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Movauer» Tageblatt und Anzeiger n«. 11L 19. Mai 1989 19?. 2ai»«gaag Anz« ig e np reis«: DI, 4S mm breit« Millimeter)«»« 7 Pf.; di« 4Z mm br«it« Milllmettn«!!« Im Lext- teil 25 Pf.: Nachlaßftaff.l L: Ziff«r- und Nachweisg-bühr LZ Pf. Mllglich Porto. Da» „Zfchopauer Lag«blatt und An)«ig«r" «rfcheint werktäglich. Monatlich. Berugsprei» 1.70 NM. Zustellgebühr SO Pf. Bestellungen werden in unserer S«schäst«st.,von de» Boten, sowie von allen Postanftalten angenommen. Da« „Zschopau,r Tageblatt und Aasiger" ist das )ur Veröffentlichung d«r amtlichen Bekanntmachungen des Londrat» ,u Flöha und de» Bürgermeister» )u Zschopau behördlicherseit, bestimmte Blatt und enthalt die amtlichen Bekanntmachungen d», zinamamtt» Zschopau — Bankkonten : Lr)g«b,rg»che Handelsbank «.S.m.b.H.Zschopau, Semsindegirokonto Achopau Nr. 24t, Postscheckkonto: L-ip)ig Nr. 42 6S4 - Fernsprecher: Ar. 712 ' Zeitung für die Orte: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Sornau, Höhndorf, Krumhermersdorf. Scharfenftein, Schlößchen Porschendorf, Waldkirchen, Weißbach, Wilischthal, Witzschdorf Ser Auhrer prüft den Westwall ln -er Eisel UN- im Msellal Der Führer und Oberste Befehlshaber hat am zwei- tcn Tag seiner Inspektionsreise durch das Gebiet des dcnlschen Westwalles den Raum der Eifel und des Moseltales aepriift. Betonwerk reiht sich an Betonwerk, in halber Ruf. weite folgen sich die schweren MannschaftsftSnde und die ausgedehnte» Gefechtsbunkcr. Unvorstellbar, wie hierein Gegner du^nbrechcn vermöchte. Obwohl der Ausbau der Stellungen schon vollendet erscheint, wird doch noch unun terbrochen an ihrer Verbesserung, Verstärkung und Ver dichtung gearbeitet. Unter der sachkundigen Leitung der Feftungsplonierftäbe schaffen ReichSarbeitSdienst und Westwall»rbciter, nun schon Spezialisten ihres besonderen Berufes, unermüdlich. Von weither sind die Bewohner der Eifeldörfer ge kommen, um dem Führer auf seiner Fahrt zuzujubcln und ihm ihren Tank zu sagen dafür, daß er sie und ihr Hab und Gut so unter den starken und unzerreißbaren Schutz des größten modernen Verteidigungswalles der Welt genommen hat. Auf allen Baustellen vereinen sich die Arbeiter zu Kundgebungen für den Führer. Die Ar beit, die diese Männer hier für Deutschland verrichten, hat sie zu einer einzigen Kameradschaft znsammcnqe- schweißt und einen neuen Tvp ans ihnen geschaffen. Sie haben alle dieselbe stolze disziplinierte und frohe Haltung. BMerlamilien Weiter geht die Fahrt, der Luxemburgischen Grenze zu. Der Festungswerke werden eS immer mehr. An einer strategisch wichtigen Hügelstellung haben sich ganze Vunkerfa milien versammelt. Ein Dorf des deut schen Schuhes ist hier in die Erde hineingewachsen. Aufmerksam prüft der Führer wieder fede Einzelheit. Fn kurzen Abständen läßt er halten, besichtigt die wichtig sten Anlagen, prüft die Werke innen und außen. Auf welche Weise ist die Munitionszuführung gesichert, wie oicle Lebensmittel können in jedem Bunker gestapelt werden, wie ist die Wasserversorgung geregelt, kann auch bei schwerem Feuer kein Gas in die Bunker eindringen, welche Temperatur herrscht unter ungünstigen Verhält nissen in den Mannschaftsräumen, wie ist die fehlerlose ilnsführung der Betonarbeiten nachgeprüft worden, wie weit kann ein Angriff äußerstenfalls an das einzelne Wert herangelragen werden, bis wann sind die einzelnen Bau ten völlig mit dem Gelände verwachsen und damit un sichtbar geworden? — das alles sind Fragen, die der Füh rer immer wieder bis in alle