch-deutschen Beziehun gen kennzeichnet. Der Wille, den sie ausdrücken, ist der Wille zweier Völker, welche sich der Zusammengehörigkeit ihres Schicksals zutiefst bewußt find. Es gereicht mir zur besonderen Freude, meinen Name» mit jenem des Herrn Reichsministers von Ribben trop in diesem Dokument vereinigt zu sehen. In diesem Dokument, das, gleich wie cs die bisher von Deutschland und Italien gemeinsam geleistete Arbeit besiegelt, auch den langen Weg vorzeichnet, in dessen Verfolgung unsere beiden Nationen mit ihren 150 Millionen von Arbeitern, Bürgern und Soldaten, von dem Wunsche beseelt, den immer ihr höchstes Ziel bleibenden Frieden zu bewahren, aber gleichzeitig fest entschlossen, mit der unbe«gsamsten Entschiedenheit ihre mwerjährbaren Lebens, und Auf stiegsrechte zu verteidigen, gemeinsam in die Zukunft mar. schieren werden." Ribbentrop: Unl-Sbare Kampfgemeinschaft DiP Erklärung des Reichsaußenministers von Rio- bentrop über den Rundfunk lautete: „Anfang Mai faßten der Führer und der Duce den Entschluß, der engdu Verbundenheit zwischen ihren beiden Völkern durch den Abschluß eines umfassenden polltisch.n und militärischen Bündnispaktes Ausdruck zu geben In Mailand haben der italienische Außenminister und ich tragschlleßende Teil sofort als Bundesgenosse zur Seite treten und ihn mit allen seinen militärischen Kräften zu Lande, zur See uud in der Luft unterstützen. Artikel IV Um im gegebenen Falle die schnelle Durchführung der in Artikel III übernommenen Bündnispflichten sichcrzustellen, werden die Regierungen der beiden Vertragschließenden Teile ihre Zusammenarbeit auf militärischem Gebiete und auf dem Gebiete der Kriegswirtschaft weiter vertiefen. In gleicher Weise werden sich die beiden Regierungen auch über andere zur praktischen Durchführung der Bestim mungen dieses Paktes notwendigen Maßnahmen fortlaufend verständigen. Die beiden Regierungen werden zu den vorstehend in Absatz 1 und 2 angegebenen Zwecken ständige Kommissionen bilden, die der Leitung der beiden Außenminister unterstellt sind. Artikel V Die vertragschließenden Teile verpflichten sich schon jetzt, im Falle eines gemeinsam geführten Krieges Waffenstillstand und Frieden nur in vollen» Einverständnis miteinander ab- zufchlicßcn. Artikel VI Die beiden Vertragschließenden Teile sind sich der Be deutung bewußt, die ihren gemeinsamen Beziehungen zu den ihnen befreundeten Mächten zukommt. Sie find entschlossen, diese Beziehungen auch in Zukunft aufrechtzuerhalten, und gemeinsam entsprechend den übereinstimmenden Interessen zu gestalten, durch die sie mit diesen Mächten verbunden find. Artikel VN Dieser Pakt tritt sofort mit der Unterzeichnung in Kraft. Die beiden Vertragschließenden Teile sind darüber einig, die erste Periode seiner Gültigkeit auf 1v Jahre festzusetzen. Sie werden sich rechtzeitig vor Ablauf dieser Frist über die Ver längerung der Gültigkeit des Paktes verständigen. Der historische Pakt, der Deutschland und Italien zu einer Schicksalsgemeinschaft zusammenschliehl und die langsterprobke Freundschaft bestätigt, wurde im Volschastersaal der Neuen Reichskanzlei in Berlin in Anwesenheit des Führers feierlich unterzeichnet. Der Vertrag trügt die Ramen des Reichsaußenministers von Ribbentrop und des italienischen Außenministers Graf Galeazzo Ciano und ist zunächst auf zehn Jahre geschlossen mit der Maßgabe, immer wieder von neuem verlängert zu werden. Beide Rationen leisten einander politische, diploma tische und militärische Unterstützung, sofern es notwendig wird. Rach Abschluß des feierlichen Unterzeichnungsaktes überreichte der Führer dem italienischen Außenminister Graf Ciano die höchste Auszeichnung des Deutschen Reiches, das Großkreuz de» Ordens vom Deutschen Adler in Gold. Als nach dem Empfang Graf Cianos und der italienischen Herren im Arbeitszimmer des Führers, an dem auch der Reichsaußenminister und der Oberbefehlshaber teilnahmen, die italienische Abordnung die Reichskanzlei verließ, brauste ihr der Jubel der Bevölkerung entgegen, die damit ihre Freude und ihren Dank an den Führer der deutschen Ration. Adolf Hitler, und den Führer des italienischen Volkes, Benito Mussolini, zum Aus druck brachle. Artikel ll Falls die gemeinsamen Interessen der Vertragschließenden Teile durch internationale Ereignisse irgendwelcher Art ge fährdet werden sollten, werden sie unverzüglich in Beratungen über die zur Wahrung dieser Jnteressen zu ergreifenden Maßnahmen eintreten. Wenn die Sicherheit oder ander« Lebensintereffen eines der Vertragschließenden Teile von außen her bedroh« werden sollten, wird der andere Vertragschließende Teil dem be- drohten Teil seine volle politische und diplomatische Unter stützung zuteil werden kaffen, um diese Bedrohung zu be- seitigen. Artikel I» Wenn es entgegen den Wünschen und Hoffnungen der Vertragschließenden Teile dazu kommen sollte, daß einer von ihnen in kriegerische Verwicklungen mit einer anderen Mach« oder mit ander«« Mächten gerät, wird ihm der andere Ver-