Einzelheiten nachprüft. Schwere Straßensperren werden Passiert, Tankfallen, Tanksperren, Höckerlinien, Drahthindernisse werden besich tigt, Zufahrtsstraßen und unterirdische Zugangsstollen inspiziert, das Gelände von hervorragenden Punkten aus geprüft. Mammut-unler Es ist Mittag geworden, das trübe Wetter Hai sich «ufgehellt. Wieder kommt eine große Sperrstellung in Sicht, die einer Ortschaft in weitem Halbrund vorgela gert ist. Tausende sind hier zusammengeströmt, um den Führer zu grüßen. Sie halten die Zufahrtsstraße besetzt, die frischen Schotterhaufen und Erdhügel verschwinden unter den Menschen, die sie erklettert haben. Brausende Ovationen empsangen den Führer. Sie sind ein ergrei fendes Zeichen für die innere Stärke und Geschlossenheit der Nation, wie die Mammutbunker, die hier liegen, für die äußere Stärke und Kraft des Reiches zeugen. Als der Führer nach eingehender Besichtigung die Vcrteidigungswerle verläßt, bricht abermals brausend und sich minutenlang immer mehr steigernd tausendfäches Heilrufen los. Langsam geht der Führer auf die freudig bewegte Menge, die eine kleine Anhöhe in Besitz genom men hat, zu. Er winkt mit der Hand, es wird sogleich still. Ter Anlerschied zwischen heute und früher Dan spricht der Führer. Er sagt nur einen Satz: „Er messen Sie an diesen Bauwerken" — und er deutet aus die Festungswerke rundnm — „den Unterschied, meine Volks genossen, zwischen heute und früher." Frenetischer Jubel antwortet dem Führer. Gerade die Menschen hier an der Grenze wissen am besten, was für das deutsche Volk der Aufbau des Westwalls bedeutet. An einer anderen Stelle geraten wir mitten hinein in eine Gefechtsübung der ständigen Grenztruppe. EesMsubmig Ler Grenztruppe Rot will die Bunkerstcllitng überrennen, den stäh lernen Sperriegel zerbrechen und einen Durchstoß erzwin gen. Drei Tage hat nach dem Gefechtsplan schwerstes Ver nichtungsfeuer auf der Stellung gelegen. Jetzt tritt Not zum Sturm an. Schwere MG s hämmern nnnnterbrocheu, Nebelgranaten lassen das Kampfgelände in einem un- durchdrinalichen Weißen Dunst verschwinden, in dessen Schutz der Gegner nun vorgebt. Handgranaten krachen. Die Panzerabwehrkanonen beginnen zu bellen. Es dröhnt und zittert und rauscht. Das MG-Feuer hämmert immer rasender. Nur hin und wieder taucht für Sekunden ein Mann aus Dampf und Nebel empor, der in raschem Sprung sich nach vorn zu arbeiten versucht. Aber schon hat ibn eine MG-Garbe aus einem der Werke gefaßt. Er bricht im Feuer zusammen. Ein gelbes Abzeichen zeigt den Entscheid des Schiedsrichters an, daß er kampfun- fähig ist. Bald bedecken Hunderte von „Gefallenen" das Ge lände vor den Bunkern. Aber mit ungeheuerer Wucht treibt Rot den Angriff vor. Der Führer steht mitten in der Front, umgeben von den ibn begleitenden Generalen und Offizieren. Plötzlich versucht Rot gerade an dieser Stelle einen Durchbruch, j Pioniere sollen unter allen Umständen an den äußersten j Bunker herankommen, um ihn mit geballten Ladungen und unter Einsatz von Flammenwerfern außer Gefecht zu sehen. Unsere Grenztruppen sind so bei der Sache, daß sie nicht mehr auf die Generalität achten, auf die Inspek tionsoffiziere. Mit Krachen und Zischen fahren die Uebungshandgranaten mitten zwischen die Manövergäste und explodieren mit dumpfem Ton unter ihnen. Aber auch die OMiere sind so gepackt von dem Kampfbild, daß sich nicht einer auch nur nach den detonierenden Handgra naten umschant. Denn jetzt beginnt die Endphase des Kampfes, und dieses Bild ist so großartig, daß die Ar beiter und Arbeitsmänner, die rückwärts dem Sturm zu schauen, spontan in brausende Heilrufe ausbrechen. Im Sperrfeuer zerbrochen Alle Tapferkeit nutzt den Roten nichts. Im Sperr feuer der Abwehrwerke bricht auch der letzte heroische Durchbruchsversuch zusammen. — Nach diesem großarti gen Erlebnis folgen wieder Stunden sachlicher Besichti gung. Je mehr Werke der verschiedensten Stufen geprüft werden, um so mehr verstärkt sich der Eindruck bei jedem: Wer in diesen Festungen Dienst hat, der ist geschützt, die vorhandenen technischen und sonstigen Einrichtungen machen seinen schweren und verantwortungsvollen Dienst, soweit es nur angeht, leicht. So zieht sich eine geschlos- sene Abwehrfront von Berg zu Berg, von Hügel zu Hü- gel. Der Westwall schwingt bis unmittelbar an die deutsch- luxemburgische Grenze heran. Die Fahrt des Führers führt nun am Grenzfluß ent lang. Unterwegs stößt der Generalinspekteur für das deut sche Straßenwesen, Dr. Todt, der Leiter des Arbeits einsatzes am Westwall, znr Führerkolonne. 3m Mofettal Immer lieblicher wird jetzt das Land und plötzlich öffnet sich der Blick aus das herrliche Moseltal, das tm Schmuck der blühenden Obstbäume und unzähligen Flie« dersträncher prangt. Hell schimmert das erste Grün der Weinberge auf rotbrauner Sandsteinerde. Wie schön ist dies Land! Wie teuer ist es dem deutschen Herzen! Schutzlos lag es einst — noch vor wenigen Jahren war es von fremden Truppen besetzt. Jetzt schirmen ge waltige Panzerwerke das Tal, vielgeschossige Burgen mo dernster Bauweise — nur daß sie nicht wie die Burgen deS Mittelalter^ die Bergzinnen malerisch krönen, sondern sich stockwerktief im Innern der Hügel verbergen. Da gibt eH geschützt von vielen Metern stahlhartem Beton, tief im Innern der Erde, große freundliche Aufenthaltsräume, die für ganze Truppenverbände ausreichen. Schlafräums schließen sich an, überall sind Heizungen eingebaut, eins erstklassige Küche zeigt sich den Beschauern blitzend und. blinkend Gekachelte Wasch- »nd Duschräume sind vorhan den, uno alles das ist gas- und' beschußsicher und auch wochenlanges schwerstes Feiler kann diesen Festungen nichts anhaben. Lange mannshohe Gänge führen tief unter der Erde zu zahlreichen vorgeschobenen Panzertürmen, die mit schweren MG S Panzerabwehrkanonen und sonstigen Ge schützen armiert sind. Abermals ein Stockwerk tiefer lie gen ausgedehnte Maschinenräume, MunitionS- und Vor ratskammern, Werkstätten und was sonst noch alles z» einem solchen Meisterwerk moderner FestungSbauteu ge hört. ' Von oben aber, im Gelände, sieht man von dieser ganzen Anlage nicht das geringste. Die Tarnung ist vollkommen. Wir haben viele solcher Großsperrfestungen gesehen, haben studieren können, wie sie miteinander in Verbin dung stehen, wie sie das Gelände beherrschen und wie sie ans einen Angreifer zu wirken vermögen. Wenn schon kein Angreifer die sonstigen Stellungen zu überrennen ver mag — an diese Panzerwerke zu rühren wäre überhaupt von Anka " »u ' Wir wußten, als diese Inspektionsreise vegann, vag der Westwall Deutschland schützt, daß er aber un Überz, wind 1 ich Ist, das haben wir jetzt erfahren. Jubel ohne Ende in Trier So Ist für unS der brausende Jubel, mit dem Trier den Führer empfängt, ein ganz besonderes Zeichen. ES ist die Freude einer Stadt, deren Leben sich wieder in Sicherheit vollziehen kann. Die Stadt prangt im schönsten Schmuck jungen Grüns, in das sich daS Rot der Hake»« krenzfnhnen herrlich mischt. Zehnlausende säumen die An« whrtsftrasten des Führers, und cs ist deS Jubel« kein Ende, eines Jubels, der den unendlichen Dank des Vol« kes ausdrückt für den Mann, der Deutschland nicht nur seine Stärke, sondern auch Frieden und Sicherheit vo» jedem Angriff wiedergab. Weg o-er Ane-en! Mussolini stellte die Demokratien vor die Entscheidung die „Alternative: Krieg oder Frieden", so charakterisieren italienischen Blätter die historische Rede Mussolinis in Turin. Sie unterstreichen die entscheidende Mahnung, die der Duce damit an die Demokratien habe richte» wollen, und weisen die Westmächte auf die große Ver antwortung hin, die sie durch Verschärfung der enro- päischcn Lage ans sich nehmen. „Popolo dt Noma" erklärt, daß jetzt d'.e Positionen end- gültig festgelegt seien. Wenn die Menschheit der schrecklichen Gefahr eines Krieges ausgesetzt bleibe, falle die Verantwortung restlos aus die großen Demokratien oder — besser gesagt — Plutokralien. Die Verschärfung der europäischen Lage gehe nicht zurück auf die Fragen Danzig, deutsche Kolonien, Tunis, Dschibuti oder Suez, denn diese könnten mit etwas gmcm Willen und Gerechtigkeitsempfinden der „Demokratien" leicht geregelt werden. Der wahre Grund für die Verschärfung sei eher, vaß nach dem Zusammenbruch des Versailler Systems die Demo-Plutokratien ein neues egoistisches, antideutsches und antiitalienisches System aufzuzleben versuchten. Die Achse warte ab. Nicht sie, sondern London und Paris hätten die Initiative, ob Friede oder Krieg, zu ergreifen. „Messaggero" erklärt, Italien sei für jede Eventualität gerüstet und fürchte nichts mehr. Der Duce habe die „Demo kratien" vor eine Alternative gestellt: Friede oder Krieg. Die EinlrcisungSpolitIk der großen „Demokratien" zeige Nar, daß sie bezweckten, den Krieg zu provozieren dadurch, vaß sie die autoritären Staaten zu isolieren, zu blockieren und zu ersticken versuchten. Aber ebenso klar sei, daß die autoritären Staaten geschlossen in einem einzigen Block von löst Millionen Menschen zu Lande, zu Wasser und In der Luft gegen diese Einlreisungsmanöver reagiere». Einkreisung bedeute den Krieg: wenn man bereit sei, auf die EinkreisungSPolitik zu ver zichten, so böten sich Möglichkeiten für eine friedliche Ber- ständgung und für eine Regelung der schwebenden Fragen nach dem Grundsatz der Gerechtigkeit. Auf jeden Fall, fo stellt das Blatt abschließend fest, sei die Revision der europäischen und der außereuropäischen Position nunmehr im Fluß und werde eine Endlösuna so oder so er fahren: entweder durch den Frieden oder durch den Krieg. Aus der Rede des Duce hebt das halbamtliche „Giornale d'Jtalia" die Worte hervor: „Was auch immer eintreffen kann, erkläre ich euch mit absoluter Gewißheit, daß alle unsere Ziele erreicht werden." Gleichzeitig zitiert das Blatt den Satz: „Wer es wagen sollte, einen Block von 150 Millionen Menschen an zugreisen, wird sich nicht nur die Zähne ausbeißen, sondern auch für immer und ewig die schmachvolle Verantwortung für die Entfesselung eines Weltbrandes um des Wahnwitzes einer unmöglichen Hegemonie willen übernehmen. — „Krieg oder Frieden" lautet die Ueberschrift deS„Tevere", der betont, Musso lini habe in feiner Rede die Antwort bereits erteilt, indem er die Tatsachen unterstrichen habe und vor aller Welt gezeigt habe, daß di» Deniokralten den Krieg wollen, den Krieg vor- bercitcn, ja den Krieg bereits in Form eines Wirtschaftskrieges durchführen. „Die Achse will den Frieden." Die ganze Wesen heit der beiden Regime erfordere den Frieden, aber einen Frieden der Gerechtigkeit, den man mit der Drohung eines Krieges der Ungerechtigkeit beantwortete. *